Ich wollte noch ein bisschen berichten, wie wir auch immer mal das Alleinsein und Autofahren üben.
Zwei Dinge waren mir von Anfang an klar: Autofahren und Alleinsein müssen auf Dauer gesehen klappen. Ich bin sportlich aktiv und singe (wenn nicht Pandemie angesagt ist) in einem Chor, so dass ich meinen Hund auch mal 2 Stunden gut alleine lassen können muss / möchte (was für ein grammatisches Feuerwerk

). Beruflich muss ich immer mal wieder Termine wahrnehmen, sämtliche Erledigungen und ich besuche gerne Freunde NRWweit, so dass auch das Auto fahren eher früher als später klappen muss.
Das Autofahren sind wir direkt zu Anfang angegangen. Es gibt verschiedene Anlässe: Einkaufen, Freilauf (ohne Leine können wir das nur im Wald und da der Zulauf ca 1km ist, geht das mit dem Pudelkind noch nicht zu Fuß), Termine, ... Die Fahrt von der Züchterin war ja mit 15 Minuten sehr kurz. Wir hatten also nicht diesen Moment, dass sich Einstein irgendwann seinem Schicksal ergeben musste. Wir hatten seit seinem Einzug schon ein paar Fahrten gemacht, dabei hat er immer gerne gemeckert. Ich hab ihm dann das Abbruchkommando vom Fahrersitz zum Kofferraum gegeben und ihn ansonsten korrigiert. Er sitzt hochherschaftlich auf einem Hundekissen angeleint im Kofferraum

Aber diese Fahrten waren irgendwie doch immer zu kurz (10-15 Minuten). Es half Kollege Zufall: ich hatte einen Termin zum Reifenwechseln und war zu früh für die Werkstatt und zu spät, um noch ne längere Runde mit dem Hund zu drehen. Spontan entschied ich, wir fahren 30 Minuten rum. Ich gebe zu, was die Nachhaltigkeit betrifft, haben wir uns nicht ganz politisch korrekt verhalten, aber es war eine einmalige Angelegenheit. Einstein hat also die üblichen 10-15 Minuten gemeckert, wenn er zu sehr aufdrehte, bekam er das Abbruchkommando und ansonsten wurde er ignoriert. Das Radio lief leise. Was soll ich sagen? Mit der Fahrt ist es ausgestanden. Irgendwann hat er sich entspannt und seit dem kann ich ihn bei allen Fahrten entspannt mitnehmen. Es hilft, dass nicht jede Fahrt mit etwas Besonderem für ihn endet. Er ist deshalb nicht aufgeregt auf Fahrten, weil manchmal steigt er erst wieder aus, wenn wir zurück zu Hause sind. Es passiert für ihn also nix besonderes.
In diesem Zusammenhang habe ich auch angefangen ihn kurze Zeit alleine im Kofferraum zu lassen. Zu Beginn nur wenige Minuten und es geht nun auch schon die Länge eines Einkaufs. Er liegt super entspannt auf seinem Kissen im Kofferraum. Kein Hecheln, kein Stress. Natürlich sind die Temperaturen hierfür aktuell sehr gut. Im Sommer will ich ihn nicht im Kofferraum lassen, sondern für den Wocheneinkauf alleine zu Hause lassen.
Das Alleinesein baue ich mit Hilfe der Box auf. Ich weiß, hier scheiden sich die Geister und für uns ist es eine sehr gute Lösung. Er schläft nachts in der Box und er kommt immer mal wieder tagsüber für kurze Abstände rein (beispielsweise wenn ich beruflich ne Viertelstunde telefoniere). Bei ihm ist es oft der gleiche Ablauf: Er meckert, wenn ihm was nicht gefällt. Aber wenn man es konsequent und ruhig angeht, akzeptiert er es innerhalb von 10-15 Minuten und entspannt. Ich trickse auch ein wenig, weil er immer mal wieder Futter in der unverschlossenen Box bekommt

außerdem ist das Bad für ihn Tabu. Ich möchte duschen und auf Toilette gerne alleine. Er macht es sich dann im Flur bequem, ist aber nie aufgeregt und in Sorge um mich (das Bad ist aber auch nur 4qm und mit Dachfenster

). Das kennt er von Tag 1. Die Waschmaschine ist im Keller und auch dafür lasse ich ihn im Wohnungsflur alleine. Das klappt ebenfalls super. Ich versuche also immer wieder unaufgeregt kurze Alleinseinphase einzubauen, damit er sich langsam daran gewöhnen kann.