Beschwichtigungssignale - Calming signals
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Beschwichtigungssignale - Calming signals
Hier mal ein, wie ich finde, sehr interessantes Video zum Thema: Streicheln als Belohnung???
Es ist sehr ausführlich kommentiert
http://www.teledyski.biz.pl/video/Voo3blXjFpI
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Herzliche Grüße von Antje
mit Enneah, meinem Sternchen im Herzen Kadera und Antaris
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Re: Beschwichtigungssignale - Calming signals
ich habe mal in einem Buch über einen Wolfsmischling gelesen, dass dieser streicheln zwar mochte, aber sehen wollte wo die Hand ist. Das kann Hund /Wolf nicht wenn die Hand so von vorne über den Kopf geht. Ich beobachte das seither sehr genau, und kenne eigentlich keinen Hund der das streicheln direkt von vorne über den Kopf mögen würde. Ich hatte auch schon Begegnungen mit Kindern die unsere Hunde streicheln wollten, und die auch immer direkt von vorne über den Kopf streicheln wollten. Unsere Hunde haben mit leichtem ausweichen angezeigt, dass sie das nicht so wirklich mögen. Wenn man den Kindern sagt sie sollen so streicheln dass der Hund ihre Hand sehen kann, streicheln sie automatisch richtig und beide haben etwas davon, Hund und Kind
- Christiane138
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Re: Beschwichtigungssignale - Calming signals
Danke für den coolen Videolink .
Ich fand, man sah aber auch schon ohne Zeitlupe und Erklärung, dass es dem Hund sehr unangenehm war.
Ich fand, man sah aber auch schon ohne Zeitlupe und Erklärung, dass es dem Hund sehr unangenehm war.
Viele liebe Grüße,
Christiane
Christiane
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Re: Beschwichtigungssignale - Calming signals
Ich bin immer wieder fasziniert vom diesem Thema.
Und ich weiss noch genau, wie es war, als ich vor knapp 10 Jahren das erste Mal davon gehört habe. Als ich noch als Teenager mit meinem Vater und unseren damaligen Hunden (Dalmatiner) immer sonntags zum Hundeplatz gefahren sind, da wurde nach so was leider nicht gefragt. Wenn ein Hund nicht hören/funktionieren wollte, einfach Stachelhalsband dran und fertig. Das war vor ca. 30 Jahren / oh mein Gott ... bin ich alt!
Als dann Enneah vor knapp 10 Jahren zu uns kam, war er sehr unsicher, ängstlich und zurückhaltend. Damals habe ich noch nicht selbst geschoren und die Hundefriseurin, zu der wir damals gingen, hat mir das erste Mal von den Beschwichtigungssignalen erzählt. Sie wendet diese selber an, wenn sie die Hunde badet/schert, um dem Hund zu "sagen": Ich tu Dir nix! Und sie ist noch nie von einem Hund gebissen worden. Viele Hunde lassen sich ja nicht gern von Fremden so behandeln/bedrängen und schnappen dann schon mal zu. Und es gibt einige Hunde, die bei Friseur einen Beisskorb umkriegen oder sogar z.B. nur mit Narkose geschoren werden können.
Für mich ist das Beobachten der Hunde beim Trainieren/Erziehen in Bezug auf gezeigte Beschwichtigungssignale wichtig. Wenn der Hund mir zeigt: Bitte tu mir nix! Du machst mir Angst! - dann mache ich definitiv was falsch und ich kann meine Vorgehensweise/Körpersprache entsprechend ändern. Nur wenn der Hund ohne Stress trainieren kann, dann kann er auch erst etwas lernen.
Wenn z.B. bei einem Kommando der Hund permanent über die Nase leckt, Kopf wegdreht, regelrecht einfriert, wird das sehr häufig falsch verstanden - der hört ja gar nicht! Ist der schwerhörig? Aber dabei hört er sehr gut, was Herrchen/Frauchen sagt, aber der Ton und/oder die Körpersprache macht dem Hund Stress/Angst. Häufig wird der Ton aber noch schärfer und die Körpersprache noch massiver, sodass dann gar nichts mehr funktioniert. Dabei ist den Besitzern überhaupt nicht bewusst, dass sie selber daran Schuld sind, dass der Hund das Kommando nicht ausführt/nicht ausführen kann!
Mir ist es damals jedenfalls wie Schuppen von den Augen gefallen und ich achtete Umgang mit Enneah sehr genau auf ihn / welche Signale er zeigt. Ich wollte/will ja, dass er sich bei uns wohlfühlt und dass ich ihm auf gar keinen Fall noch zusätzlich Angst mache! Allein schon beim z.B. gemeinsamen Kuscheln soll es ihm auch gefallen und wenn er dann Nase leckt oder gähnt, dann bedränge ich ihn zu sehr und schalte einen Gang zurück, damit auch er das Kuscheln geniessen kann.
