Bolle - die Zeit der Pubertät

Alles rund um die Erziehung.
Antworten
Benutzeravatar
Harli
Supernase
Beiträge: 3578
Registriert: Do Mär 07, 2013 12:18 am
Wohnort: im grünen Umland von Berlin, 2 Mix-Hündinnen

Re: Bolle - neue Zeiten brechen an

Beitrag von Harli »

Schade, @Cindy, dass Du Dich nicht detailierter äußerst, so kann wohl keiner so recht was mit Deiner Kritik anfangen.

Ich habe lange Jahre vollberuflich in der Ausbildung und Umtrainierung von sogenannten Gefahrenhunden gearbeitet. Heute halte ich mir Hunde nur noch privat und arbeite in einer zoologischen Einrichtung u.a. mit Wölfen und „etwas“ größeren Raubtieren.
Jedes einzelne Tier ist ein Individuum mit ganz eigenen Ansprüchen, und auch, wenn es hier im Forum „nur“ ( :wink: !) um Pudel geht: auch ein Pudel ist in erster Linie Tier. Und sollte auch mit Würde so behandelt werden. Ein Vermenschlichen finde ich persönlich eher würdelos. Ein Schritt in die richtige Richtung ist meiner Meinung nach, mich auf die Kommunikation, auf die arteigene Verständigung mit dieser Tierart einzulassen und zu schauen, inwieweit ich Teil seines Sozialgefüges bin, und welche Position ich inne habe.
Und wenn man das genauso schon vorgestern gemacht haben sollte, dann hat man da ja vermutlich weniger falsch gemacht als heute, wo es immer mehr Problemhunde gibt, obwohl die Medien voll sind mit "Erziehungsgurus" und "Hundeflüsterern", die ihre Fangemeinden haben.
Pauschalisieren mag ich nix, Schubladendenken liegt mir fern. Ich mag den Austausch hier im Forum. Bei allem, was uns verbindet, die Begeisterung für unsere Hunde im Allgemeinen und für den Pudel im Speziellen, finde ich es doch auch interessant, forenbelebend und bereichernd, wenn nicht alle dieselbe Meinung vertreten. Nur so kann doch ein Nachdenken zu einem Thema stattfinden.
Auch ich als „alter Hase“ lerne hier im Forum immer noch dazu. Ich übernehme deshalb noch lange nicht alles 1 zu 1, aber ich denke darüber nach, selbst hier bei Erziehungsmethoden, die angesprochen werden und die vielleicht ganz anders sind als meine. Mit meinen Ansichten will ich doch auch keinen missionieren, sondern eher zum Nachdenken anregen.
Alles andere wurde ja schon gesagt.

Katja, ich freu mich ganz doll, dass es voran geht mit Dir und Bolle!
Bild

Benutzeravatar
Samsi
Zwerg-Nase
Beiträge: 710
Registriert: So Aug 26, 2012 2:12 pm

Re: Bolle - neue Zeiten brechen an

Beitrag von Samsi »

Harli hat geschrieben: Jedes einzelne Tier ist ein Individuum mit ganz eigenen Ansprüchen, und auch, wenn es hier im Forum „nur“ ( :wink: !) um Pudel geht: auch ein Pudel ist in erster Linie Tier. Und sollte auch mit Würde so behandelt werden. Ein Vermenschlichen finde ich persönlich eher würdelos. Ein Schritt in die richtige Richtung ist meiner Meinung nach, mich auf die Kommunikation, auf die arteigene Verständigung mit dieser Tierart einzulassen und zu schauen, inwieweit ich Teil seines Sozialgefüges bin, und welche Position ich inne habe.
Nur weil man derartige körperliche Maßregelungen nicht gut heißt, vermenschlicht man aber noch lange nicht den Hund :wink:
Genauso wenig, wie man ein brutaler Schläger ist, wenn man den Hund mal maßregelt.

