Rüden im Speziellen und im Allgemeinen

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
Antworten
Benutzeravatar
Resi
Supernase
Beiträge: 3525
Registriert: Fr Jul 17, 2009 2:13 pm
Wohnort: Magdeburg
Kontaktdaten:

Rüden im Speziellen und im Allgemeinen

Beitrag von Resi »

Augehend von dem Kastrationthema in dem soviel über die Nachteile der Rüden geschrieben wurde will ich jetzt doch wirklich mal wissen wie das mit euren Jungs so ist. Gibt es wirklich diese Klischeerüden, die ewig den Macho spielen müssen, alles und jeden bei jeder Gelegenheit berammeln und vorallem überall völlig unkontrolliert markieren?

Ich schreib mal was ich so kenne. Großgeworden bin ich mit Rüden. Erst Strolch kleiner Dorfmix, unkastriert, war auch immer alleine auf Achse. Es gibt heute 24 Jahre später noch Hunde die ihm doch sehr ähnlich sind :wav: Naja aber ich wollte auch immer mit der Leine mit ihm spazierengehen und mir ist nie was merkwürdiges passiert und wir haben garantiert auch heiße Damen getroffen. Markiert hat er draußen seine üblichen Stellen, er hat mich eben auf seine Gänge einfach mitgenommen :D

Nach seinem Tod kam Arko ein Foxl auch unkastriert und heute würde ich mit diesem Kraftpaket wohl Agi machen. Der hatte Power und Mut ohne Ende. Ich war ja da schon so 10 Jahre alt und es gab mehr Autos aufeinmal im Osten also nix mehr mit Dorfhunddasein... Er war ein zivilisierter Rüde der Spazieren geführt wurde. Er lief aber meist ohne Leine und er lief mir kleinen Maus nicht weg um Hündinnen zu besuchen oder um andere Rüden zu berackeln. Glaubt mir ich hätte solche :shock: Augen gemacht :streichel: Markiert hat er natürlich aber nie ungebührlich oder gar wen angepinkelt.

Dann kam eine Hündinn in mein Leben- kurze sehr Schmerzvolle Erfahrung.

Tarzan wieder ein Rüde war ein sehr sozialer souveräner Rüde. Liebte alle Hunde und natürlich die Mädels. Aber ich konnte ihn immer abrufen, wenn er sie sich angeschaut hatte drehte er sofort zu mir um. Er hat nicht mal in unseren Garten oder in den von Freunden gepillert die wir besuchten. Hat manchmal gerne gerackelt aber nur mit seinem besten Freund.

Andiamo zähl ich mal auch schon zu den Rüden. Ohne Leine und ohne Kommando drückt er sich draußen alle 50 Meter gerne nen tropfen raus. Aber sowie man etwas mit ihm tut. Spielen üben was weiß ich denkt er da nicht mehr dran. Auch an der Leine ist es sehr schwierig ihn zum pinkeln zu bewegen. An der Flexileine ist das anders da weiß er ah wir gehen pillern... Vor 8 Wochen also mit so 9 Monaten wollte er mal kurz einen anderen Rüden besteigen, da hab ich ihm sofort erklärt dass bei uns nur ich ihr wißt schon was tue. Seitdem fragt er nicht mal mehr nach und ich hab ihn da eigentlich nur runtergepöbelt und ihn angeblbbert. Er hat auch schon heiße Damen in der Nase gehabt, hat er hier im Wohngebiet eigentlich täglich. ich bin gezielt mit 3 heißen Damen spazieren gegangen natülich war er unaufmerksamer aber nach dem 3. Belästigungsversuch und Eingreifen meinerseits war es dann auch erledigt. Gut die Damen haben nie gestanden aber was weiß ein so dummer kleiner Kerl davon. dem flatterten die Lefzen und er schmatzte sehr genüßlich... aber wichtig ist ich kann ihn abrufen und er belästigt niemanden. Ob das so bleibt kann ich jetzt nicht sagen. Er entwickelt sich ja noch aber ich denke er wird auch nicht auffälliger werden als die anderen Rüden die bei uns lebten.

