Leckerli-Abbau
Moderator: Judith
Leckerli-Abbau
Hallo,
ich habe bei Amazon folgende DVD bestellt:
http://www.amazon.de/Pers%C3%B6nlichkei ... 633&sr=8-1
Ich wollte hier mal nach fragen, wer von euch diese DVD bereits angeschaut hat, und wer dazu was sagen kann.
Des weiteren interessiert es mich sehr, wie ihr mit euren Hunden trainiert und wie ihr es geschafft habt, die Leckerlis wieder abzubauen.
Mich fasziniert allein schon der Titel der DVD, und ich wäre sehr froh, wenn ich Tammy allein durch meine Persönlichkeit motivieren könnte und sie weniger auf die Leckerlis fixiert wäre. Spielzeug als Ersatz habe ich mit wenig Erfolg ausprobiert, vielleicht habe ich mich auch einfach zu blöd angestellt.
Ebenso diese sporadische, unvorhergesehene, unregelmäßige Leckerligabe klappt zwar gut bei "Altagsübungen" wie Sitz, Platz, stopp, komm, was aber kann ich machen, wenn ich andere Sachen üben will, wie z. B. Slalom durch die Beine, parken, eine 8 um Gegenstände laufen usw.
Ich merke schon, wenn Tammy Übungen 1000 x gemacht hat, geht es auch ohne Leckerli. Aber neue Sachen zu lernen, ist umso schwieriger.
Ich freue mich auf recht viele Erfahrungsberichte von eurer Seite!
ich habe bei Amazon folgende DVD bestellt:
http://www.amazon.de/Pers%C3%B6nlichkei ... 633&sr=8-1
Ich wollte hier mal nach fragen, wer von euch diese DVD bereits angeschaut hat, und wer dazu was sagen kann.
Des weiteren interessiert es mich sehr, wie ihr mit euren Hunden trainiert und wie ihr es geschafft habt, die Leckerlis wieder abzubauen.
Mich fasziniert allein schon der Titel der DVD, und ich wäre sehr froh, wenn ich Tammy allein durch meine Persönlichkeit motivieren könnte und sie weniger auf die Leckerlis fixiert wäre. Spielzeug als Ersatz habe ich mit wenig Erfolg ausprobiert, vielleicht habe ich mich auch einfach zu blöd angestellt.
Ebenso diese sporadische, unvorhergesehene, unregelmäßige Leckerligabe klappt zwar gut bei "Altagsübungen" wie Sitz, Platz, stopp, komm, was aber kann ich machen, wenn ich andere Sachen üben will, wie z. B. Slalom durch die Beine, parken, eine 8 um Gegenstände laufen usw.
Ich merke schon, wenn Tammy Übungen 1000 x gemacht hat, geht es auch ohne Leckerli. Aber neue Sachen zu lernen, ist umso schwieriger.
Ich freue mich auf recht viele Erfahrungsberichte von eurer Seite!
- Samtpfote
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- Beiträge: 5452
- Registriert: Do Okt 09, 2008 9:19 am
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Re: Leckerli-Abbau
Japp das würde mich generell auch mal interessieren!
Wobei ich denke, dass man am Anfang bei neuen Dingen immer mit Leckerli bzw. Spielzeug anfangen und motivieren muss, oder???
Wie seht ihr das?
Spielzeug und Leckerli funktionieren bei Coffee gleichermaßen sehr gut! Bei Joschi kommts mehr auf Lob von der Stimme und teilweise Leckerlis an!
Mit spielzeug spielt er zwar schon gerne, aber nicht beim arbeiten!!!
Wobei ich denke, dass man am Anfang bei neuen Dingen immer mit Leckerli bzw. Spielzeug anfangen und motivieren muss, oder???
Wie seht ihr das?
Spielzeug und Leckerli funktionieren bei Coffee gleichermaßen sehr gut! Bei Joschi kommts mehr auf Lob von der Stimme und teilweise Leckerlis an!
Mit spielzeug spielt er zwar schon gerne, aber nicht beim arbeiten!!!
Re: Leckerli-Abbau
Hi
bei mir ist es so, dass ich es nicht bewusst abgebaut habe, sondern mir das erst später auffiel, dass es ja nun weniger Leckerlies gibt *G* Hat
sich so eingeschlichen irgendwie.
Und bei mir gibt es auch immer mal wieder ein Leckerlie/Spieli, gerade wenn wir in einer anderen Umgebung spaziergen gehen, dann gibt es auch wieder mehr Leckerlies.
Kann der Hund etwas fest und überall (weil Marley z.b. drinne Schäm dich macht, und draußen nicht, also gibt es bei mir trotzdem überall noch C&B um es allgemein zu festigen), dann kriegt er nur mal sporadisch ein Leckerlie.
Ich glaube Satch kriegt pro Spaziergang, wenn wir nichts gezielt üben 3 Leckerlies und Marley 5.
Früher brauchte ich da bedeutend mehr.
Liebe Grüße
Julia
bei mir ist es so, dass ich es nicht bewusst abgebaut habe, sondern mir das erst später auffiel, dass es ja nun weniger Leckerlies gibt *G* Hat
sich so eingeschlichen irgendwie.
Und bei mir gibt es auch immer mal wieder ein Leckerlie/Spieli, gerade wenn wir in einer anderen Umgebung spaziergen gehen, dann gibt es auch wieder mehr Leckerlies.
Kann der Hund etwas fest und überall (weil Marley z.b. drinne Schäm dich macht, und draußen nicht, also gibt es bei mir trotzdem überall noch C&B um es allgemein zu festigen), dann kriegt er nur mal sporadisch ein Leckerlie.
Ich glaube Satch kriegt pro Spaziergang, wenn wir nichts gezielt üben 3 Leckerlies und Marley 5.
Früher brauchte ich da bedeutend mehr.
Liebe Grüße
Julia
Re: Leckerli-Abbau
Die DVD kenne ich nicht, kann also nix zu sagen.
Sicherlich clickerst du doch Tammy oder benutzt ein Markerwort. Taucht das Wort oder der Click auf weiß der Hund er macht gerade etwas ganz besonders richtig. (Wenn man den Click oder das Wort konditioniert hat). Dieses Geräusch ist nichts anderes als ein Versprechen, dass eine Belohnung erfolgt. Das Problem mit dem Abbau von Futter oder Belohnung ist eigentlich keines. Wenn Tammy eine Übung verstanden hat und mit Belohnung einige Male korrekt ausführt. Gibt es nur noch bei jedem 2. Mal C&B da werden kleine fehler auftauchen, die du aber nur mit dem Falschwort kommentierst. Bald klappt es wieder dann nur noch bei jedem 3. Mal und so weiter.
