Zunehmende Raufereien

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
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Isi
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Isi »

Das ist in einer Großstadt definitiv anders, da nicht so konsequent auszuschließen und schneller stressig im Alltag, weil quasi jederzeit ein Hund auftreten kann.
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rosa1
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von rosa1 »

Ich danke euch ganz herzlich für eure vielen Erfahrungen. Es hilft mir sehr, Vali da eher als den Erzieher zu sehen und nicht als den "unsozialen Störenfried". Ich werde mich wohl auch verstärkt mit dem Thema beschäftigen müssen, dass erwachsene Hunde sich zu Recht Respekt einforderung und auch Aggression da irgendwie dazu gehört, sind Dinge, an die ich mich erst gewöhnen muss. Auch die vielen Facetten anzuerkennen, die ein Hund so hat, dass er eben nicht nur das kuschelige Couch-Plüschtier ist. Und eigentlich auch irgendwie schade, dass man die Maßregelungen unterbricht, aber ehrlich gesagt versuche ich da schon, irgendwie einzugreifen. Ich würde mir vor dem anderen Hundebesitzern irgendwie verantwortungslos vorkommen, wenn ich so gar nicht reagiere. Wahrscheinlich ist es aber genau anders rum.

Es ist auch nicht wirklich eine richtige Hundewiese, wo wir oft spazieren gehen. Bei uns sind die Elbwiesen auch im Stadtgebiet auf langer Strecke sehr breit und werden auch bewirtschaftet (also das Gras wird gemäht und "eingesammelt"). Da wo wir immer spazieren gehen ist auch der Zugang zur Straße verbaut, so dass die Hunde da nicht weglaufen können. Es sind daher viele Hunde dort unterwegs, aber auch Fahrradfahrer, Spaziergänger und Jogger und (wenn es für uns ganz schlimm kommt) auch ballspielende Kinder. Man kann Hundebegegnungen eigentlich ganz gut aus dem Weg gehen, weil man sehr weit einsehen kann und sehr viel Platz ist, aber manchmal kommen dann eben doch (vor allem Welpen) auf einen zugerannt, weit weg vom Besitzer.

Im Normalfall muss Vali den Ball abgeben, sobald wir einem Hund nahe kommen, ich habe ihm nur gestern den Ball gegeben, damit er ruhig liegen bleibt, wenn die Jungspunde rennen. Das an sich hat auch gut funktioniert...
Leider habe ich es auch nicht immer in der Hand - vor einer Weile haben wir bei uns im Park zufällig (wir treffen eigentlich alle Hunde nur zufällig, wir haben keine "Spielfreunde" und ich selber in meinem Umfeld eigentlich auch niemanden mit Hunden - daher bin ich da auch sehr unerfahren) Milo getroffen - einen Französisch-Bulldogen-Rüden, auch unkastriert, aber die beiden kennen sich schon sehr lange und vertragen sich in der Regel sehr gut. Wir sind ein Stück zusammen gelaufen und haben dann Mona getroffen - eine Labbi-Dame, mit der beide auch gerne und viel rennen. Die drei sind dann fröhlich und wild über Stock und Stein gerannt, bis - ich konnte gar nicht reagieren, so geschockt war ich darüber, was sie gleich tut - die Besitzerin von Milo den Ball von Mona nimmt und zu den eh schon sehr dynamischen Hunden wirft. Es kam, was kommen musste - leider war Vali als erster am Ball (ich glaube, wenn Milo zuerst da gewesen wäre, hätte Vali voraussichtlich nicht nachgesetzt), das gefiel Milo überhaupt nicht, er sprang Vali ständig ans Maul, um ihm den Ball abzunehmen, das wiederum ließ sich Vali nicht gefallen und bei all der Dynamik entstand eine ziemliche Prügelei - zumal beide in etwa gleich stark waren, hat auch keiner nachgegeben. Wir haben sie dann auseinander gekriegt und es gab auch keine Verletzten. Wir sind dann getrennt weiter gegangen, so wie ich das immer mache, wenn es Stress gab. Bei euren Erfahrungen lese ich zwischen den Zeilen irgendwie, dass das gar nicht sein muss sondern es vielleicht besser ist, dass die Hunde sich wieder beruhigen und normal auseinander gehen. Ich meide Milo seitdem auch. Wie seht ihr das? Ist das nötig oder können Hunde, die sich mal in die Haare gekriegt haben, auch wieder entspannt miteinander umgehen?

