Verhaltenstheorie

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
Pudeltina

Verhaltenstheorie

Beitrag von Pudeltina »

Hallo,

wie bereits einige von euch wissen, habe ich mich mit Tammy zu einem Kombi-Kurs angemeldet, der Ende Mai beginnen wird.
Gestern war ich auf dem dazugehörigen, 3 stündigen Theorieabend, das war total interessant.
Die Themen bestanden aus Rudelverhalten von Hunden und Wölfen, Beschwichtigungssignale, Körpersprache der Hunde sowie Erziehung. Ebenso wurde über Angstverhalten referiert.

Als erstes wurde uns empfohlen, dringend darauf zu achten, dass wir der Chef sind.
1. Hunde nicht auf erhobene Zonen (Bett, Couch) lassen, und wenn, dann erst, wenn Frauchen schon sitzt, und auch dann nur mit Erlaubnis.
2. Immer vor dem Hund zur Türe raus gehen
3. Hund darf erst nach Erlaubnis an den Futternapf, am Tisch hat der Hund nichts zu suchen und Betteln wird absolut ignoriert.
4. Hund frisst erst, wenn die Familie satt ist
5.Spiele beginnt und beendet immer das Frauchen, nicht der Hund. Beim Spielen aufpassen, dass der Hund nicht zum Balljunkie o.ä. mutiert.
Weiterhin wurde empfohlen, Reiss- und Zerrspiele zu vermeiden, da sonst Beissverhalten gefördert wird. Ebenso soll man Stöckchen schmeißen o.ä. vermeiden, da sonst der Jagdtrieb gefördert wird. Besser Kopfspiele, oder Futterdammy werfen, bringen lassen und daraus Leckerli geben.
6. Nicht auf Einfordern von Zuwendung, sprich Streicheleinheiten eingehen, sondern streicheln, wenn wir es wollen.
7. Keinen festen Zeitrythmus für Füttern, Gassi gehen, spielen usw. sondern variieren
8. Immer den Hund beschützen, zeigt der Hund Angstverhalten beim Zusammentreffen mit anderen Hunden, ihm durch Splitting helfen, damit Hund weiß, auf Frauchen ist Verlass
9. Konsequent sein und die Regeln strikt einhalten.

Hhhmm, ich glaube, das war es, sollte ich was vergessen haben, bitte ergänzen

Zum Bellverhalten von Tammy im Garten, lag der Fehler bei mir, bzw. in der Familie, da alle fünf Mitglieder am gleichen Strang ziehen sollen. Das ist leichter gesagt, als getan! Den Kindern ist es ziemlich wurscht, wer zuerst zur Tür raus geht, etc....Die Trainerin riet mir, Tammy nicht allein in den Garten zu schicken, sondern immer vor ihr raus und dabei bleiben. Bellen ignorieren, Hund rein bringen, am besten mit Schleppleine
Zum Hochspringverhalten, bzw, Pfoten auf die Oberschenkel legen, riet sie zur Ignoration ohne Kommando, also nicht nein, runter o.ä (gilt wieder für alle in der Familie)
Zum "nicht hören auf Rückruf" (und zwar beim 1. mal) mit Schleppleine üben, und sich durchsetzen, nicht auf Beschwichtigungssignal in dem Moment eingehen. Auch wenn der Hund normalerweise frei läuft, soll man ab und zu lockere Leine üben, um ihm zu zeigen, dass er auch im Wald oder Park nicht machen kann, was er will.
Ansonsten, beim Zusammentreffen mit anderen Hunden auf Körpersprache achten

So, das war es, mehr fällt mir momentan nicht ein. Reicht ja auch erstmal.

Fazit: Ein sehr interessanter Abend und ich werde als nächstes eine Schleppleine und einen Futterdummy anschaffen.

Ich halte einen Theorieabend vor einem Kurs für eine sehr gute Idee, da man Gelegenheit hat, viele Fragen zu stellen, und diese oft während einem Kurs nicht mehr beantwortet werden, da dort dann die Übungen im Vordergrund stehen und weniger die Fragen.

Mich würden nun dazu eure Meinungen und Erfahrungen interessieren, denn ich kann mir gut vorstellen, dass die ziemlich auseinander gehen. Es soll ja niemanden etwas vorgeschrieben werden oder kritisiert werden, denn letztendlich macht es sowieso jeder so, wie er es für richtig hält.

Samtpfote

Re: Verhaltenstheorie

Beitrag von Samtpfote »

Hallo Tina, finde ich klasse das du dir so mühe gegeben hast und das alles aufgeschrieben hast!!!
Naja einige Fehler machen wir in diesen Punkten schon auch, sei es darum weil wir unsere zwei so vermenschlichen, andererseits ziehen ich und Schwiegereltern auch nicht immer am gleichen Strang in diesen Punkten!

Bei mir dürfen die Hundis gerne aufs Sofa, allerdings NIE ins Bett, AUßER ich erlaube es ihnen!! Und bei Werner und Brigitte dürfen sie auch im Bett schlafen wenn sie wollen, allerdings sollte das kein problem sein sagt die Trainerin! Das ist wie bei Kindern und Omi und Mutti! Bei Omi kriegt das Kind Süßigkeiten, bei Mammi nicht zum Beispiel! Diese Kleinigkeiten wie ICH gehe vor Ihnen zur Tür raus sind mir vorher nie bewusst gewesen ... das hat mir alles die Trainerin/Trainer der Hundeschule erklärt!