Im Wohngebiet laufen ein Haufen Hunde rum, Im Stall waren immer welche und Hundeplatz sowieso. Mich hat noch nie ein Hund angepinkelt und ich habe auch noch nie erlebt dass mir irgendwo einer in die Wohnung gepieselt hätte um zu markieren. Natürlich hat Resi auch schonmal ne warme Dusche bekommen weil sie alles so genau wissen muss :streichel:

Arko unser Quotengoldie ist nen echter Schwerenöter, der kann wirklich an nichts mehr denken wenn er eine heiße Hündinn gerochen hat. Den muss man dann richtig anschnauzen um ihn zurück auf den Boden der Tatsachen zu holen aber selbst der geht dann ganz tippelig an der Leine neben mir und denkt nicht mal ans markieren der nächsten Ecke.

Leute dir mir von diesen Problemen mit ihren Rüden berichten haben Hunde die eigentlich nicht oder nur sehr rudimentär erzogen sind. Ich glaub das hängt schon damit zusammen. Und vorallem dass man immer konsequent handelt ist meines Erachtens von größter Bedeutung. Zur Konsequenz gehört natürlich auch dass ich von meinem Handeln wirklich überzeugt bin und voll und ganz dahinter stehe und somit authentisch bin. Die Jungs merken Schwächen sofort.

So nun mal raus mit der Sprache wie ist es mit euren Jungs??
Pudelverrücktsein ist schön- es kann eben nur nicht jeder...

Paula

Re: Rüden im Speziellen und im Allgemeinen

Beitrag von Paula »

Ich kann jetzt nur von meinen bisherigen Erfahrungen mit Paco, der mittlerweile 9 Monate alt ist, erzählen (Carlos hat seine Männlichkeit noch nicht entdeckt :wink:):
Bis jetzt finde ich Paco nicht besonders anstrengend, auch im Vergleich zu Paula.
Gut, der Herr hat mittlerweile das Markieren für sich entdeckt und würde gerne, wenn er dürfte sein Bein heben. Erwische ich ihn dabei, gibt es einen verbalen Anschiss und dann ist erstmal gut. Nur im Haus markiert er auch seit ca. 2 Wochen zwischendurch mal heimlich, aber da erwische ich ihn nicht bei und kann deshalb nicht so direkt darauf einwirken. Aber, ich bin sicher, dass wir das auch bald in den Griff bekommen. An der Leine markiert er mittlerweile gar nicht mehr und ohne Leine auch nur im Grünen, wenn Frauchen gerade nicht aufpasst.
Seit ein paar Wochen berammelt er vermehrt Paula bzw. ihr Bein :lol:. Ich denke, dass Paula bald läufig wird und sie deshalb besonders interessant für ihn riecht.
Auch hier gilt, erwische ich ihn dabei, wird er mit einem "Nein" ermahnt und Ruhe ist.
Ansonsten berammelt er bisher nichts und niemanden anderes, ich habe aber auch erste Ansätze dazu von Anfang an unterbunden.
Abrufbar ist er bisher immer gewesen, auch, wenn er einem anderem Hund am Hintern hing.
Sonst ist er sehr selbstbewusst geworden (im Vergleich zur Welpenzeit) und geht auf anderen Hunden direkt, kläffend drauf zu. Aber auch daran arbeiten und es sind schon Besserungen zu erkennen.
Insgesamt ist Paco aber hier mit Abstand der einfachste und unkomplizierteste Hund und mehr mein Liebling, der sehr gerne schmust und kuschelt und mir eigentlich immer alles Recht machen möchte. Die Arbeit macht mit ihm immer super viel Spaß, da er eigentlich immer voll motiviert dabei ist, wobei ich nicht weiß, inwieweit hier auch die Tatsache mitreinspielt, dass Paco als einziger von unseren dreien im Welpenalter eingezogen ist und wie viel die bewusste Prägung ausgemacht haben.

