Aktuelle §11b-Diskussion mit Fokus auf Pudel/Vibrissen

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Snille
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Re: Aktuelle §11b-Diskussion mit Fokus auf Pudel/Vibrissen

Beitrag von Snille »

Danke Verena, so sehe ich das auch. Hier sind sich alle so schön einig, und man gratuliert sich dazu was man doch für ein toller Tierfreund ist. Warum sollte man da mit anderer Meinung sich überhaupt noch zu äußern? Hier wird bis auf weiteres weiterhin komplett rasiert werden. Aus vielen Gründen. Und ja, Optik ist einer davon.
Viele Grüße von Sina mit Agnetha
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Pat
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Re: Aktuelle §11b-Diskussion mit Fokus auf Pudel/Vibrissen

Beitrag von Pat »

Das bezog sich bestimmt auf mich und auch mir tut es leid, wenn ich Dich verärgert haben sollte, Verena.

Aber meine Aussagen bezogen sich auf die Diskussion unter dem Rückert-Beitrag und nicht die hier im Forum.
Pat hat geschrieben:
Mo Mai 02, 2022 8:46 pm
Da sind schon komische Leute in den Kommentaren unterwegs
Deine Meinung oder Deine Zweifel an der Studienlage werden hier zwar schon deutlich, ich würde Dich aber dennoch nicht in einen Topf werfen mit den Personen auf Facebook, auf die sich mein Kommentar hier bezog. Du hast Dich hier doch bisher sehr offen am Austausch beteiligt.

Vreni2101 hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 11:18 am
Sich zu freuen, dass seriöse Züchter aufgeben werden und das noch zu beklatschen, ist von hier bis gestern gedacht.
Ich habe im Übrigen nicht "beklatscht" dass sich seriöse Züchter zurückziehen, sondern die Aussage, dass seriöse Züchter sich eben nicht zurückziehen, nur weil es vielleicht neue Frisurenstandards geben wird/muss und das "wird hoffentlich auch so sein" bezog sich auf die Aussage, dass (seriösen) Züchtern das Wohl der Rasse am Herzen liegt:
Pat hat geschrieben:
Mo Mai 02, 2022 8:52 pm
Isi hat geschrieben:
Mo Mai 02, 2022 8:36 pm
Warum sollten sich seriöse Züchter:innen zurückziehen, wenn es eine neue Tierschutzverordnung gibt? Sie sind ja auch am Wohl des Tieres und ihrer Rasse interessiert, sollte man meinen.
:klatsch: :klatsch:
Finde ich sehr gut geschrieben und wird hoffentlich auch so sein!
Zuletzt geändert von Pat am Di Mai 03, 2022 12:29 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Rohana
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Re: Aktuelle §11b-Diskussion mit Fokus auf Pudel/Vibrissen

Beitrag von Rohana »

Vreni2101 hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 11:18 am
Klar geht es hier ruhig und friedlich zu, wenn alle ins gleiche Horn stoßen und sich selbst beweihräuchern, was sie doch jetzt für tolle Pudelbesitzer sind und wie doof doch andere sind.
Ja, schon richtig, je weniger Gegenwind kommt desto einfacher ist natürlich eine Diskussion. Allerdings finde ich schon, dass man hier merkt, dass nicht alle ganz auf einer Welle schwimmen, dass jeder für sich noch heftig dabei ist, seinen Weg zu finden.
Das 'Beweihräuchern' betraf nach meinem Empfinden eher den Diskussionsstil und da steh ich tatsächlich dazu, dass ich es schön finde, dass die Leute hier versuchen, den anderen nicht anzugreifen, sondern sachlich und höflich zu bleiben.

