Ist Anton normal oder eben doch kein Pudel???

[maiki]

Hallo meine Lieben,

Anton ist jetzt heute genau 20 Wochen. Würde euch gerne mal so erzählen wie er so drauf ist:

-spielt immer nur kurz(3-5 min.) mit seinem Spielzeug (alleine, mit Mensch doof)
-kaut viel auf seinem Knochen
-hebt noch kein Bein
-hat noch alle Milchzähne
- legt sich artig abends um 20 Uhr in seinen Korb und pennt bis wir ins Bett gehen, dort wird weiter gepennt
-morgens um 6 Uhr aufstehen mit uns und dann artig weiter schlafen bis ca. 8:30
-lieg ich auf dem Sofa legt er sich auch
-springt absolut niemanden an
-hat noch nie etwas kaputt gemacht
-draußen Kauseil artig zu Frauchen bringen
-fressen nur morgens
-kurzes NEIN und er ist beeindruckt und hört mit dem auf was ich nicht will
-streicheln nicht immer so toll (ansonsten voll die Schmusebacke)
-Leine laufen perfekt
-sitz,Platz, hier und bleib super
-spielen mit anderen Hunden: NÖ, nur Wettrennen. Wenn es zu wild wird legt er sichh auf den Boden und die anderen gehen
-Stöckchen und Äste werden im Garten gejagt
-kein betteln am Tisch

Ich bin natürlich mit seinem Verhalten mehr als zufrieden. Hab mir das doch noch mehr anstrengend vorgestellt. Natürlich muss man immer gucken was er so treibt und ob er mal raus muss. Aber ich kann doch weitestgehend meiner Tätigkeit zuhause nachgehen.
Die ersten 2-3 Wochen war er auch viel wuseliger als jetzt.
Was meint ihr, haben wir ihn so schon ein bißchen geformt oder warum ist Anton so Pflegeleicht?
Oder kommt das dicke Ende noch
Würde mal gerne wissen wie es bei euch mit so jungen Hüpfern läuft.
Der Pudel aus der Hundeschule ist genau das Gegenteil. Von 24 Std. ist der 18 Std. nur am hüpfen, springen und spielen. Wenn kein Spielzeug da ist, dann hüpft er und freut sich seines Lebens. Das Frauchen ist manchmal von seinem Temperament genervt und guckt uns immer ganz neidisch zu.
Freue mich auf eure Antworten

[Ossi]

Wenn ich deinen Anton mit unserem Oscar vergleiche, ist er definitiv ein Pudel. Deine Beschreibung passt haargenau auf unseren Hund, der mittlerweile im Mai 4 Jahre alt wird. Ich genieße auch dieses ruhige Wesen, das kuscheln, das nicht betteln und sofort hören, wenn er was nicht soll. Ehrlich gesagt wüsste ich gar nicht was ich machen müsste, wenn der Hund stur 'sein Ding durchziehen' würde und nicht auf ein Nein reagieren würde...
Lediglich in der Pubertät (etwa vom 6. bis 18. Lebensmonat) war es schwierig und ich dachte, wir würden nie ein Team. Dann platze plötzlich der Knoten und er war wieder so lieb und unkompliziert wie im ersten halben Jahr. Oscar ist einfach mein Seelenhund und wir sind sehr, sehr glücklich mit ihm.

[maiki]

Danke für deine Antwort. Pubertät von 6-18 Monate? Sooo lange? Und was war in deinen Augen da das schwierige?

[Ossi]

Danke für deine Antwort. Pubertät von 6-18 Monate? Sooo lange? Und was war in deinen Augen da das schwierige?