So, das waren die Erfahrungen mit meinem Kleinen, unerzogene, rammelnde und dauermarkierende Rüden kenne ich übrigens genug, aber ebenso auch etlich unerzogene Hündinnen.

wun

Re: Rüden im Speziellen und im Allgemeinen

Beitrag von wun »

Hi

Satch ist eigentlich auch mit allen verträglich.
Eigentlich bedeutet, an der Leine lasse ich keine Kontakte mehr zu und
draußen geht es auch mit unkastrierten Rüden,
wenn nicht alle auf einem Haufen stehen bleiben und der andere Rüde
es ebenfalls nicht auf Provokation anlegt.
Wir können problemlos Rudelrunden gehen, weil da eben der Spielraum groß ist,
dass sich die Hunde aus dem Weg gehen können.
Andererseits war ich auch schon mit ihm auf einer Ausstellung als Besucherhund und das ging auch locker,
wahrscheinlich wegen der Überreizung.
Besteigen von Hündinnen macht er gelegentlich,schlimmer bei ihm ist aber das Besteigen von kastrierten Rüden,
das bringt mich regelmäßig auf die Palme.
Uns gegenüber ist er absolut verschmust, arbeitsfreudig, anhänglich und einfach nur lieb.
Er hat noch nie versucht einen von uns zu besteigen oder hat uns angepinkelt.
Mit dem Markieren haben wir auch keine Probleme, er weiß, dass er auf dem feld markieren darf, wie er lustig ist,
aber nicht an Zäune oder an Häuserwände.
Mit läufigen Hündinnen hat er auch keine Probleme, er frisst und läuft auch nicht weg, selbst wenn unsere Nachbarhündinnen läufig werden, er wird da auch nicht apathisch. Von läufigen Hündinnen kann ich ihn besser abrufen als von seinem Allerallerallerlieblingsfreund mit dem er einfach nur toben will ;)

Gerade dieses Anpöbeln andere Rüden ist aber auch ein Erziehungsfehler bzw. Fehlverhalten, was meinerseits vorrausging.

Marley versteht sich ohne Einschränkungen mit anderen Hunden.
Er geht Stress dann einfach aus dem Weg (eben auch, weil ich bei ihm darauf geachtet habe, was bei Satch falsch gelaufen ist) und geht auch nicht gegen, wenn jemand anders anfängt zu stänkern.
Hündinnen findet er interessan, hat aber noch nicht versucht eine zu besteigen.
Er läuft immer nur hinterher, aber die nehmen ihn nicht so ernst *g*
Uns Menschen gegenüber ist er schmusig, anhänglich, lieb, verspielt, will es einem recht machem, hat ebenfalls noch nie auch nur versucht einen von uns anzupinkeln, weiß wie Satch, wo er markieren darf und wo nicht.
Mit läufigen Hündinnen hat er wie Satch (noch) keine Probleme, alles easy.

Meine beiden sind keine Machos und machen sehr gerne etwas mit mir,
sie lieben aber auch ihre Hundefreunde zum Toben.
Beide würde ich insgesamt als sozialverträglich und sensibel beschreiben.

Bei mir wird es zu 99,9% beim nächsten Hund wieder einen Rüden geben.

Liebe grüße
Julia

EnjoG

Re: Rüden im Speziellen und im Allgemeinen

Beitrag von EnjoG »

