Also mal meine ganz persönliche Meinung dazu dir auch maßgeblich von unserer individuellen Situation bestimmt ist:
Emil wollte ab ca. 6 Monaten zu JEDEM Hund und hat gekreischt und war frustriert. Mit zunehmendem Alter auch auf größere Entfernung. Das war für uns absolut inakzeptabel, also wollten wir strikt keinen Leinenkontakt mehr. Wir wollten, dass er lernt: An der Leine brauchst du gar nicht frustriert sein, da passiert nichts, deine Erwartungshaltung kannst du begraben ... (klingt hart, ist aber so).
Ich habe jeden mit dem wir Spazierengehen darum gebeten es zu beachten. Leider haben 2 von 3 ihren Hund dann und wann doch zum Schnuppern mal dran gelassen. Da habe ich versucht selbst immer einfach etwas auf Distanz zu gehen, fand es super doof, vor allem, wenn wir dabei waren uns zu beruhigen und das der Keim zu neuer Aufregung wurde. Ich habe aber eigentlich nichts gesagt, weil es am Ende mit seinem Verhalten 2 von Wenigen waren, die mit uns Spazieren gingen und das konnte vor einiger Zeit echt noch sehr lautstark und anstrengend sein. Mit ist dabei oft aufgefallen, dass die Hunde der anderen Halter das selbe Verhalten wie Emil zeigen, nur nicht lautstark die Aufregung kommunizieren oder leichter sind und das in der Leine hängen weniger stört bzw. auffällt. Die meisten Kontakte gab es dann, wenn er wirklich entspannter wurde, weil sie es eben absolut nicht so handhaben und einfach nicht mehr dran gedacht hatten.
Bei Fremden, bin ich immer abgedreht. Naja Flexi und Co haben uns aber dennoch gelegentlich einen unerwarteten Kontakt beschert. Wenn mein Hund dann aber Yuchuu schreit und in die Leine prescht, habe ich auch wenig Chancen zum Abblocken. Das ging nur wenn wir zu Zweit waren.
Fazit: Eigentlich gab es bei uns nie die Übereinkunft, dass Leinenkontakt okay ist, denn für uns ist das nicht okay.
Mittlerweile nimmt Emils Verhalten andere Züge an. Es gibt nicht mehr nur die Hunde zu denen er unbedingt hin will. Es gibt einige Hunde bei denen er einen Bogen machen wollen würde (wie auch gestern bei dem Hund). Hier fällt abblocken natürlich leichter und mit solchen Hunden gehen wir natürlich auch nicht spazieren und so gibt es auch keine Übereinkunft
So eine Situation wie du sie mit u.a. Butz beschreibst, kenne ich in 2 Formen:
1. Der Hütehund von Matthias Eltern. Wenn man den einfach auf Emil loslassen würde, wäre der schockiert. Dieses hinterher jagen und in die Beine zwicken, ist nichts seins. Hier gehen wir aber einfach kontaktlos zusammen spazieren, bis sich beide akklimatisiert haben.
2. Unser gestriger Spaziergang mit dem schönen Lottchen. Hier gab es anfangs auch einen entspannten Gang bis v.a. Emil entspannte. Danach durften sie Rennen, aber Lotte kam wegen ihrer jagdlichen Ambitionen dann auch wieder an die Schleppleine. Emil habe ich dann an die kurze (2m) Leine genommen und da war er auch zwischendurch dran, als Lotte frei lief oder etwas apportierte oder suchte. Entscheidend für mich war: Lotte geht absolut nicht zu ihm und fordert ihn nicht auf oder rennt in ihn rein oder so. Er kann also angeleint sein und dennoch macht es keinen Unterschied für uns zu einer angeleinten Lotte.
Das passte in stummer Übereinkunft, weil es eben einfach passte und sie haben auch mal ganz entspannt zusammen an einer Stelle geschnüffelt und das ist dann ja auch okay. (Das wäre mit Nala und anderen Hunden, die wir kennen niemals nie möglich und auch mit Emil vor einigen Wochen noch nicht).
Meine Antwort auf deine Frage zu meinem Umgang mit dem Mali-Mix:
Wenn ich entspannt laufen kann, und sie Situation nicht anders ist als zum angeleinten Gegenüber habe ich kein Problem damit. Aber das ist einfach selten der Fall. Und wenn mein Hund an der Leine bei Hundesichtung auch zu 80% entspannt wäre und ich mich nicht genötigt fühlen würde hier klare Grenzen setzen zu müssen, wäre es für mich ebenso okay.
So ist meine Erwartungshaltung auch nicht, dass jeder Hund angeleint sein muss, weil wir angeleint unterwegs sind. Aber dann soll er bitte kontrolliert beim Herrchen oder Frauchen gehen und auch nicht auf uns zukommen wenn Emil ihn darum bittet
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Solange das passt, passt es für uns.
Wenn ein Hund unangeleint und freundlich daher kommt und ich nicht die Chance sehe, dass wir da jetzt entspannt durchkommen, dann Leine ich auch ab, gesetzt dem Fall Emil ist dann noch so ruhig, dass ich sein aufgeregtes Verhalten damit nicht bestätige. Ich muss es mir bei sonst passender Umgebung aber auch nicht unnötig schwer machen ... ( absolut unpassenden Gewichtsverhältnisse natürlich ausgeschlossen).