Vreni2101 hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 11:18 am
Leuten, die die Studienlage kritisch sehen, zu unterstellen, dass sie ausschließlich an der klassischen Optik klammern ist für mich ebenfalls keine Grundlage einer Diskussion.
Dass es noch deutlich mehr und genauere Studien braucht, wurde hier ja schon mehrfach gesagt. Nun müssen wir leider im Moment mit dem Wissenstand klar kommen, den wir gerade haben. Denn selbst wenn jetzt sofort eine groß angelegte Studie starten würde, würde es noch eine geraume Zeit dauern bis es handfeste Ergebnisse zu präsentieren gäbe. So können wir derzeit sagen: Nach meinem Empfinden hatte mein Hund bisher keine Probleme. Also mach ich erstmal auch so weiter bis anderes bewiesen ist. Oder ich sage, dass ich lieber vorsichtig bin und davon ausgehe, dass es für den Hund vielleicht besser sein könnte, die Vibes zu behalten, auch wenn ich im Alltag vlt. keinen Unterschied sehen kann. Und dann versuch ich eben, meine Schur daran anzupassen.
Vreni2101 hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 11:18 am
Sich zu freuen, dass seriöse Züchter aufgeben werden und das noch zu beklatschen, ist von hier bis gestern gedacht.
Nun ja, wenn man dabei einbezieht, dass es in dem Post von Sybille ja auch um die Züchter von früher kupierten Rassen ging, sehe ich das schon anders. Es ist eine Sache, eine Rasse auch langjährig und mit Sachverstand zu züchten und man kann dabei auch vieles richtig machen. Es ist aber eine andere Sache, wenn es neue Erkenntnisse gibt, diese neuen Erkenntnisse dann zu ignorieren und einfach weiter 'business as usual' zu machen.
Im Fall des Kupierens dachte man ja früher, dass die Welpen anfangs noch gar nicht so ein ausgeprägtes Schmerzempfinden haben, dass die Hunde mit dem Kupieren keine Probleme hätten. War ja nicht so als wären all die Züchter, die ihre Welpen kupieren ließen, unsensible, brutale Tierquäler gewesen, die bewusst grausam sein wollten. Aber als man es dann irgendwann besser wusste, gab es die, die zugunsten des Tierwohls flexibel waren und es gab die, die wider besseres Wissen weiter kupieren wollten und lieber die Zucht aufgaben, als das Kupieren zu lassen.
Und so sehe ich es nun auch im Fall des Pudels: Spätestens wenn es irgendwann wissenschaftlich fundiert bewiesen sein sollte, dass das Kürzen der Vibrissen eben doch eine Unterschied macht, sollte auch ein Züchter das anders handhaben. Wenn er trotzdem weiter alles kurz scheren würde, fände ich es tatsächlich besser, wenn er aufhören würde. Denn im Licht der neuen Erkenntnisse wäre er für mich dann eben nicht mehr so seriös, sondern einer derjenigen, der neues Wissen schlicht ignoriert auf Kosten seiner Tiere.
Aber wie gesagt: Das ist derzeit alles nur Diskussion und mit viel Konjunktiv, weil es an handfesten Daten noch fehlt. Legitim finde ich aber, wenn ich als Hundehalter sage, dass mir ein Züchter lieber ist, der trotz der dürftigen Datenlage lieber vorsichtig ist und deshalb eben sofort seine Schergewohnheiten ändert oder das zumindest in Erwägung zieht.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Rohana
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Re: Aktuelle §11b-Diskussion mit Fokus auf Pudel/Vibrissen

Beitrag von Rohana »

Snille hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 12:11 pm
Hier wird bis auf weiteres weiterhin komplett rasiert werden. Aus vielen Gründen. Und ja, Optik ist einer davon.
Welches sind denn Deine anderen Gründe?
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Bupja
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Re: Aktuelle §11b-Diskussion mit Fokus auf Pudel/Vibrissen

Beitrag von Bupja »

@ Rohana: :klatsch:

Gut auf den Punkt gebracht.

