Kastrations-Chip

[Tamara]

Gestern hatte ich wieder supi viel Freude mit meine inzwischen seit vier Wochen kastrierten Buben. Wir trafen beim spazieren gehen eine Hündin die furchtbar gerne mit ihm gespielt hätte ... er wollte aber lieber mit mir weiter Ball spielen. Kurz darauf kam uns ein Mann mit einem angeleinten und einem unangeleinten Hund entgegen. Ich konnte ihn abrufen - er war auch ohne Leine - und das obwohl die Hunde nur knapp 15m vor ihm aufgetaucht sind. Er wollte dann einfach weiter mit mir Ball spielen, obwohl die zwei hergepöbelt haben ... . Vor ein paar Wochen wäre das undenkbar gewesen. Er musste zu jedem Hund laufen, egal wie weit der weg war, nur um zu schauen ob es nicht doch eine tolle Hündin oder ein kastrierter Rüde ist.

Finn hat mit ca. 1-1,5 Jahren mit der Leinenpöbelei angefangen. Ob Rüde oder Hündin ist egal, an manchen Tagen schlimmer, an manchen weniger. Kastriert wurde er natürlich nicht wegen der Leinenöbelei, sondern wegen seinem übermäßigen Liebesbedürfnis *hüstel. Ein Rat von einem Trainer: Ruhe! Finn kann kaum etwas machen ohne von 0 auf 100 in 3 Sek. zu fahren und er muss endlich lernen Dinge ruhig anzugehn. Zur Zeit gehn wir meist im sehr gemütlichen Schlendergang spazieren, was für Finn Anfangs sehr mühsam war. Aber unsere Püs lernen ja schnell und inzwischen geht er sehr brav. Die letzten paar Hundebegegnungen waren verhältnismäßig entspannt. Es wird zwar geschaut, je nach Hund auch etwas aufgeregter, aber die Pöbeleien blieben erstmal aus. Wir bleiben weiter dran *entschlossenbin.

[Falbala]

Hauptstadtpudel: ich finde, Du siehst das alles realistisch, Deine Gedanken hatte ich auch . Der Chip hilft sehr, wenn es passt. Denn auch ein entspanntes Frauchen ist ja nicht ganz unwichtig

Edit: ich meine damit: ich bin entspannter geworden, seit es Falco auch ist

[Happy]

So wie ich Bolle hier im Forum kennengelernt habe, ohne ihn wirklich zu kennen, kann ich mir bei ihm schon vorstellen das es euch etwas Entspannung bringen wird. Vielleicht sogar mehr als erwartet, so wie es bei Sam war,wer weiß.
Ausprobieren würde ich es auf jeden Fall.

Übrigens interessant wie extrem unterschiedlich die Preise für den Halb-jahres-Chip sind.

[Iska]

Hallo Katja
ich habe bereits im anderen Thread - Wetter - auf Deinen Stoßseufzer bzgl. Kastrations-Chip geantwortet. Hast Du das gelesen? Dann weißt Du ja, dass auch Baxter nicht verschont geblieben ist und jetzt seit ca. 11 Tagen den Chip (6-Monate-Wirkung, 128 Euronen) hat. Ich hoffe auf eine Änderung seines Verhaltens, die ich allein mit Erziehungsmitteln nicht geschafft habe. Auch hier bei uns ist die Hundedichte sehr groß, ich stehe also vor dem gleichen Problem wie Bolle und Du. Ich habe aber auch an mir beobachtet, dass ich offensichtlich nicht energisch genug bei der Erziehung bin, wenn er mich mit seinen Bernsteinaugen anschaut, kann ich ihm nicht böse sein.....
Wir können ja Kontakt halten (hast Du meine Telefonnummer noch?), damit wir vergleichen können, wie der Chip sich auswirkt. Sollte sich Baxters Verhalten in Richtung des von mir gewünschten Benehmens ändern, gehe ich davon aus, dass seine Macho-Allüren hormonbedingt sind und würde ihn dann auch kastrieren lassen. Wenn sich sein Verhalten jedoch nicht ändert oder sogar ins Negative gehen sollte, dann können wir uns die Op sparen und müssen dann nur abwarten, bis der Chip nicht mehr wirkt.
Ich hoffe jedenfalls auf eine sehr positive Änderung.
Beobachtung heute im Auslaufgebiet: von seiner Mini-Freundin gelang es mir erstmals, ihn abzurufen! Deren Leute (und ich auch) haben aber gestaunt! Dabei .... so schnell wirkt der Chip doch eigentlich nicht?!?

bemerkst Du inzwischen schon eine Veränderung bei Baxter?

[Annette]

Eine gute Bekannte sagte mir neulich: Kastrations-Chip nie wieder, es sei nur Geldschneiderei,
bei Ihrem Hund hat sich nix geändert, absolut garnix,
nu hat sie ihn vor 2 Monaten kastrieren lassen
und siehe da alles bestens, er ist ruhiger & ausgeglichener,
läßt die Mädels in ruhe und bluft auch keine anderen mehr an.