Bei Ausdauerübungen wie Sitz und Platz lobt man anfangs die Bewegung in diese Position und dann für die Position und dann für das Halten dieser Position wobei sich hier dann die Zeit bis zum c&B verlängert.
Futter und auch jede andere Belohnung darf nicht verwechselt werden mit Bestechung. Also nicht das Leckerli zeigen und so nach dem Motto guck mal was ich hier habe, wenn du sitzt machst bekommst du es. Zum zeigen/ helfen bei den ersten pass Malen aber ok. Sonst ist das Bestechung/ Locken also erst wirst du aktiv dann der Hund.
Belohnung bedeutet Hund wird aktiv dann du. Arbeite mit Tammy mal wenn Ball oder Leckerli noch in der Tasche sind und macht sie was richtig kommt c&b Sie wird rasch merken, das sie zwar auf eine Belohnung hoffen, darf sie aber vorher noch nicht weiß was es da gleich gibt. Wichtig ist dass deine Belohnungen variabel ausfallen. trockenes doofes Leckerli, geliebtes Käsestück, heißgeliebter Ball, angebetetes Quietschi ...
Trieb macht dumm sagen Hundsportler gerne da ist was dran. Andiamo könnte nur sehr schwer sitz machen wenn er seinen Qiuetschie sehen würde... Gelernt und gearbeitet wird am besten unter Reizarmen Bedingungen. Wir arbeiten nach dem Prinzip Hoffnung: Hund hofft es gibt was für etwas das er tut. Ich bestimme für was und wann.
Hoffe ich habs einigermaßen erklärt...
Sicherlich clickerst du doch Tammy oder benutzt ein Markerwort. Taucht das Wort oder der Click auf weiß der Hund er macht gerade etwas ganz besonders richtig. (Wenn man den Click oder das Wort konditioniert hat). Dieses Geräusch ist nichts anderes als ein Versprechen, dass eine Belohnung erfolgt. Das Problem mit dem Abbau von Futter oder Belohnung ist eigentlich keines. Wenn Tammy eine Übung verstanden hat und mit Belohnung einige Male korrekt ausführt. Gibt es nur noch bei jedem 2. Mal C&B da werden kleine fehler auftauchen, die du aber nur mit dem Falschwort kommentierst. Bald klappt es wieder dann nur noch bei jedem 3. Mal und so weiter.
Bei Ausdauerübungen wie Sitz und Platz lobt man anfangs die Bewegung in diese Position und dann für die Position und dann für das Halten dieser Position wobei sich hier dann die Zeit bis zum c&B verlängert.
Futter und auch jede andere Belohnung darf nicht verwechselt werden mit Bestechung. Also nicht das Leckerli zeigen und so nach dem Motto guck mal was ich hier habe, wenn du sitzt machst bekommst du es. Zum zeigen/ helfen bei den ersten pass Malen aber ok. Sonst ist das Bestechung/ Locken also erst wirst du aktiv dann der Hund.
Belohnung bedeutet Hund wird aktiv dann du. Arbeite mit Tammy mal wenn Ball oder Leckerli noch in der Tasche sind und macht sie was richtig kommt c&b Sie wird rasch merken, das sie zwar auf eine Belohnung hoffen, darf sie aber vorher noch nicht weiß was es da gleich gibt. Wichtig ist dass deine Belohnungen variabel ausfallen. trockenes doofes Leckerli, geliebtes Käsestück, heißgeliebter Ball, angebetetes Quietschi ...
Trieb macht dumm sagen Hundsportler gerne da ist was dran. Andiamo könnte nur sehr schwer sitz machen wenn er seinen Qiuetschie sehen würde... Gelernt und gearbeitet wird am besten unter Reizarmen Bedingungen. Wir arbeiten nach dem Prinzip Hoffnung: Hund hofft es gibt was für etwas das er tut. Ich bestimme für was und wann.
Hoffe ich habs einigermaßen erklärt...
Pudelverrücktsein ist schön- es kann eben nur nicht jeder...
Re: Leckerli-Abbau
Ich denke, dass hängt von den jeweiligen Hund ab, ob man bei neuen Dingen mit Leckerli oder Spielzeug motivieren muss.Samtpfote hat geschrieben:Wobei ich denke, dass man am Anfang bei neuen Dingen immer mit Leckerli bzw. Spielzeug anfangen und motivieren muss, oder???
Wie seht ihr das?
Bei Paula z.B. komme ich ohne Leckerli nicht besonders weit, Paco dagegen ist meist von selber so motiviert dabei, dass ein Spielzeug oder Leckerli gar nicht notwendig ist. Ein Lob und Streicheln als Belohnung kann genauso seinen Dienst erfüllen.
Bei manchen Hunde denke ich sogar, dass Motivation über Leckerli oder Spielzeug eher kontraproduktiv ist, wenn dieses den Hund zu sehr auspuscht.
Leider noch nicht wirklich, zumindestens bei Paula. Beim Agi benutze ich bei ihr kaum noch Leckerlis, da ist zum einen das Laufen an sich Belohnung und ansonsten belohne ich da lieber mit einem fliegenden Futterdummy.Pudeltina hat geschrieben:Des weiteren interessiert es mich sehr, wie ihr mit euren Hunden trainiert und wie ihr es geschafft habt, die Leckerlis wieder abzubauen.
Tja, bei der UO habe ich, vor allem vor der BGVP Prüfung, versucht die Leckerlis unvorhergesehener zu geben und Selbstverständlichkeiten wie Sitz nur noch ab und zu, auch unvorhergesehen, zu belohnen. Naja, beim Fuss klappt es in der Regel nicht so gut, da verliert sie über längere Strecken schneller die Motivation. Leckerlis ganz abzubauen ist aber auch nicht mein Ziel, die Belohnung mit den Leckerlis soll für mich nur variabler sein ohne das dabei die Motivation verloren geht.
Tricks belohne ich eigentlich immer mit Leckerlis und das möchte ich auch gar nicht abbauen.
Bei Paco benutze ich jetzt schon relativ wenig Leckerlis. Ihn kann ich auch mal gut über Spieli, Dummy oder einfach Lob motivieren und deshalb nutze ich auch öfter mal diese Arten der Belohnung.
