Das Problem ist folgendes: Mein lieber Hund sitzt und liegt nur mit Mitspracherecht auf Kommando.
Dabei bestimmt er über den Ort: Ich sitze lieber auf dem Teppich als auf den Fliesen, also rutsche ich beim Kommando "sitz" mit dem Popo solange nach hinten, bis ich beim Teppich bin.
Er bestimmt das Wann: Wenn wir Gassi gehen, und Frauchen sagt sitz, dann werde ich mir erst mal ein paar Minuten Zeit nehmen, um in der Gegend rumzuschauen, ob ich gerade überhaupt Zeit zum Sitzen habe. Wenn die Luft rein genug ist, setze ich laaaangsam meinen Po auf den Boden.
Er bestimmt, wie: Wenn es nass ist, dann reicht ja auch, wenn ich meinen Hintern etwas niedriger hänge.
Und wie lange: Ich warte manchmal zwar brav bis zum Auflösen, aber habe ich keine große Lust, springe ich auf. (hier ist mein Lösungsansatz denke ich ganz gut, ich versuche, eben vorher aufzulösen. Nur der Alltag ist manchmal etwas variabler als das Labor, daher wohl auch die Schwierigkeit bisher...)
Das kann man jetzt auch aufs Liegen übertragen.
Mein Problem liegt jetzt darin, dass ich unsicher darüber bin, wie ich diese Kommandos "durchbringe", ohne zu hart zu sein. Denn überall steht ja, Härte verträgt der Pudel nicht...
Aber er ist ziemlich hart mit mir und treibt meine Geduld wirklich weit - besonders gern vor Publikum.
Ich habe bisher zwei Lösungen, um in Situationen, wo es drauf ankommt, das Kommando durchzudrücken:
--> Ich halte ihm wie beim Welpen das Leckerlie vor die Nase. Damit bin ich nicht zufrieden, denn man soll ja nicht locken, sondern belohnen...
--> Ich halte ihn am Halsband fest, bis er sitzt/liegt - das hilft meistens, da er sich sehr unwohl fühlt wenn ich ihn so festhalte. Aber das kann auch nicht eine dauerhafte Lösung sein, da er sonst das Sitzen und Liegen ja nur mit was Negativem verbindet...
--> Im Kopf ist bei mir noch die Lösung "nur Leckerlie geben bei sofortigem Sitz/Platz", aber das habe ich bisher nicht versucht, da ich befürchte, dass es dann gerade in den herausfordernden Situationen noch schwieriger wird - da ich dann auch ein spätes Sitz nicht mehr honorieren könnte, obwohl ich dann froh bin, dass er überhaupt ausgeführt hat.
Was kann man tun?? Ich bin auch etwas ratlos, wie ich das ganze richtig in das Thema "Pubertät" einordnen soll: ist es einfach eine Phase, und in ein paar Monaten hört es von selbst auf? Oder muss ich gerade jetzt eine Lösung dafür finden?
Falls die Frage aufkommt: Ich lege viel Wert auf eine solide und verlässliche Erziehung, da ich versuchen möchte, mit Jasper die Schulhundeausbildung zu machen (nach meinem Studium). Es geht mir hier nicht um Machtausübung/-demonstration
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