Haahaa, tolles Thema

Muss ich gleich meinen Senf dazu geben XD
Da ich eine "leidenschaftliche" Allergikerin bin und dazu auch Tierhaare - ganz besonders Katzen - zählen, hatte ich zwar als Kind immer den Wunsch nach Tieren (da vor allem Katzen) aber das ging halt nie, weil ich da wohl sehr gelitten habe. Das sollte nicht heißen, dass wir nicht auch oft so Streuner hatten oder ich mal eine aufgelesen habe die ich dann umhätschelt habe was dann allerdings ungefähr so aussah: Katze streicheln - duschen - umziehen - Katze streicheln - duschen - umziehen... etc.pp.

Aso ja und zwischendrin ganz viel niesen, laufende Nase, juckender Gaumen und rinnende Augen....

Es gab nur einen Dorfhund - so ein Schäfer-Mischling, der war zwar seelensgut, aber eigentlich hab ich mich seiner nie so richtig angenommen. Sonst gab es niemanden der einen Hund hatte.
Mein Ex-Freund hatte als ich ihn kennenlernte eine junge Golden Retriever Hündin und da stellte sich heraus, dass meine Allergie den Hunden gegenüber weit weniger tragisch war wie angenommen. Die hat dann auch mein Herz im Sturm erobert - und als der Ex dann zum Ex wurde war meine Trauer viel größer, dass ich den Hund nicht mitnehmen konnte, als dass ich ihn nicht mehr hatte.

Mitnehmen konnte ich sie zu dem Zeitpunkt nicht - war ja auch nicht MEIN Hund und es stand auch irgendwie nicht zur Debatte. Im Endeffekt hat er sie dann aber doch irgendwann hergegeben.

Unverständlich für mich - noch HEUTE!
Da ich erst später zu studieren begonnen habe und nebenbei noch Halbtags arbeitete war ich dann leider zwischendrin Hundlos - obwohl ich immer mal wieder sehr sehr kurz davor war mir einfach einen zu holen - nach dem Motto - das wird schon gehen.
Dann kam allerdings mein jetziger Freund ins Spiel - ich hab aber von vornherein abgesteckt: Wenn dann NUR wenn es dann mal einen Hund gibt! Wäre er dem komplett abgeneigt gewesen, wäre es das für mich wohl gewesen. Dass das "IRGENDWANN" für 2 Menschen sehr relativ sein kann, hab ich dann allerdings auch erfahren dürfen.

Im Endeffekt hat es dann wohl doch noch über 4 Jahre gedauert bis Yoshi zu uns kam. Dazu muss ich aber sagen, dass es wohl nicht immer so einfach für mich war. Besonders immer im Frühling, war der Wunsch für mich ganz ganz stark, und je mehr Jahre vergangen sind, desto schwieriger wurde es für mich noch länger zu warten und meine Wünsche hinten anzustellen. Ich hatte den schmalen Grat dezent überschritten was: "Ich weise dich regelmäßig auf einen tollen Hund hin und hoffe es weckt bei dir auch Begeisterung" angeht. Das führte eher dazu, dass er das ganze Thema GARNICHT mehr hören konnte und der Hund in noch viel weitere Ferne rückte.
Dazu kam, dass wir im selben Haus wie meine Schwiegereltern wohnen, und besonders mein Schwiegervater sehr, sehr... SEHHHHHR großen Wert auf sein selbst gebautes Haus legt. Da er gesundheitlich dann ziemlich angeschlagen war, war es auch nicht möglich einfach einen zu holen und ihn vor vollendte Tatsachen zu stellen. Es war eigentlich so abgesprochen zwischen meinem Freund und mir, dass ER seine Eltern auf den Hund vorbereiten soll. War natürlich schwierig, wenn er 1. selbst nixmehr hören konnte und 2. das halt grad auch gesundheitlich nicht ging. Irgendwann hab ich beschlossen, ich sag einfach kein einziges Wort mehr in Punkto Hund um das Thema weniger brisant zu machen (und leide im Stillen XD)
Letzten Endes kam es dann so, dass ich an meinem persönlichen Lebens-Tiefpunkt einen Brief mit meinem Wunsch nach einen Hund an die Schwiegereltern geschrieben und alles erläutert habe, dass sie aus lauter Mitleid mit mir nicht nein sagen konnten. Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon mit der Züchterin telefoniert und vorab auch mit meinem Freund gesprochen, dass ich die Option auf einen Welpen hätte und hab ihn vorher mit ins Boot geholt.
Anfangs hat vor allem mein Schwiegervater "Desinteresse" am Hund geheuchelt. Er war ja grundsätzlich dagegen, gestattete es mir jetzt zwar, aber deshalb muss man sich ja noch lange nicht freuen.
Mittlerweile ist es so, dass sie sich alle vor Liebesbekundungen dem Hund gegenüber nichtmehr halten können. Mein Freund hat nach dem ersten Besuch bei der Züchterin von sich aus von einem zweiten Hund gesprochen. Er meinte vorab: der darf nicht auf die Couch, er darf nicht ins Schlafzimmer, und sowieso und überhaupt lässt er sich nicht ablecken und ich bin Hauptverantwortlich etc. bla bla.
Im Endeffekt ist es jetzt so, dass MEIN FREUND derjenige ist, der all diese Dinge initiiert hat (im Schlafzimmer schläft er trotzdem nicht, was aber AN MIR und meiner Gräser-ALLERGIE liegt... hätte ich die glaub ich nicht und würde er ihn schon längst permanent im Bett schlafen lassen

