Die Unmöglichkeit, passendes Fertigfutter zu wählen...

Fragen und Tips rund um die Nahrung.

Moderator: Andy

Sanne
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Die Unmöglichkeit, passendes Fertigfutter zu wählen...

Beitrag von Sanne »

Hi,

Meine beiden Hunde werden ja eigentlich wieder voll gebarft.
In gut 3 Wochen fahren wir aber ein paar Tage nach Italien, da wollte ich Fertigfutter mitnehmen.

Da Goethe nur noch getreidefrei bekommen soll und die bisher gefütterten Sorten größtenteils Getreide enthielten, wollte ich mir eine andere Sorte aussuchen. Da ich mich sehr fürs Ausrechnen von Rationen interessiere, habe ich beschlossen, eine Datenbank im Excel anzulegen mit verschiedenen Futtersorten. Einfach mal so aus Interesse ;)

Und dann ging das Chaos los...

Meine Hündin Yeli (optimalerweise 19,5-20kg, momentan ca. 21,5 - 22 kg) hat einen sehr niedrigen Energiebedarf.
Sie hat monatelang eine Ration bekommen aus
250 g Fleisch/Innereien/Fisch
50 g Hühnerhälse
150 g Gemüse/Obst
Knochenmehl
einige andere Supplemente.
-> Demzufolge hat sie einen Energiebedarf von ca. 1,9 MJ pro Tag. Was deutlich unter allen Werten liegt, die in Tabellen aufgeführt sind.

Ich gab verschiedene Futtersorten in meine Datenbank ein, Fazit: bei so gut wie allen Fertigfuttersorten bekäme sie deutlich zu wenig Protein.
Einzige passende Sorten: Orijen Senior und Orijen Puppy Large (dank Kombination aus niedrigem Energiegehalt und hohem Proteingehalt) und Terra Canis Nassfutter Light (das hat aber dafür deutlich zu wenig Calcium, wenn man für das Eierschalenpulver 38,5% Calcium annimmt :roll:
Eigentlich kaum zu glauben, dass ihr Energiebedarf so niedrig sein kann. Als ich aber aufhörte sie zu barfen und ihr normale Mengen Trockenfutter gab, nahm sie sofort zu...
Auch krass, dass nur ein Trockenfutter mit einem so extrem hohen Proteingehalt bei so geringem Energiebedarf überhaupt genug Protein hat!

Also zu Goethe:
Er hat momentan ca. 26 kg und einen geschätzten Energiebedarf von 6,82 MJ pro Tag.
Ich habe versucht, eine getreidefreie Sorte zu finden, mit der er nicht mehr als das doppelte des Proteinbedarfs und nicht mehr als das doppelte des Calciumbedarfs bekommt. Auch das fast ein Ding der Unmöglichkeit :roll:
Er ist also letztendlich das andere Extrem zu Yeli!
Beste Sorte die ich bisher gefunden habe: Lupovet IB Derma. Mit allen anderen Sorten bekäme er etwa das 4-fache seines Calciumbedarfs. Klar kann man hier auch sagen, zu viel Calcium ist beim erwachsenen Hund nicht schlimm. Stimmt aber auch nicht so ganz, weil das z.B. einen sekundären Zinkmangel nach sich ziehen kann. Deswegen gibt Meyer/Zentek an, dass man nicht mehr als das doppelte an Calcium geben soll.
Nassfutter habe ich für ihn gar nicht gesucht, bisher hat er noch keine einzige Sorte dauerhaft vertragen...

Prinzipiell geeignet wäre für ihn auf jeden Fall auch ein Sportfutter/High Energy Futter, habe aber kein getreidefreies gefunden...

Wie einfach ist es dagegen doch, passende Frischfutter-Rationen zusammenzustellen :roll:

Ich weiß schon, was viele jetzt sagen oder denken werden: Ich gehe das Ganze vieeel zu theoretisch an, soll mir irgendein Futter mit ner guten Zusammensetzung aussuchen, das meine Hunde gut vertragen und mir keine Gedanken über irgendwelche Zahlen machen. Stimmt ja auch irgendwie :mrgreen:
Und da es ja eh nur um ein Futter für einige Tage im Jahr geht, ist es eigentlich eh wurscht. Sehe ich auch wirklich so. Ich hätte auch kein Problem damit, meinen Hunden mal für ein Tage ein günstiges Supermarktfutter zu geben. Davon geht keiner ein ;)

Mir geht es eher so, dass ich mich einfach auch für die Rechnerei interessiere und gerne ein bisschen mit den Zahlen spiele :mrgreen: Aber die sehr überraschende Erkenntnis, dass kaum ein kommerzielles Futter für einen meiner beiden Hunde passt, wollte ich dann doch mit euch teilen!