- bazie
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Re: Leckerli-Abbau
Ich hab die Leckerli fast ganz abgebaut. Bei Sitz, Platz, Bleib, Steh, gibt es kein Leckerli mehr, sondern Belohnung durch Stimme. Funktioniert super.
Auf dem Hundeplatz gibt es als Belohnung Spieli....bei Flashi Freesbee und bei Jason Beißwurst....da fahren die beiden voll drauf ab.....wird aber nach und nach auch abgebaut weil bei der BH muss das ohne gehen.
Bei Jason hab ich festgestellt, daß er die Leckerlis bewußt einfordert.....z.B. wir gehen am Kanal und Jason rennt einfach grundlos eine Runde in die Büsche, als wenn er etwas jagen würde.....ich rufe dann ein zurück und er kommt, sitzt vor mir ab und denkt sich....na jetzt ist ja ein Leckerli fällig.....er ist ja nicht blöd
.....irgendwann hab ich das durchschaut und jetzt funzt das so.....er versucht eine imaginäre Jagd und ich stoppe ihn mit.....lass das.....er kommt zurück und ich geh dann kommentarlos weiter. Die imaginäre Jagd wird immer weniger
Flashi kann ich super mit Stimme motivieren, da braucht es kein Leckerli.
Auf dem Hundeplatz gibt es als Belohnung Spieli....bei Flashi Freesbee und bei Jason Beißwurst....da fahren die beiden voll drauf ab.....wird aber nach und nach auch abgebaut weil bei der BH muss das ohne gehen.
Bei Jason hab ich festgestellt, daß er die Leckerlis bewußt einfordert.....z.B. wir gehen am Kanal und Jason rennt einfach grundlos eine Runde in die Büsche, als wenn er etwas jagen würde.....ich rufe dann ein zurück und er kommt, sitzt vor mir ab und denkt sich....na jetzt ist ja ein Leckerli fällig.....er ist ja nicht blöd


Flashi kann ich super mit Stimme motivieren, da braucht es kein Leckerli.
Re: Leckerli-Abbau
@Tina
diese ganzen "Persönlichkeit", "Rudelführer", "Dominanz" usw. Geschichten lesen sich immer ach so toll. Wenn man aber mal schaut, was dahinter steckt
.
Beschäftige Dich einfach mal mit dem, was man unter "Lerntheorie" versteht. Bsp. Sabine Winkler's Bucht "So lernt mein Hund". Ist kein Buch, in dem beschrieben wird, wie Du deinem Hund Sitz oder Platz beibringst, sondern ein Buch über die Theorie des Lernens. Wenn man es genau nimmt, hat Lernen nur eine Grundmotivation - Leben bzw. das Überleben sichern. Diese Grundmotiv kann man in zwei Richtungen einteilen:
a) Bedarfs/Bedürfnisbefriedigung
b) Schadensvermeidung
Und genau diese beiden Punkte kommen in der Hundeausbildung zum Tragen. Ein Hund macht nichts "weil er Dich als Herrn erkennt". Ein Hund macht etwas um a) oder um b) zu erreichen. Einfache Sache. Vergiss die ganzen Lassies, Boomers, RinTinTins. Hunde sind keine Walt Disney Figuren. Sie sind Lebewesen, die wie alle anderen Lebewesen nach den Gesetzen der Natur existieren. Auch wir Menschen sind letztendlich diesen Gesetzen, hier jetzt speziell den Lerntheorien, unterworfen.
Als Beispiel Telefon: Du rufst eine Dir fremde Person an - wie lange lässt Du es läuten, wenn niemand abnimmt? 5-8 mal. Mehr nicht.
Wie lange lässt Du es bei einer Bekannten läuten, von der Du weisst, wenn sie nach 2-3x läuten nicht abnimmt nimmt garantiert keiner mehr ab? Sicher nicht mehr als 4-5x.
Wie lange lässt Du es bei einer Bekannten läuten, wo Du weisst, dass die Chance besteht, dass durchaus auch nach 10x läuten noch abgenommen wird? Legst Du da nach dem 5. Läuten auf? Sicher nicht.
Das ist jetzt vielleicht auf den ersten Blick nicht einleuchtend, was das mit Lernen zu tun hat. Aber genaugenommen tritt hier Punkt a zu Tage - Bedürfnisbefriedigung. Du hast das Bedürfnis, diese Person anzurufen. Und aus deiner Erfahrung = Lernen heraus weisst Du, wie lange Du das Telefon läuten lassen solltest.
Lernen besteht letztendlich aus einem Verhalten (= Anruf deinerseits und einige Zeit läuten lassen) und der Konsequenz, die auf dieses Verhalten erfolgt (= Gesprächspartner nimmt ab oder nicht).
Verhalten und die daraus resultierende Konsequenz - genauer gesagt die resultierende Konsequenz kann man in zwei grobe Bereich einteilen:
- Bestärkung/Bestätigung
- Vermeidung
Je nachdem, welche Konsequenz das Verhalten nach sich zieht, wird das Verhalten in Zukunft verstärkt gezeigt oder eher vermieden. Wieder das Beispiel telefonieren. Wenn Du die Erfahrung gemacht hast, dass deine Bekannte immer spätestens nach dem 2. oder 3. Läuten den Hörer abnimmt, wirst Du das Verhalten "am Telefon warten bis jemand abnimmt" nicht so ausdauernd zeigen wie wenn Du gelernt hast, dass deine Bekannte auch nach dem 10. oder 12. Läuten noch abnimmt - die Konsequenz aus deinem Verhalten bestimmt ob dieses Verhalten in Zukunft eher verstärkt oder eher abgeschwächt gezeigt wird.
Dazu kann man noch unterscheiden, ob nun eine Bestärkung oder Vermeidung "positiv" oder "negativ" ist. Bitte nimm diese Worte positiv und negativ nicht im wertenden Sinn a la "gut" oder "schlecht" an. Sondern im mathematisch-naturwissenschaftlichen Sinn als "hinzufügend" oder "wegnehmend".
Fassen wir noch mal zusammen - ein Verhalten, das sich lohnt, wird in Zukunft immer öfter gezeigt werden = das Verhalten wurde bestärkt = Bestärkung. Ein Verhalten, das sich nicht lohnt, ggf. sogar Schaden nach sich zieht, wird in Zukunft eher vermieden - Vermeidung.
Unter "positiver Bestärkung" versteht man: auf ein Verhalten erfolgt eine Konsequenz (hinzufügen), die dazu führt, dass das Verhalten in Zukunft häufiger gezeigt wird. Die Konsequenz ist etwas, das"hinzufügt" wird. Es muss also etwas sein, dass Hund so toll findet, dass er um die Konsequenz zu erhalten, das Verhalten wieder ausführt. Bsp. Leckerlies, Spielzeug, Futter usw. = Bedarf/Bedürfnisbefriedigung.