[natze76]

Samir hat ja auch einen Chip. Sein Verhalten gegenüber anderen hat sich verändert. Ich habe auch zu Beginn des Chips bei ihm bemerkt, was Testosteron bewirkt, denn am Anfang steigt ja der Testosteronspiegel erst mal. Ich war echt froh, als der Spiegel deutlich gesunken war und hoffe, dass Männe sich mal zu einer Kastration durchringen kann. Natürlich ersetzt ein Chip nicht die Erziehungsarbeit. Aber man hat es (wir zu mindestens) einfacher, weil Samir draußen nicht nur andere Hündinnen und Rüde im Kopf hat. Er ist ruhiger und relaxed geworden, wobei er in manchen Dingen immer noch meint, dass er es regeln muss (wie gesagt, es ersetzt nicht die Erziehungsarbeit). Samir hat inzwischen den zweiten Chip und ich muss sagen, dass ich eigentlich von den Hormonschwankungen (neuer Chip - mehr Testosteron, dann wieder am Ende der Wirkungsdauer ansteigender Spiegel usw.) die Nase voll habe. Da verhält er sich nämlich wie in der Pubertät! Mal sehen ob sich Manne mal zur OP durchringen kann.

Lg natze76

[Dorosi]

bemerkst Du inzwischen schon eine Veränderung bei Baxter?

Hallo liebe Sybille!
Ich hatte gestern am späten Abend schon mal geschrieben, aber mein Mac hat mir beim Absenden des Textes gezeigt, dass ich mich erstmal anmelden muss und dann war mein ganzer Text weg. Passiert mir in letzter Zeit öfter, ist vielleicht ein Mac-Problem, denn mein iPad macht es genauso! (Mist) - Jetzt bin ich am alten Laptop und daher am guten, alten Windows.
Jetzt aber zum Thema:
ja, es deutet sich an, dass Baxter etwas weniger Alpha sein wird....
am Freitag sind erst drei Wochen um, sein Verhalten hat sich bisher etwas verändert. Er bleibt im Auslauf näher bei mir und schaut auch, wo ich bin; kastrierte Rüden interessieren ihn fast nicht (das wars ja, weswegen er den Chip verpasst bekommen hat), bei unkastrierten Rüden hat er immer noch seinen Macho-Tanz drauf, lässt sich aber deutlich besser abrufen. Die Hoden sind aber noch nicht viel kleiner, nächste Woche sind wir nochmal bei der Tierärztin, dann werde ich sie befragen. Ich achte natürlich sehr auf sein Verhalten, aber muss wahrscheinlich noch ein bißchen abwarten.
Dir wünsche ich gute Besserung und hoffe, dass Dir die Physiotherapie hilft (ich habe da langjährige Erfahrung und deshalb viel Vertrauen).
Liebe Grüsse

[Iska]

na, das ist doch schon etwas
ich staune, daß er mit Kastraten so Probleme hatte.... die ließen unsere Rüden immer völlig cool... sowohl bevor, als auch nachdem sie (also unsere) kastriert waren.... die hatten an sich immer einen relativen *Freibrief* bei ihnen.....
Ich drücke Euch weiter die Daumen

[Iska]

gibt's hier auch schon Neuigkeiten? entscheidende Veränderungen?

[Jette]

Bei uns bzw. bei Aaron kam damals auch erst der Chip und dann die Kastration.

Aaron war 5 als wir den Chip setzten.
Die Wirkung des Chips war rein positiv und für uns somit die Bestätigung, Aaron kastrieren zu lassen.
Unsere TÄ`in riet uns, Aaron mit Auslaufen des Chips zu kastrieren, da sein Hoden noch sehr klein war.
Sie konnte somit vorn durch die Bauchdecke mit nem kleinen Schnitt den Hoden entfernen.

Das solltest du in deinen Überlegungen mit einbeziehen.
Wäre für Bolle so viel angenehmer.

[Hauptstadtpudel]

Also bei Bolle ist in nächster Zeit erstmal nix geplant.
Ich möchte jetzt erstmal 6 Monate einen stabilen Magen bei Bolle erleben, bevor er so einen Hormonknick erfährt, bzw. eine Vollnarkose.

Wir trafen vor ein paar Wochen, als ich gerade mit dem Chip liebäugelte, ein Pärchen im Hundeauslaufgebiet Bernauer Straße.
Sie hatten eine junge Minituar Bullterrierhündin dabei und wir kamen kurz ins Gespräch und ich erzählte von unseren Problemen.
Die Frau tröstete mich und sagte eindringlich, aber sehr nett, ich sollte Bolle noch ein bißchen Zeit geben.
Die Großen brauchen eben so lange um zu reifen und manche sind dabei eben so drauf wie mein Pöbelpudel.
Ich werde sehen, ab jetzt wird es immer besser werden - Lassen Sie ihm Zeit bis er drei Jahre alt ist, meinte sie.

Irgendwie haben ihre Worte mich sehr beeindruckt, vielleicht war es ihre entspannte Art, sie strahlte eine ansteckende Zuversicht aus. Und ich habe mir vorgenommen noch ein wenig abzuwarten.

