Wielange wird noch verknüpft?

[Hauptstadtpudel]

Ich versuche mich an den Tipp zu halten, wenn der Welpe angeleint ist, bei jedem Ziehen stehen zu bleiben, zu warten, bis der Hund den Zug auf die Leine durch Zurückkommen auflöst. Und dann weiterzugehen.
Was macht mein kleiner Stinker?
Er legt sich mit Zug auf der Leine ins Platz und versucht es "auszuliegen" .
Ich bleibe stehen, manchmal mehrere Minuten, bin zum Glück nie in Eile, und mache ihn auch eher an die Leine wenn wir auf dem Rückweg sind, er schon seine Erlebnisse hatte und sich auch ausgetobt hat.
Nun frage ich mich, wenn es dann nach mehreren Minuten weitergeht verknüpft der Hund das dann noch mit der vorausgegangen Handlung ("Ich habe an der Leine gezogen")?
Ich muss gestehen,manchmal locke ich ihn auch, wenn so gar nix von ihm kommt, aber er wirkt da mitunter auch regelrecht verstört
Wahrscheinlich muss ich das dann auch mal aushalten, aber ich habe den Eindruck er wird mir gegenüber misstrauisch, - gerade, wenn die Situation mehrmals hintereinander durchlebt wird - und das möchte ich auf keinen Fall.

[Sanne]

Hi,

Was er lernen soll ist ja "wir bewegen uns nur vorwärts wenn die Leine locker ist". Das lernt er auch, wenn es länger dauert bis er von sich aus die Leine wieder locker lässt.

Ich hätte jetzt spontan gesagt "lock ihn mal", aber wenn er darauf nicht gut reagiert, würde ich das lieber lassen.

Wie reagiert er, wenn du bei Zug umdrehst statt stehenzubleiben?

lg,
Sanne

[Hauptstadtpudel]

Habe ich noch nicht gemacht.
Im Freilauf funktioniert es super, auch bei starker Ablenkung, er löst sich recht schnell selbst von Hunden mit denen er gerade spielt und folgt mir.
Probiere ich dann auch mal mit Leine, aber dann ziehe ich ihn erstmal hinter mir her, oder soll ich die Leine loslassen?

[Elli]

Wenn du es mit Richtungsänderung versuchen möchtest, dann mit angeleintem Hund. Du solltest ihm dann keine Aufmerksamkeit geben, sondern ohne Kommentag dir Richtung ändern. Läuft er dann locker mit und zeigt Aufmerksamkeit, dann solltest du das auch direkt belohnen damit er das positive festigt.

[Hauptstadtpudel]

Okay, dann werde ich das in nächster Zeit so machen.
Werde berichten...

[Catalina]

Verknüpft wird immer, auch ein alter Hund kann noch lernen.

Wenn er dich verwirrt/irritiert anschaut, dann weiß er nicht was du von ihm willst. Auch das hinliegen und somit "ausliegen" der Situation ist für mich ein klares Zeichen dafür, dass er noch nicht verstanden hat um was es geht bzw was du von ihm willst, wenn du stehen bleibst.
Kommuniziere mit ihm. Mach ihm deutlich welches Verhalten du toll findest, belohne ihn dafür (locken ist dabei - zumindest im Welpenalter - erlaubt).
"Strafen" im Sinne von Richtungswechseln sind in meinen Augen dabei auch okay und auch sehr effektiv. Er wird schnell merken, dass er dich im Auge behalten muss, wenn er nicht in die Leine laufen will.

[Hauptstadtpudel]

Also ich werd versuchen ihm noch deutlicher zu zeigen, was ich von ihm will.

[Christiane138]

Ich würde es auch mit Richtungswechsel probieren, wenn er sich hinlegt. Achte darauf, das du die Leine nicht nachgibst - also am besten mit beiden Händen vor dem Bauch halten, weil du sonst doch immer wieder mit der Leine Impulse gibst bzw. von dir aus lockerer lässt.

Zumindest war das bei mir so . Wir machen jetzt gerade einen Leinenführigkeits-Kurs - heute war das zweite Mal.
Ganz schön anstrengend, aber ich hab für mich das Gefühl, das wir jetzt viel besser exakter werden als vorher.
Nur mit ein Paar Tipps ...

[elkel]

wie lange hast du den welpen schon?
also mag vielleicht ein wenig provozierend verstanden werden , aber ich habe meinen 9 wochen alten welpen die ersten 4 wochen übehaupt nicht an die leine genommen, ich nutze ausschliesslich den folgetrieb. dabei wird jede nähe an mich belohnt. erst später fange ich mit leine an. damit ist das problem des hinlegens schon fast erledigt. ich habe nicht einmal einen richtungswechsel gemacht sondern bei bremsen sofort gelockt und den zeigefinger als sogenannten target nach unten gehalten. er ist jetzt 18 wochen alt und geht exakt neben mir, bis jetzt keinerlei druck auf der leine, weder von mir noch von ihm, mein pudelhals bleibt jungfräulich. ist er mal länger am schnüffeln als ich das möchte gibts da den befehl schsch schsch schsch und er folgt sofort. die leinenrepriesen sind nachwievor so kurz das er die präzision mit seiner konzentration schon gut halten kann.

ich hoffe das bleibt so

gr elke

[Sanne]

Hi,

Was ich wichtig finde, ich würde mit dem Richtungswechsel keinesfalls warten bis er sich hingelegt hat, sondern in dem Moment Richtung wechseln in dem er aus dem von dir erwünschten Bereich rausgeht. Ich würde ihn dabei durchaus freundlich ansprechen, kurz warten und zum mitkommen animieren. Es soll ja keine Strafe oder unangenehme Erfahrung sein, er soll nur merken dass es nicht in seine Richtung geht wenn er zieht.