Unter "negativer Bestärkung" versteht man im Prinzip etwas ähnliches. Also auf das Verhalten erfolgt eine Konsequenz, die dazu führt, dass das Verhalten in Zukunft häufiger gezeigt wird. ABER, in dem Fall wird als Konsequenz etwas WEGGENOMMEN = negativ.
Typische Beispiele sind hier "das mit mehr oder weniger Gewalt runterdrücken ins Sitz" oder bsp. beim Zwangsapport das "Zudrehen des Halsbandes um den Hund regelrecht zu würgen bis er den Fang aufmacht".
Auf gut deutsch - ich muss Hund zuerst etwas unangenehmes zufügen, damit daraus ein Verhalten resultieren kann, das dann mit der Wegnahme des Unangenehmem dazu führt, dass Hund das Verhalten in Zukunft öfter zeigt = Schadensvermeidung von Seiten des Hundes.
Wenn Hund gelernt hat, dass er dem unangenehmenen Druck auf den hinteren Teil des Rückens dadurch entgehen kann, dass er sich setzt ..... wird Hund sich setzen. Das Verhalten wird also in Zukunft immer öfter gezeigt werden, wenn man Hund auf den Rücken drückt.
Unter "positiver Vermeidung/Strafe" versteht man, dass der Hund auf ein Verhalten eine Konsequenz erfährt (hinzufügen), die dafür sorgen soll, dass Hund dieses Verhalten in Zukunft nicht mehr so oft zeigt - Hund zieht an der Leine - Ruck = unangenehm = Hund zieht nicht mehr. Jetzt mal als Beispiel. Ich denke, das muss man nicht näher ausführen, da "positive Strafe so
Unter "negativer Strafe" versteht man, dass auf ein Verhalten eine Konsequenz erfolgt, die etwas Angenehmes wegnimmt und dadurch Hund in Zukunft dieses Verhalten immer weniger zeigt - bsp. Erlernen der Beisshemmung .... Klein Welpi wird grob und Spielpartner bricht Spiel ab, ignoriert Welpi daraufhin. Welpi lernt .... grobes Verhalten= Spielabbruch = nicht schön, also in Zukunft nicht mehr so grob sein.
Eines haben alle die Trainer gemeinsam, die gross davon reden, dass sie ohne Leckerlies, Spielzeug etc. auskommen. Und dass ihnen Lob völlig genügt.
Sie arbeiten vermehrt/vor allem mit negativer Bestärkung und positiver Strafe. Ihnen reicht ein stimmliches Lob häufig aus, da dieses stimmliche Lob dem Hund signalisiert "ok, es erfolgt keine unangenehme Konsequen". Insofern hat das stimmliche Lob mit der Zeit den gleichen Effekt wie "positive Bestärkung" mit Leckerlie/Spielzeug etc.
Die Frage ist, WILL ich meinen Hund v.a. mit negativer Bestärkung und positiver Strafe erziehen? Will ich meinen Hund v.a. mit aversiven Reizen erziehen?
Wenn Du dir mal die Kommentare bei Amazon zu der DVD von Grewe durchliest, wirst Du feststellen, dass die Kritiker alle erwähnen, dass hier v.a. mit Leinenruck etc. gearbeitet wird. Und selbst die Verfechter teilweise mehr oder weniger deutlich durchschimmern lassen, dass eben aversive Reize in Form von negativer Bestärkung/positiver Strafe zum Einsatz kommen. Also nix Persönlichkeit des HF, sondern Schadensvermeidung von Seiten des Hundes.
Muss man wissen, ob man das möchte.
diese ganzen "Persönlichkeit", "Rudelführer", "Dominanz" usw. Geschichten lesen sich immer ach so toll. Wenn man aber mal schaut, was dahinter steckt

Beschäftige Dich einfach mal mit dem, was man unter "Lerntheorie" versteht. Bsp. Sabine Winkler's Bucht "So lernt mein Hund". Ist kein Buch, in dem beschrieben wird, wie Du deinem Hund Sitz oder Platz beibringst, sondern ein Buch über die Theorie des Lernens. Wenn man es genau nimmt, hat Lernen nur eine Grundmotivation - Leben bzw. das Überleben sichern. Diese Grundmotiv kann man in zwei Richtungen einteilen:
a) Bedarfs/Bedürfnisbefriedigung
b) Schadensvermeidung
Und genau diese beiden Punkte kommen in der Hundeausbildung zum Tragen. Ein Hund macht nichts "weil er Dich als Herrn erkennt". Ein Hund macht etwas um a) oder um b) zu erreichen. Einfache Sache. Vergiss die ganzen Lassies, Boomers, RinTinTins. Hunde sind keine Walt Disney Figuren. Sie sind Lebewesen, die wie alle anderen Lebewesen nach den Gesetzen der Natur existieren. Auch wir Menschen sind letztendlich diesen Gesetzen, hier jetzt speziell den Lerntheorien, unterworfen.
Als Beispiel Telefon: Du rufst eine Dir fremde Person an - wie lange lässt Du es läuten, wenn niemand abnimmt? 5-8 mal. Mehr nicht.
Wie lange lässt Du es bei einer Bekannten läuten, von der Du weisst, wenn sie nach 2-3x läuten nicht abnimmt nimmt garantiert keiner mehr ab? Sicher nicht mehr als 4-5x.
Wie lange lässt Du es bei einer Bekannten läuten, wo Du weisst, dass die Chance besteht, dass durchaus auch nach 10x läuten noch abgenommen wird? Legst Du da nach dem 5. Läuten auf? Sicher nicht.
Das ist jetzt vielleicht auf den ersten Blick nicht einleuchtend, was das mit Lernen zu tun hat. Aber genaugenommen tritt hier Punkt a zu Tage - Bedürfnisbefriedigung. Du hast das Bedürfnis, diese Person anzurufen. Und aus deiner Erfahrung = Lernen heraus weisst Du, wie lange Du das Telefon läuten lassen solltest.
Lernen besteht letztendlich aus einem Verhalten (= Anruf deinerseits und einige Zeit läuten lassen) und der Konsequenz, die auf dieses Verhalten erfolgt (= Gesprächspartner nimmt ab oder nicht).