Ich frage mich aber auch, wenn es schlecht ist, den Hund zu vermenschlichen, warum es dann in Ordnung sein soll, wenn man sich als Mensch "verhundlicht", also meint, wie ein Hund agieren zu können bzw. zu wollen? :n010:
Ein Hund ist ein Hund und ein Mensch ist ein Mensch, das sollte man in beide Richtungen einsehen und akzeptieren, ich denke unsere Hunde sind sich des Unterschiedes mehr als bewusst.
Liebe Grüße,
Steffi mit Paco, Sam, Pepe und Henry

Benutzeravatar
Harli
Supernase
Beiträge: 3578
Registriert: Do Mär 07, 2013 12:18 am
Wohnort: im grünen Umland von Berlin, 2 Mix-Hündinnen

Re: Bolle - neue Zeiten brechen an

Beitrag von Harli »

Samsi hat geschrieben: Ich frage mich aber auch, wenn es schlecht ist, den Hund zu vermenschlichen, warum es dann in Ordnung sein soll, wenn man sich als Mensch "verhundlicht", also meint, wie ein Hund agieren zu können bzw. zu wollen? :n010:
Ein Hund ist ein Hund und ein Mensch ist ein Mensch, das sollte man in beide Richtungen einsehen und akzeptieren, ich denke unsere Hunde sind sich des Unterschiedes mehr als bewusst.
Hm, lass mich nachdenken. Also, ich will mal einen Vergleich wagen, auch wenn der sicher hinkt und ein bisschen schräg am Thema vorbei geht.

Also sagen wir mal so, ich möchte eine Beziehung mit einem Engländer eingehen (ist jetzt mal egal, ob ne geschäftliche oder private oder was auch immer, nur n Beispiel).
Ich kann jetzt mit meinem eckigen komplizierten Deutsch auf ihn einreden, versuchen mich mit gemalten Hinweisen in Bilderrätseln ihm verständlich zu machen, was ich von ihm will. Ich kann ihm auch ein bekanntes Volkslied auf der Blockflöte vorspielen mit der wagen Vermutung, dass ihm der Textinhalt Hinweise gibt, was ich mir von ihm erhoffe. Wenn er offen dafür ist und Interesse an einem Zusammensein mit mir hat, wird er schon irgendwann kapieren, was ich meine, vielleicht über Umwege, Missverständnisse…
Aber um ihm entgegen zu kommen, und um ihm Respekt entgegenzubringen (Würde!) und weil ich mich nicht nur für diesen einen Engländer sondern für Großbritannien insgesamt interessiere, mach ich n paar Sprachkurse, lerne die gängigsten englischen Redewendungen und Höflichkeitsregeln, die es für Engländer so gibt. Und wenn meine Neigungen und mein Talent es hergeben mache ich vielleicht daraus einen Beruf und werde sogar Dolmetscher.
Mit Sicherheit wird ein Engländer mich immer noch als Deutschen outen können, ich werde kaum akzentfrei sprechen, wie ein einheimischer Brite. Aber da ich weiß, wie viel einfacher es für mich als Deutscher ist, englisch zu lernen und wie viel schwieriger für jemand anderes, meine komplizierte Sprache zu erlernen oder zumindest zu verstehen, ist es mir eine Freude und Selbstverständlichkeit, dem Engländer auf diese Art kommunikationstechnisch entgegenzukommen.

Auch ein Hund wird mich leichter verstehen, wenn ich auf seine Art zu kommunizieren eingehe, selbst wenn ich ab und zu ein paar grammatikalische Schnitzer drin habe. :wink:
Übrigens verhundliche ich mich nicht nur im Privaten, sondern „verpferdliche“ mich auch, wenn ich mit Equiden arbeite. Auch da ist es mit der Kommunikation leichter, wenn man die grundsätzlichen Bewegungsabläufe anwendet beim Zusammentreffen oder z.B. die „Lieblingsknabberpunkte“ kennt um einem Pferd/Esel/Zebra näher zu kommen.

Uiuiui, war das jetzt so einigermaßen verständlich, was ich meine? :n010: :D
Bild

Benutzeravatar
Samsi
Zwerg-Nase
Beiträge: 710
Registriert: So Aug 26, 2012 2:12 pm

Re: Bolle - neue Zeiten brechen an

Beitrag von Samsi »

Ja, ich verstehe, was du meinst, denke ich zumindest :wink:

Ich sage auch nichts, wenn man versucht, gewisse Dinge zur Kommunikation zu nutzen.

Aber um mal bei deinem Beispiel zu bleiben:
Wenn man die Sprache nur in Grundzügen beherrscht, wird man sich aber auch kaum an eine wissenschaftliche Dissertation in der Sprache rantrauen und man wird die Sprache eben nie so gut sprechen können, wie ein Muttersprachler und dabei sollte es für uns Menschen eigentlich deutlich leichter sein, eine Fremdsprache möglichst gut zu lernen als eine, dem Menschen wirklich ferne Sprache wie eben die "Hundesprache".