Also ich habe ja nun auch schon den 3. Rüden hintereinander.
Muß sagen habe nie mit irgendeinem Probleme gehabt weder mit Berammeln noch mit Markieren im oder am Haus. Alle wußten genau, sie dürfen das nicht. Meiner Meinung nach ist das eine reine Erziehungsfrage, wenn man bei der Erziehung immer konsequent bleibt. Die ersten Beiden habe ich mit 8 Wochen bekommen und Taylor mit 11 Wochen. Sie waren und Taylor ist gut sozialisiert und sehr verschmust. Das einzigste was mein 2. oft machen wollte, einen kastrierten Rüden zu besteigen, und komischerweise Hündinnen haben ihm da nicht so interessiert.
Bei uns laufen z. Z. viele heiße Hündinnen rum, Ich dachte auch, na Taylor wird er nun, aber nix, er frisst gut, jault nicht so wie vielleicht manche Rüden. Er hat auch nicht den Drang wegzulaufen.
Im großen und ganzen muß ich sagen, ich habe noch nie mit meinen Rüden Probleme gehabt

Kess

Re: Rüden im Speziellen und im Allgemeinen

Beitrag von Kess »

Also ich kann dazu nur sagen das ein Rüde nicht immer so ist wie er dargestellt wird.
Wie Brigitte schon geschrieben hat, ist es eine Erziehung Sache.
Mein Rüde ist unheimlich verschmust.,und geht mit allen sehr Liebevoll um,sei es vom Kleinkind bis zum
Erwachsenen.
Er schafft es sogar an einen Rüden heran zu treten,obwohl der andere Rüde keinen Leiden kann.
Habe schon oft erlebt wie die Besitzer das gar nicht verstehen konnten.
An ängstliche Hündinnen tritt er ganz vorsichtig und Verständnisvoll ran.
Wenn ich mit ihm durch die Stadt gehe,zieht er nur da hin wo er weiß das er Pieseln darf.
Gut sie versuchen es auch mal wo anders,aber bei Anthony reicht ein kurzer Ruck an der Leine und er weiß was die Stunde geschlagen hat.Unser erster Rüde war ähnlich wie Anthony,nur das er lieber ohne Leine als wie mit gelaufen ist.
Er hat mich, wenn dicke Luft im Anmarsch war immer getröstet,er setzte sich dann immer neben mir und legte seine Pfote auf meine Schulter und tröstete mich.Da habe ich oft gemerkt,wie viel Einfühlungs- Vermögen so ein Rüde haben kann.
Was die Läufigkeit der Hündinnen betrifft,muss ich sagen das wir da ein Problem haben.
Aber es hält sich noch alles im normalem Rahmen,er frisst weniger und jault auch ein wenig,er wird im April 4 Jahre,und ich muss dazu sagen so war es das erste Mal.Ich weiß nicht ob es an dem Schnee liegt,anders jedenfalls kann ich es mir nicht Vorstellen.Weg laufen würde er aber nicht,das haben wir gerade in der vorigen Woche getestet,als eine Freilaufende heiße Hündin auf unser Grundstück kam.Anthony ließ sich dennoch abrufen. Alles im allen ,ICH LIEBE DEN RÜDEN,und könnte mir ein Leben ohne ihn nicht mehr Vorstellen.

SKAlala

Re: Rüden im Speziellen und im Allgemeinen

Beitrag von SKAlala »

bevor wir lila hatten hatte Odi immer Angst vor anderen Hunden besonders vor Rüden. Seit wir Lila haben ist er ein "ganzer" Kerl und will sie immer beschützen und muss dann an der Leine immer erstmal "bescheid" sagen. Wir haben lange versucht ihm das auszutreiben. Aber dann hat uns die Hundetrainerin gesagt, dass wir ihm das bloß nicht abgewöhnen sollen, da er dadurch anderen Hunden deutlich zeigt, dass sie seinen Bereich überschreiten und er sich und Lila (die ja leider Panik vor großen Hunden hat) schützt. Wir können das für UNS nachvollziehen- jeder hält das anders. Odi wird niemals aggressiv- er zeigt einfach nur deutlich "bis hier hin und nicht weiter!" und das darf er auch.
Sonst ist er ein totaler Schmuser und ganz ganz sanft :)

westin
Kleine-Nase
Beiträge: 1180
Registriert: Mi Okt 29, 2008 8:50 pm

Re: Rüden im Speziellen und im Allgemeinen

Beitrag von westin »