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Iska
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Re: Aktuelle §11b-Diskussion mit Fokus auf Pudel/Vibrissen

Beitrag von Iska »

Rohana hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 12:20 pm
Vreni2101 hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 11:18 am
Klar geht es hier ruhig und friedlich zu, wenn alle ins gleiche Horn stoßen und sich selbst beweihräuchern, was sie doch jetzt für tolle Pudelbesitzer sind und wie doof doch andere sind.
Ja, schon richtig, je weniger Gegenwind kommt desto einfacher ist natürlich eine Diskussion. Allerdings finde ich schon, dass man hier merkt, dass nicht alle ganz auf einer Welle schwimmen, dass jeder für sich noch heftig dabei ist, seinen Weg zu finden.
Das 'Beweihräuchern' betraf nach meinem Empfinden eher den Diskussionsstil und da steh ich tatsächlich dazu, dass ich es schön finde, dass die Leute hier versuchen, den anderen nicht anzugreifen, sondern sachlich und höflich zu bleiben.

Vreni2101 hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 11:18 am
Leuten, die die Studienlage kritisch sehen, zu unterstellen, dass sie ausschließlich an der klassischen Optik klammern ist für mich ebenfalls keine Grundlage einer Diskussion.
Dass es noch deutlich mehr und genauere Studien braucht, wurde hier ja schon mehrfach gesagt. Nun müssen wir leider im Moment mit dem Wissenstand klar kommen, den wir gerade haben. Denn selbst wenn jetzt sofort eine groß angelegte Studie starten würde, würde es noch eine geraume Zeit dauern bis es handfeste Ergebnisse zu präsentieren gäbe. So können wir derzeit sagen: Nach meinem Empfinden hatte mein Hund bisher keine Probleme. Also mach ich erstmal auch so weiter bis anderes bewiesen ist. Oder ich sage, dass ich lieber vorsichtig bin und davon ausgehe, dass es für den Hund vielleicht besser sein könnte, die Vibes zu behalten, auch wenn ich im Alltag vlt. keinen Unterschied sehen kann. Und dann versuch ich eben, meine Schur daran anzupassen.
Vreni2101 hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 11:18 am
Sich zu freuen, dass seriöse Züchter aufgeben werden und das noch zu beklatschen, ist von hier bis gestern gedacht.
Nun ja, wenn man dabei einbezieht, dass es in dem Post von Sybille ja auch um die Züchter von früher kupierten Rassen ging, sehe ich das schon anders. Es ist eine Sache, eine Rasse auch langjährig und mit Sachverstand zu züchten und man kann dabei auch vieles richtig machen. Es ist aber eine andere Sache, wenn es neue Erkenntnisse gibt, diese neuen Erkenntnisse dann zu ignorieren und einfach weiter 'business as usual' zu machen.
Im Fall des Kupierens dachte man ja früher, dass die Welpen anfangs noch gar nicht so ein ausgeprägtes Schmerzempfinden haben, dass die Hunde mit dem Kupieren keine Probleme hätten. War ja nicht so als wären all die Züchter, die ihre Welpen kupieren ließen, unsensible, brutale Tierquäler gewesen, die bewusst grausam sein wollten. Aber als man es dann irgendwann besser wusste, gab es die, die zugunsten des Tierwohls flexibel waren und es gab die, die wider besseres Wissen weiter kupieren wollten und lieber die Zucht aufgaben, als das Kupieren zu lassen.
Und so sehe ich es nun auch im Fall des Pudels: Spätestens wenn es irgendwann wissenschaftlich fundiert bewiesen sein sollte, dass das Kürzen der Vibrissen eben doch eine Unterschied macht, sollte auch ein Züchter das anders handhaben. Wenn er trotzdem weiter alles kurz scheren würde, fände ich es tatsächlich besser, wenn er aufhören würde. Denn im Licht der neuen Erkenntnisse wäre er für mich dann eben nicht mehr so seriös, sondern einer derjenigen, der neues Wissen schlicht ignoriert auf Kosten seiner Tiere.
Aber wie gesagt: Das ist derzeit alles nur Diskussion und mit viel Konjunktiv, weil es an handfesten Daten noch fehlt. Legitim finde ich aber, wenn ich als Hundehalter sage, dass mir ein Züchter lieber ist, der trotz der dürftigen Datenlage lieber vorsichtig ist und deshalb eben sofort seine Schergewohnheiten ändert oder das zumindest in Erwägung zieht.
Da schließe ich mich an...