Eine Träinerin mal mitzunehmen habe ich auch schon überlegt, die mit denen ich bisher gearbeitet habe, machen sowas glaube ich nicht, also das ARbeiten außerhalb des eigenen Geländes. Aber vielleicht ist es auch ganz gut, jemand draufschauen zu lassen, der Vali noch gar nicht kennt.
Aber danke nochmal, ihr habt mir Mut gemacht. Ich hoffe auch, dass sich das mit dem Aufreiten nicht zu sehr verstärkt, ich hatte ihn letztens seit langem mal wieder für ein paar Stunden in der Huta. Soweit war auch alles sehr gut, er hat sich riesig gefreut. Aber als ich ihn abholen wollte, war er "weggesperrt". Sie haben dort ein sehr großes Freigelände, in dem die Hunde in der Regel sind und noch zwei Zwinger für die Hunde, die mal ne Auszeit brauchen. Vali war im Zwinger, weil er sich in eine junge Beauceron-Hündin verliebt hatte und sie hartnäckig belästigte. Sie war aber selber auch erst ein Jahr alt und wahrscheinlich noch nicht klar genug im Ansagen-Machen.

Rohana
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Rohana »

rosa1 hat geschrieben:
So Apr 18, 2021 1:01 pm
Leider habe ich es auch nicht immer in der Hand - vor einer Weile haben wir bei uns im Park zufällig (wir treffen eigentlich alle Hunde nur zufällig, wir haben keine "Spielfreunde" und ich selber in meinem Umfeld eigentlich auch niemanden mit Hunden - daher bin ich da auch sehr unerfahren) Milo getroffen - einen Französisch-Bulldogen-Rüden, auch unkastriert, aber die beiden kennen sich schon sehr lange und vertragen sich in der Regel sehr gut. Wir sind ein Stück zusammen gelaufen und haben dann Mona getroffen - eine Labbi-Dame, mit der beide auch gerne und viel rennen. Die drei sind dann fröhlich und wild über Stock und Stein gerannt, bis - ich konnte gar nicht reagieren, so geschockt war ich darüber, was sie gleich tut - die Besitzerin von Milo den Ball von Mona nimmt und zu den eh schon sehr dynamischen Hunden wirft. Es kam, was kommen musste - leider war Vali als erster am Ball (ich glaube, wenn Milo zuerst da gewesen wäre, hätte Vali voraussichtlich nicht nachgesetzt), das gefiel Milo überhaupt nicht, er sprang Vali ständig ans Maul, um ihm den Ball abzunehmen, das wiederum ließ sich Vali nicht gefallen und bei all der Dynamik entstand eine ziemliche Prügelei - zumal beide in etwa gleich stark waren, hat auch keiner nachgegeben. Wir haben sie dann auseinander gekriegt und es gab auch keine Verletzten. Wir sind dann getrennt weiter gegangen, so wie ich das immer mache, wenn es Stress gab. Bei euren Erfahrungen lese ich zwischen den Zeilen irgendwie, dass das gar nicht sein muss sondern es vielleicht besser ist, dass die Hunde sich wieder beruhigen und normal auseinander gehen. Ich meide Milo seitdem auch. Wie seht ihr das? Ist das nötig oder können Hunde, die sich mal in die Haare gekriegt haben, auch wieder entspannt miteinander umgehen?
Wie Du schon richtig sagst: Hier ist definitiv das Kernproblem die Frau, die auf die Schnapsidee kommt, in dieser dynamischen Situation einen Ball zwischen die Hunde zu werfen. Stell Dir analog ein entsprechende Menschenmenge vor und wirf einen 100€-Schein mittenrein ... :shock: . Das ist wirklich ein Lehrstück zur Frage 'Wie starte ich eine Prügelei?'.
So wie ich Deine Beschreibung verstehe waren die Hund dennoch moderat miteinander und die Eskalation eher langsam. Milo sprang Vali mehrfach ans Maul, ehe es Vali zu bunt wurde. Da hat Dein Hund echt eine lange Zündschnur! Und auch am Ende hatte kein Hund eine Verletzung. Für mich hört sich das aus der Ferne wirklich nicht danach an, dass Vali ein soziales Problem hat.
Euer Problem ist wohl eher, dass es immer mehr Menschen gibt, die zu wenig Gespür für Hunde haben, die zB einen Ball zur Unzeit werfen, die sich aufregen, weil ihr Hund in angemessenem Rahmen von einem anderen eine Grenze gesetzt wird. Hier muss man für sich einen Weg finden, mit den Gegebenheiten umzugehen.
Zu Deiner Frage, wie man so eine Situation am besten beendet noch meine Gedanken: Wenn es möglich ist (was wiederum an den anderen Menschen hängt), wäre es m.E. wirklich das Beste, die Hunde erstmal anzuleinen und einfach so miteinander weiterzugehen bis sich die Wogen geglättet haben und dann alle nochmal kurz und in Ruhe miteinander laufen zu lassen. Natürlich ohne Ball und Wallung. Und dann, ehe wieder zu viel Dynamik ins Spiel kommt, tschüss sagen und getrennter Wege weitergehen.
Trotzdem ist so ein Vorfall nicht das 'ewige Aus' für einen netten Umgang miteinander. Es kann vielleicht bedeuten, dass Ihr die nächsten paar male zuerst ein Stück ruhig miteinander gehen müsst, ehe gemeinsamer Freilauf möglich ist. Aber oft ist nicht mal das nötig. Hier kommt es aber auch sehr auf die innere Einstellung, Ängste, Verspannungen der Menschen an. Da kann man unbewusst vieles triggern.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Karo
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Karo »