Und ich weiss noch genau, wie es war, als ich vor knapp 10 Jahren das erste Mal davon gehört habe. Als ich noch als Teenager mit meinem Vater und unseren damaligen Hunden (Dalmatiner) immer sonntags zum Hundeplatz gefahren sind, da wurde nach so was leider nicht gefragt. Wenn ein Hund nicht hören/funktionieren wollte, einfach Stachelhalsband dran und fertig. Das war vor ca. 30 Jahren / oh mein Gott ... bin ich alt!
Als dann Enneah vor knapp 10 Jahren zu uns kam, war er sehr unsicher, ängstlich und zurückhaltend. Damals habe ich noch nicht selbst geschoren und die Hundefriseurin, zu der wir damals gingen, hat mir das erste Mal von den Beschwichtigungssignalen erzählt. Sie wendet diese selber an, wenn sie die Hunde badet/schert, um dem Hund zu "sagen": Ich tu Dir nix! Und sie ist noch nie von einem Hund gebissen worden. Viele Hunde lassen sich ja nicht gern von Fremden so behandeln/bedrängen und schnappen dann schon mal zu. Und es gibt einige Hunde, die bei Friseur einen Beisskorb umkriegen oder sogar z.B. nur mit Narkose geschoren werden können.
Für mich ist das Beobachten der Hunde beim Trainieren/Erziehen in Bezug auf gezeigte Beschwichtigungssignale wichtig. Wenn der Hund mir zeigt: Bitte tu mir nix! Du machst mir Angst! - dann mache ich definitiv was falsch und ich kann meine Vorgehensweise/Körpersprache entsprechend ändern. Nur wenn der Hund ohne Stress trainieren kann, dann kann er auch erst etwas lernen.
Wenn z.B. bei einem Kommando der Hund permanent über die Nase leckt, Kopf wegdreht, regelrecht einfriert, wird das sehr häufig falsch verstanden - der hört ja gar nicht! Ist der schwerhörig? Aber dabei hört er sehr gut, was Herrchen/Frauchen sagt, aber der Ton und/oder die Körpersprache macht dem Hund Stress/Angst. Häufig wird der Ton aber noch schärfer und die Körpersprache noch massiver, sodass dann gar nichts mehr funktioniert. Dabei ist den Besitzern überhaupt nicht bewusst, dass sie selber daran Schuld sind, dass der Hund das Kommando nicht ausführt/nicht ausführen kann!
Mir ist es damals jedenfalls wie Schuppen von den Augen gefallen und ich achtete Umgang mit Enneah sehr genau auf ihn / welche Signale er zeigt. Ich wollte/will ja, dass er sich bei uns wohlfühlt und dass ich ihm auf gar keinen Fall noch zusätzlich Angst mache! Allein schon beim z.B. gemeinsamen Kuscheln soll es ihm auch gefallen und wenn er dann Nase leckt oder gähnt, dann bedränge ich ihn zu sehr und schalte einen Gang zurück, damit auch er das Kuscheln geniessen kann.
Herzliche Grüße von Antje
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- Christiane138
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Re: Beschwichtigungssignale - Calming signals
Aber dedeutet das, dass sie jedes Mal wenn sie die Nase lecken oder gähnen eine Beschwichtigungsgeste zeigen ???
Ich dachte, es handelt sich dabei um eine Übersprungshandlung ...
Na, ich seh schon, muss das Buch dringend lesen
Ich dachte, es handelt sich dabei um eine Übersprungshandlung ...
Na, ich seh schon, muss das Buch dringend lesen
Viele liebe Grüße,
Christiane
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- Christiane138
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Re: Beschwichtigungssignale - Calming signals
Viele liebe Grüße,
Christiane
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Re: Beschwichtigungssignale - Calming signals
Christiane138 hat geschrieben:Aber dedeutet das, dass sie jedes Mal wenn sie die Nase lecken oder gähnen eine Beschwichtigungsgeste zeigen ???
Ich dachte, es handelt sich dabei um eine Übersprungshandlung ...
Na, ich seh schon, muss das Buch dringend lesen
Macnhmal ist Gähnen auch einfach Gähnen. Der Butz leckt sich z.B. immer kurz über die Nase bevor er gähnt und zwar auch dann, wenn er "alleine" in seinem Körbchen liegt und grade total abchillt (anders kann man das nicht nennen), weil wir grade von einem tollen Spaziergang zurück gekommen sind oder so. Das ist dann wirklich einfach nur Gähnen und sonst nix. Auch keine Übersprungshandlung.
Wenn der Butz beschwichtigen will (beim Training z.B.), dann lässt er z.B. die Ohren extrem hängen und schaut demonstrativ in eine andere Richtung und friert dabei regelrecht in seiner Position ein.
Pjakkur hat das so von ihm gelernt und macht es genauso. Für mich ist das dann immer ein Zeichen, dass ich ihn grade überfordere und ich einen Gang runter schalten muss.
- Christiane138
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Re: Beschwichtigungssignale - Calming signals
Danke für die nette Erklärung . Ich denke, es ist so wie immer beim Hund. Man muss einfach das gesamte Verhalten sehen.
