Eine viel zu große Portion Trockenfutter ca. 19:30 Uhr ...
ab ca. 22:00 Uhr - Rondra unruhig, irgendwie ruhelos, mit der Gesamtsituation unzufrieden ... ein erster prüfender Blick auf die Schleimhäute - die bei Rondra im Maul leider so ziemlich alle schwarz/dunkel sind.
23:00 Uhr - eine kurze Runde um den Block, der erste Versuch zu erbrechen, ohne dass irgendetwas dabei rauskommt... Da habe ich auch einmal den Bauch abgetastet, war von Rondra mit einem schmerzerfüllten Fiepen quittiert wurde - diese Reaktion war nicht reproduzierbar, bei allen malen danach muss sie "die Zähne zusammengebissen haben". Mein ungutes Bauchgefühl war auf jeden Fall da und ich hatte schon mal die nächstgelegene Tierklinik mit Notdienst ergooglet.
23:30 Uhr - Rondra will raus, weitere 3 erfolglose Erbrechensversuche, schmerzhafter (Abtasten -> Buckel), harter Bauch, zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar als aufgebläht zu erkennen. Draußen legte sie sich dann, oft in Verbindung mit den Erbrechensversuchen, auf den Boden; den Kopf flach am Boden nach vorne ausgestreckt. Eine für sie absolut untypische Haltung - schon gar nicht draußen, während wir eigentlich in Bewegung sind.
23:45 Uhr - wieder drinnen; ein Versuch, ob eine Wärmflasche Linderung bringt... die schwindende Hoffnung, dass sie nur Bauchweh hat, weil das viele Trockenfutter zu sehr aufgequollen war. Kopfzerbrechen meinerseits und dann ...
23:55 Uhr - die Entscheidung, dass ich lieber umsonst zur Tierklinik fahre, und mir eine Entwarnung abhole, als so lange zu warten, bis es kritisch wird. Also telefonisch angekündigt, die Symptome geschildert, gesagt, dass ich sichergehen will, dass das keine Magendrehung ist.
Die zwei Haupt-Symptome, die für mich den Ausschlag gegeben haben, waren das erfolglose Erbrechen und dass ich mittlerweile das Gefühl hatte, dass der Bauch sich tatsächlich bläht.
Rückblickend fühlt es sich wie eine Ewigkeit an, ich war enorm unsicher, ob ich es hier gerade "nur" mit Bauchweh oder tatsächlich mit einem Notfall zu tun habe. Ich habe hauptsächlich deswegen so lange gezögert, weil ich die Blähung des Bauches noch nicht klar erkannt habe, weil Rondra nicht übermäßig gespeichelt hat, weil sie dann doch wieder ruhig lag und sich streicheln ließ und weil die Schleimhäute in den Augen (die in ihrem Maul sind alle eher dunkel) eine normale Farbe hatten. Aber, ein Fakt, der mir sehr bewusst ist und der dann auch ein bisschen den Ausschlag gegeben hat: mein Mädel ist verdammt hart im Nehmen und zeigt Schmerz nicht wirklich.
Also ging es ab zur Tierklinik Ravensburg, 25 min unspektakuläre Fahrt. Vor Ort wird mir Rondra sofort abgenommen, ab zum Röntgen. Wenige Minuten später: "Sie hatten den richtigen Riecher, Magendrehung."
Dieses Bild durfte ich mir dann anschauen - ich habe dafür keinen Blick, aber der Magenausgang, der eigentlich unten rechts sein sollte, ist auf dieser Aufnahme scheinbar oben links...

Rondras nach wie vor relativ guter Gesamt-Zustand erlaubte eine ordentliche Vorbereitung des OP-Saals und ein Vorgespräch, Papierkram.
Um kurz vor 1 Uhr, als der Countdown zur OP läuft, habe ich noch folgende Vorher-Bilder gemacht. Mittlerweile erkannte man deutlich die Aufgasung und von der Seite den oft beschriebenen "tonnenförmigen" Bauch. Kurz darauf bekam sie einen Zugang gelegt und wurde an den Tropf gehängt. Vor der Narkose fühlte sie sich noch mal deutlich unwohler. Ich saß am Boden, sie lag mit dem Rücken an mein Bein angelehnt, und fing an, sich immer mal wieder in Unwohlsein leicht umzubetten, sich mit den Füßen am Behandlungstisch abzustützen, die Hinterbeine zitterten leicht - ich bin sehr froh, dass die OP zu diesem Zeitpunkt in greifbarer Nähe war.


Gute 2h später bekam ich die telefonische Entwarnung: alles gut gelaufen, sie steht schon wieder, die Milz durfte drin bleiben. Und wie ich dann bei Abholung erfahren habe, musste der Magen nicht geöffnet werden, kein abgestorbenes Gewebe. Der Magen ist jetzt außerdem rechts mittels lateraler Gastopexie fixiert.
Ich habe sie zwischen OP und Abholung bewusst nicht besucht. Die Rückmeldung war immer, dass es ihr gut geht, sie entspannt ist, es eigentlich eher kontraproduktiv ist, wenn sie sich nun aufregt, weil sie mich sieht, und ich dann ja ohne sie wieder abreisen würde. Daher habe ich bis zum Montag am späten Vormittag die Füße still gehalten. Um kurz vor 11 Uhr wurde sie dann entlassen, die EKGs waren bis dahin unauffällig.
Am Donnerstag geht es zum Haustierarzt zur Wundkontrolle, ansonsten gibt es nun noch ein paar Mal Schmerzmittel und Antibionika. Die Nähte sind alle mit selbstauflösenden Fäden genäht und derzeit noch mit Pflastern verdeckt. Rondra macht auch keinerlei Anstalten, unter den Body, den sie trägt, zu kommen.
Direkt nach der Abholung vor unser 4stündigen Heimreise noch eine kleine Runde um den Block gedreht ...

Wie ging und geht es mir damit?
Wirklich und ehrlich: gut.
Wie schon in Rondras Thread geschrieben habe ich mich bei der Tierklinik ausgesprochen gut und kompetent aufgehoben gefühlt. Das machte das Vertrauen leicht und ich hatte meinen Teil "erledigt" indem ich die Notlage erkannt und entsprechend gehandelt habe. Rückblickend frage ich mich, ob ich nicht schon eine Stunde früher hätte fahren sollen, bin etwas unglücklich über meine Unsicherheit, beruhige mich aber mit der Tatsache, dass ich zumindest früh genug zur Vermeidung von Organschäden (Magen, Milz, Herz, Lunge sind da wohl gerne mehr betroffen) dran war. Ungemein erleichtert hat sich Situation natürlich, dass Rondra auch unter offensichtlichen Schmerzen immer noch ein Goldschatz ist und sie diese nicht unter Panik oder Schreien oder ähnlichem gezeigt hat.