Wahrscheinlich meinst Du meine Aussage, Vreni..?
Wir hatten ja einen an der Rute kupierten RS und es war damals in den 90ern so, daß das "eben so war"... erst als ein Hund mit Rute zu uns kam, sah ich, was dem Olli im Verhältnis zu dem anderen Hund doch fehlte.... auch beim Rennen... :streichel:

Hier gab und gibt es leider immer noch Leute, die sich dann vollkupierte Hunde aus dem Ausland holten, weil sie unbedingt die alte Optik behalten wollten... ob nun Dobermann oder andere Hunde.... :(
Ja, es haben damals ein paar Züchter aufgehört und bei manchen war es m.M.n. auch gut...

von den Pudelzüchtern habe ich allerdings noch nicht gelesen, daß jemand die Zucht einstellen will... aber ich lese aber auch nicht alles bei fb...
viele Grüße
Sybille mit Morris; Fani Flausch, Paule, Olli & Iska im Herzen

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jojojojobounty
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Re: Aktuelle §11b-Diskussion mit Fokus auf Pudel/Vibrissen

Beitrag von jojojojobounty »

Danke Verena und danke Sina für eure Kommentare.
Liebe Grüße von Johanna🧍🏼‍♀️mit Großpudel Emil 🐩

“Ein Leben ohne Pudel ist wie ein Sommer ohne Sonne! Geht gar nicht!“

Snille
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Re: Aktuelle §11b-Diskussion mit Fokus auf Pudel/Vibrissen

Beitrag von Snille »

Rohana hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 12:21 pm
Snille hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 12:11 pm
Hier wird bis auf weiteres weiterhin komplett rasiert werden. Aus vielen Gründen. Und ja, Optik ist einer davon.
Welches sind denn Deine anderen Gründe?
1. Zecken. Er reagiert auf diese im Gesicht mit besonders großen Beulen. Nachdem wir mal mehrere wochen wachsen ließen und dann wieder rasiert haben, kamen diese ganzen Huckel zum Vorschein. im kurzen Fell versuchen es Zecken gar nicht erst im Gesicht.
2. Unter den Ohren muss es kurz sein, damit diese belüftet werden. Und auch dort sitzt ein Vibrissen Paar.
3. Wärme. Man merkt ihm deutlich die Erleichterung an wenn er Kopf, Hals, unter den Ohren beim sommerlichen Wetter abgeschoren bekommt.
4. Vor den Augen muss es auch kurz sein, damit er was sehen kann und ihm längere Haare nicht ins Auge geraten.
5. Er ist zwar super brav beim scheren, ich würde es aber als absolut unnötige Strapazierung seiner Nerven ansehen, wenn ich aus dem schnellen komplett abscheren ein ewig langes um jede Vibrisse drum rumfriemeln machen würde.
6. Ich sehe keinen Unterschied bei ihm im Vergleich zu meinen Hunden mit von Natur aus kurzem Gesichtsfell und langen Vibrissen. Er kann genau so gut trailen, Canicrossen etc. beides in hohem Tempo ohne irgendwo gegen zu stoßen.
7. Er wird gebarft und sobald das Fell länger wird, reibt er sich danach ewig auf Decken rum weil es ihn stört was im Bart hängen bleibt.
8. Kommunikation mit anderen Hunden klappt in meinen Augen mit kurzem Fell sogar besser, weil die anderen Hunde viel eher sehen ob die Nase kraus gezogen, die Lefze hoch, der Lefzenwinkel angespannt nach hinten geht etc.
Viele Grüße von Sina mit Agnetha
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Samsi
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Re: Aktuelle §11b-Diskussion mit Fokus auf Pudel/Vibrissen

Beitrag von Samsi »

Ich bin mit zwei unserer drei Pudel (noch) auf Turnieren unterwegs, von daher ist es für mich erstmal vollkommen egal, wie ich persönlich zu dem Thema stehe, ich brauche eine Lösung, mit der ich aus rechtlicher Sicht halbwegs sicher unterwegs bin.