Genauso kannst du das auch ohne Richtungswechsel machen, sobald er aus der von dir gewünschten Position rausläuft, bleibst du stehen, sprichst ihn an und lockst ihn über Körpersprache und freundliches Ansprechen wieder in die richtige Position.

Er soll ja erstmal verstehen dass es eine bestimmte Position gibt in der er sein soll. Leckerli würde ich persönlich dabei nicht einsetzen, mir wäre die Gefahr zu groß dass er in der Zukunft immer wieder zu weit vorläuft, damit er zurückgeholt wird und dann ein Leckerli bekommt.

Dafür ist es natürlich auch nötig, dass du für dich definierst was du haben willst. Soll er neben dir laufen oder soll er nur nicht im Leinenende hängen? Überleg dir wie es später mal ausschauen soll, habe dieses Ziel vor Augen und arbeite darauf hin.

lg,
Sanne

[Hauptstadtpudel]

wie lange hast du den welpen schon?
also mag vielleicht ein wenig provozierend verstanden werden , aber ich habe meinen 9 wochen alten welpen die ersten 4 wochen übehaupt nicht an die leine genommen, ich nutze ausschliesslich den folgetrieb. dabei wird jede nähe an mich belohnt. erst später fange ich mit leine an. damit ist das problem des hinlegens schon fast erledigt. ich habe nicht einmal einen richtungswechsel gemacht sondern bei bremsen sofort gelockt und den zeigefinger als sogenannten target nach unten gehalten. er ist jetzt 18 wochen alt und geht exakt neben mir, bis jetzt keinerlei druck auf der leine, weder von mir noch von ihm, mein pudelhals bleibt jungfräulich. ist er mal länger am schnüffeln als ich das möchte gibts da den befehl schsch schsch schsch und er folgt sofort. die leinenrepriesen sind nachwievor so kurz das er die präzision mit seiner konzentration schon gut halten kann.

ich hoffe das bleibt so

gr elke

Glückwunsch! Das klappt ja super bei Euch!
Ich lass ihn soviel wie es geht frei laufen, ist aber in Berlin nicht immer machbar. Wie ich geschrieben habe folgt er gut und bleibt/kommt bei/zu mir auch bei starker Ablenkung.
Das mit dem Zeigefinger als Target mach ich auch, funktioniert schon ganz gut, manchmal aber auch nur mäßig .
Er wird morgen 11 Wochen alt, und ist heute seit 2 Wochen da.
Er macht sich prima, kann sich in dem Alter aber auch noch nicht sooo lang konzentrieren, das ist ja klar.

Ich hatte die Frage hier reingestellt, weil ich mich fragte, ob er das überhaupt begreift:
1) Zug auf der Leine
2) Nichts geht mehr
3) Irgendwann bewege ich mich, Zug lässt nach, es geht es wieder weiter, an den Zug auf der Leine kann er sich dann nicht mehr erinnern, aber er nimmt vermutlich wahr, dass KEIN Zug mehr da war und es dann gleich weiterging..?

Wie gesagt, ich erwarte keine Leinenführigkeit, wollte mich aber an die Empfehlung, den Hund NIE durch Zug an sein Ziel kommen zu lassen halten und war aufgrund seiner Reaktion verunsichert.

[Resi]

Ich habe es immer so gehalten, dass ich die Hunde gar nicht erst so weit kommen lasse das die Leine sich strafft. Ansprechen wenn die imaginäre Linie überschritten wird und wenn Hund dann schaut ihn mit einer kleinen Handbewegung weider neben mir einsortieren. Anfangs mit Futter später ohne.

[Hauptstadtpudel]

Ich habe es immer so gehalten, dass ich die Hunde gar nicht erst so weit kommen lasse das die Leine sich strafft. Ansprechen wenn die imaginäre Linie überschritten wird und wenn Hund dann schaut ihn mit einer kleinen Handbewegung weider neben mir einsortieren. Anfangs mit Futter später ohne.

Klingt auch gut - ich schlaf jetzt mal ne Nacht drüber...
Danke Euch allen erstmal!

[kleinAnton]

"Ich bleibe stehen, manchmal mehrere Minuten"
das tue ich auch, z.B. wenn ich etwas schönes sehe, z.B. einen Sonnenuntergang.
Ich bleibe keine Sekunde irgendwo dumm herumstehen, weil ich mir davon erhoffe, dass mein Hund oder mein Kind oder mein Enkelkind aus meinem "Stehen" heraus deutet, dass ich etwas von ihm erwarte.

[Samsi]

"Ich bleibe stehen, manchmal mehrere Minuten"
das tue ich auch, z.B. wenn ich etwas schönes sehe, z.B. einen Sonnenuntergang.
Ich bleibe keine Sekunde irgendwo dumm herumstehen, weil ich mir davon erhoffe, dass mein Hund oder mein Kind oder mein Enkelkind aus meinem "Stehen" heraus deutet, dass ich etwas von ihm erwarte.

Es funktioniert aber zumindest bei Hunden ganz gut . Wenn das Prinzip erst mal vom Hund verstanden wurde, sortiert er sich auch fix wieder ein. Sam hat so die Leinenführigkeit gelernt und bei Paula frische ich so die Leinenführigkeit inzwischen auch wieder auf und werde das intensiver machen, wenn sie im Urlaub hier ist.
Aber in der Hundeerziehung gibt es viele Wege, die nach Rom führen, und nicht nur einen einzigen, richtigen Weg.