Cooles Thema, Anja ! :klatsch:
Und,-- schön zu lesen, wie verschieden und doch wieder ähnlich die Jungs sind.
Unser 1. eigener Hund war kastriert, ( Tierschutz--- im Alter von 10 Jahren ). Gepieselt hat er mit Vorliebe an jeden Pfosten, Baumstamm, Blumentopf usw.
Meistens kam eh nur noch heiße Luft ! :mrgreen:
Hündinen, die gar zu lecker geduftet haben, hat er trotz Kastration auch schon mal bestiegen, manchmal auch von der falschen Seite. Wie es geht, hatte er nicht vergeßen. :D Mit anderen Rüden war er eher schwierig, bei ihm kam es mehr auf die Rasse an. Einige männliche Kumpels hatte er, andere, insbesondere Schäferhunde, konnte er ums Verplatzen nicht ausstehen. Bis heute werde ich wegen dieser Aussage ausgelacht. Kein Hund würde Rassenunterschiede machen,---- tja, Janosch war wirklich so. ( Wäre auch ein interessantes Thema ).
Teddy ist der sozialste Hund unter der Sonne, ( Straßenhund, kastriert, ca.3 Jahre ). Er kommt mit Mensch, Tier, so ziemlich allem klar ( Schneemänner mag er nicht, die verbellt er voller Empörung ). :mrgreen: Dieser Hund ist für einen Hund schon fast "abartig". Er schmust sich an jeden an, ohne zu rammeln oder so. Sobald er angesprochen wird, schmiegt er sein Köpfchen an das Bein oder in den Schoß, da klebt er dann wie Kaugummi am Schuh. :frech:
Luca, ( 16 Mon.unkastriert ) makiert draußen sehr gerne, besonders über Teddys Pipi. Eigentlich ja Macho-Gehabe, allerdings ist er vom Wesen her Welten entfernt von einem Macho. Die Damenwelt findet er mittlerweile absolut klasse zum schnuffeln, dann fiept er, freut sich und --- gut ist.
Angerammelt oder angepinckelt hat er noch niemals , weder Mensch noch Tier. Auch er ist sehr verträglich mit allen Hunden.
Auf die Mütze haben beide höchstens mal von einer Hündin bekommen. Dann gehen sie sofort stiften.
Eigentlich wollten wir nach unserem Janosch absolut eine Hündin. Als es, leider, soweit war, haben wir uns spontan und aus dem Bauch raus, doch für Rüden entschieden und sind sehr, sehr glücklich darüber.
Ach so, was ich auch glaube, es kommt nicht unbedingt auf das Geschlecht an, wer einfacher oder schwieriger ist, sondern bestimmt auch auf die "Persönlichkeit" des Tieres. ( Wie nennt man denn " Persönlichkeit" beim Hund ? :n010: )
Liebe Grüße von
Lydia,
mit Teddy und Luca

Happy
Supernase
Beiträge: 5658
Registriert: Mo Aug 04, 2008 11:39 am

Re: Rüden im Speziellen und im Allgemeinen

Beitrag von Happy »

