Pfefferspray?

[ditte]

Hallo,

da ich heute wieder einmal von tödlichen Angriff eines Schäferhundes auf einen Jack-Russell-Terrier gelesen habe, beschäftigt mich die Frage, wie kann man sich und seinen Hund evtl. schützen. Die Besitzerin des tödlich verletzten Tieres wurde beim Versuch, ihren Hund zu schützen, in die Hand gebissen. Könnte man nicht in solch einen Notfall Pfefferspray anwenden? Mir wird richtig Angst und Bange, wenn ich mir vorstelle, dass mir nächstes Jahr als Pudelhalterin so etwas passieren könnte. Anscheinend war der Jack-Russell angeleint und die Besitzerin saß mit ihm auf einer Bank, als ein Fahrradfahrer mit 2 Schäferhunden auftauchte, von denen einer sofort auf die Frau und ihren Hund zustürmte. Man ist so hilflos!

Ditte

[nase]

Hallo,
unser Hund ist zwar größer, aber wir sind auch schon mehrfach attackiert worden von einem DSH, einem Mischling, einem Rhodesian Ridgeback und einem Detusch Drahthaar. Nachdem Pedro einmal so gebissen wurde, dass sein Ohr in Vollnarkose genäht werden musste, brülle ich jetzt immer "Hau ab!" und schmeiße mich mit lautem Getöse zwischen die Hunde.
Seitdem ist uns nichts mehr passiert, in der Regel ziehen die Angreifer dann völlig verdutzt ab. Bei uns waren diese Situationen immer völlig überraschend, da hätte ich gar keine Zeit gehabt, ein Spray zu ziehen.

[Elli]

Nachdem mein erster Hund mal gebissen wurde und die Wunde auch getackert werden musste, habe ich immer ein Spray dabei. Ich fühle mich wenn ich es dabei habe schon etwas wohler und eingesetzt hab ich es auch schon und zwar erfolgreich.
LG Elli

[A.madeo]

Pfefferspray kann bei unentschlossenen Hunden wirken, bei verbissenen eher weniger. Bei manchen Hunden zeigt es übehaupt keine Wirkung.
Da ist die Vorgehensweise mit dem Anschreien noch eher erfolgversprechend.
Wenn sich die Hunde dann verbissen haben, kann man versuchen, den Angreifer an den Hinterbeinen auszuhebeln, funktioniert aber auch nicht immer. Und wenn man mutig ist, rettet den eigenen Hund noch der Griff ins Halsband des Angreifers. Reinfassen, zudrehen, nach ca. 10 sec. hat der fremde Köter keine Luft mehr und läßt los. Kostet aber je nach Gegner Überwindung.

[Rohana]

Und Du musst höllisch schnell sein, wenn Du da wirklich mit der Hand dazwischen willst. Deutlich ungefährlicher für Deine Finger ist dies: Jacke ausziehen und drüberwerfen. Die plötzliche Dunkelheit führt meist dazu, dass der Angreifer einfach irritiert ist und loslässt. - Zugegeben, im Sommer, wenn man nur im T-Shirt unterwegs ist, wird es dann schwierig für uns Mädels .

[Moni]

Wenn du das Pfefferspray griffbereit hast . Was auch geht ist Kältegas aber das nicht brennbare, wie es in den Sprühhalsbändern verwendet wird, das ist nich so schlimm für die Schleimhäute, die Hunde oder Menschen erschrecken aber tierisch.
Die JAcke find ich ne gute Idee- wahrscheinlich geht dann die Leckerlisuche in der Jacke los .Aber bis ich meine ausgezogen kriege wär es wahrscheinlich auch etwas spääät.

[Nicole]

was auch gut helfen soll eine Wasser Flasche oder eine Wasser Pistole das hat auch Wirkung gezeigt das haben sie bei Galileo gezeigt

hier das Video

http://www.prosieben.de/tv/galileo/vide ... 1.3175696/

den auch ich bin schon am über legen wie ich am besten meine Hunde schützen kann

[ditte]

Ich habe es mir schrecklich vorgestellt, seinem Hund nicht helfen zu können

Ausserdem stand heute ein Artikel in unserer Zeitung, in dem berichtet wurde, wie ein Hund von einer Fuchsfalle getötet wurde Sein Todeskampf dauerte fast eine Stunde, da keiner ihn aus der Falle befreien konnte, bis der Jäger kam. Diese Fallen sind ja sehr umstritten, aber werden noch verbreitet eingesetzt. Diese Falle sollte einem Fuchs das Genick brechen, bei dem armen Hund war es ein langer Todeskampf. Ich würde verrückt werden, wenn meinem Hund so etwas passieren würde.