Also bitte den Thread nicht so auffassen, dass ich wirklich ein Problem habe, sondern eher als Information und evtl.als Einstieg für eine Diskussion über das Thema ;)

lg,
Sanne

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Bupja
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Re: Die Unmöglichkeit, passendes Fertigfutter zu wählen...

Beitrag von Bupja »

eigentlich fasst Dein Thread nochmal genau das zusammen, was ich am Barfen so mag.
Ich kann jedem meiner Hunde genau das geben, was er auch wirklich braucht und auf individuelle "Unpässlichkeiten" super eingehen.

Pudeltina

Re: Die Unmöglichkeit, passendes Fertigfutter zu wählen...

Beitrag von Pudeltina »

Boah, Sanne, du machst ja echt ne Wissenschaft daraus, Wahnsinn! *inohnmachtfall*
Ich seh das nicht ganz so eng wie du mit der Ernährung. Ich hab bei meinen Kindern nie rumgerechnet bei der Ernährung und sie sind auch groß und stark geworden. Du weißt ja, dass ich barfe, aber ich scheue auch absolut nicht davor zurück, den Hunden mal ein Dosenfutter zu geben, wenn wir am Wochenende auswärts übernachten, oder auch mal irgendwelche TF-Proben als Leckerli zu verfüttern.
Allerdings habe ich Glück, dass mein Hunde auch alles gut vertragen und auch alles wahllos fressen.

Aber du sagtest ja, du hast auch kein Problem, du rechnest nur gern und spielst mit den Zahlen.
Danke, dass du dein Ergebnis mit uns teilst, interessant ist es auf jeden Fall.


Andy
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Re: Die Unmöglichkeit, passendes Fertigfutter zu wählen...

Beitrag von Andy »

Pudeltina hat geschrieben:Boah, Sanne, du machst ja echt ne Wissenschaft daraus, Wahnsinn! *inohnmachtfall*
Genau das habe ich vor vier Jahren ja auch bereits gemacht, um ein geeignetes Industriefutter für Bente zu finden, welches ihrem Bedarf entspricht. Nachdem ich ein 3/4 Jahr JEDES auf dem freien Markt erhältliche Futter per Analyse zerlegt hatte und keines gefunden habe, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass ich das Füttern dann selber in die Hand nehmen werde.
Wenn es einem schon bei einem Hund nicht gelingt, dann wird es in einem Mehrhundehaushalt noch schwieriger. Und die Industriefuttersorten haben sich in den letzten vier Jahren da auch nicht positiv entwickelt!
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

Sanne
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Re: Die Unmöglichkeit, passendes Fertigfutter zu wählen...

Beitrag von Sanne »

Hi,
Andy hat geschrieben:
Pudeltina hat geschrieben:Boah, Sanne, du machst ja echt ne Wissenschaft daraus, Wahnsinn! *inohnmachtfall*
Ich mache keine Wissenschaft draus, es ist längst eine ;) Habe übrigens am Montag meine Prüfung in Tierernährung bestanden :wav:

Genau das habe ich vor vier Jahren ja auch bereits gemacht, um ein geeignetes Industriefutter für Bente zu finden, welches ihrem Bedarf entspricht. Nachdem ich ein 3/4 Jahr JEDES auf dem freien Markt erhältliche Futter per Analyse zerlegt hatte und keines gefunden habe, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass ich das Füttern dann selber in die Hand nehmen werde.
Wenn es einem schon bei einem Hund nicht gelingt, dann wird es in einem Mehrhundehaushalt noch schwieriger. Und die Industriefuttersorten haben sich in den letzten vier Jahren da auch nicht positiv entwickelt!
Wow, krass, dann hast du ja die gleichen Erfahrungen gemacht wie ich! Ist also gar nicht so ungewöhnlich, dass ein Fertigfutter nicht wirklich passt.
Ich weiß noch dass ich einmal als Goethe klein war ein Royal Canin Welpenfutter durch den Rechner gejagt habe, nicht weil ich auch nur daran gedacht hätte, das zu füttern, sondern als Orientierung wie viel Protein da z.B. drin ist. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass das für einen Welpen von den Nährstoffen wirklich super gewesen wäre - total ausgewogen und die Fütterungsempfehlung hätte auch genau mit Bedarfswerten übereingestimmt.
Aber die Zutaten :roll:

Was mich übrigens ziemlich enttäuscht, ist der unpassende Calcium- und Phosphorgehalt beim Terra Canis. Das betrifft nämlich längst nicht nur die Light-Sorten, sondern alle Dosen. In einem anderen Forum gabs mal eine, die konnte ihrem Hund dank Allergie nur das Pangasius füttern. Irgendwann hat sie mal nachgerechnet und festgestellt, dass einfach viel zu wenig Calcium in der Dose ist. Und das, obwohl es ja ein Alleinfutter sein soll. Sie rief beim Hersteller an und bekam die Info, dass sie die Menge an Eierschale so berechnen, dass der Phosphorgehalt im Fleisch durch die entsprechende Menge Calcium in der Eierschale ausgeglichen wird. Da der Phosphorgehalt in jeder Fleischsorte so unterschiedlich ist, ist in manchen Dosen viel zu viel, in manchen viel zu wenig Calcium. Lt. Hersteller muss man alle Sorten im Wechsel füttern, damit es ausgewogen ist :n010:
Da verstehe ich offen gestanden überhaupt nicht, dass nicht zum Ausgleich noch eine Calcium- UND Phosphorquelle dazugegeben wird. Z.B. Knochenmehl. Ich nehme an, Knochenmehl klingt einfach zu eklig und sie wollen das nicht in der Deklaration haben. Einen anderen Grund gibts dafür ja eigentlich nicht. :n010:

Es stimmt, in einem Mehrhundehaushalt klappt es sowieso gleich dreimal nicht. Sollte nochmal ne Zeit kommen, wo die beiden viel Fertigfutter bekommen, werd ich eben zwei verschiedene Sorten auswählen...
Ich denk mal für die paar Tage Italien werd ich eine getreidefreie Sorte für Goethe bestellen und Yeli darf noch den Rest aufbrauchen, den ich hier noch habe.

lg,
Sanne

Lialetta
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Re: Die Unmöglichkeit, passendes Fertigfutter zu wählen...

Beitrag von Lialetta »

Sanne hat geschrieben:Lt. Hersteller muss man alle Sorten im Wechsel füttern, damit es ausgewogen ist :n010:
Dagegen bekam ich die Aussage am Telefon, dass das nicht stimme, weil es ja sonst nicht als Alleinfutter ausgelobt werden könne. So richtig dran glauben kann ich allerdings nicht.

Mich würde aber an dieser Stelle mal brennend interessieren, ob ihr bei euch selber, bei euren Kindern, eurer Familie eigentlich auch alles so genau ausrechnet. :)

Fuchs
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Re: Die Unmöglichkeit, passendes Fertigfutter zu wählen...

Beitrag von Fuchs »

Lialetta hat geschrieben:
Mich würde aber an dieser Stelle mal brennend interessieren, ob ihr bei euch selber, bei euren Kindern, eurer Familie eigentlich auch alles so genau ausrechnet. :)
[/quote]

Genau das habe ich mich auch schon gefragt... :wink:

Pudelqueen
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Re: Die Unmöglichkeit, passendes Fertigfutter zu wählen...

Beitrag von Pudelqueen »

Pudelqueen hat geschrieben: Hallo,

also mir is es ja total egal - wer was seinen Hunden füttert. Aber wenn ich das so lese - was die "BARF-Fraktion" so schreibt - dann kommt das immer so rüber, dass die Leute, die ihren Hunden das "böse" Industriefutter geben, ihren Hunden was ganz schlimmes antun. Da is nur Scheisse drin, das is net ausgewogen, das is net gut.

Aber wenn man bedenkt, dass ein Hund nur mit dem Fressen des menschlichen Kotes auskommen würde, dann kann das Industiefutter doch net so schlecht sein. Und was ich mich auch noch Frage: Wo bitte steht beim Wolf die Kühltruhe mim Hüttenkäse drin und wo bekommt der seinen Meeresalgen??
Es geht beim Industriefutter vor allem auch um die Inhaltsstoffe. Es geht darum, was die Quelle von z.B. den deklarierten 24% Protein ist. Und diese Quelle ist oftmals nicht das was ich in meinem Hund sehen möchte wie z.B. eben auch Industrieöle und Klärschlämme (und das denke ich mir ja nicht aus).