Natürlich empfinde ich das Abscheren der Vibrissen nicht als Quälerei, schlimmen Eingriff oder ähnliches, sonst hätte ich kaum jahrelang selber die Gesichter meiner Pudel aus geschoren. Ich merke auch keinen wirklichen Unterschied zwischen Vibrissen ab und derzeit mit halbwegs langen Vibrissen. Von einer gewissen Funktionalität gehe ich trotzdem aus und hoffe bei der derzeitigen Rechtslage auch sehr für die Rasse, dass es nicht irgendwann Studien oder wissenschaftlichen Arbeiten dazu geben wird, die zu dem Ergebnis, dass speziell beim Pudel die Vibrissen funktionslos sind.

Ich persönlich empfinde das Vibrissen-Thema bei der aktuellen Auslegung der Gesetze durch die Veterinärämter als das geringste Problem und eher leicht zu lösen. Da gibt es ganz andere Forderungen, die mir mit Blick auf die Zucht und dem Sport viel mehr Sorgen bereiten und für mich deutlich übers Ziel hinausschießen. Von daher finde ich es eigentlich sogar etwas schade, dass sich beim Pudel derzeit alles um die Vibrissen dreht und die anderen Punkte irgendwie kaum Erwähnung finden.
Liebe Grüße,
Steffi mit Paco, Sam, Pepe und Henry

Rohana
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Re: Aktuelle §11b-Diskussion mit Fokus auf Pudel/Vibrissen

Beitrag von Rohana »

Snille hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 1:30 pm
Rohana hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 12:21 pm
Snille hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 12:11 pm
Hier wird bis auf weiteres weiterhin komplett rasiert werden. Aus vielen Gründen. Und ja, Optik ist einer davon.
Welches sind denn Deine anderen Gründe?
1. Zecken. Er reagiert auf diese im Gesicht mit besonders großen Beulen. Nachdem wir mal mehrere wochen wachsen ließen und dann wieder rasiert haben, kamen diese ganzen Huckel zum Vorschein. im kurzen Fell versuchen es Zecken gar nicht erst im Gesicht.
Die Zeckensuche ist bei den Locken definitiv schwieriger als in kurzem Fell. Da hast Du recht. Leider klappt es bei Kaba nicht, dass sie kurz geschorene Partien verschonen. Aber GsD 'beult' sie nicht so extrem, auch wenn die Zecken so oder so Mistviehcher sind.
Snille hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 1:30 pm
2. Unter den Ohren muss es kurz sein, damit diese belüftet werden. Und auch dort sitzt ein Vibrissen Paar.[7quote]
Da wäre die Frage, ob man das V-Paar dort separat stehen lassen könnte.
Snille hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 1:30 pm
3. Wärme. Man merkt ihm deutlich die Erleichterung an wenn er Kopf, Hals, unter den Ohren beim sommerlichen Wetter abgeschoren bekommt.
Ich seh bei Kaba auch eine deutliche Erleichterung wenn sie komplett kurzgeschoren wird, aber wenn ich zwischendurch nur an Kopf und Hals kürze, ist kein Unterschied erkennbar. Das wäre daher für meinen Hund kein Argument.
Snille hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 1:30 pm
4. Vor den Augen muss es auch kurz sein, damit er was sehen kann und ihm längere Haare nicht ins Auge geraten.
Auch da ist die Frage, in wie weit man die Locken schneiden und dabei die Vibrissen schonen kann.
Snille hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 1:30 pm
5. Er ist zwar super brav beim scheren, ich würde es aber als absolut unnötige Strapazierung seiner Nerven ansehen, wenn ich aus dem schnellen komplett abscheren ein ewig langes um jede Vibrisse drum rumfriemeln machen würde.
Das sehe ich allerdings auch als dickes Argument. Kaba war noch nie ein Fan von diesen ganzen Pflegemaßnahmen. Sie hat gelernt, dabei brav zu sein, aber das heißt nicht, dass sie das toll findet oder es ihr auch nur egal wäre. Zudem hab ich das Gefühl, dass es für sie jetzt im Alter immer anstrengender wird. Und diese Prozedur des Scherens unter Erhaltung der Vibes würde ja nochmal deutlich länger dauern (mindestens bis ich da deutlich geschickter geworden wäre). Das ist ein Punkt, der mir auch viel Kopfzerbrechen macht und an dem es m.E. nach immer einer individuellen Abwägung bedarf.