Ditte

[A.madeo]

Und Du musst höllisch schnell sein, wenn Du da wirklich mit der Hand dazwischen willst.

Nicht dazwischen, viel zu gefährlich. Erst, wenn sich der Gegner verbissen hat. Dann hat man ein paar Augenblicke, wo man beherzt zugreifen kann und man sollte dann auf Teufel komm raus auch nicht mehr loslassen.
Da ja Pudel beim ein oder anderen absolut ins Beuteschema passen, durfte ich diese Technik leider schon des Öfteren ausprobieren, IMMER mit Erfolg. Wobei ich mir geschworen habe, irgendwann lasse ich nicht mehr los. Diese agressiven Viecher, die frei herum laufen und auf anderleuts Hunde losgelassen werden, gehen mir langsam auf den Senkel. Und warum müssen die immer meine freundlichen Püs unter sich begraben??? Wäre ja letztendlich nur eine aus der Not heraus geborene Sachbeschädigung...

[Shilana]

Wenn ich solche Berichte lese, bekomme ich glatt wieder Angst. Auch wenn es nun, da wir umgezogen sind viel besser geworden ist...ein Paar Irre laufen noch immer mit ihren total bekloppten Hunden herum. Letztens geht auch einer voll auf meinen Winzling Rika drauf, dabei hätte das dummer Herrchen noch zwei Minuten hinter seinem Zaun abwarten können, bis wir vorbei sind. Zumal ich mittlerweile zusätzlich mit Baby unterwegs bin und DAS macht mir richtig Angst, dass nicht nur meinem Pudel was passieren könnte sondern auch meinem Kind! Gott sei Dank hat in dem einen Fall mein Vater, der gerade zu Besuch war, den Kinderwagen geschoben und nicht ich...denn der "nette" Goldi der da auf Rika losging hat auch mich ziemlich gerammt. Nicht auszudenken was eventuell hätte passieren können, wenn ich meine Tochter im Tragetuch getragen hätte

Nur nehmt benutzt mal ein Pfefferspray gegen nen angreifenden Hund, wenn ihr mit Baby unterwegs seid...auch wieder ziemlich blöd

[Catalina]

Ich persönlich würde von Pfefferspray oder Reizgas und ähnlichem Abstand nehmen.

Wenn man damit sprüht, sprüht man nicht nur den angreifenden Hund an, sondern trifft garantiert auch den eigenen Hund. Kommt dann noch Wind ins Spiel kann man sich damit ganz einfach selber ausser Gefecht setzen.

Wer wirklich ein Spray benutzen will und sich nur damit sicher fühlt, der sollte auf das bereits erwähnte "Eisspray" oder den "Pet Corrector" zurückgreifen. Beides ist unschädlich aber trotzdem wirksam.

[Püdeli]

Dem Pfefferspray stehe ich auch eher skeptisch gegenüber: man muss zunächst erstmal nah genug an den anderen Hund drankommen, außerdem kann es nach hinten losgehen.
Ich kann auch nur davon abraten, zwischen die kämpfenden Hunde zu greifen. Die Verletzungsgefahr ist viel zu groß. Wenn man geeignetes Schuhwerk anhat, kann man eventuell durch Tritte versuchen die Hunde zu trennen. Ich werfe immer mein Schlüsselbund (ist schön groß und schwer) auf den Angreifer. So manchen konnte ich dadurch auch schon in die Flucht schlagen. Wirkt aber am besten, wenn man noch die Vorkampfphase erwischt. Meine Schwester hat ein Schlüsselband an ihrem Schlüsselbund, den hat sie während der Läufigkeit ihrer Hündin immer als Schleuderwaffe gegen penetrante Rüden eingesetzt, die ohne Herrchen unterwegs waren und sich durch herkömmliche Methoden nicht vertreiben lassen wollten.

Selbstsicheres Auftreten beeindruckt viele Hunde. Wir haben hier eine Kleine Münsterländerin, deren dämliches Herrchen immer meint, dass sein überhaupt nicht hörender Hund auch mal frei laufen sollte. Die Hündin will nicht mal freundlich "Hallo" sagen, sondern geht sofort drauf. Die hat ein richtig blödes Gesicht gezogen Herrchen übrigens auch ), als ich bei einem Angriff ihrerseits sofort lautstark zum Gegenangriff übergegangen bin, Schlüssel schon wurfbereit in der Hand. Da hat sie dann mal fix den Schwanz eingezogen und den Rückzug angetreten.