Verhalten und die daraus resultierende Konsequenz - genauer gesagt die resultierende Konsequenz kann man in zwei grobe Bereich einteilen:
- Bestärkung/Bestätigung
- Vermeidung
Je nachdem, welche Konsequenz das Verhalten nach sich zieht, wird das Verhalten in Zukunft verstärkt gezeigt oder eher vermieden. Wieder das Beispiel telefonieren. Wenn Du die Erfahrung gemacht hast, dass deine Bekannte immer spätestens nach dem 2. oder 3. Läuten den Hörer abnimmt, wirst Du das Verhalten "am Telefon warten bis jemand abnimmt" nicht so ausdauernd zeigen wie wenn Du gelernt hast, dass deine Bekannte auch nach dem 10. oder 12. Läuten noch abnimmt - die Konsequenz aus deinem Verhalten bestimmt ob dieses Verhalten in Zukunft eher verstärkt oder eher abgeschwächt gezeigt wird.
Dazu kann man noch unterscheiden, ob nun eine Bestärkung oder Vermeidung "positiv" oder "negativ" ist. Bitte nimm diese Worte positiv und negativ nicht im wertenden Sinn a la "gut" oder "schlecht" an. Sondern im mathematisch-naturwissenschaftlichen Sinn als "hinzufügend" oder "wegnehmend".
Fassen wir noch mal zusammen - ein Verhalten, das sich lohnt, wird in Zukunft immer öfter gezeigt werden = das Verhalten wurde bestärkt = Bestärkung. Ein Verhalten, das sich nicht lohnt, ggf. sogar Schaden nach sich zieht, wird in Zukunft eher vermieden - Vermeidung.
Unter "positiver Bestärkung" versteht man: auf ein Verhalten erfolgt eine Konsequenz (hinzufügen), die dazu führt, dass das Verhalten in Zukunft häufiger gezeigt wird. Die Konsequenz ist etwas, das"hinzufügt" wird. Es muss also etwas sein, dass Hund so toll findet, dass er um die Konsequenz zu erhalten, das Verhalten wieder ausführt. Bsp. Leckerlies, Spielzeug, Futter usw. = Bedarf/Bedürfnisbefriedigung.
Unter "negativer Bestärkung" versteht man im Prinzip etwas ähnliches. Also auf das Verhalten erfolgt eine Konsequenz, die dazu führt, dass das Verhalten in Zukunft häufiger gezeigt wird. ABER, in dem Fall wird als Konsequenz etwas WEGGENOMMEN = negativ.
Typische Beispiele sind hier "das mit mehr oder weniger Gewalt runterdrücken ins Sitz" oder bsp. beim Zwangsapport das "Zudrehen des Halsbandes um den Hund regelrecht zu würgen bis er den Fang aufmacht".
Auf gut deutsch - ich muss Hund zuerst etwas unangenehmes zufügen, damit daraus ein Verhalten resultieren kann, das dann mit der Wegnahme des Unangenehmem dazu führt, dass Hund das Verhalten in Zukunft öfter zeigt = Schadensvermeidung von Seiten des Hundes.
Wenn Hund gelernt hat, dass er dem unangenehmenen Druck auf den hinteren Teil des Rückens dadurch entgehen kann, dass er sich setzt ..... wird Hund sich setzen. Das Verhalten wird also in Zukunft immer öfter gezeigt werden, wenn man Hund auf den Rücken drückt.
Unter "positiver Vermeidung/Strafe" versteht man, dass der Hund auf ein Verhalten eine Konsequenz erfährt (hinzufügen), die dafür sorgen soll, dass Hund dieses Verhalten in Zukunft nicht mehr so oft zeigt - Hund zieht an der Leine - Ruck = unangenehm = Hund zieht nicht mehr. Jetzt mal als Beispiel. Ich denke, das muss man nicht näher ausführen, da "positive Strafe so
Unter "negativer Strafe" versteht man, dass auf ein Verhalten eine Konsequenz erfolgt, die etwas Angenehmes wegnimmt und dadurch Hund in Zukunft dieses Verhalten immer weniger zeigt - bsp. Erlernen der Beisshemmung .... Klein Welpi wird grob und Spielpartner bricht Spiel ab, ignoriert Welpi daraufhin. Welpi lernt .... grobes Verhalten= Spielabbruch = nicht schön, also in Zukunft nicht mehr so grob sein.
Eines haben alle die Trainer gemeinsam, die gross davon reden, dass sie ohne Leckerlies, Spielzeug etc. auskommen. Und dass ihnen Lob völlig genügt.
Sie arbeiten vermehrt/vor allem mit negativer Bestärkung und positiver Strafe. Ihnen reicht ein stimmliches Lob häufig aus, da dieses stimmliche Lob dem Hund signalisiert "ok, es erfolgt keine unangenehme Konsequen". Insofern hat das stimmliche Lob mit der Zeit den gleichen Effekt wie "positive Bestärkung" mit Leckerlie/Spielzeug etc.
Die Frage ist, WILL ich meinen Hund v.a. mit negativer Bestärkung und positiver Strafe erziehen? Will ich meinen Hund v.a. mit aversiven Reizen erziehen?
Wenn Du dir mal die Kommentare bei Amazon zu der DVD von Grewe durchliest, wirst Du feststellen, dass die Kritiker alle erwähnen, dass hier v.a. mit Leinenruck etc. gearbeitet wird. Und selbst die Verfechter teilweise mehr oder weniger deutlich durchschimmern lassen, dass eben aversive Reize in Form von negativer Bestärkung/positiver Strafe zum Einsatz kommen. Also nix Persönlichkeit des HF, sondern Schadensvermeidung von Seiten des Hundes.
Muss man wissen, ob man das möchte.
Viele Grüße
Cindy
"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)
Cindy
"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)
Re: Leckerli-Abbau
So, und jetzt noch zur Frage des Leckerlie-Abbaus.
Ich baue bei meinen Hunden die Leckerlies NIE ab. Selbst bei Yanta mit ihren 12 Jahren nicht.
Ich setze nur die Anforderungen hoch, die Hund erfüllen muss, um Leckerlies zu bekommen.
Wobei ich bei Spaziergängen bzw. Alltagssignalen dazu neige, variabel zu bestätigen. Nichts verfestigt ein Signal so sehr, wie die Möglichkeit, eine Bestätigung zu bekommen. Kritisch wird es, wenn Hund nach Erlernen eines Signals nie mehr mit Leckerlie/Spielzeug bestätigt wird "weil Hund das ja jetzt kann". Ist der beste Weg, im Laufe der nächsten Jahre dann schleichend einen Hund zu bekommen, der nicht mehr so sauber auf das Signal hört. Stimme als Lob reicht auf ein Hundeleben gesehen auf Dauer nicht aus um ein Signal immer wieder sicher abrufbar zu halten.