Ja, so lange! Zumindest bis die Knete wirklich dauerhaft aus 'm Kopp wieder raus war! Und Oscar ist ein Zwergpudel- hab hier auch schon von längeren Knete-Phasen gelesen!
Ich fand es zum einen schwierig, dass der Rückruf plötzlich nicht mehr funktionierte, obwohl Oscar zuvor soooo vorbildlich angestürmt kam. Zum anderen fand ich persönlich es schwer, dass ich sozusagen abgemeldet war. Ich war von Anfang an seine Bezugsperson, wir waren in kürzester Zeit "eins". Und plötzlich fand er die Umwelt viiiiel spannender als Frauchen!
Mir hat dabei sehr geholfen, es als vorübergehende Phase zu betrachten, obwohl ich auch manchmal befürchtete, dass es vielleicht so bleiben würde. Oscar ist unser erster Hund und ich hatte mit dieser Phase absolut keine Erfahrung. Fragen wie: "wie lange, ob noch normal, brauch ich nen Hundetrainer oder schaff ich das auch allein...?" kamen öfter auf. Aber da muss man (und Frau und Hund) einfach durch.
Wir sind jetzt sehr glücklich damit, wie er sich entwickelt hat. Das Forum hier hat mir auch sehr geholfen, meinen Weg zu finden. Ohne wäre wahrscheinlich vieles anders und nicht unbedingt besser gelaufen...

[maiki]

DANKE

[maiki]

Hat vielleicht noch jemand zu berichten? Ich bin doch immer sooo neugirieg

[plüsch]

Frodo ist jetzt 9,5 Monate alt und er ist so ein Duracellpudel, der von sich aus fast nur in Bewegung wäre und sich schwer tut ein Ende zu finden. Zuhause bekommt er das inzwischen schon hin, aber wo anders braucht er noch sehr viel Hilfe dabei. Wenn dein Hund das von sich aus kann, ist das goldwert!

Pubertieren tut Frodo nicht so wirklich. Klar, er hatte schon diese Phasen, wo er mal meinte, dass sowas wie Rückruf eh nur für meine Stimmausbildung gut wäre und dass man den ruhig überhören könnte, wenn man grad am Mäuse buddeln ist oder dass es lustig wäre, wenn man Finya in vollem Lauf in den Kragen hackt oder in die Hacken beißt.
Da kam halt für ein paar Tage die Schleppleine dran, danach war das Thema gegessen, aber es kommen sicher noch ein paar solcher Phasen. Ab und an meint er jetzt man könnte ja mal gucken, ob man nicht das ein oder andere jüngere Mädel besteigen könnte, da schick ich ihn halt runter.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was der auffahren soll, damit mich das schocken würde. Von Finya bin ich genug gewohnt

[Tico]

Huhu,
ich mag gerne berichten - danach wirst du deinen Anton nur noch fester drücken
Wir haben ja auch einen Anton hier - allerdings gerade 8,5 Monate und wir kommen mittlerweile an unsere Grenzen. Was gut klappt ist Sitz, Platz, bleib, Nein, Auf-KOmmando-zum-Futter und zuhause nicht aufdrehen. Ansonsten haben wir ein arges Bindungsproblem, d. h. er ist arg auf mich fixiert und jault, wenn ich einen Raum verlasse. Gehen wir als Familie spazieren, kann er es gar nicht aushalten, wenn sich jemand entfernt und er nicht hinterherkann - also auch wieder jaulen. Seit kurzem hat er seinen Jagdtrieb entdeckt und entwickelt zusätzlich territoriales Verhalten (vorbeifahrende Radfahrer werden wild kläffend verfolgt, Besucher "gestellt" udn angebellt, bis er merkt dass die nett sind, dann folgt schwanzwedeln), so dass er draußen eigentlich nur noch an der Schleppleine ist, was auch wieder zum Jaulen ist. Unser größtes Problem ist aber seine generelle Aufgeregtheit und Schreckhaftigkeit - er bellt teilweise unsere eigenen Familienmitglieder wild an, weil sie gerade aus einem anderen Raum eintreten und er sie im ersten Moment nicht erkennt. Vögel sind eine Zumutung für seine Ohren, auch die werden wild angebellt bzw. beknurrt - und mit dem Thema Fernseher, fremde Personen oder jegliche anderen fremden Geräusche brauchen wir wohl gar nicht erst anfangen
Wollen wir spazieren gehen, ist hecheln, wildes Atmen und hopsen angesagt, bringen wir ihn ins Sitz, zittert er am ganzen Körper.