Was ich auch noch nie bemerkt habe war: Wenn ich Coffee belohnen wollte wenn er in der HuSchu was klasse gemacht hat, habe ich immer "feiiin" gesagt, leckerchen reingeschoben und ganz fest gestreichelt!!! Daran sollte ja eigentlich nix falsch sein habe ich gedacht! DENKSTE! In diesem einen kleinen Schritt waren zwei Fehler versteckt:
1. nicht FEIN sagen ... lieber "prima" oder "super" oder sowas verwenden, da für den Hund "fein" und "nein" sich sehr gleich anhört und dieser dann total verwirrt ist und somit fällt es sehr schwer ihm etwas zu lernen!
2. MEIN hund mag es nicht beim ARBEITEN gestreichelt zu werden! Mir ist nie aufgefallen dass er nach dem leckerchen sofort einen Buckel macht und weggehen will nach dem Motto "oooh schnell leckerlie schnappen und dann nix wie weg, sonst will mich die Alte wieder angrabbeln" :shock: ... jaaah so habe ich auch geschaut als mir das die Trainerin gesagt hat! Sie meinte das nur ca 30 % der Hunde beim Arbeiten eine körperliche Belohnung mögen! Also lasse ich das "antatschen" von meiner Seite aus und siehe da! Als er verstanden hat, dass ich ihn nur noch mit Wort und Leckerlie belohne, ging es viel leichter!!!!

Jetzt habe ich wohl viel von meiner persönlichen Erfahrung gequatscht, aber vielleicht hilft es einem auch! Bin eh schon am überlegen, ob ich vielleicht ein Buch zum Thema "Hundekörpersprache" finde ... ich weiß da anscheindend so vieles nicht!

Außerdem habe ich noch eine Frage: Das Ding mit dem Futterdummy ... ALSO! Coffee hat eigentlich kein besonders ausgeprägtes Jagdverhalten ... im Gegensatz zu Joschi :mrgreen: ... Coffee liebt es Stöckchen schmeißen und dann zu holen ... ich will aber echt absolut nicht, dass ich ihm damit sein Jagdverhalten trainiere!!! Was ist denn dieser Futterdummy genau! Ich kenne diese normalen Dummys .. keine Ahnung mit was die gefüllt sind, aber die sind doch sehr schwer, oder??? Ich bezweifle das Coffee so ein schweres Teil überhaupt tragen würde! Kann mir das vielleicht jemand etwas genauer Erklären was da der Unterschied ist zum Dummy-werfen und Stöckchen-werfen ... ??? Ich kenne mich in dem Thema gar nicht aus!

Bin auch gespannt auf eure anderen Meinungen und Erfahrungen! Ich lerne immer gerne neues über unsere Vierpfoter :streichel:

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Shilana
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Re: Verhaltenstheorie

Beitrag von Shilana »

Hallo Tina,
super, dass du alles zusammengefasst hast, da hast du ja eine Menge gelernt. Finde ich ziemlich gut, dass es da so einen Theorieabend gibt.
Eine Frage habe ich so allgemein zu folgendem Punkt noch:
Pudeltina hat geschrieben:
6. Nicht auf Einfordern von Zuwendung, sprich Streicheleinheiten eingehen, sondern streicheln, wenn wir es wollen.
Den Punkt finde ich etwas schwierig. Des öfteren ist es ja auch so, dass man sich als Mensch darüber freut wenn das eigene Tier zu einem kommt und einem zeigt, dass es gestreichelt werden möchte und es genießt wenn wir das dann tun. Soll man das dann gar nicht mehr machen?
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Pudeltina

Re: Verhaltenstheorie

Beitrag von Pudeltina »