Sam ist mein erster Rüde,ich bin also Rüdenanfängerin und so türmen sich bei mir Fragen über Fragen auf,die dummerweise jeder anders beantwortet.Ich habe z.B. mal gefragt ob das Leinengepöbel von Sam typisch sei für einen Rüden.
SKAlala hat geschrieben:bevor wir lila hatten hatte Odi immer Angst vor anderen Hunden besonders vor Rüden. Seit wir Lila haben ist er ein "ganzer" Kerl und will sie immer beschützen und muss dann an der Leine immer erstmal "bescheid" sagen. Wir haben lange versucht ihm das auszutreiben. Aber dann hat uns die Hundetrainerin gesagt, dass wir ihm das bloß nicht abgewöhnen sollen, da er dadurch anderen Hunden deutlich zeigt, dass sie seinen Bereich überschreiten und er sich und Lila (die ja leider Panik vor großen Hunden hat) schützt. Wir können das für UNS nachvollziehen- jeder hält das anders. Odi wird niemals aggressiv- er zeigt einfach nur deutlich "bis hier hin und nicht weiter!" und das darf er auch.
Sonst ist er ein totaler Schmuser und ganz ganz sanft :)
Das was Susi schreibt ist ein ganz tolles Beispiel dafür, das jeder solche Situationen anders sieht und anders damit umgeht.
Mir wurde hier im Forum geraten es konsequent zu unterbinden,was ich auch versuche.Einige Hundetrainer dagegen sind da ganz anderer Meinung(s.o.) und wem soll ich als Anfängerin dann glauben?
Das sind Punkte die mir als Rüdenhalterin die Erziehung erschweren und die auch bewirken das ich mich schwer tue immer 100% hinter dem zu stehen was ich mache.Ich lerne halt noch dazu und gebe mein Bestes,mache aber auch noch viele Fehler.

Und jetzt zu Sam:
Er ist jetzt knapp 2 Jahre.Ich bekam ihn mit 4,5 Monaten,seine Vergangenheit ist völlig unbekannt.Ob und wie er sozialisiert wurde weiß ich nicht.
Er reitet nicht auf,hat es vielleicht zweimal bei Happy versucht und ich habe es sofort unterbunden und die Katze mußte mal dran glauben,nachdem eine halbe Stunde vorher mein Mann,nach läufiger Hündin duftend,nach Hause kam.Uns Menschen hat er nie bestiegen.

Bis vor einigen Wochen hat er auch nicht hier auf dem Hof markiert,sondern nur wenn wir spazieren gehen,in Feldern und am Wegrand.Dann kam ein Handwerker mit seinem Pudelrüden einige Tage hierher und der Rüde hat wirklich jede Ecke und jede Tür bepinkelt. :keule: Seit dem macht Sam das auch wenn ich nicht hinschaue.Und ihn immer im Auge behalten kann ich nicht,weil ich halt nebenbei arbeite.
Hier im Haus hat er in den letzten zwei Wochen zweimal das Bein neben dem Fressplatz gehoben.Beide Male hab ich ihn nicht erwischt,aber beim zweitenmal sah er das ich es wegwischte und da ist mir ein böses" Du Saukerl!" entwichen.Er hat etwas betröppelt geguckt und seit dem kam es,zum Glück, nicht mehr vor.Warum,das weiß ich nicht.Angeblich können Hunde das ja im nachhinein nicht mehr verknüpfen.
Und einmal,da war er etwa ein Jahr alt,kam Kundschaft und sah sich die Tiere an.Sam war sehr interessiert an der Frau,schnüffelte dauernd an ihr herum und plötzlich dreht er sich um und pinkelt ihr ans Bein.
Ich bin fast vor Scham im Boden versunken.Zum Glück nahm sie es recht gelassen und erklärte das sie auch zwei Hunde,Hündin und Rüde,hätte und die Hündin gerade läufig sei.Vermutlich hing Sams Verhalten damit zusammen.Er hat es nie wieder gemacht,aber seit dem bin ich immer in hab Acht Stellung wenn er intensiv irgendwelche Hosenbeine beschnüffelt.

Das Pinkeln in der Stadt haben wir recht gut im Griff.Ich achte aber immer sehr das er da nicht macht.