So wie du es beschreibst, finde ich deinen Hund absolut normal.
Zur Hundebesitzerin, die die "Bombe" in die Hundegruppe geschmissen hat, ist ja alles gesagt :keule:

Ich denke, wenn man die Situation dann sofort abbricht und auseinandergeht, gibt es für die Hunde keine Möglichkeit, wieder zur Normalität zurückzukommen. Im Kopf bleibt eventuell der negative Abgang. Insofern würde ich es das nächste Mal mit Milo nochmal alleine probieren und kurze Schlagabtäusche auch aushalten. Man bekommt schnell ein Gespür dafür, ob es hochkocht oder nur ebene eine kurze Ansage ist. Sollte es dann nicht gehen, kann man immer noch ruhig das Feld verlassen. Das immer wieder neu probieren ist ja immer so eine Art Rückversicherung, dass die beiden nicht nachtragend sind und es doch funktioniert. Ich denke, dass bei zu viel Negativerlebnissen der Hund nicht wirklich draus lernt, sondern eher gefrustet ist. Es passiert etwas - aus seiner Sicht heraus vollkommen gerechtfertigt - und das Spiel wird abgebrochen.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass sich bei dreien meistens einer zurückzieht, außen vor ist oder sogar die anderen maßregelt. Bei uns hat es nie geklappt - egal in welcher Konstellation. Es ist da fast wie bei Kindern "drei ist einer zu viel" Man kann auch wunderbar beobachten, wie sich die Chemie untereinander verändert, wenn noch jemand dazukommt. Ich mache solche Experimente schon lange nicht mehr. Aber auch, weil ich immer mit 2 Hunden unterwegs bin. Im Zweifel kann ich da gar nicht schnell genug reagieren und anleinen. Zudem hat meine Elo-Hündin einen großen Beschützerinstinkt. Sobald Leni nur piep macht, muss sie schnell schauen, was los ist. Deshalb gibt es auch nur bei einer Hundebegegnung auch meistens nur getrenntes Ableinen, wenn Toben angesagt ist.
Das Aufreiten ist noch wieder etwas anderes. Zeigt aber, dass er nun ein gestandener Rüde ist mit Bedürfnissen. Das kann man unterbinden. Bei entsprechender Ansage der Hündin wird er es wohl auch lassen.
Zum Glück gibt es Glück auf vier Pfoten!