Und dass ein Hund mit dem Fressen der unverdaulichen menschlichen Nahrungsreste (= bestehend hauptsächlich aus Bakterien und Ballststoffen) auskommen würde, ist wirklich falsch. Nenne doch bitte mal die Quelle, wo du das her hast. :wink:
Anything what your dog can do - my poodle can do it better

Andy
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Re: Die Unmöglichkeit, passendes Fertigfutter zu wählen...

Beitrag von Andy »

Fuchs hat geschrieben:
Lialetta hat geschrieben:
Mich würde aber an dieser Stelle mal brennend interessieren, ob ihr bei euch selber, bei euren Kindern, eurer Familie eigentlich auch alles so genau ausrechnet. :)
Genau das habe ich mich auch schon gefragt... :wink:[/quote]


...eher nicht, aber wer kennt das nicht: man hat nach einer Zeit einseitiger Ernährung dann schon immer mal wieder einen Heißhunger auf bestimmte Lebensmittel und kann so - wenn man auf seine innere Stimme hört - einige Defizite vermeiden.
Ein Tier muss das fressen, was es vorgesetzt bekommt - egal welche Gelüste es hat. Und in der Natur fressen die Tiere/Wildhunde eben entsprechend das, was sie finden und erbeuten können. Und sie lassen dann auch schon mal bsp. Knochen liegen, wenn sie mit Ca schon genug versorgt sind. :wink:
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

Sanne
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Re: Die Unmöglichkeit, passendes Fertigfutter zu wählen...

Beitrag von Sanne »

Hi,
Lialetta hat geschrieben:
Sanne hat geschrieben:Lt. Hersteller muss man alle Sorten im Wechsel füttern, damit es ausgewogen ist :n010:
Dagegen bekam ich die Aussage am Telefon, dass das nicht stimme, weil es ja sonst nicht als Alleinfutter ausgelobt werden könne. So richtig dran glauben kann ich allerdings nicht.
Die Calciumgehalte bei den "normalen" Sorten variieren zwischen 0,13 und 0,29 g - in manchen Sorten ist also das doppelte drin wie in anderen!
Wenn ich einem Hund von 20 kg z.B. 3% seines Körpergewichts, also 600 g geben würde, wären in diesen 600 g bei der Fischsorte 780 mg Calcium drin. Sein Bedarf liegt aber bei 1600 mg - > ist also nichtmal die Hälfte des benötigten Calciums. Rechnerisch eigentlich ganz einfach...
Lialetta hat geschrieben:Mich würde aber an dieser Stelle mal brennend interessieren, ob ihr bei euch selber, bei euren Kindern, eurer Familie eigentlich auch alles so genau ausrechnet. :)
Nein, tue ich nicht. Ich habe aber auch nur mich, und keine Kinder ;). Ich achte auch bei mir auf meine Ernährung. Und wie Andy schon schrieb, ich höre auch bei mir selbst sehr auf mein Gefühl, wenn ich in manchen Phasen z.B. große Lust auf Orangen oder auf Kartoffeln oder auf Eier oder sonstwas habe (Bei Dingen mit viel Fett und viel Zucker sollte man seinem Gefühl nicht unbedingt nachgeben ;) ) und sollte ich mal Kinder haben, möchte ich auch ihnen eine große Auswahl an Dingen anbieten und auch wenn sie alt genug sind um es zu äußern, darauf eingehen wenn sie besondere Lust auf etwas haben.

Und ich schrieb ja auch, es geht um akademisches Interesse. Ich rechne das nicht alles, weil ich denke meine Hunde brauchen es, oder ich könnte sonst kein gute Hundehalter sein oder oder oder. Einfach weil es mir Spaß macht. ;) Weil es mich interessiert. Nenn es Hobby, wenn du so willst...
Und weil ich nächste Generation Tierarzt sein werde. Und ich habe nicht vor, später meinen Kunden das Fertigfutter zu empfehlen, das am meisten Werbung bei mir gemacht hat und mir die besten Prämien dafür gibt :cry: Wenn ich was empfehlen soll, muss ich mir das vorher genau angeschaut haben. Und aus meiner Sicht ist beides wichtig, die Zutaten und die enthaltenen Nährstoffe. Also schau ich es mir eben an.

Es geht auch gar nicht darum, dass das als Vorbild für andere dienen soll, wie ich es mache. Oder dass jemand "schlechter" ist, der sich nicht mit dem Thema befasst oder sowas. Ganz und gar nicht!
Ich mach das echt einfach nur für mich selber und dachte halt, ich teil euch mal ein paar Ergebnisse mit, weil es der eine oder andere vielleicht spannend findet!