Das Hauptproblem beim "Abbau" der Leckerlies ergibt sich aber aus einem ganz anderen Grund. Der weitaus grösste Teil der Hundehalter setzt Leckerlie/Spielzeug nicht als Belohnung/Bestätigung ein. Sondern zum LOCKEN.
Soll heissen, Hund lernt Fußgehen dadurch, dass man Hund die Hand mit nem Leckerlie drin vor die Nase hält. Und das u.U. wochen- und monatelang. Tja und irgendwann will man dann weg von den Leckerlies, vielleicht weil man ja ne BH Prüfung laufen möchte. Und dann streikt dieser *censored*hund einfach, wenn man kein Leckerlie mehr in der Hand hat, alternativ die Beisswurst unterm Arm.
Man sollte sich dann aber fragen, was hat Hund denn die ganze Zeit gelernt? Fußgehen, oder nicht vielleicht doch eher "Folge dem Leckerlie in der Hand".
Noch übler wird es, wenn man versucht, Hund mit Leckerlie in der Hand zu motivieren. Typisches Beispiel, allwöchentlich auf (nicht nur) deutschen Hundeplätzen gesehen. HH hat Leckerlie in der Hand, Hund läuft ein Weilchen mit. Da Hund aber den Sinn des Spiels noch nicht so ganz verstanden hat, wird er irgendwann unkonzentriert, beginnt in der Gegend rumzueiern, fängt an nachzuhängen und so weiter und so fort.
Und was macht HH dann? HH fängt an, extrem mit Leckerlie vor der Nase des Hundes rumzuwedeln, sich zum Hund umzudrehen, den Hund regelrecht wieder an seine Seite zu locken und dann, als Krönung des Ganzen, bekommt Hund auch noch das Leckerlie => Und was hat Hund aus dem Ganzen gelernt?
Wenn man mal davon ausgeht, dass das Verhalten des Hundes immer vom Erfolg, der Konsequenz, des Verhaltens bestimmt wird?
Alternatives Beispiel. Mensch will Hund Platz beibringen. Mensch lockt Hund wochenlang in die Platzposition mit Leckerlie. Hund kennt es gar nicht anders und dann auf einmal ändert Mensch die Spielregeln und lässt das Leckerlie weg = > Hund
was das jetzt wieder soll?
Da Mensch ungeduldig ist, holt Mensch nach 1-2 erfolglosen Versuchen das Leckerlie wieder aus der Tasche und lockt Hund in Platzposition, Hund kennt das jetzt, legt sich hin, bekommt das Leckerlie. Und was hat Hund gelernt?
Ganz klar - AHHHHH, hat Mensch Leckerlie in der Hand soll ich mich hinlegen. Wenn Mensch kein Leckerlie in der Hand hat, brauche ich das Signal nicht zu beachten.
Ich baue bei meinen Hunden die Leckerlies NIE ab. Selbst bei Yanta mit ihren 12 Jahren nicht.
Ich setze nur die Anforderungen hoch, die Hund erfüllen muss, um Leckerlies zu bekommen.
Wobei ich bei Spaziergängen bzw. Alltagssignalen dazu neige, variabel zu bestätigen. Nichts verfestigt ein Signal so sehr, wie die Möglichkeit, eine Bestätigung zu bekommen. Kritisch wird es, wenn Hund nach Erlernen eines Signals nie mehr mit Leckerlie/Spielzeug bestätigt wird "weil Hund das ja jetzt kann". Ist der beste Weg, im Laufe der nächsten Jahre dann schleichend einen Hund zu bekommen, der nicht mehr so sauber auf das Signal hört. Stimme als Lob reicht auf ein Hundeleben gesehen auf Dauer nicht aus um ein Signal immer wieder sicher abrufbar zu halten.
Das Hauptproblem beim "Abbau" der Leckerlies ergibt sich aber aus einem ganz anderen Grund. Der weitaus grösste Teil der Hundehalter setzt Leckerlie/Spielzeug nicht als Belohnung/Bestätigung ein. Sondern zum LOCKEN.
Soll heissen, Hund lernt Fußgehen dadurch, dass man Hund die Hand mit nem Leckerlie drin vor die Nase hält. Und das u.U. wochen- und monatelang. Tja und irgendwann will man dann weg von den Leckerlies, vielleicht weil man ja ne BH Prüfung laufen möchte. Und dann streikt dieser *censored*hund einfach, wenn man kein Leckerlie mehr in der Hand hat, alternativ die Beisswurst unterm Arm.
Man sollte sich dann aber fragen, was hat Hund denn die ganze Zeit gelernt? Fußgehen, oder nicht vielleicht doch eher "Folge dem Leckerlie in der Hand".
Noch übler wird es, wenn man versucht, Hund mit Leckerlie in der Hand zu motivieren. Typisches Beispiel, allwöchentlich auf (nicht nur) deutschen Hundeplätzen gesehen. HH hat Leckerlie in der Hand, Hund läuft ein Weilchen mit. Da Hund aber den Sinn des Spiels noch nicht so ganz verstanden hat, wird er irgendwann unkonzentriert, beginnt in der Gegend rumzueiern, fängt an nachzuhängen und so weiter und so fort.
Und was macht HH dann? HH fängt an, extrem mit Leckerlie vor der Nase des Hundes rumzuwedeln, sich zum Hund umzudrehen, den Hund regelrecht wieder an seine Seite zu locken und dann, als Krönung des Ganzen, bekommt Hund auch noch das Leckerlie => Und was hat Hund aus dem Ganzen gelernt?
Wenn man mal davon ausgeht, dass das Verhalten des Hundes immer vom Erfolg, der Konsequenz, des Verhaltens bestimmt wird?
Alternatives Beispiel. Mensch will Hund Platz beibringen. Mensch lockt Hund wochenlang in die Platzposition mit Leckerlie. Hund kennt es gar nicht anders und dann auf einmal ändert Mensch die Spielregeln und lässt das Leckerlie weg = > Hund

Da Mensch ungeduldig ist, holt Mensch nach 1-2 erfolglosen Versuchen das Leckerlie wieder aus der Tasche und lockt Hund in Platzposition, Hund kennt das jetzt, legt sich hin, bekommt das Leckerlie. Und was hat Hund gelernt?