Das ist ein Punkt, der mir auch viel Kopfzerbrechen macht6. Ich sehe keinen Unterschied bei ihm im Vergleich zu meinen Hunden mit von Natur aus kurzem Gesichtsfell und langen Vibrissen. Er kann genau so gut trailen, Canicrossen etc. beides in hohem Tempo ohne irgendwo gegen zu stoßen.
Bei meinem 'Alltagsblick' sehe ich auch keinen Unterschied. Ich kann mir aber vorstellen, dass es Bereiche gibt, die ich so nicht erschöpfend beurteilen kann und würde daher gern genauere Untersuchungen haben.

Das ist ein Punkt, der mir auch viel Kopfzerbrechen macht
7. Er wird gebarft und sobald das Fell länger wird, reibt er sich danach ewig auf Decken rum weil es ihn stört was im Bart hängen bleibt.[/quote]
Kabas Naßfutter hängt auch im Bart und genau wie Dein Kerl putzt und wischt sie da nach dem Fressen rum. Wenn der Bart länger ist, putze ich sie daher meist ab.

Das ist ein Punkt, der mir auch viel Kopfzerbrechen macht
8. Kommunikation mit anderen Hunden klappt in meinen Augen mit kurzem Fell sogar besser, weil die anderen Hunde viel eher sehen ob die Nase kraus gezogen, die Lefze hoch, der Lefzenwinkel angespannt nach hinten geht etc.
[/quote]
Ja, die Kommunikation ist bei den Löckchen ja ohnehin so ein Punkt. Kamm stellen geht nicht, Gesichtsmimik ist je mach Frisur nur eingeschränkt sichtbar, Rute wird zumindest bei einigen Hunden im entspannten Zustand so hoch getragen wie bei anderen nur im erregten Zustand,... Das ist sicher ein Punkt, der mit in die Abwägung gehört.

Nein, es ist keine einfache Sache. Da gilt es einiges in die Überlegung mit einzubeziehen. Aber umso wichtiger finde ich eine offene Diskussion und die Anregung weiterer spezieller Untersuchungen. Davon werden vielleicht unsere aktuellen Hunde nicht mehr völlig profitieren, aber es bringt uns hoffentlich auf lange Sicht zu einem immer besseren Leben für unsere Fellnasen.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Rohana
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Re: Aktuelle §11b-Diskussion mit Fokus auf Pudel/Vibrissen

Beitrag von Rohana »

Samsi hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 1:50 pm
Von daher finde ich es eigentlich sogar etwas schade, dass sich beim Pudel derzeit alles um die Vibrissen dreht und die anderen Punkte irgendwie kaum Erwähnung finden.
Es ist halt der Punkt, an dem jeder von uns direkt aktiv werden kann. Viele andere Sachen haben wir als Hundebesitzer nicht so in der Hand, bzw. sind eher Dinge, die langfristig über die Zucht angegangen werden müssen.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Tanja aus Haan
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Re: Aktuelle §11b-Diskussion mit Fokus auf Pudel/Vibrissen

Beitrag von Tanja aus Haan »

Nach meinem Empfinden wird sich hier weder gegenseitig gratuliert noch beweihräuchert. Mir ist auch nicht erinnerlich, dass irgendjemand als "doof" (in diesem Falle halt als "Nicht-Pudelfreund") hingestellt wurde.

