Unser verstorbener Rüde war zuletzt altersbedingt taub. Damit ging einher, dass er sich teilweise erschreckte wenn andere Hunde plötzlich bei ihm standen, er hat ja schließlich nicht gehört wie sich diese genähert haben. Die Möglichkeiten unsererseits, ihn darauf aufmerksam zu machen waren sehr eingeschränkt. Genauso eingeschränkt waren dann die Möglichkeiten ihm zu sagen, dass er mal bitte wieder leise machen könne wenn er in der Situation anfing zu bellen (er hörte sich selbst ja nicht und hat meiner Meinung nach tw. gar nicht mitbekommen dass er immernoch bellte

Nachdem wir wochenlang mit den Leuten Gespräche geführt haben die ungefähr so aussahen:
Hundehalter: "der hört aber nicht"
Ich: "ja, der hört auch nichts mehr"
Hundehalter: "da haben sie aber noch ein Stück Arbeit vor sich"
Ich: "nein, der bemerkt einfach nicht mehr wenn die anderen Hunde sich nähern und erschrickt dann"
Hundehalter: "aber der muss doch hören!!"
Ich: "

Hundehalter: "Achso?? meinen Sie wirklich??"
Hat der alte Kerl ein Geschirr mit Aufdruck "Bitte Abstand halten, tauber Hund" bekommen

Wenn ich einen Hund an der Leine habe für den Hundebegegnungen in der Form problematisch (und/oder belastend) sind, dass sie uns im Training wieder Wochen zurückwerfen, dann schöpfe ich alle Möglichkeiten aus. Mit so einem Hund an der Leine habe ich im Zweifel auch gar nicht die Gelegenheit das umzusetzen was ich so ein wenig als Tenor hier herauslese "dann lernt der Hundebesitzer mich kennen". In der Situation ist man dann erstmal viel zu sehr damit beschäftigt Schadensbegrenzung beim eigenen Hund zu betreiben, als dass man Gedanken dafür hätte dem anderen Hundehalter die Leviten zu lesen.
Ich stimme aber durchaus zu, dass es für den anderen schwierig sein dürfte eine kleine Schleife zu erkennen, wenn ich einen Hund an der Leine habe, dessen minimale Entfernung um noch trainierbar zu sein bei 40-50m liegt... Wir haben uns mit einer leuchtend gelben Leine beholfen, aber auch hier das Problem, dass viele das Signal nicht kennen und sich zum anderen auch nicht vorstellen können, dass ein Hund so große Distanz brauchen kann.
Dazu kommt dann die fehlende Fähigkeit sich in Luft aufzulösen, wenn man um Distanz zu schaffen auf einen anderen Weg einbiegt und der andere dann dahin folgt (und im extremfall gibts auch noch Gegenverkehr von vorne sowie an den Seiten nur bewirtschaftete Felder