Ganz klar - AHHHHH, hat Mensch Leckerlie in der Hand soll ich mich hinlegen. Wenn Mensch kein Leckerlie in der Hand hat, brauche ich das Signal nicht zu beachten.
Viele Grüße
Cindy
"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)
Cindy
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- Samtpfote
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Re: Leckerli-Abbau

Ich denke das sicherlich die meisten hier im Forum NICHT mit Gewalt üben wollen!
Gehen wir mal zu deinem Beispiel "Platz" über! Wie sollte man das einem Hund denn dann beibringen? (interessiert mich ja jetzt auch, da Joschi und Coffee beide durch "Leckerli vor der Nase wedeln" - erzogen wurden und ich gerne aufgeschlossen für neueres für meinen eigenen Hund bin)
Also man soll den Hund NICHT anfassen d. h. keinen unangenehmen Druck auf den Rücken, dass er sich hinlegt, aber auch nicht durch Locken mit Leckerli, dass er sich hinlegt! Wie lernt man das dem Hund dann?
Du, Cindy, wirst sicherlich viel mit dem Clicker vor allem durch freies shaping dem Hund beibringen, dann erübrigt sich ja die Frage! Du wirst dann warscheinlich einfach clicken und belohnen, wenn Hundi mal Müde ist und sich auf den Boden legt zum Schlafen und das dann mit dem Kommando "Platz" verknüpfen, oder?
Aber wie machst du es, wenn Hund mal ganz unnatürliche Bewegungsabläufe tun soll ... äääh zum Beispiel den Trick "Rückwärts laufen" oder "8 durch die Beine" das wird der Hund wohl sicherlich nicht von selbst anbieten, oder?

Re: Leckerli-Abbau
Targettraining heißt das Zauberwort.
Bring deinem Hund bei dieses Ziel zu verfolgen und du kannst ihm alles mögliche zeigen. Das einfachste Target sind zwei ausgestreckte Finger damit kannst du ihn durch die Beine lotsen.
Rückwärtsgehen förderst du einfach im Spiel Hund kommt auf dich zu und ist in Erwartungshaltung wenn jetzt der Hundeführer einen Schritt auf den Hund zugeht weichen die meisten Hunde auch etwas zurück das kann man schon als Ansatz nutzen. Ich glaub Das Flusi kann das ganz supi.
Ich persönlich zeige neue Sachen schon sehr gerne die ersten 2-3 Mal mit dem Leckerlie. Dann kommt es aber sofort weg und wird erst nach dem Click rausgeholt
Bring deinem Hund bei dieses Ziel zu verfolgen und du kannst ihm alles mögliche zeigen. Das einfachste Target sind zwei ausgestreckte Finger damit kannst du ihn durch die Beine lotsen.
Rückwärtsgehen förderst du einfach im Spiel Hund kommt auf dich zu und ist in Erwartungshaltung wenn jetzt der Hundeführer einen Schritt auf den Hund zugeht weichen die meisten Hunde auch etwas zurück das kann man schon als Ansatz nutzen. Ich glaub Das Flusi kann das ganz supi.
Ich persönlich zeige neue Sachen schon sehr gerne die ersten 2-3 Mal mit dem Leckerlie. Dann kommt es aber sofort weg und wird erst nach dem Click rausgeholt
Pudelverrücktsein ist schön- es kann eben nur nicht jeder...
Re: Leckerli-Abbau
vieles JA.Samtpfote hat geschrieben:Du, Cindy, wirst sicherlich viel mit dem Clicker vor allem durch freies shaping dem Hund beibringen,
Nö, da könnte ich je nach Hund lange warten und käme nur sehr selten mal dazu zu clicken. Zumal ich dann ganz sicher gerade keinen Clicker in der Hand hätte.einfach clicken und belohnen, wenn Hundi mal Müde ist und sich auf den Boden legt zum Schlafen und das dann mit dem Kommando "Platz" verknüpfen, oder?
Ansatzverhalten "erlocke" ich grösstenteils tatsächlich. ABER! und jetzt das grosse Aber. Nicht mehr als 3-4x insgesamt. Maximal 5x. Aber dann ist Schluß.
Im Falle von Platz heisst das, ich setze mich neben Hund auf den Boden, Hund steht. Ich nehme ein Leckerlie in die Hand, halte die Hand Hund vor die Nase, führe die Hand beim Hund zwischen die Vorderbeine. Hund kommt (hoffentlich) vorne runter, geht mit der Nase der Hand nach und legt sich nach hinten ab C&B. Leckerlie aus der Hand. Das wiederhole ich etwa 3-4x. Dann bleibt das Leckerlie aus der Hand weg. Und zwar wirklich weg. Nicht "ach ohne Leckerlie hat es nicht so geklappt, also nehme ich doch wieder eines in die Hand".
Was ich auch mache - ich führe das Wortsignal erst ein, wenn Hund auf eine ganz leichte Handbewegung meinerseits bereits ins Platz geht. Und zwar, wenn ich stehe, nicht neben Hund sitze.
Ist auch etwas, was mir auffällt. Die Leute geben immer gleich ein Wortsignal dazu und kommen dann in Zugzwang, weil sie ja irgendwo mal gelernt oder gelesen haben, dass man auf der Ausführung eines Wortsignals immer bestehen muss. Sonst lernt Hund, dass er nicht zu hören braucht. Meine Hunde lernen das Wortsignal erst, wenn sie das Verhalten schon können. Und zwar nur mit einer leichten Handhilfe, die eigentlich auch nur noch ein Signal ist.
Auf den Hund, der vor mir geht, zugehen - setzt sich Hund etwas rückwärts in Bewegung, und wenn es zu Anfang nur Gewichtsverlagerung nach hinten ist C&B. Und daraus dann über Shaping.zum Beispiel den Trick "Rückwärts laufen"
Handtarget - meine Hunde lernen alle, dass sie einen flache Hand vor der Nase anstubsen sollen. Hund hinstellen, mich selbst in Slalomposition vor den Hund stellen, Hand als Target von hinten zwischen die Beine - Alternativ Fliegenklatsche, da muss man sich nicht so verrenken.oder "8 durch die Beine" das wird der Hund wohl sicherlich nicht von selbst anbieten,
Drehen um die eigene Achse - geht ganz gut über Shaping. Zunächst bestätigt man das Drehen des Kopfes, dann später Drehen des Kopfes mit Gewichtsverlagerung und so weiter. Je nach Hund kann man das dann in 10 min zu einem korrekten Kreis geshapt haben.