Mir bietet sich leider nicht die Möglichkeit auf den tägl. Spaziergängen Hundekumpels zu treffen.Der einzige Hund der vielleicht in Frage käme ist der Rüde unseres Nachbarn.Leider mag Sam den nun so garnicht und der Rüde,ein Golden Retriever Mix,ist so ein Angsthase das er schon um die Ecke verschwindet, wenn wir kommen.Im Hundeverein spielt Sam mit den wenigen verträglichen Rüden,Kastrate werden bestiegen,was ich aber unterbinde und unkastrierten Hündinnen hängt Sam völlig von Sinnen am Hintern,wenn ich ihn hinlasse.Eigentlich spielt er nur mit kastrierten Hündinnen richtig toll.Ist eine unkastrierte Hündin auf dem Platz beim Training fällt es ihm sichtlich schwer sich zu konzentrieren.Er arbeitet zwar gerne,ist aber sehr leicht ablenkbar.
Mir stellt sich oft die Frage woran es nun liegt.Bin ich als Hundeführerin unfähig oder ist es Sams Charakter,der uns die Arbeit so erschwert?
Daher treffen mich so pauschale Aussagen wie " Das ist alles Erziehungssache" sehr hart.Ich bin total bemüht,bin mit Sam zur Hundeschule gegangen,kaum das er sich hier etwas eingelebt hat,habe in einen Verein gewechselt,als ich merkte das die Hundeschule nicht so gut war,lese tausend Bücher und stelle Fragen,auf die ich leider oft keine hilfreiche Antwort bekomme.Manchmal scheint es mir, das manche Hundehalter,die schon jahrelange Erfahrung haben,entweder vorraussetzen das man alles weiß oder keine Lust haben ihren Erfahrungsschatz zu teilen.
Aber zurück zum Thema.
Ich finde Sam ist ein unheimlich liebenswerter,schmusiger,anschmiegsamer Hund,der mit Happy total toll harmoniert und auch mit den meisten anderen Hunden klar kommt,sofern sie ihm selbstbewußt gegenüber treten.
Mit der Pinkelei kann ich relativ gut leben und versuche sie zu kontrollieren.Am Leinengemotze arbeiten wir und es wird langsam etwas besser.Aufreiten stellt kein Problem da.
Er ist ein gradliniger,oft gelassener Hund,nicht so übersensibel wie Happy.Er merkt wenn es mir schlecht geht und tröstet mich.Er passt sich uns perfekt an,ist oft lustig,ein riesen Kuschler.....Einfach toll,trotz der kleinen Fehler.

Unser nächster Hund wird wird ziemlich wahrscheinlich auch ein Rüde und ich hoffe das ich bis dahin gelernt habe Fehler besser zu vermeiden.

Wirklich toll fände ich,wenn man hier im Forum auch mal Antworten von Leuten bekommen würde,die eine andere Meinung vertreten als die,die sonst so schreiben.Weil ich mehr lerne wenn ich verschiedene Sichtweisen aufgezeigt bekomme.Aber das gehört jetzt vermutlich wieder eher in das andere,aktuelle Thema. :wink:

wun

Re: Rüden im Speziellen und im Allgemeinen

Beitrag von wun »

Mir wurde hier im Forum geraten es konsequent zu unterbinden,was ich auch versuche.Einige Hundetrainer dagegen sind da ganz anderer Meinung(s.o.) und wem soll ich als Anfängerin dann glauben?
Das sind Punkte die mir als Rüdenhalterin die Erziehung erschweren und die auch bewirken das ich mich schwer tue immer 100% hinter dem zu stehen was ich mache.Ich lerne halt noch dazu und gebe mein Bestes,mache aber auch noch viele Fehler.
Hi Christiane,

ich glaube, dass das jedem am Anfang so geht,
mit der Zeit findet man dann "seine" Linie, hinter der man steht. Man nimmt sich dann aus allem etwas mit,
dass heißt aber nicht, dass man sich gegen Neues verschließt.
Bei mir ist es so, wenn ich etwas neues lese/höre, nehme ich es erstmal auf und frage mich,
ob es mir logisch erscheint, was mein Bauchgefühl sagt etc.
Ich denk, dass was Susi geschrieben hat, ist das wichtigste:
Wir können das für UNS nachvollziehen
Solange man es für sich selber nachvollziehen & rechtfertigen kann,
ist doch alles in Ordnung.

Ist das jetzt OT :n010:
Dann sorry!