Wir gehen hier im Moment arg am Zahnfleisch und sind z.T. sehr genervt von seinem Verhalten.
Ich kann dir nur sagen: Genieß euern Anton, solange er so ist!

Liebe Grüße,
Edith

[maiki]

Hallo Edith,

oh man das liest sich ja gar nicht so entspannt. War euer Anton denn von Anfang an so (ängstlich)?
Bisher hat unser Anton nur die Hühner meiner Freundin angeknurrt weil er total Angst hatte.
Ich kann mir vorstellen, das es für euch sehr anstrengend sein muss im Moment. Hoffentlich ist das nur die Pubertätsphase und legt sich bald wieder.
Liebe Grüße (haltet durch)

[Tico]

Huhu,
nein, er wurde uns von der Züchterin als sehr selbstbewusst verkauft....leider hat sich das nicht so bewahrheitet - er wurde mit der Zeit immer ängstlicher und ab dem 6. Monat setzte dann das sehr territoriale Verhalten ein - sehr bellig war er bereits nach wenigen Tagen bei uns, obwohl wir das nicht wissentlich bestätigt haben. Wir hoffen im Moment wirklich, dass sich das Verhalten noch ein wenig bessert und mit der Pubertät zu tun hat....

LG

[plüsch]

Hallo Edith,

Ich finde die unterschiedlichen Sichtweisen gerade lustig
Frodo ist deinem Anton in vielem recht ähnlich, aber ich habe das bisher irgendwie nicht als Problem gesehen. Er kommt auch nur schwer zur Ruhe, er zittert und hopst, wenn er weiß, dass wir gleich Gassi gehen, er tickt komplett aus, wenn wir seine Lieblingskumpel treffen (Valerie mit Legolas und Lumi) und kann sich dann überhaupt nicht mehr konzentrieren, es muss alles kommentiert werden (er hasst Vögelgezwitscher ebenfalls ), wenn er jemanden sieht, den er kennt oder auch wen, den er nicht kennt, bellt er und wenn er Frust schiebt, jault er in den höchsten Tönen.
Frodo ist ein extrem gesprächiger Hund. Er bellt aus Freude, aus Angst, wegen Aufregung und Frust. Er kann aber auch jodeln, fiepsen, heulen, jammern, quatschen, knurren und brabbeln^^

Wie gesagt, ich finde das für einen jungen temperamentvollen Hund völlig normal und sehe es irgendwie nicht wirklich als Problem, obwohl mich sein Gebelle manchmal doch arg nervt, aber ich bin zuversichtlich, dass das mit dem Alter besser wird oder er sich zumindest noch leichter abbrechen lässt.

Zu den Radfahrern - vielleicht hilft es, wenn ihr die schönfüttert? Man sieht die ja vorher, dann kann man den Hund zu sich rufen und wenn er hinguckt, aber dabei ruhig bleibt, bekommt er nen Keks =)

[Sch-Nelly]

Na hallo,
wir haben auch ein aufgeregtes Huhn. Nelly ist jetzt fast 9 Moate alt und ein ziemliches Quecksilber. Sie kann schon viel (wenn sie will), macht aber immer noch wahnsinnig viel Blödsinn. Sie frisst Schuhe (nur wenn niemand daheim ist), öffnet Türen und geht dann klauen, rast Vögeln hinterher und macht möglichst, wenn man sie abruft, vorher noch ne Schleife. Sie beschäftigt sich auch gern allein: zerfleddert Grasbüschel, schmeist Bälle und Grasbüschel in die Luft und fängt sie wieder, holt Riesenäste vom Wegesrand (je größer umso besser), schreddert diese dann oder den Inhalt unseres Holzunterstandes, fetzt zu anderen Hunden und möchte UNBEDINGT mit ihnen spielen. Nelly jagt (bisher) nicht bzw. bleibt sie auf Zuruf da und sie bellt nicht. Ostern haben werden das erste Bellen vernommen.