Erfordert natürlich einen entsprechenden Aufbau. Hund muss erst mal lernen, selbständig zu arbeiten und seinen Kopf anzustrengen. Wobei Twist eine von Yanta's ersten Übungen überhaupt war.
Erfordert halt auch die Akzeptanz, dass man nicht zu viel auf einmal will. Also wirklich minimale Schritte bestätigen. Und erst weitergehen, wenn Hund kapiert hat, was man von ihm will.
Viele Grüße
Cindy
"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)
Cindy
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Re: Leckerli-Abbau
Resi war schneller und kürzer in der Antwort 

Viele Grüße
Cindy
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Re: Leckerli-Abbau
Samtpfote hat geschrieben:Wobei ich denke, dass man am Anfang bei neuen Dingen immer mit Leckerli bzw. Spielzeug anfangen und motivieren muss, oder???
Wie seht ihr das?
Wieso das? Dass der Hund überhaupt mit Leckerlis belohnt wird, das lernt er ja von seinem Hundeführer.... wenn man natürlich immer wieder die Leckerlis aus der Tasche zaubert, dann wird der Hund nach kurzer Zeit auch herausgefunden haben, wie er sich zu verhalten hat (bzw. nicht zu verhalten hat), damit er eines bekommt!

Bente hat während ihrer ganzen Ausbildungszeit keine Leckerlis von mir bekommen....und es trotzdem etwas aus ihr geworden...

Die Belohnung war immer ich! Ich als Person und Rudelführerin! Ich habe noch nicht einmal mit einem Spielzeug belohnt, sondern rein mit meinen Händen (=Schnauzenersatz) und mit meiner Stimme und Mimik! Das Entscheidende daran ist natürlich dann die Authentizität.

Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke

Re: Leckerli-Abbau
Hallo,
wow! Ich bin echt überrascht, dass so viele von euch geantwortet haben, und noch dazu sehr kompetent! Vielen Dank für die reichlichen Denkanstöße!
Bitte seid nicht böse, wenn ich nicht auf jeden einzelnen Beitrag antworten kann, aber ich muss das jetzt alles erst mal sinken lassen.
Nur noch soviel, wir clickern überhaupt nicht und arbeiten nicht mit Target.
Als erstes muss ich nun mal mein Verhalten genau überdenken, um zu analysieren, wann, wo, wie oft und auf welche Weise bei mir die Leckerli locker sitzen.
Prinzipiell habe ich die Leckerli in der Jackentasche....jedoch gibt es auch Ausnahmen, wo ich mit Leckerli locken muss.
Zweitens muss ich mir überlegen, was ich überhaupt will!
Mein größtes Problem ist wohl, dass ich mich zu leicht beeinflussen, bzw. in eine Richtung drängen lasse, wenn ich gerade eine logische Erklärung bekommen habe. Höre ich dann zusätzlich eine Erklärung von der gegnerischen Seite, schwanke ich hin und her und habe manchmal Schwierigkeiten, mich zu entscheiden.
Deswegen finde ich es wichtig, viele unterschiedliche Meinungen zu hören, um dann selber neugieirig zu sein, welchen Weg ich letztendlich wählen werde.
Danke auch für den Buchtipp! Jetzt bin ich erst mal auf die DVD gespannt!
wow! Ich bin echt überrascht, dass so viele von euch geantwortet haben, und noch dazu sehr kompetent! Vielen Dank für die reichlichen Denkanstöße!

Nur noch soviel, wir clickern überhaupt nicht und arbeiten nicht mit Target.
Als erstes muss ich nun mal mein Verhalten genau überdenken, um zu analysieren, wann, wo, wie oft und auf welche Weise bei mir die Leckerli locker sitzen.
Prinzipiell habe ich die Leckerli in der Jackentasche....jedoch gibt es auch Ausnahmen, wo ich mit Leckerli locken muss.

Zweitens muss ich mir überlegen, was ich überhaupt will!


Deswegen finde ich es wichtig, viele unterschiedliche Meinungen zu hören, um dann selber neugieirig zu sein, welchen Weg ich letztendlich wählen werde.


Danke auch für den Buchtipp! Jetzt bin ich erst mal auf die DVD gespannt!
Re: Leckerli-Abbau
@Andy
es gibt aber immer wieder Hunde, bei denen Mimik und Hände nicht ausreichen.
Yanta bsp. ist ein Hund, die findet Berührung meinerseits beim "Arbeiten" absolut "bäääh". Für sie wäre es eher eine Strafe, wenn ich sie als "Bestätigung" in irgendeiner Form berühren würde. Und nein, sie hat es nicht so gelernt, von wegen Leckerlies. Ich habe es noch so gelernt, dass stimmliches Lob und Streicheln Bestätigung genug für den Hund sind. War bei ihr aber nicht der Fall.
Nele bräuchte kein Leckerlie als Bestätigung. Bei der würde ein "Fein" mit kurzem Knuddel und sie darf ein paar Mal wild durch die Gegend hüpfen, vorzugsweise in meine Richtung *ggg*, völlig ausreichen.
Wusch ist wieder so ein Hund, die Berührung und Körperkontakt beim "Arbeiten" absolut "bäääh" findet. Zumindest beim Agi. Ansonsten würde ihr Spiel mit mir als Bestätigung auch völlig ausreichen. Aber eben Spiel, kein Streicheln.
es gibt aber immer wieder Hunde, bei denen Mimik und Hände nicht ausreichen.
Yanta bsp. ist ein Hund, die findet Berührung meinerseits beim "Arbeiten" absolut "bäääh". Für sie wäre es eher eine Strafe, wenn ich sie als "Bestätigung" in irgendeiner Form berühren würde. Und nein, sie hat es nicht so gelernt, von wegen Leckerlies. Ich habe es noch so gelernt, dass stimmliches Lob und Streicheln Bestätigung genug für den Hund sind. War bei ihr aber nicht der Fall.
Nele bräuchte kein Leckerlie als Bestätigung. Bei der würde ein "Fein" mit kurzem Knuddel und sie darf ein paar Mal wild durch die Gegend hüpfen, vorzugsweise in meine Richtung *ggg*, völlig ausreichen.
Wusch ist wieder so ein Hund, die Berührung und Körperkontakt beim "Arbeiten" absolut "bäääh" findet. Zumindest beim Agi. Ansonsten würde ihr Spiel mit mir als Bestätigung auch völlig ausreichen. Aber eben Spiel, kein Streicheln.
Viele Grüße
Cindy
"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)
Cindy
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