Hallo Carina, find ich klasse, dass du gleich geantwortet hast.
Finde ich sehr interessant, was du schreibst, man sieht deutlich, dass auch nicht alle Trainer an einem Strang ziehen. Und ich bin der Meinung, jeder Topf findet seinen Deckel.
Ich verurteile niemanden, der seinen Hund im Bett oder auf der Couch haben möchte, nur, ich möchte es halt nicht. Ich finde es sogar lustig, wenn manche mit teilweise 4 oder mehr Hunden ins Bett gehen und dafür sogar auf den eigenen Komfort verzichten. Da bin ich leider zu egoistisch, ich möchte meinen Platz für mich und meinen Mann.
Das habe ich noch nicht gehört, mit dem fein und nein, ist ein guter Anstoss, sage ich nämlich auch oft.
Und mit streicheln beim üben, da muss ich mich und Tammy selbst erstmal beobachten, ich wüsste jetzt garnicht, wie sie reagiert. :n010:
Bücher find ich prinzipiell nicht schlecht, obwohl ich schon oft Widersprüche festgestellt habe, und wahrscheinlich jeder sich das daraus zieht, womit er übereinstimmen kann. Über Körperhaltung zu lesen ist meiner Meinung nach wichtig, ich kann es nicht gut einschätzen, jedenfalls nicht bei fremden Hunden.
Zum Jagdtrieb folgendes, Tammy liebt Stöckchen schmeißen, das könnten wir stundenlang machen, ihr Jagdtrieb ist glaube ich, auch nicht besonders ausgeprägt, wobei ich das auch schlecht beurteilen kann, denn was ist schon normal. Da ich aber nicht riskieren möchte, dass sie irgendwann mal schlagartig weg ist, weil sie irgendetwas nachjagt, werde ich zum Dummy greifen. Weiß auch noch nicht, wie die Dinger aussehen, aber die Trainerin meinte, für kleine Hunde könnte man auch einen schmalen, verschließbaren Geldbeutel oder Schlüsseletui nehmen.Und einfüllen sollte man Futter oder Leckerli. Was der Unterschied ist, zwischen Stöckchen und Dummy, fällt mir grad nich mehr ein, es war einfach soooo viel, was sie gesagt hat, da muss ich auch nochmal nach fragen. Vielleicht kann uns ja hier jemand aufklären, der sich damit auskennt.
Zur Beschäftigung mit dem Hund fällt mir nur noch ein, dass man es nicht aus schlechtem Gewissen tun sollte, nach dem Motto, jetzt habe ich den ganzen Tag gearbeitet, jetzt muss der Hund bespielt werden, sondern nur aus freien Stücken, wenn man selber Lust dazu hat.

Ich hätte nie gedacht, dass man das Thema Hund halb "studieren" muss und man auf so viele Dinge achten soll, ich war immer der Meinung, man lebt mit ihm und fertig. Gestern wurde ich eines anderen belehrt.

wun

Re: Verhaltenstheorie

Beitrag von wun »

1. Hunde nicht auf erhobene Zonen (Bett, Couch) lassen, und wenn, dann erst, wenn Frauchen schon sitzt, und auch dann nur mit Erlaubnis.
2. Immer vor dem Hund zur Türe raus gehen
3. Hund darf erst nach Erlaubnis an den Futternapf, am Tisch hat der Hund nichts zu suchen und Betteln wird absolut ignoriert.
4. Hund frisst erst, wenn die Familie satt ist
5.Spiele beginnt und beendet immer das Frauchen, nicht der Hund. Beim Spielen aufpassen, dass der Hund nicht zum Balljunkie o.ä. mutiert.
Weiterhin wurde empfohlen, Reiss- und Zerrspiele zu vermeiden, da sonst Beissverhalten gefördert wird. Ebenso soll man Stöckchen schmeißen o.ä. vermeiden, da sonst der Jagdtrieb gefördert wird. Besser Kopfspiele, oder Futterdammy werfen, bringen lassen und daraus Leckerli geben.
6. Nicht auf Einfordern von Zuwendung, sprich Streicheleinheiten eingehen, sondern streicheln, wenn wir es wollen.
7. Keinen festen Zeitrythmus für Füttern, Gassi gehen, spielen usw. sondern variieren
Huhu Tina.

dass klingt ja toll, auf jeden fall sehr interessant.
Allerdings halte ich nicht viel vom pauschalisieren, wie es z.b. die oben zitierten Sachen tun.
UNsere Trainerinn sagt immer, und da bin ich mit ihr 100% einer Meinung, es kommt auf den Hund an!
Dem einen Hund, kann ich all diese Privilegien erlauben und dem anderen halt nicht, ohne, dass er mir auf der Nase rumtanz.
SAtch z.b. hat all diese Privilegien, weil er der Hund ist, der Führung braucht und will.
Er würde nie auf die Idee kommen, uns "anzufechten".
Weiterhin wurde empfohlen, Reiss- und Zerrspiele zu vermeiden, da sonst Beissverhalten gefördert wird.
DAs hab ich noch nie gehört.
In unserer HuSchu wird das eher noch gefördert, dass Körperbetonte Spiel, auch mit Zerren, beim hund.
Sie machen es doch untereinander auch.
Und SAtch & Marley haben kein besonders Beissverhalten.
Auch das mit dem Stöckchen (oder anderem geworfenen), klar, man sollte nicht immer werfen und hUnd holt es,
sondern ihn auch mal sitz machen lassen, werfen und go.
Dass ist dann auch gleichzeitig gut für die Impulskontrolle.
Lg julia

Andrea01

Re: Verhaltenstheorie

Beitrag von Andrea01 »

