Ich bin auch eine von denen, die schon als Kind einen Hund haben wollte, aber nie durfte. Wir hatten stattdessen Kaninchen und später auch Rennmäuse, zwischendurch hatte ich auch mal eine Schlange (angesteckt durch meinen ältesten Bruder, der Zoologe ist und schon immer Schlangen hat und auch züchtet (er ist 16 Jahre älter als ich, also passt das „schon immer“ auf meine Lebenszeit tatsächlich

)). Während des Studiums bin ich dann ein wenig mit Tierheimhunden Gassi gegangen, später als ich dann hierhin zu meinem Mann gezogen war hatte ich 3 „private“ Gassihunde, mit denen ich regelmäßig ging. Einer davon war ein unheimlich distanzloser riesiger Labrador, der absolut nichts konnte. Eigentlich mochte ich die ganzen Retriever immer, aber diese Distanzlosigkeit hat mich dann später bei der Rassewahl etwas abgeschreckt. Die andere war ein spanischer Mix, sehr lieb und unkompliziert, aber auch unheimlich stur und selbstständig. Wenn sie nicht weiter wollte hat sie sich einfach hingesetzt und ist nicht mehr weiter gegangen (außer nach Hause, versteht sich). Der dritte Hund, mit dem ich angefangen und später aufgehört hatte, und mit dem ich am meisten gelaufen bin, war ein Elo. Super lieb, sehr ruhig, bestand gefühlt zu 70% aus Fell. Gespielt hat er nur, wenn Schnee lag. Einmal hatte ich ihn in Urlaubspflege, es regnete, er wurde nass. Der Gestank war kaum auszuhalten
Dann kamen meine Kids und als sie größer wurden beschlich mich der Gedanke, dass wenn beide zumindest halbtags außer Haus sind und ich aber noch nicht wieder arbeiten gehe, der ideale Zeitpunkt für einen eigenen Hund wäre, da ich dann für die Anfangszeit besonders viel Zeit hätte. Es sollte ein Hund werden, der sich gut einfügt, nicht durchdreht, wenn ich durch kranke Kinder o.ä. mal wenig Zeit habe, aber mit dem man auch „was machen“ kann (also nicht so eine Schlaftablette, gerne mit Will to please). Optisch fand ich eigentlich eher schäferhundartige Hunde schön, war jahrelang in die Weißen Schweizer Schäfer verliebt, bis eine Freundin mir erzählte, dass sie auch so gerne einen Hund hätte, und zwar einen Pudel. Pudel? Gefiel mir erstmal gar nicht

Ich habe dann das halbe Internet leer gelesen und mir schien, dass so ein Pudel doch gut zu uns passen würde. Auch, dass sie nicht haaren, fand ich angesichts der Kinder (die ja noch viel am Boden spielen) sehr praktisch. Und optisch hat mich dann tatsächlich Bolle überzeugt

Dann musste nur noch mein Mann überzeugt werden, während ich schon auf Züchtersuche war

Und letztendlich ging dann doch alles schneller als gedacht und Scotti zog schon ein bevor mein Jüngster in den Kindergarten kam. Trotz einiger Bedenken hat dann alles aber gut geklappt und Scotti hat in Windeseile alle Zweifler um die Pfote gewickelt

Er ist bisher auch genau der Hund, den ich immer gerne haben wollte - auch wenn ich auf das Scheren gern verzichten könnte - nur seine extreme Sensibilität steht uns beiden manchmal im Weg. Da bin ich aber überzeugt, dass wir noch zusammenwachsen werden und sich einiges auch mit dem Erwachsenwerden bessert (seine Mutter war als Junghund wohl ähnlich).
Ob später - wenn irgendwann ein Zweithund in Frage kommt, oder wenn Scotti nicht mehr ist - wieder nur ein Pudel einziehen würde, könnte ich gar nicht sagen. Es gibt noch einige andere Rassen, die ich interessant finde, und wenn die Kids groß sind, ändern sich ja auch ein paar Voraussetzungen.