Liebe grüße
Julia

Benutzeravatar
simafy
Mini-Nase
Beiträge: 492
Registriert: Di Jul 28, 2009 3:51 pm
Wohnort: NRW

Re: Rüden im Speziellen und im Allgemeinen

Beitrag von simafy »

Was kann ich als alter "Rüden-Fan" dazu sagen....?

Aufgewachsen bin ich mit Rüden......meine Eltern hatten nie Hündinnen.
Soweit ich mich erinnern kann, gab es dort auch nie wirkliche Macho-Probleme.
Doch auch schon meine Eltern waren in der Führung ihrer Hunde immer sehr konsequent.....soweit man das bei Windis sein kann.
Die sind ja doch ein etwas anderer Schlag von Hund.
Während meinen Jahren in HH kam für mich kein Hund in Frage...Job und das Leben mit seinem riesigen Spektrum an Spaß stand da für mich an erster Stelle.
Als dann der Gedanke an einen Hund wieder aufkam, enschieden wir uns sofort für einen Rüden.
Es war ein "Gebrauchter", jedoch nicht kastriert.
War Anfangs schwierig, da der Junge eigentlich keine Erziehung genossen hatte.
Doch mit der Zeit wandelte er sich zu einem sanften und liebevollen Begleiter, der mit anderen Hunden fast nie Probleme hatte.
Ich habe ihn so geführt und erzogen, wie ich es schon von meinen Eltern gelernt hatte....liebvoll aber 100%ig konsequent.
Seit dieser Zeit gingen diverse Hunde durch unser Haus.
Meist nur für kurze Zeit als Pflegehund.
Dabei waren jedoch nur zwei Hündinnen.....ansonsten immer Rüden(kastriert und unkastriert)
Ich denke schon, dass vieles über Erziehung und Konsequenz steuerbar ist.
Jedoch darf man nicht vergessen, dass es auch bei Hunden die unterschiedlichsten Charaktere gibt.
Und ich denke schon, dass es sicherlich die eine oder andere harte Nuss gibt, die man nicht knacken kann.
Besonders dann, wenn man den Hund erst in einem Alter übernimmt, in welchem man auf wichtige Prägephasen keinen Einfluss mehr hat.

Ratschläge sind sicherlich hilfreich, doch schlussendlich muss man seinem Instinkt folgen.
Nicht jede Maßnahme greift bei jedem Hund gleich.....das ist jedenfalls meine Erfahrung.
Und Fehler macht jeder....davon freisprechen kann sich sicherlich niemand....ich jedenfalls nicht.

Grundsätzlich gilt jedoch bei uns:
Kein Familienmitglied wird berammelt.
Es wird nicht wild herumgepinkelt...schon gar nicht im Haus(DAS hat jedoch auch noch nie ein erwachsener Hund bisher bei uns gemacht)
Bei Kontakten mit anderen Hunden schaue ich mir die Spielkameraden genau an.
Es gibt ja einige Hunde, die es leider nie gelernt haben sich ihresgleichen gegenüber korrekt zu verhalten....die dürfen dann gerne mit anderen "spielen"....aber nicht mit meinen Hunden.
Rüpelei an der Leine....schwieriges Thema.
Ich habe von Anfang an jeden Kontakt AN DER LEINE unterbunden.
Dadurch haben meine Hunde gelernt, dass sie nicht an der Leine ziehen.
Für die Jungs ist klar, dass solange die Leine dran ist, wir an jedem Hund vorbei gehen. Ist die Leine ab, dürfen sie spielen bis zum umfallen.

Ich bin fest der Meinung, dass es nicht DIE Hündin und nicht DEN Rüden gibt.
Es sind alles individuelle kleine Persönlichkeiten.....und so muss man sie auch behandeln.
Doch niemand ist perfekt...weder Mensch noch Hund.
Ich habe nie von meinen Hunden erwartet, dass sie perfekt "laufen"......das kann ich selber ja nicht einmal von mir behaupten....habe selber genug Ecken und Kanten(trotz guter Erziehung) Bild
Bild

Antworten

Zurück zu „Verhalten“