Es gibt ja z.B. die Leute, die vom Orijen total begeistert sind, weil kein Getreide drin ist. Andere verteufeln es, weil der Proteingehalt so hoch ist und die Vitamine überdosiert sind.
Und wenn mans eben nachrechnet stellt man fest - bei meinem Rüden würde das absolut stimmen, bei meiner Hündin überhaupt nicht. Für sie ist es perfekt! Für einen sehr "leichtfuttrigen" Hund würde ich also durchaus dieses Futter empfehlen.

Pudelqueen hat geschrieben:
Pudelqueen hat geschrieben: also mir is es ja total egal - wer was seinen Hunden füttert. Aber wenn ich das so lese - was die "BARF-Fraktion" so schreibt - dann kommt das immer so rüber, dass die Leute, die ihren Hunden das "böse" Industriefutter geben, ihren Hunden was ganz schlimmes antun. Da is nur Scheisse drin, das is net ausgewogen, das is net gut.
Woher kommt denn dieses Zitat jetzt auf einmal?
Kann den Ursprung irgendwie im Thread nicht entdecken :n010: Vielleicht bin ich auch nur blind...

Ich persönlich würde mich selbst nicht unbedingt zur Barf-Fraktion zählen wollen. Denn es schreckt mich sehr ab, wie manche Leute ihr Gedankengut geradezu religionsartig runterbeten und mit einer Vehemenz am Missionieren sind, für die ich überhaupt keine Energie und Zeit hätte ;)
Ich halte nicht alles für sinnvoll was beim Barfen gemacht wird. Ich habe für mich lediglich die Dinge übernommen, die ich persönlich sinnvoll finde.
Ich habe allerdings rein gar nichts gegen Industriefutter, meine Hunde haben jetzt auch ne ganze Weile fast nur Fertigfutter bekommen und ich stelle nur wieder um, weil mein Rüde irgendwie kränklich ist und ich sehen möchte, ob sich dadurch was tut.
Pudelqueen hat geschrieben:Und was ich mich auch noch Frage: Wo bitte steht beim Wolf die Kühltruhe mim Hüttenkäse drin und wo bekommt der seinen Meeresalgen??
:n010: Geht das nicht bisschen am Thema vorbei? Ich wollte eigentlich echt gar keine Barf-Diskussion oder sowas lostreten... Abgesehen davon ist keins von beidem natürlich, weder das Barfen noch das Fertigfutter. Deswegen rechne ich ja ;)
Pudelqueen hat geschrieben:Es geht beim Industriefutter vor allem auch um die Inhaltsstoffe. Es geht darum, was die Quelle von z.B. den deklarierten 24% Protein ist. Und diese Quelle ist oftmals nicht das was ich in meinem Hund sehen möchte wie z.B. eben auch Industrieöle und Klärschlämme (und das denke ich mir ja nicht aus).
Das Verfüttern von Klärschlamm ist lt. Futtermittelverordnung Anlage 6 verboten. Genauso übrigens auch Kot, Urin, Inhalt des Verdauungskanals...
Deswegen kann es natürlich trotzdem drin sein, aber wer sowas reintut ist kriminell. Ist genauso wie man auch nicht sicher wissen kann, was in der Fertigpizza im Supermarkt drin ist oder ob das Schnitzel im Restaurant nicht doch schonmal auf den Boden gefallen war bevor es auf meinem Teller landete.

lg,
Sanne

Pudelqueen
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Re: Die Unmöglichkeit, passendes Fertigfutter zu wählen...

Beitrag von Pudelqueen »

Hallo,

eine Universität (im geliebten Amerika) hat vor Jahren dazu eine Studie gemacht. Wenn ihr es wissen wollt, müsst ich meinen Kontakt wieder aktivieren, der hat das bei sich zu Hause. Und was war das Ergebnis: der Mensch verwertet so wenig - dass da noch genug drin is, um so nen hund zu ernähren. Is eklig - is aber so. Und da die Hunde ja ihr eigenes Vitmin C produzieren is dass dann ausreichend.

Mir ging es gar net darum ne pro barf oder anti Fertigfutter diskussion auszulösen. Ich mein ja nur, aber wi schon gesagt - mir ist es völlig egal, was mein seinem Hund füttert. Hauptsache er mag es, ist gesund und es fehlt ihm nix. Ich kann halt net nachvollziehen, dass es so schwierig is, ein Futter für nen Hund zu kaufen. Vieleicht bin ich aber einfach zu pragmatisch dafür.