Es steht doch Jedem frei, sich an dieser "Diskussion" zu beteiligen. Wenns hier schon nicht möglich ist, wo dann? Jedenfalls finde ich sehr gut, dass sich hier sachlich ausgetauscht wird und Informationen und Gedanken zur Verfügung gestellt werden. Danke!

Das Thema Vibrissen ist ja eigentlich überhaupt kein neues beim Pudel, uns allen (das unterstelle ich einfach mal) ist es schon begegnet.

Ich glaube, es war bisher aber nicht gesetzlich verboten, die Vibrissen abzuscheren, oder?
Das ist es doch nun (aktuell), oder?


Zecken setzen sich allerdings sehr wohl auch ins kurze Gesicht (vor 3 Tagen auf 3mm, mit klitzekleinem gelassenem Bärtchen, geschoren), habe soeben 2 von Nox geholt. Sie saßen NICHT im kleinen Bärtchen.

Und jedenfalls Nox reibt sich gleichermaßen genüsslich die kurze wie die fällige (zugewucherte) Schnüss an Teppich, Couch, Beinen, wenn es ihm sehr gut geschmeckt hat.

ICH wäre sehr glücklich, wenn ich meinen Pudeln die zusätzliche "Qual" des Ausfriemelns der Vibrissen ersparen könnte. Ebenfalls, wenn ich mich nicht mit einem Teddygesicht anfreunden müsste.

Aber. Es geht doch hier um ein GESETZ, oder?
Viele Grüße aus dem Rheinland
Tanja mit GP Nox (*3.10.18) und Helga (*14.3.14)

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Re: Aktuelle §11b-Diskussion mit Fokus auf Pudel/Vibrissen

Beitrag von jojojojobounty »

Ich empfand einen Großteil der Diskussion hier nicht als differenziert und habe mir auch die Frage gestellt:
Wozu sich mit einem anderen Blick, einer anderen Meinung, … überhaupt noch äußern.

Die vergangenen Kommentare heute habe ich jedoch wieder anders wahrgenommen und freue mich diese “andere Seite” der Diskussion zu lesen.
Tanja aus Haan hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 3:33 pm


Aber. Es geht doch hier um ein GESETZ, oder?
Gute Frage. Hier habe ich mal angefangen zu brainstormen, ob ich das für mich allein darin begründet als Handlungsanweisung einordnen kann. Und welche Beispiele mir im sonstigen Alltag begegnen, bei denen ich anders handle und wieso.
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Re: Aktuelle §11b-Diskussion mit Fokus auf Pudel/Vibrissen

Beitrag von txakur »

jojojojobounty hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 4:58 pm
Tanja aus Haan hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 3:33 pm
Aber. Es geht doch hier um ein GESETZ, oder?
Gute Frage. Hier habe ich mal angefangen zu brainstormen, ob ich das für mich allein darin begründet als Handlungsanweisung einordnen kann. Und welche Beispiele mir im sonstigen Alltag begegnen, bei denen ich anders handle und wieso.
Auf der Ebene ist die Geschichte ja einfach: Ja, das ist ein Gesetz und momentan hat es Gültigkeit. Es steht jedem frei, dagegen zu verstoßen. Genau wie bei der Anschnallpflicht, dem Verbot, dem Nachbarn einfach eins auf die Nase zu hauen oder der Pflicht, sein Einkommen zu versteuern. Man muss im Zweifelsfall die Konsequenzen tragen (und damit meine ich nicht, dass der Nachbar ggf. zurückhaut :frech: ).
Darüber können wir ja auch hier nicht diskutieren, das gehört (bis jemand erfolgreich geklagt oder ausreichend Lobbyarbeit geleistet hat) momentan in die Kategorie "is' wie's is'".