Rumo
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Rumo »

Isi hat geschrieben:
So Apr 18, 2021 12:32 pm
Das ist in einer Großstadt definitiv anders, da nicht so konsequent auszuschließen und schneller stressig im Alltag, weil quasi jederzeit ein Hund auftreten kann.
- Rein vom Management her betrachtet.
Ich persönlich meide keine Hundebegegnungen (bzw nur wenn ich ahne, dass es krachen wird) und weiche auch nicht aus. Man geht halt vorbei und fertig ist.
Da schüre ich aber auch nicht die Erwartungshaltung, dass jeder Hund potentiell ein Spielfreund ist. Ich gehe ja auch nicht auf jeden Menschen zu und umarme ihn, wenn ich ihn sehe. Ich gehe vorbei, nicke freundlich und gehe weiter.

Meine Hunde sind aber auch ganz sicher keine Erzieher für irgendwelche fremden Hunde. Dafür können die Leute in die Hundeschule gehen und deren Trainerhunde benutzen oder sich ihre Kontakte selbst suchen.
Um mal wieder einen menschlichen Vergleich zu ziehen: sitze ich an der Bushaltestelle und ein fremdes Kind belagert mich, will mir auf den Schoß krabbeln oder nervt mich, dann gibt's eine Ansage an die Mutter, dass ich kein gratis Babysitter bin und sie ihr Kind bitte wegholen soll. Ich bin weder dafür zuständig, das Kind anzufahren und zu erziehen oder mich mit fremden Kindern zu beschäftigen.

Aufreiten hat auch in den meisten Fällen überhaupt nichts mit "gestandener Rüde" zu tun, sondern mit Übersprungshandlung durch Stress und Überforderung. Ein gestandener Rüde bleibt entspannt und interessiert sich nur für läufige Mädels, wenn sie so weit sind und stehen. Und erst recht muss niemand seinen Hund "zum Abreagieren" zur Verfügung stellen.
Das ist kein eingespieltes Rudel, das erzieht sich nicht, das klärt nichts unter sich. Es ist einfach nur ein Haufen fremder Hunde, die man ohne Anleitung zusammen lässt. Dass es da kracht, wen wundert es. Erwachsene Hunde spielen nicht, die verwalten in der Regel Ressourcen, Räume und zeigen se-xuelles Interesse. Wen kann man wohin schieben, wen kann man unterdrücken, wo kann man sich sein Ego polieren, wem kann man so richtig schön zeigen, dass der Stock da einem selbst gehört und wem gehört die Schnalle, die bald läufig wird.
Und weil der Halter seinen Hund dauernd in die Situation bringt, wo er sich anscheinend schützen muss, gibt es diese Lernerfahrung: es kracht immer öfter.

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Tanja aus Haan
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Tanja aus Haan »

Das Aufreiten als normales Bedürfnis eines "gestandenen" Rüden zu betrachten, würde ich nicht unterschreiben wollen.
Aus unserer Erfahrung (nur) mit Nox heraus, scheint es eher das Bedürfnis eines sich aktuell in se-xueller Findungsphase befindlichen Rüden zu sein und auch wieder vorbei zu gehen. Nox weiß jedenfalls inzwischen (in aller Regel), wann es sich wirklich lohnen würde und wann nicht.
Wie schon geschrieben, fiel diese Phase bei uns genau in die der zunehmenden "Raufereien". Die zu lernenden Lektionen waren die Dosierung und wann es ihn tatsächlich was angeht und wann nicht.
Viele Grüße aus dem Rheinland
Tanja mit GP Nox (*3.10.18) und Helga (*14.3.14)

Karo
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Karo »