Also jeder so wie er will :streichel:

Grüße
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Sanne
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Re: Die Unmöglichkeit, passendes Fertigfutter zu wählen...

Beitrag von Sanne »

Hi,
Pudelqueen hat geschrieben:Ich kann halt net nachvollziehen, dass es so schwierig is, ein Futter für nen Hund zu kaufen. Vieleicht bin ich aber einfach zu pragmatisch dafür.
Ach mann, ich dachte ich hätte es oben ausreichend erklärt :(
Es geht mir NICHT darum dass es so schwierig ist, sondern darum dass ich es einfach interessant finde zu rechnen und dass ich die Ergebnisse dieser Rechnerei auch einfach interessant fand und mit den Leuten im Forum teilen wollte, falls es jemand ebenfalls interessant findet.

lg,
Sanne

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Moni
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Re: Die Unmöglichkeit, passendes Fertigfutter zu wählen...

Beitrag von Moni »

Ich steh ja vor nem ähnlichen Problem- Miro und Cookie werden gebarft und wir fahren an Ostern anch Brüssel, ne Freundin besuchen. Also was tun? Will die den stinkenden Pansen in der Küche haben, hat sie ne Gefriertruhe/fach/schrank und ich kann das Zeug mitnehmen? Oder füttere ich Dosenfutter, was Miro teilweise verträgt und gerne frisst? Dann geht es los, das Cookie überhaupt kein Dosenfutter frisst und sich angeekelt abwendet. Also nehm ich unser Notfall-Leckerli TF mit- Happy Dog Supreme My little Africa- mit Strauß und Kartoffel, das vertragen beide, mögen es gerne und wenn ich dort keine Möglichkeit habe, Fleisch zu kaufen und sie zu barfen, dann kriegt Miro seine Dosen und Cookie sein TF. Quark und Obst gibts sowieso, für alle :wink: . Ich denke wenn man gerne rechnet, weiß wie es geht und ein wenig Ahnung hat, dann soll man das auch machen. Und wenn man einen empfindlichen Hund hat, ist man bestrebt, das es ihm so gut wie möglich geht :wink: . Ansonsten kriegen bei uns alle, das was ihnen schmeckt- besonders die Katzen und Menschen :lol: . Ach ja, früher habe ich auch vermehrt auf gesunde Ernährung geschaut, als meine Tochter noch klein war- aber seit sie selbst bestimmt, was sie mag und isst- sieht das anders aus :wink: .
Liebe Grüße-
Bild
Cookie Mäusestrichliste Sept.2014: IIIII IIIII

Andy
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Re: Die Unmöglichkeit, passendes Fertigfutter zu wählen...

Beitrag von Andy »

@Sanne: dass die Zugabe von Klärschlämmen und Industrieölen verboten ist, musst du mir nicht erzählen. :wink: Sie wurden aber in einigen namhaften TF-Sorten nachgewiesen und das finde ich so bedenklich.
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

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Re: Die Unmöglichkeit, passendes Fertigfutter zu wählen...

Beitrag von Sanne »

Hi,

Ist genau das Thema, man weiß eben nicht was doch gemacht wurde. Genauso wie man eben nicht weiß, ob das Essen im Lokal auch hygienisch einwandfrei ist. Genauso wie der Gammelfleisch-Skandal oder letztens der Skandal bei Müller Brot, wo vermutlich durch Mäusekot verunreinigtes Brot verkauft wurde etc.
Sind halt immer zwei Sachen, das eine ist was erlaubt ist, das andere ist, was tatsächlich gemacht wird.
Wirklich sicher ist man sich nur, wenn man sein eigenes Essen und das Futter für seine Tiere komplett selber produziert, aber das ist ganz einfach schwierig!

Mir ging es nur drum, klarzustellen dass es verboten ist, denn es gibt oft genug Leute, die in Foren behaupten es wäre erlaubt, Kot und Urin oder Klärschlamm oder sowas ins Futter zu tun.

Letztendlich gehört halt leider immer auch etwas Vertrauen dazu, wenn man Lebensmittel im Supermarkt oder beim Bäcker oder sonstwo kauft.
Und stark verarbeitete Waren sind natürlich immer kritischer, weil man schlecht sehen kann, was wirklich drin ist. Ist aber ein generelles Problem!

lg,
Sanne

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