). Der Hund wird natürlich auch VOR mir begrüßt

Ich bin zwar de facto hauptverantwortlich (also Training würde er nicht gehen, und beibringen würde er ihm auch nichts - er nutzniest allerdings von den Dingen die ich ihm beigebracht habe). Er kümmert sich auch rührend um die Wasserzufuhr des Hundes. Und wenn er meint er verhungert, dann muss ich wohl am besten SCHLAGARTIG dem armen Hund das Futter reichen. So richtig toll findet er es auch nicht, dass ich die ungeschlagene Nummer 1 bei unserem Hund bin, aber von nix kommt halt auch nix. Letztens hat er sich sogar beschwert als ich die Gläser in denen ich den Kot gesammelt hab für den TA MEINEN Nachnamen draufgeschrieben hatte: "WIESO STEHT DA R____?? DER HEISST DOCH M_____!!!!".
Auch das untere Stockwerk muss den Hund mindestens einmal am Tag sehen, da sonst fast die Depression ausbricht, weil man "meinen Buben" ja schon "soooooo laaaaaange nicht gesehen" hat.
Soll nicht heißen, dass es nicht trotzdem Diskussionen gibt, aber im Großen und Ganzen passt das jetzt.
Würde ich es anders machen können, hätte ich mir wahrscheinlich schon vorab einen Hund geholt - dann bleibt dem Gegenüber einfach nichts anderes übrig, als einen so zu nehmen wie man ist - nämlich MIT Hund.
Es war für mich zwischendrin schon sehr, sehr schwierig... irgendwann kam auch der Punkt an dem für mich klar war: Wenn da jetzt nichts weiter geht, dann nehme ich mir eine Wohnung und hol mir meinen Hund - sollte jetzt für mich nicht gleich Trennung heißen - aber ich war nicht mehr bereit mein Bedürfnis länger hinten anzustellen. Der Vorschlag mit dem Pudel kam allerdings schon irgendwann dazwischen von meinem Freund.
Der Hund darf bei mir mit zur Arbeit, aber wenn es mal nicht möglich ist, dann schauen die Schwiegereltern mit Handkuss und verwöhnen den Scheißer und spielen Großeltern.
Urlaub ist für uns beide eigentlich klar, dass wir ihn mit Hund verbringen wollen wenn wir ihn gemeinsam verbringen. Wenn wir mal wo weiter hin wegfliegen wollen dann würden die Schwiegereltern sich auch natürlich um des Hundes Wohlbefinden kümmern. Alle können es sich ohne ihn de facto nicht mehr vorstellen.
Ich kann das schon sehr gut nachvollziehen, wüsste aber ehrlich gestanden nicht ob ich es ewig geschafft hätte über meinen Herzenswunsch hinwegzusehen.
Irgendwann kam bei mir die Frage auf: WIESO soll mein Bedürfnis weniger wichtig sein, als das meines Partners? Und nichts anderes ist es ja im Endeffekt. Man kommt dem Partner/der Partnerin dann einerseits eh so weit entgegen, dass man das ganze Thema hinauszögert, aber wie lange ist dabei noch gesund und gerechtfertigt? Für mich war aber auch klar, dass ICH dann auch Hauptverantwortlich sein muss wenn ich diejenige bin, die das so unbedingt möchte und die anderen sich die Rosinen herauspicken dürfen

aber das ist ja auch kein wirkliches Problem
Ich musste halt ein ganzes Netzwerk mitdenken. Wären wir nur zu zweit gewesen - dann hätte ich schon konkret mit dem Gedanken gespielt, dass ich einfach einen geholt hätte - aber da muss man den Partner schon gut abschätzen können... ich glaube das wäre bei uns nach hinten losgegangen. Eine Freundin von mir hat das hingegen so gemacht...
Poah is das lang geworden
