Hund hat plötzlich Angst für Frauchen/Weigert sich weiterzugehen?

[mrCtotheJ]

Hallo ihr Alle!

Amos hat seit ein paar Wochen einige seltsame Verhaltensweisen und die finde ich irgendwie ziemlich seltsam und wollte mal fragen, ob ihr da auch ähnliches erlebt habt, bzw. ob ihr Tipps habt wie man diese Situationen für den Hund und uns besser machen kann.

1. Seit einigen Wochen hat er immer wieder die Angewohnheit beim spazieren gehen stehen zu bleiben. Er will dann nicht weitergehen, es sei denn ich "zerre" ihn weiter oder drehe um. Er ist dabei sehr angespannt, die Rute ist unten und er schnuppert sehr intensiv.

2. Er hat seit neustem "Angst" vor Frauchen. Er begrüßt sie nicht richtig und "versteckt" sich bei mir wenn sie dann ins Wohnzimmer kommt. Außerdem beobachtet er sie immer mit großen Augen an und meidet sie. Draußen im Freilauf funktioniert alles wunderbar und auch Futter nimmt er an.

Ich bin gespannt was ihr so dazu sagt.

Lg die Ulrichs mit Amos

[Pinch]

Stehen bleiben und nicht weiter gehen, kenne ich auch , meine Theorie ist, der Hund hat vor etwas Angst, was wir nicht erkennen, ich gehe einen Kreis und werfe Leckerli auf den Boden, dann geht es meist wieder. Meideverhalten tritt immer auf, wenn der Hund eine negative Verknüpfung hergestellt hat. Ihr müsst den Auslöser finden und dann mit Gegenkonditionierung daran arbeiten. Generell gilt ja bei Angst, dass der Hund das Tempo bestimmt, jede Form von Druck würde ich meiden. Vielleicht macht es Sinn einen positiv arbeitenden Hundetrainer zu Rate zu ziehen.

[Gero]

Darf ich mal fragen WO ihr spazieren geht? Bzw. WO er stehenbleibt?

Vor ca. 3 Wochen begann unser Gero an einer bestimmten Stelle an einem Moor/Feld/Weiden Angst zu zeigen.

Er blieb wie angewurzelt stehen, kniff fast den Schwanz ein und ging halb in der Hocke während er immer wieder ganz angespannt ins Moor guckte.

Uns war das ein Rätsel, er kennt die Gerüche/Spuren von Füchsen, Hasen, Kaninchen, Rehwild, Schwarzwild und Igeln, darum waren wir sicher dass es keines dieser Tiere sein könnte das ihn so verunsichert.

Und er reagiert jedesmal so wenn wir dort vorbeigehen wollen - da helfen auch keine Leckerchen, er kommt zu mir und "versteckt" sich bei mir und geht dicht neben mir dort vorbei.

Sind wir 30 Meter weiter schüttelt er sich und gut ists.

Gestern traf ich nun auf einen unserer Jäger hier und fragte den was dort sein könne und er erzählte mir dass er seit gut 3 Wochen sehr häufig einen Wolf auf seiner Wildkamera sieht! Und seit 2 Wochen sind die Rehe aus dem Gebiet weg - er füttert die dort immer und durch den Schnee der jetzt lag sah er dass es keine Rehspuren seit 2 Wochen gibt und das Futter bleibt liegen.

Vielleicht ist das bei euch auch der Fall falls ihr in Feld und Wald unterwegs seid.

[Hauptstadtpudel]

Schwer aus der Entfernung zu beurteilen.
Ist mal irgendein Malheur passiert bei Frauchens Heimkehr?
Kann auch etwas von außen gewesen sein (ein Knall o.ä.). Leider finden Verknüpfungen statt, die wir gar nicht mitbekommen.
Ich würde versuchen, so viel positive Verknüpfungen mit Frauchen wie möglich stattfinden zulassen.
Im Zweifel auch mal einen Profi drauf sehen lassen (ist einfach ein unvoreingenommenerer Blick).

Und ich schließe mich an, das Stoppen würde ich als Überforderung durch einen Außenreiz (für einen selbst nicht sichtbar) interpretieren. Würde ihm, wenn möglich alle Zeit geben, die er braucht, aber wenn es mal nicht geht, ablenken.

Ist er denn sonst eher vorsichtig/ ängstlich oder schreckhaft?

Vielleicht könnte man auch die Schilddrüsenwerte checken lassen?
Das würde ich aber dann bei jemanden machen lassen, der sich darauf spezialisiert hat.