Was auch immer die Intention des Hundes ist......Die Findungsphase des Rüden beginnt in der Pubertät und da ist Aufreiten - auch sehr hartnäckiges - keine Seltenheit. Das kann so nervig werden, dann diese Hunde erst mal aus den Gruppen ausgeschlossen werden, bis sie wieder runterkommen. Das haben wir mehrmals erlebt.
Hier aber ist es ein 3 jähriger Rüde, der das (mal) macht. Der ist so ziemlich ausgewachsen und muss sich nicht unbedingt üben. Okay, der Gp wird später erwachsen, ist aber kein Pubertier mehr. Welche Intention er in dem Moment hat, weiß ich nicht, bin nicht dabei. Aber nicht ALLES ist Übersprungshandlung oder Stress, sondern auch schlichtes - Interesse. Warum wird oft nicht akzeptiert, was wichtig für den Fortbestand einer Art ist - nämlich schlicht Fortpflanzung? Ob man DAS allerdings zulässt, steht auf einem ganz anderen Blatt!!Auch wenn der Hund kein Wolf ist, darf sich aber zumindest da nur das Leitpärchen fortpflanzen. Man kann das also gut unterbinden, grade bei einem erwachsenen Rüden. Aber es kommt halt vor. Doch was das Thema anbelangt gehen die Meinungen der Rüdenbesitzer von einem Extrem oft ins andere: von "man muss das zulassen, da Natur" bis über "ich lasse ihn auf Zuchtzulassung prüfen/Deckrüde/dann kann er sich punktuell austoben/ist ruhiger" bis hin zum Stofftier, was nur dem Hunde "gehört". Bin manchmal echt erstaunt, was da so los ist. Einiges leuchtet ein, anderes dann weniger.
Zum Glück gibt es Glück auf vier Pfoten!

Rumo
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Rumo »

@karo

Irgendeie kann ich deinen Beitrag nicht einschätzen inwiefern passt er zur Situation?
Dass ein Rüde nicht alles poppen soll, was ihm vor die Füße läuft, da sind wir wohl einer Meinung. Dass das plötzlich für fremde Hunde nicht mehr gelten soll, verstehe ich nicht.
Ein Rüde riecht ja, wenn eine Hündin so weit ist und wenn er overse-xt ist, ist das nicht mein Problem. Beim ersten Mal sage ich das nett dem Besitzer, beim zweiten Mal vielleicht auch, beim dritten Mal nehme ich mir den Herren zur Brust. Da ist mir die Intention ehrlich gesagt ziemlich egal.
Natürlich könnte ich meine Mädels auch in Stich lassen und selbst "regeln lassen", sprich sie flüchten oder reagieren mit Aggression. Da brauche ich mich aber auch nicht wundern, wenn eine Hündin, die das öfter erlebt, ohne Schutz durch ihren Halter zu bekommen, sehr schnell aggro auf solche Situationen reagiert.
Es ist nicht meine Aufgabe, anderer Leute Hunde zu erziehen, auch nicht die meiner Hündinnen. Ich bin beim Gassi gehen mit meinen Hunden auch kein Übungspferdchen, vor allem nicht ungefragt in irgendwelchen Hundegruppen, die ohne Anleitung laufen gelassen werden.
Hat ein Hund ein Problem mit zu viel Dynamik in der Gruppe, reagiert mit Übersprungs-Poppen oder will sich da vergewohllüstigen, darf sich der Halter gern mit ihm entfernen oder mit ihm in anderen Situationen üben. Oder man trifft sich einzeln zusammen, bespricht, was man trainieren möchte, wo die Grenze ist usw.
Aber alles laufen lassen, wie man lustig ist, und sich dann wundern, dass der Hund die Situationen kacke findet und dementsprechend reagiert, da braucht sich keiner wundern.

Bei solchen Begleithunden wie unseren, da ist Aggression ja stark verpönt. Manche Hunde benehmen sich wie offene Hose, nur bei Aggression als Reaktion darauf ist der andere schuld.
Beim Gebrauchshund würde nie jemand auf die Idee kommen, seinen erwachsenen Rüden munter in eine Hundegruppen zu schicken und verzückt zuzusehen, wie der "spielt". Da hat dann nämlich nur einer Spaß.

rosa1
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von rosa1 »

Ich merke, ich muss noch sehr viel lernen... In Zukunft werde ich mal schauen, wie ich die Situationen dann entspannt auflösen kann. Aber um vielleicht den "Härtegrad" der Raufereien zu verdeutlichen: Es gab noch nie Blut, nicht bei Vali, einem anderen Hund und auch nicht bei mir (oder ich habs schon wieder verdrängt). Das soll ja aber möglichst auch so bleiben.

