Rosinchen hat geschrieben: ↑Mo Dez 03, 2018 12:58 pm
Lieben Dank für Deine schnelle Antwort.
Na ja. Wie ich mich kenne wäre ich dort wohl sehr schnell “mit Maus und Mann“ untergegangen.
Schon allein wegen meiner Liebe zur freien Meinungsäußerung.
Das subjektive Empfinden ist eben subjektiv.
Ich jedenfalls stehe eindeutig auf der Seite der Opfer des Systems.
Da kann ich dann auch nicht aus meiner Haut!
Und das ist auch gut so.
Und gerade heute wo, sagen wir mal, unsere Demokratie etwas “wackelt“ MUSS ich mich einfach und eindeutig äußern!
Hallo Evelyn,
ich fürchte, das Problem beim geschriebenen Wort ist, dass man sich da viel leichter missversteht als wenn man sich direkt gegenübersteht und miteinander spricht. Denn ich hab das Gefühl, dass Du mich auch gerade nicht so ganz richtig verstehst. Auch ich bin immer und auf jeden Fall auf Seiten der Opfer - egal ob es um die alten oder neuen braunen geht oder um die DDR-Opfer oder um die Flüchtlinge, die der Krieg aus ihrer Heimat vertreibt. Das wollte ich keineswegs irgendwie relativieren.
Es ging mir darum, dass ich vermute, dass man als Kind in so einem System durchaus aufwachsen kann, ohne das ganze als repressiv zu empfinden, ohne von den Repressalien, denen andere ausgesetzt sind, etwas mitzubekommen. Meine Mutter war immer überzeugt, dass in der Nazizeit jeder (Erwachsene) hätte sehen können, dass da etwas grundlegend falsch und diktatorisch läuft. Aber ich stelle mir vor, dass es zu DDR-Zeiten nicht gar so offensichtlich war?! - Um es ganz klar zu sagen: das ist eine Frage. Ich war ja nicht dabei, kann nur mutmaßen und lerne gern dazu.
Ob ich wie Du in jeder Situation den Mut zu einem offenen Wort hätte? Ich weiß es nicht. Und ich hoffe, dass wir beide nie in die Situation kommen, das im Ernst erfahren zu müssen. Von daher geb ich Dir recht: wir müssen unsere Demokratie schützen und uns rechtzeitig dafür einsetzen!