[mrCtotheJ]

Zunächst mal danke für die schon erfolgten Antworten

Um mehr ins Detail zu gehen:
Zu 1. Wir gehen meistens die Abendrunde in der "Stadt", einen Wolf kann ich, trotz Hochtaunus, denke ich ausschließen. Er reagiert allerdings auch auf Geräusche, die er nicht zuordnen kann, schreckhaft. Ich gebe ihm natürlich Zeit und versuche ihn spielerisch zum Weitergehen zu bewegen sonst drehen wir eben um oder gehen einen anderen Weg. Ich habe gestern festgestellt, dass es evtl. an Glatteis liegen könnte
Da wollte er nämlich auch keinen Schritt gehen.
Normalerweise ist er recht unbeeindruckt von seiner Umgebung und sehr sicher. Er hat als Welpe so viel von uns gezeigt bekommen wie ging. Er ist Feuerwerk und Blaskapellen fest. Und sonst eigentlich auch zwar reserviert aber neugierig.

Zu 2. Er hat leider durch seine Angewohnheit immer im Weg zu stehen oder an der falschen Stelle zu stehen öfter mal aus Versehen eine mitbekommen. Bei Frauchen vor nicht allzu langer Zeit beim Sockenanziehen mit dem Knie. Ich denke zwar, dass das eine Rolle spielt, aber nach Aussage von meiner Frau meidet er sie schon länger. Was dabei seltsam ist, ist halt eben die Tatsache das es in erster Linie zu Hause ein Thema ist. Wenn sie ihn im Freilauf hat, ist er abrufbar und wie immer.

Ich bin gespannt was ihr noch so für Tipps und Erfahrungen habt.

Lg die Ulrichs

[Anne S.]

Meiner bleibt bei manchen Kreuzungen oder Häusern stehen.Früher dachte ich, ich müsste das wegtrainieren.Heute weiß ich, dass dort bestimmte Hunde wohnen.Und mit denen gibt es auch immer Krach.

[Henry]

Guten Morgen,
Henry bleibt manchmal auch einfach stehen. Meistens denkt er dann ich müsste einen anderen Weg gehen, dann bleibt er einfach stehen oder wenn er an der Leine ist. Dann will er, dass ich die Leine abmache. Das er Angst vor Frauchen hat, hat m.E. damit zutun, dass ihm etwas, vielleicht im Umgang mit ihm, nicht behagt. Er reagiert wahrscheinlich empfindsam auf etwas. Ich würde meine Verhalten überprüfen und evtl. beim Hundetrainer Hilfe holen.
Liebe Grüße Inga v. Henry

[Luise2016]

Wenn der Hund beim Stehenbleiben intensiv schnuppert wird, ist das die Ursache - ein sehr interessanter Geruch. Das kann eine läufige Hündin sein oder Wildgeruch oder ein ganz fremder "unheimlicher" Geruch, den er nicht einordnen kann. Bei einem jüngeren Hund (bis zu einem Jahr) fände ich es ganz normales Verhalten, dass er auf veränderte Bedingungen (Glatteis, Geräusche) reagiert, gerade ein jüngerer Hund braucht hier die Sicherheit durch seinen Menschen, der ihm vermittelt, dass auch fremde Gerüche/Situationen nicht grundsätzlich gefährlich sind. Amos ist aber schon über 2 Jahre alt, oder?
Das Meideverhalten im Haus ist wahrscheinlich mit einer - für den Hund - unangenehmen Situation verknüpft, bei der das Frauchen auch nur in der Nähe gewesen sein kann. Im Winter (trockene Heizungsluft, statische Aufladung) kann es außerdem bei Berührung des Hundes zu kleinen elektrischen Schlägen kommen, die wir gar nicht bemerken, der Hund aber sehr wohl.
Wenn die Verhaltensveränderungen mehr oder weniger gleichzeitig aufgetreten sind würde ich bei einem Hund in dem Alter prüfen, ob sich etwas ereignet hat, was sein Selbstvertrauen insgesamt erschüttert hat (das kann für uns Menschen nicht direkt offensichtlich sein) oder ob es eine körperliche Ursache gibt. Ansonsten würde ich insgesamt am Selbstvertrauen des Hundes arbeiten, z.B. mit Nasenarbeit oder Dummy oder anderen Aufgaben, die ihm Freude bereiten.

[mrCtotheJ]

Vielen Dank für die Anregungen und Meinungen!


Lg die Ulrichs mit Amos

[Hauptstadtpudel]

Wie geht es denn inzwischen?
Ist ja schon etwas Zeit vergangen.