Pudeltina hat geschrieben:Als erstes wurde uns empfohlen, dringend darauf zu achten, dass wir der Chef sind.
1. Hunde nicht auf erhobene Zonen (Bett, Couch) lassen, und wenn, dann erst, wenn Frauchen schon sitzt, und auch dann nur mit Erlaubnis.
2. Immer vor dem Hund zur Türe raus gehen
3. Hund darf erst nach Erlaubnis an den Futternapf, am Tisch hat der Hund nichts zu suchen und Betteln wird absolut ignoriert.
4. Hund frisst erst, wenn die Familie satt ist
5.Spiele beginnt und beendet immer das Frauchen, nicht der Hund. Beim Spielen aufpassen, dass der Hund nicht zum Balljunkie o.ä. mutiert.
Weiterhin wurde empfohlen, Reiss- und Zerrspiele zu vermeiden, da sonst Beissverhalten gefördert wird. Ebenso soll man Stöckchen schmeißen o.ä. vermeiden, da sonst der Jagdtrieb gefördert wird. Besser Kopfspiele, oder Futterdammy werfen, bringen lassen und daraus Leckerli geben.
6. Nicht auf Einfordern von Zuwendung, sprich Streicheleinheiten eingehen, sondern streicheln, wenn wir es wollen.
7. Keinen festen Zeitrythmus für Füttern, Gassi gehen, spielen usw. sondern variieren
8. Immer den Hund beschützen, zeigt der Hund Angstverhalten beim Zusammentreffen mit anderen Hunden, ihm durch Splitting helfen, damit Hund weiß, auf Frauchen ist Verlass
9. Konsequent sein und die Regeln strikt einhalten.
Ähm...
Bei mir wird nicht eine dieser Regeln eingehalten und trotzdem bin ich unangefochtener Chef vom Rudel. Keiner meiner Hunde würde auf die Idee kommen, mir die Position streitig zu machen.

Sicher gibt es bei uns auch Regeln, ohne die geht es nun mal nicht und vor allem eine konsequente Einhaltung (und natürlich eine solide Grunderziehung jedes einzelnen Hundes), aber besonders 1., 2. und 4. ist doch schon lange überholt und auch nachgewiesen, daß es im Wolfsrudel oder Wildhundrudel auch nicht so abgeht.

liebe Grüße

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Cindy
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Re: Verhaltenstheorie

Beitrag von Cindy »

Samtpfote hat geschrieben:1. nicht FEIN sagen ... lieber "prima" oder "super" oder sowas verwenden, da für den Hund "fein" und "nein" sich sehr gleich anhört und dieser dann total verwirrt ist und somit fällt es sehr schwer ihm etwas zu lernen!
ich sage jetzt seit über 25 Jahren "FEIN" und "NEIN" und bis heute hat das keinen Hund verwirrt - ganz einfach deshalb, weil fein und nein sich für den Hund eben NICHT gleich anhört. Der Hund hört ja nicht das Wort, sondern den Tonfall. Und der unterscheidet sich zumindest bei mir ganz gewaltig. "Fein" ist ein sehr hoher, eher weicher, etwas langezogener Laut. "Nein" ist ein sehr kurzer, harter, "zackiger", eher tiefer Laut.

2. MEIN hund mag es nicht beim ARBEITEN gestreichelt zu werden!
Das mögen die wenigsten Hunde. Und es ist den Haltern wirklich schwer, klarzumachen.
Coffee liebt es Stöckchen schmeißen und dann zu holen ...
Gefährliche Geschichte .... kann zu ganz bösen Verletzungen führen. Das reicht von ausgeschlagenen Zähnen bis zu durchbohrtem Kiefer (im Weichteilbereich) und Kehlbereich. Nimm lieber Gummispielzeug oder Ball mit.
ich will aber echt absolut nicht, dass ich ihm damit sein Jagdverhalten trainiere!!!
machst Du nicht - keine Sorge
1. Hunde nicht auf erhobene Zonen (Bett, Couch) lassen, und wenn, dann erst, wenn Frauchen schon sitzt, und auch dann nur mit Erlaubnis.
2. Immer vor dem Hund zur Türe raus gehen
3. Hund darf erst nach Erlaubnis an den Futternapf, am Tisch hat der Hund nichts zu suchen und Betteln wird absolut ignoriert.
4. Hund frisst erst, wenn die Familie satt ist
5.Spiele beginnt und beendet immer das Frauchen, nicht der Hund. Beim Spielen aufpassen, dass der Hund nicht zum Balljunkie o.ä. mutiert.
Weiterhin wurde empfohlen, Reiss- und Zerrspiele zu vermeiden, da sonst Beissverhalten gefördert wird. Ebenso soll man Stöckchen schmeißen o.ä. vermeiden, da sonst der Jagdtrieb gefördert wird. Besser Kopfspiele, oder Futterdammy werfen, bringen lassen und daraus Leckerli geben.
6. Nicht auf Einfordern von Zuwendung, sprich Streicheleinheiten eingehen, sondern streicheln, wenn wir es wollen.
7. Keinen festen Zeitrythmus für Füttern, Gassi gehen, spielen usw. sondern variieren
8. Immer den Hund beschützen, zeigt der Hund Angstverhalten beim Zusammentreffen mit anderen Hunden, ihm durch Splitting helfen, damit Hund weiß, auf Frauchen ist Verlass
9. Konsequent sein und die Regeln strikt einhalten.
Da geht es mir wie Andrea ...... meine Hunde liegen auf Bett und Couch, drängeln oft genug vor mir aus der Tür, bzw. ich lasse sie automatisch vor mir durch die Gartentür etc. Futter wird so hingestellt, gefüttert wird wenn ich gerade Zeit habe, und das ist häufig auch bevor wir Menschen essen.
Spiele beginnt wer gerade Lust drauf hat .... wenn der angespielte "Partner" nicht mag, ok.
Wie Reiss- und Zerrspiele das Beissverhalten fördern ist mir ehrlich gesagt schleierhaft. Stöckchen schmeissen ist mE tabu, aber nicht wegen des vermeintlich geförderten Jagdtriebs, sondern wegen der Verletzungsgefahr - wer einmal einen Stock im Rachen eines Hundes hat feststecken sehen, weiss, was ich meine.
und so weiter und so fort.