Die englische Sprache bzw. Fremdsprache schwirrte mir hierzu als Beispiel übrigens auch schon länger im Kopf, allerdings eher so:
Wenn man lediglich ein paar Vokabeln der Fremdsprache beherrscht, werden Muttersprachler immerhin einen Teil, den man äußern will, verstehen, aber wirklich gut kommunizieren kann man so noch lange nicht.
Und ich denke eher, dass es sich eher so verhält, wenn ein Mensch versucht, wie ein Hund zu kommunizieren, gewisse "Vokabeln" versteht der Hund, wie z.B. eine wirklich deutliche Körpersprache, aber ich bezweifele, dass die Kommunikation jemals auch nur annähernd so verlaufen wird wie zwischen zwei Hunden.
Andersrum ist es ja auch so, der Hund lernt einzelne "Vokabeln" der Menschensprache einem bestimmten Verhalten zu zuordnen, deshalb versteht er aber längst noch nicht alles, was wir sagen und lernt auch nicht, wie ein Mensch zu kommunizieren.
Liebe Grüße,
Steffi mit Paco, Sam, Pepe und Henry

Benutzeravatar
Harli
Supernase
Beiträge: 3578
Registriert: Do Mär 07, 2013 12:18 am
Wohnort: im grünen Umland von Berlin, 2 Mix-Hündinnen

Re: Bolle - neue Zeiten brechen an

Beitrag von Harli »

Lach, nee, da hast Du Recht, mit nem paar Brocken hündisch wird man wohl nie ein „Dr. Hund“. Da brauchts schon mehr. :D

Mag sein, dass es da auch völlig talentfreie Leute gibt, dann tuts mir um die Hunde Leid, die wahrscheinlich nur verwirrt werden. Dann wäre es wohl besser, eine Art Esperanto zur Kommunikation einzusetzen.
Aber ansonsten – ich geh halt von mir aus – ist es mir eine Selbstverständlichkeit und eine Freude auf mein tierisches Gegenüber auf seine Art einzugehen, alles andere wäre mir auch viel zu umwegig.
Aber auch wenn ichs nicht machen wollte, ein Hund wird immer versuchen, wie ein Hund meine Körpersprache zu deuten, auch wenn ich darüber nicht nachdenke, wird der Hund in mir etwas erkennen, was ich unentwegt als Signal aussende, selbst wenn nur unbewusst. So ist es doch nützlich meine eigene Körperhaltung z.B. zu überdenken, wenn ich „Chef“ sein will, lauf gerade, heb den Kopf, das alleine macht schon viel aus. Das ist auch schon Hundesprache mit Menschenkörper, wenn auch durchaus auf menschliche Kommunikation genauso anwendbar...
Bild

Benutzeravatar
Samsi
Zwerg-Nase
Beiträge: 710
Registriert: So Aug 26, 2012 2:12 pm

Re: Bolle - neue Zeiten brechen an

Beitrag von Samsi »

Ich nutze auch sehr gerne meine Körpersprache zur Kommunikation mit dem Hund und finde es immer wieder erstaunlich, was das so bei einem Hund bewirken kann.

Nur gibt es für mich noch einen gewaltigen Unterschied zwischen Einsatz der Körpersprache zur Kommunikation und körperlicher Maßregelung:
Selbst wenn ich ans Äußerte gehe und eindeutig mit meiner Körpersprache drohe, so erscheint mir das doch noch deutlich sanfter, als eine direkte, körperliche Einwirkung, die unter Umständen auch Schmerz beim Hund verursachen kann.
Auch unsere Hunde nutzen ja lieber erstmal auf die Körpersprache zurück und maßregeln nur in Fällen, in denen das nicht zieht und die es erfordern, wirklich körperlich und so eine Art der körperlichen Maßregelung gehört für mich zur hohen Schule der Hundekommunikation und sollte meiner Meinung nach nur von Profis verwendet werden und zu den Profis zählen da für mich vor allem die Hunde.