Wenn er Hündinnen besteigen will, hole ich ihn da natürlich auch runter. Heute hatten wir dazu auch eine passende Begegnung. Wir sind zwei 3jährigen Labbi-Damen begegnet, Wurfgeschwister aber nicht zusammen lebend. Die drei sind erst miteinander gerannt, bis Vali anfing, der einen am Geschlecht (oje, was für ein schräger Ausdruck) zu schnüffeln und zu lecken. Bevor ich ihn wegholen konnte, haben die Besitzer der Labbi-Hündin geschimpft - aber nicht mit Vali sondern mit ihrer Hündin. Sie meinten, diese müsste lernen, das nicht zuzulassen und sich nicht anzubieten. Das fand ich auch nochmal einen interessanten Aspekt.

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Hauptstadtpudel
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Rumo hat geschrieben:
So Apr 18, 2021 6:14 pm
(...)
Es ist nicht meine Aufgabe, anderer Leute Hunde zu erziehen, auch nicht die meiner Hündinnen. Ich bin beim Gassi gehen mit meinen Hunden auch kein Übungspferdchen, vor allem nicht ungefragt in irgendwelchen Hundegruppen, die ohne Anleitung laufen gelassen werden.
(...)
Da hast du absolut recht, aber es passiert ja nun mal im Alltag (zumindest in meinem war es so) und dann muss man sich dazu auch verhalten.
Und Interaktion findet ja nun immer statt, wenn Hunde aufeinandertreffen und um irgendwann mit nicht mehr fremden Hunden unterwegs zu sein, müssen sie sich ja auch irgendwann mal kennengelernt haben. :wink:
Oder lässt du gar keinen Kontakt mit fremden Hunden zu?
Das mag bei der Mehrhundehaltung noch voll in Ordnung sein, beim Einzelhund geht das nicht und wäre auch tierschutzrelevant.

Rumo hat geschrieben:
So Apr 18, 2021 6:14 pm
Bei solchen Begleithunden wie unseren, da ist Aggression ja stark verpönt. Manche Hunde benehmen sich wie offene Hose, nur bei Aggression als Reaktion darauf ist der andere schuld.
Jepp, das habe ich auch oft so erlebt.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Karo »

Rumo hat geschrieben:
So Apr 18, 2021 6:14 pm
@karo

Irgendeie kann ich deinen Beitrag nicht einschätzen inwiefern passt er zur Situation?
Dass ein Rüde nicht alles poppen soll, was ihm vor die Füße läuft, da sind wir wohl einer Meinung. Dass das plötzlich für fremde Hunde nicht mehr gelten soll, verstehe ich nicht.
Ein Rüde riecht ja, wenn eine Hündin so weit ist und wenn er overse-xt ist, ist das nicht mein Problem. Beim ersten Mal sage ich das nett dem Besitzer, beim zweiten Mal vielleicht auch, beim dritten Mal nehme ich mir den Herren zur Brust. Da ist mir die Intention ehrlich gesagt ziemlich egal.
......
Na ja, die Aussage war ja, dass der Hund das meist aus Übersprungshandlung oder Stress tut. Das wollte ich ein widerlegen. EIn Hund möchte sich auch Fortpflanzen, das war meine Aussage dazu. Ansonsten sehe ich es doch genau so. Mir ist auch die Intention piepegal in dem Moment. Ich habe lediglich mitgeteilt, das sowas nun mal vorkommt, aus welchem Grund auch immer. WIE ich damit umgehe, steht auf einem anderen Blatt. Meine Hündin lässt nicht ansatzweise zu, dass ein Rüden an ihrem Hinterteil schnüffelt. Somit hat sich das für uns eh erledigt.
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Karo »

rosa1 hat geschrieben:
So Apr 18, 2021 6:58 pm
Ich merke, ich muss noch sehr viel lernen... In Zukunft werde ich mal schauen, wie ich die Situationen dann entspannt auflösen kann. Aber um vielleicht den "Härtegrad" der Raufereien zu verdeutlichen: Es gab noch nie Blut, nicht bei Vali, einem anderen Hund und auch nicht bei mir (oder ich habs schon wieder verdrängt). Das soll ja aber möglichst auch so bleiben.

