Also ich seh` das so: Kann man machen, muss man aber nicht - wir machen es nicht.
Meine beiden machen von sich aus keine Zerrspiele mit mir.
Auch unter sich machen die beiden keine Zerrspiele.
Bei Enneah ist es so, dass er mit das Spielzeug sofort überläßt, wenn ich mich nur nähere und wenn ich ihn dann doch mal dazu animiere festzuhalten, lass ich ihn schnell gewinnen, um sein Selbstvertrauen zu stärken. Besser für ihn sind Suchspiele, bei denen er sich die Belohnung (Spielzeug/Leckerchen), mit mir gemeinsam, selbst erarbeitet. Oder selbst kleine Übungen, wie ein einfaches Sitz mit überschwänglichem Lob machen ihm mehr Spass und geben Selbstvertrauen.
Bei Antaris ist es so, das er durch Animieren schon mal länger festhält. Aber so richtig Spass macht ihm das nicht. Man merkt, dass er nur mir zuliebe festhält. Er selbst würde lieber sofort loslassen. Er macht auch lieber Suchspiele, Apportieren, Fangen.
Beim Zerr-Spiel kann schnell aus Spiel-Ernst werden, aus Hundesicht. Zum einen kann es ein tolles Spiel sein, aber auch schnell für den Hund darum gehen, der Stärkere zu sein/die Beute zu bekommen. Je nach Größe des Hundes, sind diese meist dem Halter/Rudelführer körperlich sowieso überlegen. Meiner Meinung nach, sollten "Spiele" auf körperlicher Ebene zwischen Hund und Halter nicht stattfinden, wie z.B. Zerren, Rempeln, Schubsen, am Fell/Ohren/Rute ziehen und was es noch so alles geben mag.
In einem Wolfs- oder Hunderudel würde sich der Rudelführer nur auf körperliche Auseinandersetzungen (Spiel???) einlassen, wenn es um die Verteidigung von Ressourcen und /oder Rangordnung geht. Und der Stärkere gewinnt und ist kurz gesagt, neuer Rudelführer. Es gibt auch Meinungen, die besagen: Erwachsene Hunde spielen nicht. Es steckt immer ein ernster Hintergrund dahinter. Es geht entweder um Futter, andere Ressourcen, wer ist der Stärkere, Rangordnung usw.. Dem würde ich weitestgehend zustimmen, bin aber der Meinung, dass es durchaus Hunde gibt, denen es wirklich nur ums Spielen geht, also aus Spass an der Freude. Und wer gewinnt, ist ihnen dann letztendlich egal.
Letztendlich muss jeder selber wissen, welche Spiele/Aktivitäten er mit seinem Hund machen möchte. Und wenn bestimmte Regeln/Grenzen eingehalten werden, ist eigentlich alles erlaubt.
Soviel wollte ich gar nicht schreiben, jetzt ist es wieder ein „halber“ Roman geworden.