Bei den Reitern hieß es früher immer "Sporen muss man sich erst verdienen." So sollte es in meinen Augen auch bei den Hunden sein und genauso wie ein guter Reiter die Sporen nur als kleine, feine Hilfe, quasi wie ein Antippen anwendet, sollte man meiner Meinung körperliche Einwirkungen bei der Hundekommunikation auch nur derartig verwenden.
Liebe Grüße,
Steffi mit Paco, Sam, Pepe und Henry

Benutzeravatar
Harli
Supernase
Beiträge: 3578
Registriert: Do Mär 07, 2013 12:18 am
Wohnort: im grünen Umland von Berlin, 2 Mix-Hündinnen

Re: Bolle - neue Zeiten brechen an

Beitrag von Harli »

Samsi hat geschrieben:
…Selbst wenn ich ans Äußerte gehe und eindeutig mit meiner Körpersprache drohe, so erscheint mir das doch noch deutlich sanfter, als eine direkte, körperliche Einwirkung, die unter Umständen auch Schmerz beim Hund verursachen kann.
Ja, da gebe ich Dir absolut Recht, und in den meisten Situationen wie im Alltag reicht das ja auch aus, unter Hunden genauso wie in einem gemischten Mensch/Hund-Beziehung.
Samsi hat geschrieben:
…und sollte meiner Meinung nach nur von Profis verwendet werden und zu den Profis zählen da für mich vor allem die Hunde.
Ob ein Mensch Profi ist oder nicht, könnte ich erst beurteilen, wenn ich ihn eine Weile in der Ausbildung hatte. Aus der Ferne würde ich kein Urteil fällen wollen. Ich schätze aber mal, da es ja recht schnell zum Erfolg führt bei Bolle, und Katja ein gutes Gefühl bei ihrer Trainerin hat, arbeitet diese durchaus professionell.
…andererseits sind mir schon genug Hunde begegnet, die alles andere als Profis sondern eher absolute Laien waren im hundlichen Miteinander, ja, auch die gibt es. Wenn sie von klein auf keinen Kontakt mit Artgenossen haben durften z.B.. Aber auch einzelne Exemplare, deren Vorfahren für Kämpfe gegeneinander verwendet wurden und auch Individuen bestimmter Rassen, die über viele Generationen genau darauf selektiert wurden. :(
Zum Glück haben wirs hier hauptsächlich mit vergleichsweise leichtführigen Wasser/Apportierhunden zu tun, da reicht häufig ein einmaliger ernsthafter "Denkanstoß" beim Hund und viiiiel Konsequenz. :D
Bild

Koller
Zwerg-Nase
Beiträge: 534
Registriert: Mo Jan 18, 2010 5:53 pm
Wohnort: Schweiz

Re: Bolle - neue Zeiten brechen an

Beitrag von Koller »

Samsi hat geschrieben:
Harli hat geschrieben: Jedes einzelne Tier ist ein Individuum mit ganz eigenen Ansprüchen, und auch, wenn es hier im Forum „nur“ ( :wink: !) um Pudel geht: auch ein Pudel ist in erster Linie Tier. Und sollte auch mit Würde so behandelt werden. Ein Vermenschlichen finde ich persönlich eher würdelos. Ein Schritt in die richtige Richtung ist meiner Meinung nach, mich auf die Kommunikation, auf die arteigene Verständigung mit dieser Tierart einzulassen und zu schauen, inwieweit ich Teil seines Sozialgefüges bin, und welche Position ich inne habe.
Nur weil man derartige körperliche Maßregelungen nicht gut heißt, vermenschlicht man aber noch lange nicht den Hund :wink:
Genauso wenig, wie man ein brutaler Schläger ist, wenn man den Hund mal maßregelt.

Ich frage mich aber auch, wenn es schlecht ist, den Hund zu vermenschlichen, warum es dann in Ordnung sein soll, wenn man sich als Mensch "verhundlicht", also meint, wie ein Hund agieren zu können bzw. zu wollen? :n010:
Ein Hund ist ein Hund und ein Mensch ist ein Mensch, das sollte man in beide Richtungen einsehen und akzeptieren, ich denke unsere Hunde sind sich des Unterschiedes mehr als bewusst.
:klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch:
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Corinne und Familie mit
INUK of Flying Curls (Pudel), geb. 27.04.2011
und Objibwa's Hakas-ROOKIE PD (Toller), 7.9.99 - 8.6.11
für immer und ewig ganz tief in unseren Herzen

Benutzeravatar
Samsi
Zwerg-Nase
Beiträge: 710
Registriert: So Aug 26, 2012 2:12 pm

Re: Bolle - neue Zeiten brechen an

Beitrag von Samsi »

Die Trainerin ist aber nicht diejenige, die die körperliche Maßregelung anwendet, sondern Katja :wink:

Und ich möchte Katjas Fähigkeiten keineswegs schlecht reden, aber meine Erfahrung hat mir bisher gezeigt und dabei gehe ich vor allem auch eben mit von mir aus, da ich mich da selber nicht ausnehme, dass nur wenige Hundehalter bzw. Menschen wirkliche Profis sind bzw. denen ich solche Maßnahmen durchaus zutraue, richtig einzusetzen.