Wenn er Hündinnen besteigen will, hole ich ihn da natürlich auch runter. Heute hatten wir dazu auch eine passende Begegnung. Wir sind zwei 3jährigen Labbi-Damen begegnet, Wurfgeschwister aber nicht zusammen lebend. Die drei sind erst miteinander gerannt, bis Vali anfing, der einen am Geschlecht (oje, was für ein schräger Ausdruck) zu schnüffeln und zu lecken. Bevor ich ihn wegholen konnte, haben die Besitzer der Labbi-Hündin geschimpft - aber nicht mit Vali sondern mit ihrer Hündin. Sie meinten, diese müsste lernen, das nicht zuzulassen und sich nicht anzubieten. Das fand ich auch nochmal einen interessanten Aspekt.
Was ist das denn? So soll die Hündin lernen, sich nicht anzubieten? Sorry, aber einem Rüden das permanente Aufreiten zu verbieten ist eins, aber eine Hündin zu "mehr Keuschheit zu erziehen", die etwas so hinnimmt, ist schon etwas seltsam. Aber da fehlen mir Erfahrungswerte. Bislang fanden die mir bekannten Hündinnen außerhalb ihrer Stehtage das zudringliche Verhalten von Rüden eher ziemlich daneben! Also, wenn sich ein Rüde so richtig eins fangen will, dann DA :lol:
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Resi »

der benimmt sich komplett normal. Der wird erwachsen und pupst halt keine Schmetterlinge mehr. Fremde Hunde brauchen die wenigsten erwachsen Hunde um sich herum. Such dir ein oder zwei feste Gassibekanntschaften und immer wenn du denkst jetzt kippt es gleich wird abgerufen. Das muss man üben damit man den Moment nicht verpasst aber es hilft auch deinem Rüden weil er eben merkt er muss den Scheiß nicht regeln weil du das ja alles für ihn machst. Das bedeutet aber auch dass du ihm alle ungewollten Kontakte konsequent vom Leib hälst.
Pudelverrücktsein ist schön- es kann eben nur nicht jeder...

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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Rumo »

rosa1 hat geschrieben:
So Apr 18, 2021 6:58 pm
Aber um vielleicht den "Härtegrad" der Raufereien zu verdeutlichen: Es gab noch nie Blut, nicht bei Vali, einem anderen Hund und auch nicht bei mir (oder ich habs schon wieder verdrängt). Das soll ja aber möglichst auch so bleiben.
Ähm... Ja klar, solange man jemanden so richtig die Fr... poliert, bis die Nase blutet, ist noch alles gut?
Da läuft doch schon ganz ganz viel Kommunikation vorher ab.

Wenn der Rüde der Hündin am Popo klebt und du dann erst wegholst, bist du 3 Schritte zu spät dran...
Hauptstadtpudel hat geschrieben:
So Apr 18, 2021 7:22 pm
Rumo hat geschrieben:
So Apr 18, 2021 6:14 pm
(...)
Es ist nicht meine Aufgabe, anderer Leute Hunde zu erziehen, auch nicht die meiner Hündinnen. Ich bin beim Gassi gehen mit meinen Hunden auch kein Übungspferdchen, vor allem nicht ungefragt in irgendwelchen Hundegruppen, die ohne Anleitung laufen gelassen werden.
(...)
Da hast du absolut recht, aber es passiert ja nun mal im Alltag (zumindest in meinem war es so) und dann muss man sich dazu auch verhalten.
Und Interaktion findet ja nun immer statt, wenn Hunde aufeinandertreffen und um irgendwann mit nicht mehr fremden Hunden unterwegs zu sein, müssen sie sich ja auch irgendwann mal kennengelernt haben. :wink:
Oder lässt du gar keinen Kontakt mit fremden Hunden zu?
Das mag bei der Mehrhundehaltung noch voll in Ordnung sein, beim Einzelhund geht das nicht und wäre auch tierschutzrelevant.
[/color)]

