Kein Problem, das kann ich Dir gern erklären

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Mit Kaba und Mika ist es meist noch recht einfach. Oft reicht es, wenn ich den Gast erst in den Garten lasse und dann - je nach Gast - erst Mika und dann Kaba oder umgekehrt dazu schicke.
Schwieriger war es mit Padge. Er fand erstmal fast jeden fremden Hund übel und war immer bereit, sein Gegenüber als erstes prophylaktisch an die Erde zu tackern. Er hat zwar in seinem ganzen Leben keinen anderen Hund verletzt (teils auch mangels Gelegenheit, denn ich hab soweit möglich aufgepasst wie ein Schießhund), aber es gab durchaus Situationen, wo der andere Hund wirklich in Panik war, weil da so ein tobendes Monster über ihm wütete.
Bei (fast) allen Hunden war es aber möglich, Padge mit Geduld zu erklären, dass man zumindest zu einer Art höflichem Burgfrieden kommen konnte. Ich bin dann zuerst mit den Leuten und ihrem Hund auf neutralem Gebiet spazieren gegangen. Beide Hunde angeleint und wir haben darauf geachtet, dass ein direkter Kontakt nicht möglich war. Anfangs hat Padge (vor allem in jüngeren Jahren) auch angeleint ziemlichen Terror gemacht: in die Leine gehen, Bürste stellen, bellen, knurren, ... das komplette Programm. Irgendwann nach 10 Minuten oder auch erst nach einer Stunde hat er sich aber beruhigt. Und dann konnte man den Abstand langsam verringern, irgendwann schnupperten die Hunde zusammen an interessanten Stellen herum,... Der erste gemeinsame Freilauf war auch auf neutralem Gebiet und bestenfalls als Abschluss des gemeinsamen Spaziergangs.
Der erste Besuch bei uns daheim lief dann wieder so ab: Gemeinsam eine Runde drehen und dann gemeinsam in den Garten gehen. Dann gemeinsam ins Haus gehen. Dort erst noch ein wenig aufpassen und dafür sorgen, dass der Gast sich hier nicht gleich zu viel rausnahm. Aber dann war es in der Regel auch gut.
Was Euren Nachbarn angeht wäre es vielleicht - wenn ihr es denn versuchen wollt - eine bessere Idee, den Kontakt in Eurem Garten zu ermöglichen als beim territorialen Bernie daheim.
Ich hatte zu Padges Zeiten immer mal wieder den Hund einer Freundin zu Gast. Es war ein Rüde von ähnlicher Größe, nur ein paar Jahre jünger als Padge. Die zwei sind tatsächlich erstaunlich gut miteinander ausgekommen. Spannend war, dass es bei uns besser lief als wenn ich Padge dort untergebracht hab. Ich konnte die beiden auch bedenkenlos allein lassen. Bei Jacko daheim war das zumindest ein Wagnis. Warum?: Die Sache funktionierte so lange Padge sich von Jacko nicht bedrängt fühlte, so lange Jacko ihm seinen Rang nicht streitig machte. Das wäre ihm hier bei uns nie eingefallen, denn hier hatte Padge das Heimrecht auf seiner Seite.
Bei Jacko daheim hatte dann aber er das Heimrecht und fühlte sich stark genug, doch mal zu testen, ob da nicht was geht. Und wenn dann nicht frühzeitig die ordnende Hand des Zweibeiners eingriff - dann hätte es durchaus übel knallen können. Und das wollten wir natürlich gar nicht erst riskieren.