Dass Bolle sich so leicht scheinbar beeindruckt zeigt, spricht in meinen Augen aber letztlich auch dafür, dass man auf eine andere Art und Weise ebenso Erfolg hätte haben können.
Harte Geschütze gehören für mich nur dort eingesetzt, wo auch wirklich harte und gefährliche Fälle sind.

Für mich ist die Einstellung vieler zu solchen körperlichen Maßregelungen hier auch insofern einfach ziemlich verwunderlich, wenn ich bedenke, was für einen "Shitstorm" es vor gar nicht allzu langer Zeit gab, als unter der Aufsicht und Anleitung eines namenhaften Trainers, einem Hund, der laut meinen Informationen bzw. dem, was man gehört hatte, wirklich bissig und für die Halterin so nicht händelbar war, mit einer Metallschüssel auf den Maulkorb/die Schnauze gehauen wurde.
Liebe Grüße,
Steffi mit Paco, Sam, Pepe und Henry

Benutzeravatar
Christiane138
Supernase
Beiträge: 3126
Registriert: Mi Feb 15, 2012 7:18 pm
Wohnort: Hemer Kleinpudel Knicka 02/12

Re: Bolle - neue Zeiten brechen an

Beitrag von Christiane138 »

Also, irgendwie hab ich das Gefühl, der Thread hier läuft ein wenig aus dem Ruder :n010: .

Ich finde gut, dass Katja ihre Erziehungsberichte hier hin schreibt und ich hoffe, das tut sie auch weiterhin - ich finde es sehr spannend.
Hab ja auch einen immer noch pubertierenden Jungspund hier, der ab und zu korrigiert werden muss.

Und ganz ehrlich, wenn Bolle voll den Aufstand im Cafe macht, was bitte soll Katja machen????? Lieb und ruhig den Bolle fragen, ob er jetzt mal wieder lieb sein will???
Soll sie warten, bis er richtig ausrastet?? Meine Güte, sie will ihn nicht misshandeln, lediglich korrigieren.
Und ich denke, in den Cafe-Situationen ist Bolle nicht mehr ansprechbar. Aus der Situation raus gehen kann sie nicht einfach so, also muss sie ihn korrigieren.

Katja, ich freu mich für dich, dass es vorwärts geht :D . Und ich freu mich auf weitere Berichte von dir :D ...
Viele liebe Grüße,

Christiane

Bild

Benutzeravatar
Hauptstadtpudel
Mega-Super-Nase
Beiträge: 19191
Registriert: So Jun 19, 2011 5:23 pm
Wohnort: Berlin, ZP Jella 09/21 und GP Bolle 06/12 - 07/20
Kontaktdaten:

Re: Bolle - neue Zeiten brechen an

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Hauptstadtpudel hat geschrieben:... Kommandos werden nicht wiederholt, sondern durchgesetzt...
Heute gab es eine Situation (Bolle sollte vor der Wohnungstür ins Platz gehen) in der Bolle nach meinem Empfinden wirklich nicht verstand, was ich von ihm wollte. Er machte einen gestressten Eindruck und wollte ständig Pfote geben, für mich ein deutliches Zeichen, dass er es "gut" machen wollte.
Da bin ich in die Wohnung mit ihm, habe Platz wiederholt, er hat es gemacht, dann ging es wieder vor die Tür, da hat es dann geklappt.
Ich erzähle das, weil ich klar machen will, dass ich nicht stur durchziehe, sondern stets versuche meinen Hund im Auge zu behalten.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

Morgana
Kleine-Nase
Beiträge: 1147
Registriert: Do Jan 31, 2008 4:36 pm
Wohnort: 63067 Offenbach
Kontaktdaten:

Re: Bolle - neue Zeiten brechen an

Beitrag von Morgana »

Hauptstadtpudel hat geschrieben:
Hauptstadtpudel hat geschrieben:... Kommandos werden nicht wiederholt, sondern durchgesetzt...
Heute gab es eine Situation (Bolle sollte vor der Wohnungstür ins Platz gehen) in der Bolle nach meinem Empfinden wirklich nicht verstand, was ich von ihm wollte. Er machte einen gestressten Eindruck und wollte ständig Pfote geben, für mich ein deutliches Zeichen, dass er es "gut" machen wollte.
Da bin ich in die Wohnung mit ihm, habe Platz wiederholt, er hat es gemacht, dann ging es wieder vor die Tür, da hat es dann geklappt.
Ich erzähle das, weil ich klar machen will, dass ich nicht stur durchziehe, sondern stets versuche meinen Hund im Auge zu behalten.

