Christiane138 hat geschrieben:
Gerade kam mit einer Freundin die Diskussion auf, dass ich Knicka einfach zu wenig einfach mit anderen Hunden laufen lasse. Also wenn ich auf einem Spaziergang andere Hunde treffe, soll ich ihn dahin schicken und die dann mal machen lassen - die regeln das dann schon selbst (Aussage meiner Freundin, die ja schliesslich auch 16 Jahre einen Hund hatte).
Also ich finde es schon unangenehm genug, wenn irgendwelche Hunde durch die Dödeligkeit des Besitzers einfach so auf meinen zurennen, aber wenn jemand seinen Hund bewusst und ohne Absprache zu einem fremden Hund
hinschickt, ist das meiner Meinung nach dreist, dumm und leichtsinnig zugleich,

denn schließlich kennt derjenige den anderen Hund ja gar nicht. Und was sind schon viele Jahre Hundeerfahrung mit
einem Hund? Du kennst Deinen Knicka am besten, Du machst Dir Gedanken, informierst dich, wägst ab, Du spürst, was Deinem Hund und Dir guttut und Du trägst die Verantwortung für ihn. Da können andere Ratschläge geben, soviel sie wollen. Sie kennen ja nur Ausschnitte aus eurem Alltag, Deine Beweggründe sind ihnen vielleicht sogar egal und sie müssen nicht dafür gradestehen, wenn ihr Ratschlag danebenging.
Ich leine meine Sissi meistens (z.T. auch recht demonstrativ) an, wenn mir andere Hunde unangeleint entgegenkommen und nehme sie auf die abgewandte Seite. Kapiert der andere Besitzer das nicht, bleibe ich auch mal stehen, warte bewusst ab und fordere ihn bei Bedarf zum Anleinen auf. Naive Sprüche werden dann entsprechend kommentiert. Mir begegnen hier in der Gegend meistens entweder Riesenhunde, die meinem zierlichen 4-Kilo-Pü - auch noch so lieb - viel zu stürmisch sind, oder aber unerzogene Teppichratten, deren Besitzer total überfordert sind, eine 5-Meter-Flexileine kurzzuhalten.Ja, man kann die auch aufrollen...

. Das ist wirklich immer ein Bild für Götter: Schmaler Wiesenpfad, Teppichratte an der ellenlangen Flexi und Besi schimpft auf Ratte ein, die keuchend, knurrend und schrill quietschend zum Gegenüber hindriftet. Auf solche Kontakte kann ich wirklich verzichten! Mein Hund hat da überhaupt nix von. Nur bei sehr gutem Gefühl (passende Hundegröße, freundlich entgegenkommender Hund und fähig wirkender Besitzer) lasse ich meine Madame auch mal unangeleint, wenn der andere nicht angeleint ist. Das ist dann einfach reine Gefühlssache.
Da Sissi zu Beginn etliche Male von großen Hunden einfach umgebügelt und von einem plötzlich angeschossenen XXL-Teil mal regelrecht von mir abgedrängt und in den Wald gejagt wurde, neigt sie dazu, z.B. an auf Waldwegen entgegenkommenden Hunden ganz schnell vorbeirennen zu wollen. Was diese dann u.U. dazu anstacheln könnte, sie zu jagen. Und mein Engelchen
wehrt sich nicht. Nie. Sie rennt entweder panisch und wirr durch die Gegend oder erstarrt zur Salzsäule. Wie sollte ein so sensibler, zarter kleiner Hund was alleine mit einem Großen regeln? Sissi hat aber schon auch große, sehr geradlinige Freunde (die Hunde unserer Hundegruppenleiterin), die sie dank deren klarer Kommunikation gut einschätzen kann und mit denen es von Anfang an keinerlei Probleme gab. Grundsätzlich habe ich allerdings den Eindruck, sind Sissi Menschen viel wichtiger als Hunde. In der Hundegruppe, beim gemeinsamen Spaziergang, kommunizieren die Hunde zwar untereinander und laufen zusammen wie in einem kleinen Rudel, aber mit Spielen ist da nicht viel. Auch bei kleineren Hunden ist nach der ersten Schnuffelphase das Interesse nicht mehr sonderlich groß. Was mein Pü allerdings irgendwie grundsätzlich mag: Yorkies!

Die findet sie immer interessant. Oder ältere, ruhige, sehr vorsichtige Hunde, die ihr Zeit lassen.
Was bei unserer Hundegruppe witzig ist: Sie wurde als Zwergengruppe gegründet, weil wohl einige Kleinhundebesitzer sich in der Masse der XXLs danach sehnten, ihre Minis mal unbesorgt mit anderen Kleinen spielen zu lassen. Leider waren die meisten Mini-Besitzer nicht sonderlich zuverlässig. Der Organisation halber nahm dann die Trainerin halt ihre Großen mal mit und nun haben wir meistens eine gemischte Gruppe aus ganz klein und ganz groß.
Also Christiane... ich finde, Du machst das schon gut so. Lass Dich nicht beirren.
