Bei uns war das tatsächlich lange Zeit ein Thema.
Ich habe den ersten Hund mit in die Beziehung gebracht. Da gabs kein Diskutieren, entweder er nimmt mich mit Hund oder nicht. Wenn nicht, dann auf nimmer wiedersehen.
Und dann hatte ich ja über 3 Jahre den Wunsch nach einem zweiten Hund. Zwei Jahre hab ich wirklich gelitten, der Wunsch war so stark wie bei mancher Frau nach einem Baby. Und mein Mann wollte nicht. Reicht dir nicht einer, zwei sind so teuer und doppelt so anstrengend, wieso brauchst du denn einen zweiten usw usf.
Irgendwann hatte ich ihn so weit. Wir haben uns in eine 6jährige molossoide Hündin aus der Einöde bei Flensburg angeschaut, sind über 2000km mehrmals hin, haben abgesprochen, ob das mit der Veränderung von Offenhaltung hin zu 2. Stock Großstadt ohne Garten möglich ist - alles kein Problem.
Tja, da hat sich mein Mann endlich nach 2 Jahren eingelassen und dann war der Hund da und litt unendlich, es stimmte auf beiden Seiten vorn und hinten nicht. Wir entschieden uns ihn 2 Wochen später zur Züchterin zurück zu bringen.
Nach dem Reinfall wars das erstmal. Ich hab mir Sprüche ohne Ende anhören müssen. Und dann aus Trotz gesagt: gut, dann machen wir es nochmal genau anders herum. Ein Hund, der zu uns und in eine Wohnung passt, der nicht so träge und stur ist, der feste Lefzen hat, kleiner und leichter ist, der nicht haart wie Sau, ein netter Begleiter und vor allem ein Welpe und diesmal aus einer richtigen Zucht, wo der Grundstein gelegt ist und wir den Rest selbst bestimmen. Ein Pudel sollte es sein.
Erst wurde nur der Kopf geschüttelt, aber ich habe fleisig gesucht, telefoniert und irgendwann hatte auch mein Mann auf dem Schirm, dass ich das völlig ernst meine.
Eigentlich habe ich mir in den Kopf gesetzt einen Großpudel zu wollen. Wir sind aber zu einer Züchterin gefahren, die sowohl zwei GP als auch einen KP hat (das gleich mal mit einem Städtetrip dem Männe schmackhaft gemacht...). Der Wurf GP fällt erst nächstes Jahr.
Nun waren wir da und ab da ist er voll eingestiegen. Es waren gerade 4 Wochen alte Kleinpudel da. Und überhaupt, die würden besser zu unserem ersten kleinen Hund passen. Die Aufzucht hat uns begeistert, die kleinen Monster haben ihr übriges getan. Es passte einfach alles, der Zeitpunkt, der Wurf, die Züchterin.
Nach 3 Wochen Bedenkzeit, die sich mein Mann ausgebeten hat, stimmte er dann zu. Zu der Zeit hätte er immer noch Nein sagen können, auch wenn ich wahrscheinlich ziemlich heftig geweint hätte.
Weitere 2 Wochen später holten wir den kleinen Knopf ab.
Und nach 4 Monaten meinte er tatsächlich, es war eine gute Entscheidung und es sei eine Bereicherung für uns. Er könne sich das gar nicht mehr ohne die Maus vorstellen.
Heute nochmal einen Monat später jammert ER (wir haben geheiratet und machen eine Flitterwoche, die Hunde sind untergebracht): nie wieder Urlaub ohne Hunde! Und mindestens zwei! Ohne Hunde alles doof.
Ich bin also wirklich wirklich froh ihn dazu motiviert zu haben. Mein Mann ist eher der ruhige Pol und verändert ungern etwas im Leben. Und ich schlage ihm sowas vor

Aber er wäre nicht mein Mann, wenn er nicht anerkennen würde, dass ich eben absolut hundeverrückt bin.
Dazu machen es uns die Hunde echt leicht. Fussel ist ja schon lange aus dem Gröbsten raus und ist seit Jahren erfolgreich mit mir im Besuchshundedienst dabei. Und Holly ist wirklich ein Schätzchen. Gut, ihre überdrehte Art ist neu für uns Terriermenschen, aber ansonsten ist sie wirklich leicht erziehbar, immer gut drauf und beide Hunde lieben sich bisher heiß und innig. Es war die richtige Entscheidung und dass mein Mann das auch sagt, freut mich sehr sehr doll.