Nö, es passiert nicht, dass ich fremde Hunde erziehe. Entweder ich sage dem Halter bescheid, dass der die wegholt oder ich lasse sie nicht ran kommen. Bin ziemlich gut im Blocken geworden, nachdem unsere Fussel mit einem Jahr komplett zerlegt wurde und wir gute anderthalb Jahre daran gearbeitet haben, dass sie mir wieder vertraut und nicht einfach panisch davon rennt, weil ich ihr keinen Schutz biete.
Da war ich auch auf den Trip, dass sie zu allem und jedem Kontakt brauchen und Situationen untereinander regeln können. Die Konsequenz war neben meinem beinahe toten Hund, einem Rechtsstreit und mehreren Tausenden Behandlungskosten auch ein absoluter Vertrauensverlust mir gegenüber. Das Vertrauen kam erst wieder, als ich beweisen konnte, dass mein Hund in keine Konfrontation muss, wenn er es nicht möchte.

Bzw was die Hunde selbst geregelt bekommen, das regeln sie auch selbst. Dh mit Hunden ihrer Größe oder wo ich die Hunde vom Sehen her kenne und weiß, dass der nett ist und Ansagen akzeptiert werden oder wo man einfach aneinander vorbei gehen kann, die Hunde kurz schnüffeln und dann wieder ihrer Wege gehen. Ich bleibe aber dann auch nicht stehen und lasse sie statisch in der Situation.
Von Konfrontation mit völlig fremden Hunden profitieren meine Hunde eigentlich sehr selten.

Interaktion zwischen Hunden passiert nicht nur, wenn sie sich eins zu eins gegenüber stehen und wild spielen. Die passiert schon auf mehrere Meter Entfernung und im Vorbeilatschen.
Sie müssen sich nur weder als Spielball anderer Hunde behandeln lassen (was auch wirklich nicht geht, wenn man einen kleinen kranken Hund hat und einen eher kleinen bis mittelgroßen trächtigen Hund) und dürfen auch selbst nicht wie die Platzwarte auftreten und kleine nette, eher unsichere Hunde mobben und sich ihr Ego polieren. Man kann es ja mal versuchen, aber ich mahne auch zu höflichem Umgang meiner Hunde...

Außerdem haben meine Hunde doch ganz viel Kontakt, ich weiß nicht wie du darauf kommst. Wir haben feste Gassibekanntschaften und treffen sie mehrmals die Woche, sie sehen die Nachbarshunde und bellen mit vereinter Kraft am Zaun, sie haben sich gegenseitig, wir haben große Hundetreffen im Verein, wir trainieren parallel auf dem Hundeplatz usw.
Nur da schaut halt jeder, dass sein eigener Hund sich benimmt und notfalls eben raus genommen wird, wenn er nervt. Man kennt sich und seine Pappenheimer. Das ist halt der Unterschied. Und das macht auch soziale Hunde aus. Dass sie nicht ewig die Erwartungshalting haben, dass der andere nur zur Bespaßung da ist, sondern dass man nett miteinander schnüffeln kann, kleine Mimiken schon akzeptiert, ohne dass man "sauer werden muss" usw. Sowohl untereinander als auch mit "Freunderudel". Genau deswegen finde ich es so super entspannt. Wir können locker 25kg Aussie und 7kg alten Terrier mit Metallknie zusammen laufen lassen, weil der Große gelernt hat, dass man nicht einfach umbombt, weil der Kleine dann so lustig quietscht. Und so gehen wir sogar zur Läufigkeit und Standhitze recht normal miteinander spazieren...

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Hauptstadtpudel
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Nun ja, auch Blocken ist Erziehung... :wink:

Wie ich darauf komme, dass deine Hunde keinen Kontakt haben?
Ich glaube, der "Klang" dieses Satzes haben mich auch die Idee gebracht.
Rumo hat geschrieben:
So Apr 18, 2021 3:43 pm
(...)Dafür können die Leute in die Hundeschule gehen und deren Trainerhunde benutzen oder sich ihre Kontakte selbst suchen. (...)
War für mich wohl missverständlich.

Was deiner Terrierhündin widerfahren ist tut mir sehr leid.

Ich glaube hier ist jeder dafür, seinen Hund zu schützen, wenn er Schutz sucht oder braucht.
Etwas anderes ist es Kommunikation und Lernerfahrungen zuzulassen, damit ist nicht gemeint, die Hunde "es" unter sich ausmachen zu lassen.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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