Was wir diskutieren können, ist doch nur
a) die individuelle Bewertung (wie sinnhaft und begründet erscheint mir persönlich das Gesetz?),
b) soweit möglich eine inhaltliche Diskussion darüber, ob der Wortlaut des Gesetzes tatsächlich das widerspiegelt, was bei der Gesetzgebung intendiert war und
c) die ethischen Grundlagen dieser Gesetzgebung, nämlich die Frage, in wie weit wir in das (Er)Leben unserer Tiere eingreifen (dürfen) und wo da die Grenzen sind.

Mir erscheint eine Diskussion über a) als fruchtlos, denn ob jemand individuell entscheidet, sich anzuschnallen oder seine Steuern zu zahlen oder nicht, macht für mich keinen Unterschied. Muss er halt selbst wissen. Das läuft letztendlich nur auf die rein subjektive Meinung "der Gesetzgeber ist doof" oder "der Gesetzgeber ist toll" raus und führt außer zu Uneinigkeit zu keinem Erkenntnisgewinn,
b) kann ganz interessant sein, aber eigentlich eher für Juristen.
Mich persönlich interessiert alleine c). Und da stehen wir als allererstes vor dem Problem, dass wir uns (um überhaupt diskutieren zu können) über eine Grundannahme einig werden müssen: in diesem Fall darüber, ob die Vibrissen bei lockigen Hunden eine Funktion haben oder nicht. Das ist erstmal die einzige im Fall des Falles auch durch objektive Erkenntnis (=Wissenschaft) belegbare Basis.

Ich glaube, dass viele Unzufriedenheiten mit solchen Diskussionen (nicht nur in dieser hier) darauf basieren, dass sich die Diskutantinnen nicht darauf verständigt haben, welche Diskussion gerade eigentlich geführt wird und deshalb manche Beiträge schräg rüberkommen. Weil sie eigentlich einer anderen Diskussion angehören.
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Isi
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Re: Aktuelle §11b-Diskussion mit Fokus auf Pudel/Vibrissen

Beitrag von Isi »

Samsi hat geschrieben:
Di Mai 03, 2022 1:50 pm
(...)
Ich persönlich empfinde das Vibrissen-Thema bei der aktuellen Auslegung der Gesetze durch die Veterinärämter als das geringste Problem und eher leicht zu lösen. Da gibt es ganz andere Forderungen, die mir mit Blick auf die Zucht und dem Sport viel mehr Sorgen bereiten und für mich deutlich übers Ziel hinausschießen. Von daher finde ich es eigentlich sogar etwas schade, dass sich beim Pudel derzeit alles um die Vibrissen dreht und die anderen Punkte irgendwie kaum Erwähnung finden.
Welche Forderungen meinst du?


Mich interessiert auch, was der §11b jetzt, wo es langsam an die Umsetzung geht, konkret für die jeweilige Rasse heißt.
Bevorzugt, aber nicht nur, für die Rasse Pudel.
Ich rede hier auch als Hunde(rassen)freundin mit. Dass hier Rassen vermutlich verschwinden oder wie man sie retten könnte! Auch, auch was das runtergebrochen werden wird, zB was heißt "freie Atmung", an welchen Parametern macht man das fest?


Dass man oft aneinander vorbeiredet oder nicht mit allen alle Ebenen teilen kann, glaube ich auch. Aber das Schlimmste fände ich, gar nicht drüber zu reden.
...mit Großpudel Greta *11.5.21 an der Seite und Joy im Herzen.
Vom Glück mit Greta: https://shorturl.at/BCIL7

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