Diese Regeln sind ja alle gut und schön. Aber sie ersetzen das nicht, was zählt - nämlich "Führungsqualität". Unsere alte Berner Sennenhünd war unangefochtene Rudelchefin - und sie hat selbst keine einzige dieser Regeln von ihren "Untergebenen" eingefordert. Beim Spazierengehen sind grundsätzlich die Jungspunds zuerst durch die Tür gedrängt, lag einer der Jungspunds auf ihrem Lieblingsplatz, hat sie sich woanders hingelegt, usw.
Viele Grüße
Cindy


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)

Morgana
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Re: Verhaltenstheorie

Beitrag von Morgana »

Mich stört diese Pauschalität der Aussagen: Du darfst das nicht ..., du darfst jenes nicht ...

Unsere Hunde sind Individuen und sollten auch so behandelt werden. Logisch lasse ich einen Hund, der sich seinem Führer gegenüber dominant verhält, nicht im Bett bzw. auf erhöhten Plätzen schlafen. Aber solange der Hund mich als Führer akzeptiert und anerkennt, muß ich nicht akribisch auf solche Regeln achten.

Und die Ausbilder machen es sich mit solchen Aussagen sehr einfach, sie scheren alles über einen Kamm, ohne auf das jeweilige Mensch/Hund-Team einzugehen.

Stöckewerfen gibt es bei uns nicht mehr, seit der Hund einer Freundin sich einen Stock durch den weichen Gaumen gebohrt hat und an den Verletzungen starb. Vorher hatte ich darüber überhaupt nicht nachgedacht. Aber Zerr- und Reißspiele gibt es ganz oft und keiner meiner Hunde (auch nicht mein Am.-Staff.) hat dadurch sein Beißverhalten ins negative verändert.
LG Stefanie

Samtpfote

Re: Verhaltenstheorie

Beitrag von Samtpfote »

Hallo Cindy, danke dass du so genau auf meinen Beitrag eingegangen bist!
Okay, dann ist die Geschichte mit "Fein" und "nein" natürlich was anderes! Aber bei mir isses eben so (das fällt einem vorher echt nicht auf) dass ich wohl das fein so lieb und hoch und laaaaangezogen sage wie du, und das neiin zwar schon etwas strenger, aber irgenwdie auch so komisch in die Länge gezogen! ... naja, das ist dann eben ganz klar mein Fehler und muss von mir abgewöhnt werden :roll:

Merkst du das auch so sehr Cindy, dass mit dem "streicheln"? Ich wäre noch nicht mal auf die idee gekommen das anzunehmen? sonst is der Kleine ja so kuschelig und schmust und würde am liebsten stundenlang von mir auf dem Arm rumgeschleppt werden! Gibts dafür ne logische erklärung, oder ist das halt einfach so :n010:

Öhm ... das mit dem Stöckchen habe ich ja jetzt noch nie gehört!!! Wie kann denn sowas passieren? Ich schmeiß den Stock doch nicht irgendwie auf den Hund, sondern in die Ferne, der rennt dann hinterher und bringt ihn, lässt ihn fallen auf kommando und ich werfe wieder! Wie kommt der Stock denn zu dem Hund in den RACHEN :shock: Gut dass ihr das jetzt sagt! Heißt also, das ich mich auf den Spaziergängen noch besser ausrüsten muss und spielerchen mitnehm ... !!!

Okay gut, Andrea und Cindy ich glaube bei euch ist das natürlich was anderes! Ihr habt superkasse erzogene Hunde, was ich also so vom lesen mitbekomme! Bei MIR speziell wäre es wohl nicht schlecht diese Grundregeln einzuhalten!! Coffee hat zwar einen guten Grundgehorsam und würde mir auch niemals den Rang streitig machen, allerdings ist Joschi da anders! Wenn der z. B. auf der Couch liegt und ich will da hin und möchte ihn wegschieben (natürlich sanft, das hört sich jetzt so grob an :wink: ) oder vom Sofa runterheben, dann knurrt er und früher hat er sogar noch geflätscht ........ das geht für mich absolut nicht! Ich meine, wenn er bei so ner kleinigkeit spinnt, beißt er dann beim nächsten mal :shock: ! Bei Joschi möchte ich das ganze ein wenig trainieren! Genauso wenn er am kauknochen kaut und ich ihm wegnehmen will, dann knurrt er!! Das DARF er aber NICHT, oder????