Nach wie vor schließe ich eine Kastration nicht aus, zumal nahe liegt, dass einiges von dem Stress (ich denke der größte Teil), den Bolle erlebt mit seinem Testosteronspiegel zu tun hat.

Was mich wirklich irritiert ist die Diskrepanz zwischen der wissenschaftlichen Einschätzung, dass bei innerartlichen Aggression (bei Bolle gegen andere intakte Rüden) eine Kastration keine Verhaltensänderung zur folge habe und den Erfahrungsberichten aus der Praxis, nämlich dass einige Rüdenbesitzer sehr wohl von einer verminderten Reaktivität ihrer kastrierten Rüden berichten, bis hin zum Desinteresse.
Klar spielt die Haltung der Besitzer (sind dann entspannter, ergo ist auch der Hund entspannter) eine Rolle - aber eine so entscheidende?

[Dorosi]

Bei Baxter wirkt inzwischen der Chip, seine Hoden sind klein geworden. Sein Verhalten ist jetzt fast so, wie ich es gerne haben möchte. Noch ist ja etwas Zeit, bis ich mich entscheiden muss, aber ...... hier war neulich der neue Artikel zur Kastration bei Hunden veröffentlicht, den habe ich natürlich sehr aufmerksam gelesen und jetzt bin ich von meinem (eigentlich) festen Entschluss zur Kastra wieder abgekommen. Ich bin da leider im Moment ziemlich unentschlossen und suche noch mehr Argumente dafür oder dagegen! Vielleicht kann ich hier im Forum auch noch etwas Entscheidungshilfe bekommen?!
Mir fiel auch ein, dass die Züchterin mal erwähnte, dass Baxters Vater mit vierJahren erst so war, wie sie es sich vorgestellt hatte. Nun, im April wird auch mein kleiner "Alpha" vier Jahre alt sein, ich hoffe auch, dass sich dann vielleicht alles erledigt hat???!
Katja, vielleicht können wir mal telefonieren?

[Hauptstadtpudel]

Können wir gern machen, Sigrid!
Vielleicht am Wochenende?

Meine Tierheilpraktikerin meinte übrigens auch, dass die großen Kerle erst mit vier im Erwachsendasein angekommen sind.
Sie ist allerdings - anders als ich es erwartet hatte - keine grundsätzliche Gegnerin der Kastration.
Sie sieht in Ballungsgebieten, gerade in Berlin mit seiner geradezu enormen Hundedichte, schon die Problematik bei den intakten Rüden.
Ständig ist eine Hündin in der Umgebung läufig, andere Rüden kreuzen permanent den Weg (warum sollte ein intakter Rüde unter diesen Umständen wohlwollend bei Begegnungen mit fremden, intakten Rüden sein?). Das ist schon stressig für die Kerle.
Klar es gibt einige, die da sehr entspannt bleiben, aber andere eben gar nicht...sind halt individuell unsere Jungs.

Bolles Klöten sind auch ein wenig kleiner geworden (sein Körper muss sich offensichtlich gerade um etwas anderes kümmern)...und Lucas größer.

[Falbala]

Falco wäre ja jetzt kastriert - wäre uns nicht etwas dazwischen gekommen. Ich war ja der festen Überzeugung, und es war auch so, dass der Chip uns Erleichterung gab im Verhalten. Der Chip wirkte bei ihm, wie bei Dorosi beschrieben.

Der Zufall wollte es also, dass Falco noch intakt ist. Wir hatten uns eben wegen Pöbelverhalten dafür entschieden, es dann aber nicht gemacht. Seit nun 4 Wochen habe ich das Gefühl, dass er souveräner wird - also nicht mehr so ein "pöbelnder Haudrauf". Gefährlich wird es nur, wenn einer ihn echt bedrängt und ihn anschnuppern will oder gar irgendwelches Dominanzgedöhns anfangen will, wie Kopf auflegen usw.. Berüherung oder Distanzunterschreitung kann er nicht ab. Da muss ich dann schneller sein, sonst verkloppt er ihn nach allen Regeln der Kunst. Ansonsten aber hat er jetzt grade sogar einen Rennkumpel, einen Pointerrüden, auch intakt, und das Verhalten von ihm, wenn es keiner mit ihm aufnehmen will, ist wirklich gut. Komische Wandlung, verstehe ich selbst nicht. 4 Wochen sind auch zu kurz, um das zu beurteilen, aber sein Verhalten grade finde ich sehr Klasse . Falco würde also jetzt nicht mehr kastriert werden (Chip sowieso nur einmal).

Ist nur eine Momentaufnahme, aber vielleicht kannste was damit anfangen.... Falco wird am 1.12. 2 Jahre alt.

[Jette]

Zu zeitig würde ich auch nicht kastrieren.

Wie gesagt, wir haben Aaron erst mit 5 den Chip setzen und dann kastrieren lassen.
In diesem Alter konnten wir sicher sein, dass er seine Persönlichkeitsentwicklung soweit beendet hatte.

1 Jahr, 2 Jahre selbst 3 Jahre wären mir persönlich auch zu zeitig, um diese endgültige Entscheidung zu treffen.