Dies 'ich wünsch mit Hund, Katze, Maus, Pferd und alles was sonst noch vier Füße und 'nen Pelzchen hat' kenn ich aus meiner Kindheit auch. Irgendwann hab ich auch alles was klein genug war, einfach ohne zu fragen daheim angeschleppt. Frei nach dem Motto 'wer viel fragt kriegt viel Antwort' und wenn das Viehzeug erstmal da war sagten meine Eltern eigentlich nicht 'nein'. Nur ein Hund kam nie in die Tüte ... jahrelang haben meine Geschwister und vor allem ich gebettelt. Und dann kam als ich 10 Jahre alt war kurz vor Weihnachten unser Dackel Tim - eine arme Socke, der in seiner ersten Familie als Kinderspielzeug und Prügelknabe herhalten musste. Er hat mich 16 Jahre lang begleitet und ich hab ihn heiß und innig geliebt!
Kurz bevor ich zum Studium das Haus verließ kam dann noch der Dackel-Cocker-Mix Sam dazu. Er war noch kein Jahr alt und sollte eingeschläfert werden, weil seine Besitzerin (schon seine 4.!!) wohl eher einen Stoffhund haben wollte als so einen quicklebendigen, dickköpfigen kleinen Kerl. Leider waren meine Eltern mit seiner Erziehung überfordert. Nachdem er meinen Vater gebissen hatte und meine Mutter sich nun vor ihm fürchtete zog Sam zu mir in meine Studentenbude. Er lernte mit mir Hörsäle und den AstA, Studenkneipen und Parties kennen, war immer mit dabei. Einige Macken hatte und behielt er, nennen wir es so: er hatte Charakter

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Dann lernte ich meinen Mann kennen und kaum einige Monate später erfüllte er sich seinen Kindheitstraum: ein Welpe zog bei ihm ein. Ronja war eine schwarze kleine Schönheit, ein Mix aus Irish und Gordon Setter. Eine Seele von Hund, lebenslustig, aktiv und total lieb. Auch sie durfte überall hin mit. Als mein Mann seinen Doktor machte und die Uni verließ wurde sie in seiner Abteilung schmerzlich vermißt - sie bekam zur Doktorfeier sogar ihren eigenen kleinen Doktorhut von den Leuten aus der Abteilung gebastelt. Schließlich war sie auch immer dabei gewesen

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Als ich mein Diplom hatte war meine größte Belohnung, dass Ronja vom Irish Setter-Rüden einer Freundin gedeckt wurde. Wir zogen 9 kleine Setterwelpen groß und ich genoss jeden Tag mit ihnen. Alle wurden gut vermittelt, nach einem Jahr feierten wir mit allen Hunden und ihren neuen Familien ein großes Fest. Für uns gab das die Sicherheit, dass es allen gut ging. Und mit einigen der Besitzer verbindet uns bis heute eine Freundschaft, wir hüten gegenseitig die Hunde (erst waren es ja 'unsere' Babies, inzwischen sind es längst die jeweiligen Nachfolger). Eines der Babies blieb bei mir. Damals ging es meinem Sam gesundheitlich so schlecht, dass wir fürchteten ihn bald zu verlieren und so ließ mein Mann sich erweichen und Joker blieb bei mir. Tja, Sam berappelte sich wieder und blieb uns noch 5 Jahre erhalten

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Meine Joker ist bis heute mein absoluter Herzenshund. Superlieb, eine absolute Schönheit, wahnsinnig lebenslustig und agil.
Als Sam nicht mehr bei uns war kam dafür irgendwann Tami, der kleine Terriermix meiner Mutter dazu, als die sich altersbedingt nicht mehr kümmern konnte. Tami war ein ganz spezieller Fall - einerseits auch total lieb, absolut pfiffig, fit wie ein Turnschuh, aber andererseits auch sowas von dickschädelig und vor allem gab es immer Situationen, in denen sie ihre Zähne zeigte und benutzte. Aber egal, auch sie wurde sehr geliebt.
Dann waren Joker und Tami langsam in die Jahre gekommen, Ronja schon einige Jahre 'in den ewigen Jagdgründen'. Und eines Abends meinte mein Mann 'mmmh, die Mädels werden ja langsam alt. Wenn die uns noch bei der Erziehung von Ronjas Nachfolgerin helfen sollen, dann wird es Zeit'. Könnt Ihr Euch vorstellen wiiiiieee fix ich darauf ansprang?!!!

Ich fragte also was er sich da so vorstellt: na klar, ein kleines schwarzes Settermädchen sollte es wieder sein. Ich also ans Internet, 'Setter in Not' geguckt - und was hab ich da gefunden? Meinen Padge: Setter x Border Collie, schwarz-weiß und männlich

. Als er zu uns kam sah eigentlich alles nach einem weiteren 'easy-going-Hund' aus, aber so nach und nach stellte sich dann raus, dass er so das ein oder andere Problemchen mit sich brachte. Und er brachte mich wirklich an meine Grenzen, aber wir haben uns über die Jahre zusammengerauft, viel gelernt und sind darüber ganz eng zusammengewachsen.
Einige Jahre später hatten uns Tami und Joker verlassen und Padge war als Einzelhund sehr unglücklich. Wir Zweibeiner fanden einen Hund ebenfalls deutlich zu wenig. Aber da Padge extrem jagdtriebig ist und auch sonst noch einiges an Verhaltensproblemen hatte, war für mich klar: diesmal kann es kein Setter sein und auch kein Tierschutzhund mit ungewissem Hintergrund. Ich suchte also erstmals einen Hund 'direkt ab Züchter'. Er sollte von der Größe zu Padge passen, spielfreudig sein und langlebig. Außerdem wollte ich einen Hund, bei dem die Wahrscheinlichkeit, dass er leichtführig und wenig jagdinteressiert ist, sehr groß ist. Tja, und dann sollte er schon auch noch eher schlank und elegant sein. So landete ich beim Großpudel, bei Andrea und ihren Silbermöwen. Und vor inzwischen vier Jahren zog Kaba bei uns ein - mein 'Vernunftpudel', Padges 'Therapiepudel' und unser aller Lieblingspudel. Sie ist genauso wie ich sie haben wollte: eine coole Socke, die auch mal toben und aufdrehen kann, die Padge Sicherheit gibt, die wenig jagdlich interessiert ist, die leichtführig ist und einfach ein ganz toller Hund. Nur an das Pudelfell, an waschen, fönen, scheren werd ich mich wohl nie gewöhnen - ich tu das weil es sein muss, aber lieben tu ich es nicht.
Was mein nächster Hund wird? Zunächst mal ist klar: der kommt erst wenn Padge nicht mehr ist und ich hoff daher, dass es noch gaaanz lang dauert. Aber dann zieht gewiß wieder ein Setter bei uns ein. So toll wie die Pudel sind, aber meine absolute Traumrasse ist und bleibt der Setter. (es sei denn es läuft uns wieder irgend so ein 'Notfellchen' über den Weg ...

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