Ich denke trotzdem das die Stunde von Tina sehr gut war und das ganze auch gar nicht unbedingt pauschalisiert wird! Ich denke die Trainer haben eben gesagt was man einhalten könnte, wenn der Hund sich "aufspielen" will, oder sowas!? Und wenn es ein VORTRAG ist, wie sie schon geschrieben hat, ist es wohl schlecht auf jeden einzelnen (ich weiß ja nicht wie viele da teilgenommen haben) einzugehen! Vielleicht haben sie ja mal so grundregeln gesagt und beim Training wird dann auf jeden einzelnen Mensch-Hund eingegangen! für mich ist es eben wichtig, das wenn ICH sage, das ich diese Regel blöd finde und nicht machen möchte, der Trainer das akzeptiert und eine andere "Lösung" findet! Weil es gibt ja sooooo viel Hundetrainer und da hat wohl jeder so seine andere Meinung, deshalb können aber trotzdem alle sehr gut sein! :wink:

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Cindy
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Re: Verhaltenstheorie

Beitrag von Cindy »

Samtpfote hat geschrieben:Genauso wenn er am kauknochen kaut und ich ihm wegnehmen will, dann knurrt er!! Das DARF er aber NICHT, oder????
Warum nicht? Wie sonst, wenn nicht durch knurren, sollte Dir dein Hund mitteilen, dass er was nicht möchte????

Knurren ist per se nichts böses. Es bedeutet je nachdem "lass mich in Ruhe" bzw. "ich fühle mich von Dir bedroht/bedrängt". Hund kann das nun mal nicht in Worte fassen. Knurren ist seine Art zu kommunizieren.

Du gibst deinem Hund einen Kauknochen. Warum willst Du ihm den dann wieder wegnehmen? Warum soll sich Hund alles wegnehmen lassen, was wir wollen?

Versteh mich nicht falsch. Wenn ich bsp. zu Yanta sage "Aus", gibt sie mir problemlos jeden Kauknochen, spukt mir die tote Maus, die sie am Feldrand gefunden hat, vor die Füße, oder das Wurstbrot, das sie von der Werkbank geklaut hat, wo es mein Vater vergessen hat.
Aber sie hat das gelernt. Sie hat gelernt, was sie im Fang hat, auf "Aus" herzugeben - weil ....... wenn sie es hergibt, könnte noch was viel besseres von mir kommen. Könnte, muss aber nicht. Aber das weiss sie ja vorher nicht. UND, ich habe es ihr in ihrer Jugend beigebracht, auf "Aus" alles herzugeben. Und zwar so, dass sie das hergeben nicht als etwas negatives empfindet, sondern als etwas, das ggf. sogar richtig toll sein kann, weil danach etwas viel besseres folgt, als das, was man hergegeben hat.

Ich sehe den Sinn nicht, der dahinter steckt, dass mein Hund das Gefühl haben muss, etwas mir gegenüber verteidigen zu müssen. Für mich und meine Hunde ist es viel entspannter, wenn Hund keine Angst hat, ihm könnte etwas weggenommen werden, er könnte etwas ihm wichtiges verlieren, wenn Hund nicht das Gefühl hat, seine Ressourcen mir gegenüber verteidigen zu müssen.
Viele Grüße
Cindy


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)

Samtpfote

Re: Verhaltenstheorie

Beitrag von Samtpfote »

Hmpf ... ja, da hast du schon recht! Ich meine einen Sinn gibt das ja gar nicht, dass ich Joschi den Knochen dann wieder wegnehme, aber ich habe mal gehört, oder gelesen kp ... dass der Hund soetwas dann hergeben muss ... also auch so ein Akt von "Wer ist der Chef?"
Ich habe immer gedacht soetwas ist wichtig!!
Ich meine bei dir ist das "leicht" (klar hast du auch trainiert), deine Hunde müssen so einen Schmarrn natürlich nicht machen, weil sie dich als Chef ansehen und dir nicht den Rang streitig machen! Aber wie ist das denn zum Beispiel: Hunde liegen beide auf dem sofa! Gut okay, wenn wir uns alle hinsetzten wollen dann haben wir keinen Platz! Ich denke nicht dass du der Ansicht bist dass WIR uns jetzt auf den Boden hocken müssen, bloß weil die Hunde da hocken! Heißt also wenn sie nicht hören, wenn ich sie runterschicke, dann muss ich sie ja wohl oder übel hochnehmen und auf den Boden setzten! Und dann knurrt er! Ich dachte soetwas soll er nicht machen, weil soetwas dann ein Zeichen ist, dass er sich "aufmucken" will ....

jetzt verstehe ich gar nix mehr! Cindy, was würdest du mir denn jetzt raten, was soll ich mit Joschi machen, oder trainieren, dass er besser auf mich hört! Z. B. Ich plärre im Garten hier und er dreht sich einmal kurz um und denkt sich dann "die kann mich mal" :roll: ... was soll ich da denn machen! Ich meine, das würde er doch bestimmt nicht tun, wenn er aktzeptiert dass ich der chef bin! Ändert sich soetwas denn nicht, wenn ICH BIG BOSS ( :mrgreen: ) bin?? ich meine Training klar, aber ich habe das Gefühl das es eben schon an den Rangverhältnissen auch liegt?????

P.S. Joschi springt im Garten weder auf Leckerlies noch auf Spielzeug an! Da ist ihm alles scheißegal! Aber wie soll ich ihn dann aufmerksam machen und zeigen dass ich viel besser bin als z. B. die Katze beim Nachbarn ??? An die Schleppleine und dran rumreißen will/soll man ja auch nicht! Was mach ich denn dann????