Rosalie lässt sich allerdings im Falle eines Falles auch nicht die Butter vom Brot nehmen. Wenn sie angegriffen wird, hält sie ordentlich dagegen. Nichtsdestotrotz graut mir vor dem Tag, wo mal wirklich einer stärker ist als sie.

[Schneeflöckchen]

Mit meiner Zwerg Kessi sind wir auch schon öfters von so toll "sozialiersten" Hunden dumm angemacht worden (meiner ist gaaanz lieb, hach die Kleine ist aber ängstlich, )
Ein beherztes und sehr selbstsicheres Auftreten, mit der Leine werfen, Knie und Füße "ausfahren" und ein scharfes Anrufen des blöden Köters hilft echt Wunder. Die blöden Sprüche des anderen Hundehalters muss man allerdings irgnorieren (was, Sie schlagen meinen Hund!?!?). Einige Hundebesitzer von großen Hunden finden es auch ganz toll wenn das Umfeld Angst vor deren Hunden hat. 1-2 Mal so eine o.g. Aktion und dann werden häufig diese Hunde schlauer als das andere Ende der Leine und halten Abstand (ein böser Blick und Schwarzenegger-Haltung reicht dann schon aus).

Ich hatte in der Vergangenheit auch über Pfefferspray nachgedacht, es aber verworfen, da in einem Käuel Hunde auch der eigene getroffen werden kann. Habe es dann wie beschrieben umgesetzt und wir haben seitdem deutlich weniger Probleme.

[Fruit Loop]

Das Video von Galileo finde ich jetzt nicht so der Burner. Erstens, weil ich den dämlichen Superstandman nicht abkann, der macht ja ganz oft irgendwelchen Mist für Pro7, und die eingespielten Knurrgeräusche...no comment.
Das mit dem Wasser, nun ja, kommt sehr auf den Hund an.
Was auch funktioniert, wenn sich zwei Hunde schon verbissen haben: An die Eier greifen und rumdrehen. Setzt natürlich voraus, dass man einen Rüden vor sich hat. Beim Eingreifen in die Situation kann es natürlich auch gut sein, dass der Hund nach hinten geht, schon alleine aus Reflex. Wenn man zu zweit ist, vielleicht ne Kombination aus Luft zudrehen & an die Eier.
Will man einen Schwerzreiz setzen, muss der natürlich stark genug sein, je nach Hund unterschiedlich. Sehr empfindlich ist auch die Partie hinter den Rippen. Hat man den Hund fest am Halsband und kickt da rein, sollte er wohl auch loslassen.
Anschreien nur zur Abwehr, hängen die Hunde schon zusammen, stachelt das nur auf.
Hat der Hund kein Halsband an, kann man zum Luft abdrehen auch direkt an die Luftröhre/den Kehlkopf gehen und da zudrücken.
Nie an dem Hund reißen oder ziehen, wenn er zugebissen hat, dass macht den Schaden am Opfer nur größer.

[dagmarjung]

Ich achte auf entgegenkommende Hunde und wenn einer sich fixierend und mit hohem Tempo Cara nähert, warte ich nicht erst ab ob der 'nur spielen' will. Ich setze auch auf die Schwarzennegger-Methode: körpersprachlich hoch aufbauen und mit voller Breitseite und ausgebreiteten Armen entgegentreten. Einen Gegenstand werfen, so vorhanden, Rucksack, Schlüsselbund. Das Fahrrad als beweglichen Zaun dazwischen bringen oder notfalls entgegenschleudern. Und dazu den Gegner derartig anbrüllen, daß ich danach noch tagelang heiser bin. Also ich tue alles, um den Angreifer noch vor dem ersten Biß gehörig aus dem Konzept zu bringen.

Man hat in diesem Moment den Vorteil, daß der angreifende Hund nur sein Opfer auf dem geistigen Bildschirm hat, den Menschen daneben hält er für unwichtig und nimmt ihn kaum wahr. (seinen eigenen Besitzer ignoriert er typischerweise ja auch.) Und dann auf einmal so eine Überraschung! Da sind ja zwei statt einer, und einer davon ist groß, laut und eklig! Das bremst den Hund vielleicht nicht völlig aus, aber es nimmt ihm im Normalfall schon gehörig den Wind aus den Segeln.

Solche Situationen gibt es nicht oft, das tue ich wirklich nur wenn ich ernsthaft um Caras Leben und Gesundheit fürchte, aber eben doch lieber einmal zuviel als einmal zu lang abgewartet. So etwas passiert ja meist in Sekunden, da bleibt keine Zeit für lange Überlegungen. Daher habe ich auch kein Pfefferspray oder ähnliches, ich würde zu lange brauchen um es hervorzuziehen und einzusetzen.

Dagmar & Cara