Tierarzt

[Iza-Joy]

Ich weiß nicht genau, wohin mit dem Thema, deshalb packe ich es mal hier rein.
In den letzten Wochen hatte ich ziemlich viel um die Ohren und leider wenig Zeit hier zu schreiben - Cleo und Balou geht es gut, Balou wurde vor 10 Tagen kastriert und hat alles gut überstanden. Heute waren wir zum Fäden ziehen und da kommt nun mein Problem. Ich war zur Kastration nicht bei "meinem" bisherigen Tierarzt in der Tierklinik sondern bei einem anderen, von dem ich viel Gutes hier aus der Nachbarschaft und auch aus meiner Familie gehört habe. Letztendlich kostete die ganze Sache auch 100 Euro! weniger. Der erste Eindruck war auch gut. So konnte ich vor der OP bei Balou bleiben, bis er eingeschlafen war. Nachdem heute die Fäden gezogen waren, bat ich den Tierarzt, mal in die Ohren zu schauen, da Balou gestern beim Kratzen auch gejault hat. Das erste Ohr war noch ganz unproblematisch, beim zweiten hat sich Balou fürchterlich gewehrt, und auch die Helferin konnte ihn nicht festhalten. Da haben Tierarzt und Helferin Balou genommen, auf den Rücken gedreht und ihn dort gehalten. Außerdem hat sich der Arzt über ihn gebeugt und recht hart mit ihm gesprochen. Balou hat das alles ohne Gegenwehr mit gemacht. Dann sagte der Tierarzt zu mir, er mache das, um ihn unterzuordnen, damit er sich bei der Untersuchung nicht so wehrt. Was natürlich Quatsch ist, denn Balou hat sich danach nicht anders verhalten. Ich muss ehrlich sagen, dass ich in dem Moment ziemlich platt war und mir schon klar war, warum er das machte. Aber eigentlich halte ich das für ziemlich falsch!!! Balous Sträuben bei der Untersuchung hatte doch nichts mit Dominanz zu tun, sondern mit Schmerzen. Von einem wildfremden Menschen so untergeordnet zu werden ist doch eine schlimme Sache, oder? Ich frage mich außerdem, ob er sich z. B. bei einem Rottweiler genauso verhalten hätte?! Ich bin im Moment ziemlich verunsichert, da mein erster Eindruck ja sehr gut war und ich hier wirklich mit vielen Menschen gesprochen habe, die nur gut über diesen Tierarzt reden. Wie seht ihr das hier? Würde mich schon interessieren, ob ich "zu weich" bin, oder nicht.
Vielen Dank schon mal an alle, die diesen recht langen Beitrag lesen!

[EnjoG]

Also unser TA macht sowas überhaupt nicht. Taylor hatte ja auch zum Anfang mit den Ohren zutun. Er geht immer gerne zum TA, tritt förmlich gegen die Tür damit er reingelassen wird. Unser TA hat so eine beruhigende Beeinflussung und Stimme, er kann sich so richtig in das Tier hineinversetzen. ich brauche zum Taylor nur sagen, komm wir gehen zum Onkel Lenk, ihr müßt mal sehen, wie der loswetzt. Ich habe meinen TA schon vielen aus der Gegend hier empfohlen, die vordem woanders waren, sie sind alle durchweg von ihm begeistert. Wenn ein Tier Schmerzen hat und da sind sie ja nunmal bei den Ohren besonders empfindlich, muß man beruhigend auf ihn einreden und ihn nicht noch unterdrücken.

[Elli]

Ne ne sowas geht ja garnicht
Da hätte ich nicht mehr an mich halten können. Gut, wenn das Tier sich heftig wehtr das man da schonmal gut festhalten muss, aber sooooo?
Manche haben einfach kein Feingefühl.
LG Elli

[Annie&Marley]

Das hört sich aber übel an Das macht er auch bestimmt nur so lange, bis er mal an den falschen Hund gerät.
Zumal Balou wahrscheinlich eh durch die Kastration, bzw. die Schlafspritze davor, die ja sehr stark brennt und wehtut, nicht gerade gute Erinnerungen an den Tierarzt hat. Zumindest ging das Marley damals so.
Warum ist er nicht auf die Angst deines Hundes eingegangen ? Oft bringt es schon eine Menge, wenn der Hund während der Untersuchung nicht auf dem Tisch stehen muss. Sicherlich war er im Stress (oder gibt es Burn Out nun auch schon bei Tierärzten ? )
Ich hoffe, Balou ist nicht ab jetzt immer misstrauisch, wenns zum Doc geht....

[Phoebe]

Vielleicht hat der gute sonst nur mit Rottweilern...bzw. richtigen Hunden zu tun, wo so was angebracht ist *achtungironie*

[Iza-Joy]

Danke für eure Antworten! Je länge diese Geschichte zurückliegt, desto ärgerlicher macht es mich. Mein "Bauchgefühl" sagt mir einfach, dass Balou eine derart harte Strafe nicht verdient hat. Er hat einfach nur gejault und gewimmert und versucht, dem Griff der Helferin zu entkommen, einfach weil es ihm wehtat. Es gab kein Knurren, kein Schnappen oder irgendetwas in dieser Art. Für mich ist das ein "mit Kanonen auf Spatzen schießen". Ich glaube nicht, dass mich diese Praxis noch mal sieht.