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Re: Verhaltenstheorie

Beitrag von Cindy »

Samtpfote hat geschrieben:Ich denke nicht dass du der Ansicht bist dass WIR uns jetzt auf den Boden hocken müssen, bloß weil die Hunde da hocken! Heißt also wenn sie nicht hören, wenn ich sie runterschicke, dann muss ich sie ja wohl oder übel hochnehmen und auf den Boden setzten! Und dann knurrt er! Ich dachte soetwas soll er nicht machen, weil soetwas dann ein Zeichen ist, dass er sich "aufmucken" will ....
Weder solltest Du dich auf den Boden setzen noch Hund hochnehmen und runtersetzen. Ich mache das bei meinen Hunden so, dass ich mich kommentarlos hinsetze und so richtig "breit" mache. Was meinst Du, wie schnell Hund sich verzieht, wenn ich mich auf's Sofa setze und ihn ganz an die Kante drücke? Oder wenn ich mich hinlege und meine Beine ausstrecke - und Hund ist im Weg ...... . Das ein paar Mal kommentarlos durchgezogen .... OHNE dabei im Hinterkopf zu kichern oder zu denken "der arme Hund". Und Hund weiss ganz genau "oh, Frauchen kommt, die braucht so viel Platz, das wird unangenehm, also verzieh ich mich lieber".
Ich plärre im Garten hier und er dreht sich einmal kurz um und denkt sich dann "die kann mich mal" :roll: ... was soll ich da denn machen! Ich meine, das würde er doch bestimmt nicht tun, wenn er aktzeptiert dass ich der chef bin! Ändert sich soetwas denn nicht, wenn ICH BIG BOSS ( :mrgreen: ) bin??
was hat das Befolgen von Signalen mit Rangordnung zu tun? Sagt bsp. ein Wolf zum anderen "Hier", "Sitz", "Fuß" usw.?

Nein.

Andererseits gibt es genügend Hunde, die diese Signale ausführen, obwohl sie daheim "Big Boss" sind.

Hat was mit Training zu tun. Und da ganz besonders mit Aufbau und Konsequenz im weiteren Verlauf.

P.S. Joschi springt im Garten weder auf Leckerlies noch auf Spielzeug an!
a) warum nicht?
b? auf was springt er dann an?
Da ist ihm alles scheißegal! Aber wie soll ich ihn dann aufmerksam machen und zeigen dass ich viel besser bin als z. B. die Katze beim Nachbarn ??? An die Schleppleine und dran rumreißen will/soll man ja auch nicht! Was mach ich denn dann????
Die Frage ist, was willst DU?

Willst Du einfach, dass er die Katze ignoriert? Willst Du ihn abrufen können? Willst Du ihn ins Platz schicken können?

Und dann - wenn der Rückruf ohne Ablenkung nicht zuverlässig funktioniert, wie kannst Du dann erwarten, dass der Hund unter massiver Ablenkung "hört"?

BTW ... frisst Joschi normal? Oder ist er ein sehr sehr mäkeliger Fresser? Einer, der auch mal 3 Wochen ohne Futter auskommt?
Viele Grüße
Cindy


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)

Pudeltina

Re: Verhaltenstheorie

Beitrag von Pudeltina »

Shilana hat geschrieben:Hallo Tina,
super, dass du alles zusammengefasst hast, da hast du ja eine Menge gelernt. Finde ich ziemlich gut, dass es da so einen Theorieabend gibt.
Eine Frage habe ich so allgemein zu folgendem Punkt noch:
Pudeltina hat geschrieben:
6. Nicht auf Einfordern von Zuwendung, sprich Streicheleinheiten eingehen, sondern streicheln, wenn wir es wollen.
Den Punkt finde ich etwas schwierig. Des öfteren ist es ja auch so, dass man sich als Mensch darüber freut wenn das eigene Tier zu einem kommt und einem zeigt, dass es gestreichelt werden möchte und es genießt wenn wir das dann tun. Soll man das dann gar nicht mehr machen?

Hallo Sabrina,
ich weiß auch nicht, für was es gut sein soll, vielleicht sollen wir nicht nach Hundis Nase tanzen, aber wie gesagt, dass muss jeder für sich entscheiden, wie er es macht. Ich wollte nicht zum Ausdruck bringen, dass es jetzt jeder so halten muss, sondern euch rein informativ teilhaben lassen.

Pudeltina

Re: Verhaltenstheorie

Beitrag von Pudeltina »

wun hat geschrieben:
Huhu Tina.