Trotzdem - oder gerade deswegen - werde ich mich wohl auch in dem Thema mal ein bisschen einlesen. Bei mir ist immer das "Problem", dass wenn ich jemandem vertraue, so wie meiner Hundetrainerin, dann tu ich mich schwer, Sachen dazuzunehmen, weil mich das dann "verwirrt".
Das Thema Hund ist ja so komplex und ich möchte so gerne möglichst alles richtig machen, dass mich das schon ganz schön unter Druck setzt und dann höre ich halt lieber auf eine Meinung und orientiere mich daran - vor allen Dingen, wenn ich da vollstes Vertrauen habe. Versteht ihr was ich meine????
Ich weiß gar nicht wie die Trainierein zu den Beschwichtigungssignalen steht . Könnte mir aber gut vorstellen, dass sie da auch drauf achtet, weil sie immer ganz genau guckt und erklärt was der Hund gerade ausdrückt .
Ich bin übrigens sonst niemand, der nur auf eine Meinung hört und alles andere außen vor lässt . Nur beim Hund ist es so komplex, dass ich mich manchmal überfordere
Trotzdem - oder gerade deswegen - werde ich mich wohl auch in dem Thema mal ein bisschen einlesen. Bei mir ist immer das "Problem", dass wenn ich jemandem vertraue, so wie meiner Hundetrainerin, dann tu ich mich schwer, Sachen dazuzunehmen, weil mich das dann "verwirrt".
Das Thema Hund ist ja so komplex und ich möchte so gerne möglichst alles richtig machen, dass mich das schon ganz schön unter Druck setzt und dann höre ich halt lieber auf eine Meinung und orientiere mich daran - vor allen Dingen, wenn ich da vollstes Vertrauen habe. Versteht ihr was ich meine????
Ich weiß gar nicht wie die Trainierein zu den Beschwichtigungssignalen steht . Könnte mir aber gut vorstellen, dass sie da auch drauf achtet, weil sie immer ganz genau guckt und erklärt was der Hund gerade ausdrückt .
Ich bin übrigens sonst niemand, der nur auf eine Meinung hört und alles andere außen vor lässt . Nur beim Hund ist es so komplex, dass ich mich manchmal überfordere
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Christiane
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Re: Beschwichtigungssignale - Calming signals
Christiane138 hat geschrieben:
Das Thema Hund ist ja so komplex und ich möchte so gerne möglichst alles richtig machen, dass mich das schon ganz schön unter Druck setzt und dann höre ich halt lieber auf eine Meinung und orientiere mich daran - vor allen Dingen, wenn ich da vollstes Vertrauen habe. Versteht ihr was ich meine????
Ja, das verstehe ich, aber zu verkrampft sein ist auch nicht gut. Erfreu Dich an Deinem Hund, beobachte ihn und hör auf Dein Bauchgefühl und wenn dann noch Dein Bauchgefühl mit den Ansagen Deiner Trainerin übereinstimmt ist doch alles super. Ich hab z.B. bevor Pjakkur zu mir kam genau gar kein Welpenbuch gelesen sondern nur eins über allgemeines Hundeverhalten. Bei der Erziehung bin ich dann nach dem Bauchgefühl gegangen. Ich war z.B. nie in einer Hundeschule, hatte nur mal zeitweise auch eine private Trainerin, die mir nach einem halben Jahr sagte, dass ich sich eigentlich nicht brauche und das mit meinen Jungs sehr gut mache. Ich könnte sie jederzeit bei Problemen ja nochmal anrufen. Alleine diese Sicherheit im Rücken zu haben hat mir sehr geholfen und ich habe meine Trainerin seit 3 Jahren nicht mehr gesehen
Man kann eh nicht alle Hunde über einen Kamm scheren. Ich habe hier z.B. zwei komplett gegensätzliche Charaktere sitzen, die ich beide im Alltag und beim Training komplett unterschiedlich behandeln muss. Was bei dem einen gut funktioniert funktioniert bei dem anderen noch lange nicht.
- Christiane138
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Re: Beschwichtigungssignale - Calming signals
Keine Sorge, ich mach mich immer wieder bewusst locker und versuche die Zeit mit Knicka einfach auch zu genießen .
Aber wenn ich anfange drüber nachzudenken, so wie hier jetzt halt, dann geht es wieder mit mir durch ...
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Viele liebe Grüße,
Christiane
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Re: Beschwichtigungssignale - Calming signals
Viel Hundeschulen bieten auch Seminare zu dem Thema an. Ich finde es auch total spannend. Besonders wenn man einen Pudel hat und auf einen Pitbull oder Faltenhund trifft . Hab mal so ein Seminar mitgemacht, auch schon Bücher drüber gelesen und immer noch bin ich manchmal nicht schnell genug, um gerade meinen Großen richtig zu lesen. Ich glaube das geht mir in 5 Jahren noch genauso . Macht auch Spaß, wenn man in der Huschu außen steht und mal ganz unbeteiligt die Hunde untereinander oder mit ihren Menschen beobachtet.