Ich habe schon vieles aus dem Forum entnommen, weiß somit sehr gut um die Kasprigkeit von Pudeln ... aber wenn unsere Nelly die Zimmertüren abklappert, ob ich vergessen habe, eine abzuschließen und dort dann klauen und schreddern geht, muss ich mich schon sehr zurückhalten. Neulich hat sie sich in der Gästetoilette eingesperrt (Sie bekommt nur die Türen auf, die sich in Laufrichtung öffnen) Im Bad ist sie auf das Fensterbrett gesprungen, hat dabei die Orchidee mit Übertopf zu Fall gebracht und den Mülleimer auch. Sie hat sich aufs Fensterbrett gesetzt, die Gardine beiseite geschoben und zum Fenster rausgeguckt (erkennbar an den Rüsselspuren). Das Bad ähnelte einem Schlachtfeld. Wir hoffen, dass der Schreck tief sitzt und sie sich nicht wieder im Bad "verläuft". Wie sich die drohende Pubertät auswirkt, bleibt abzuwarten.

Dennoch mögen wir unseren Frechdachs sehr und müssen immer wieder über ihre Frechheiten schmunzeln. Älter und alt werden die Hunde von allein. Vielleicht hält dann die Vernunft Einzug.

Viele Grüße und viel Spaß mit Anton wünscht
Heike mit Nelly.

[isiariane]

Mein MOzart muß ein Riesen-Anton sein. Er ist ja ein GP, aber ein so artiges HUndchen hatte ich vorher selten. Er hat bisher nichts kaputt gemacht, ist nett und einfach nur unkompliziert.

Und ich sage ja immer, jeder hat/bekommt den HUnd den er verdient.

Also freu dich an deinem netten Anton und wenn dich jemand fragt, warum dein HUnd so toll und unkompliziert ist, dann sage ihm, du hast ihn so erzogen.

[nase]

und wenn dich jemand fragt, warum dein HUnd so toll und unkompliziert ist, dann sage ihm, du hast ihn so erzogen.

Vielleicht stimmt das ja auch? Ich staune immer wieder darüber, dass entspannte Menschen auch meist entspannte Hunde haben. Meine beiden sind ja auch eher aufgedrehte Flummis, aber ich komme auch selbst nur selten zur Ruhe. Gerade gestern sind wir wieder nach Pedros Alter gefragt worden. Als ich sagte, der sei sieben, dachten die Leute, er wäre 7 Monate. Dabei ist der jetzt schon sieben Jahre alt und oft noch total albern und aufgedreht!

[Rohana]

Birgit, diese These kann ich nur bestätigen. Sicher bringt jeder Hund ein gewisses Potential mit. Aber wenn man selbst ein entspannter, ruhiger Typ ist dann holt man aus dem Hund mit großer Wahrscheinlichkeit auch ein Maximum an Ruhe und Entspanntheit raus. Und das ganz ohne viel darüber nachzudenken. Menschen die selbst sehr hibbelig sind geben das genauso an ihre Hunde weiter. Die Vierbeiner spiegeln uns ziemlich perfekt . Vor allem ist das oft so ein Teufelskreis: der Hund hibbelt z.B. beim 'Sitz' rum und daraufhin turnt der Mensch neben dem Hund rum, im Versuch das 'Sitz' zu korrigieren - achtet mal bei so einer Situation auf die Füße der Zweibeiner. Stehen die ruhig??? Meistens nicht . Und am Ende sind beide noch aufgedrehter als am Anfang.
Dazu kommt, dass ein zappeliger Mensch sich selten einen klassischen 'Couchpotatoe' als Hund aussucht. Instinktiv wählt man da auch oft einen Hund aus, der dem eigenen Charakter entspricht. Frei nach dem Motto 'gleich und gleich gesellt sich gern'.