dass klingt ja toll, auf jeden fall sehr interessant.
Allerdings halte ich nicht viel vom pauschalisieren, wie es z.b. die oben zitierten Sachen tun.
UNsere Trainerinn sagt immer, und da bin ich mit ihr 100% einer Meinung, es kommt auf den Hund an!
Dem einen Hund, kann ich all diese Privilegien erlauben und dem anderen halt nicht, ohne, dass er mir auf der Nase rumtanz.
SAtch z.b. hat all diese Privilegien, weil er der Hund ist, der Führung braucht und will.
Er würde nie auf die Idee kommen, uns "anzufechten".
Weiterhin wurde empfohlen, Reiss- und Zerrspiele zu vermeiden, da sonst Beissverhalten gefördert wird.
DAs hab ich noch nie gehört.
In unserer HuSchu wird das eher noch gefördert, dass Körperbetonte Spiel, auch mit Zerren, beim hund.
Sie machen es doch untereinander auch.
Und SAtch & Marley haben kein besonders Beissverhalten.
Auch das mit dem Stöckchen (oder anderem geworfenen), klar, man sollte nicht immer werfen und hUnd holt es,
sondern ihn auch mal sitz machen lassen, werfen und go.
Dass ist dann auch gleichzeitig gut für die Impulskontrolle.
Lg julia

Hallo Julia,

richtig, man kann wirklich nichts pauschalisieren, ich glaube auch, dass es immer auf das Hund-Mensch-Team ankommt. Und wie du siehst, gehen die Meinungen nicht nur bei Bücher auseinander, sondern es gibt auch jeweils andere Ansichten von der Trainerin oder der Hundeschule. Jeder geht hin, wo er sich wohl fühlt, und ich finde, keiner muss alles annehmen, was ihm erzählt wird.
Dass mit den Zerrspielen hat mich auch gewundert, wir spielten bisher auch so, aber das ist für mich nicht so ein wichtiger Punkt, denn es gibt so viele Spiele, da muss ich persönlich nicht gerade reißen und zerren. Obwohl Tammy auch nicht bissig ist. Aber ich weiß momentan auch keinen Vorteil für´s zerren, also kann ich es auch lassen. Und wenn du keinen Nachteil siehst, spielst du eben so weiter wie bisher, ist doch ganz einfach, oder?
Es war jedenfalls ein interessanter Abend, die Teilnahme bereue ich nicht...und ob du es glaubst oder nicht, es waren 15 Leute, und nicht ein einziger hat sich an alle Regeln gehalten.

Pudeltina

Re: Verhaltenstheorie

Beitrag von Pudeltina »

Andrea hat geschrieben:
Pudeltina hat geschrieben:
Ähm...
Bei mir wird nicht eine dieser Regeln eingehalten und trotzdem bin ich unangefochtener Chef vom Rudel. Keiner meiner Hunde würde auf die Idee kommen, mir die Position streitig zu machen.

Sicher gibt es bei uns auch Regeln, ohne die geht es nun mal nicht und vor allem eine konsequente Einhaltung (und natürlich eine solide Grunderziehung jedes einzelnen Hundes), aber besonders 1., 2. und 4. ist doch schon lange überholt und auch nachgewiesen, daß es im Wolfsrudel oder Wildhundrudel auch nicht so abgeht.

liebe Grüße
Hallo Andrea,

Das finde ich doch mal eine interessante Ansage. Wie hast du es geschafft, dass deine Hunde dich als Chef sehen, bzw. welche Regeln gelten bei dir?
Grunderziehung ist selbstverständlich gut und wichtig, aber deswegen ist man deswegen dann Chef. Die Frage ist ja, muss man überhaupt der Chef sein?
Ich glaube, dass du auf jeden Fall langjährige Erfahrungen mit Hunden hast, vielleicht hattest du die Möglichkeit, ihr Verhalten zu studieren? Was mich wundert, ist einfach dieses, warum liest man diese Regeln in den Büchern und warum werden sie in Huschule oder auf Seminaren verklickert? Es leben doch nicht alle Menschen hinter dem Mond, und gerade Leute, die sich damit beschäftigen, müssten doch auch wissen, was veraltet und längst überholt ist.
Könntest du vielleicht näher drauf eingehen, was du konsequent einhälst?
Tammy ist ja mein erster Hund, ich kenne mich überhaupt nicht aus, habe bisher einige Bücher gelesen, die sich oft wiedersprochen haben, und war nun eigentlich sehr froh darüber, eine gewisse Anleitung zu bekommen. Dass Tammy nicht ins Bett darf, hat allerdings nichts mit diesen Regeln zu tun, ich mag es halt einfach nicht. Ich habe eine Freundin mit Zwergpudel, die sich an keine der Regeln hält, der Hund hört überhaupt nicht, springt über Tisch und Bank und macht so ziemlich was er will. Ist das nur mangelnde Grunderziehung? Es wirkt etwas abschreckend, ich träume halt von einem braven Hund, weiß aber ganz ehrlich gesagt nicht, wie ich das ohne Regeln schaffe. Mir geben manche davon eine große Hilfestellung.
Ich weiß nicht, ob alle HH sich so viele Gedanken darüber machen, sie agieren einfach, und trotzdem scheinen Mensch und Hund glücklich. Aber wann gilt ein Hund als verhaltensauffällig? Manche empfinden Bellen als Fehlverhalten, manche wollen unbedingt, dass der Hund anschlägt, Trainer sagen, hoch springen der Hunde soll tabu sein, andere lieben es gerade, wenn der Hund an ihnen hochspringt. Deswegen meine ich, jeder soll sich an die Regeln halten, die ihm persönlich mit seinem Hund gut tun, meinetwegen auch an gar keine.
Ich finde gerade die persönlichen Einstellungen sehr interessant und danke dir für deine Antwort.

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