Bitte nicht als Kritik auffassen, aber jetzt steh ich auf dem Schlauch :n010: . Bolle kennt und kann "Platz"? Wieso sollte er dann nicht verstanden haben, was Du von ihm willst?
LG Stefanie

Benutzeravatar
Harli
Supernase
Beiträge: 3578
Registriert: Do Mär 07, 2013 12:18 am
Wohnort: im grünen Umland von Berlin, 2 Mix-Hündinnen

Re: Bolle - neue Zeiten brechen an

Beitrag von Harli »

Samsi hat geschrieben:Die Trainerin ist aber nicht diejenige, die die körperliche Maßregelung anwendet, sondern Katja :wink:
- Und das ist gut so, Katja soll und will ja schließlich mit Bolle ein entspanntes Leben führen, nicht die Trainerin.
Samsi hat geschrieben:...dass nur wenige Hundehalter bzw. Menschen wirkliche Profis sind bzw. denen ich solche Maßnahmen durchaus zutraue, richtig einzusetzen.

Och, einen Hund, mit dem man seit nem Jahr die Wohnung teilt, wird man wohl gut genug kennen, um ihm im richtigen Moment mal mit nem Pappkärtchen oder von mir aus mit dem Plastedeckel auf die Nase zu schnipsen. Nase deshalb, weil da vorne am Hund mehr nicht ist, was noch vor seinen Augen liegt und als Körperteil zum Hund gehört. (nebenbei bedacht: an diesem Ende vom Hund werden ja nun mal auch ganz lockere Dominanzgesten von den Hunden untereinander ausgeführt -über-den-Fang-beißen hat ja auch nix mit wirklichem Beißen zu tun) Wenn ich den Hund, der ja nur ne Armlänge von mir entfernt neben/unterm Tisch liegt, z.B. in so einer Situation zum Ablenken von seinem Tun in die Pobacke kneifen würde, n nettes Körperteil und vielleicht nicht so empfindsam wie die Nase, könnte tatsächlich eine falsche Verknüpfung stattfinden. Der Hund schaut/wittert einen "Feind", macht dementsprechend ordentlich Welle und kriegt irgendwie auch noch am Rande mit, dass ihn was zwickt -klar, der "Feind" ist Schuld. Schlussendlich geht es aber nur darum, den Hund ansprechbar zu machen: He Freundchen, hiiiier spielt die Musik! Ich bin hier wichtig. Alternativ und durchaus effektvoller und dabei ganz ohne Körperkontakt aber in einem öffentlichen Raum wie einem Cafe wohl besser nicht auszuführen, wäre es, in dem Moment, wenn Bolle auch nur im Ansatz dicke Backen macht, laut polternd vom Stuhl aufzuspringen und sich zwischen Bolle und dem Objekt seines Zorns zu stellen, mit Blick zu Bolle, klar.
Nur ein Beispiel von vielen, wie mans angehen kann, gewiss.
Wie schon gesagt, soviele Hund/Mensch-Kombinationen - genausoviele Methoden des Zusammenlebens und -lernens.
Samsi hat geschrieben:Harte Geschütze gehören für mich nur dort eingesetzt, wo auch wirklich harte und gefährliche Fälle sind.

Ja klar, aber um harte Geschütze geht's hier ja nicht.
Christiane138 hat geschrieben:Also, irgendwie hab ich das Gefühl, der Thread hier läuft ein wenig aus dem Ruder :n010: .
Naja, das passiert manchmal in einem Forum... Tschuldigung. :oops: :oops: :wink:
Christiane138 hat geschrieben:Ich finde gut, dass Katja ihre Erziehungsberichte hier hin schreibt und ich hoffe, das tut sie auch weiterhin - ich finde es sehr spannend.
Hab ja auch einen immer noch pubertierenden Jungspund hier, der ab und zu korrigiert werden muss.
Ich finds auch gut! - Und auch wenn ich momentan selbst nur einen Oldie hab, der nächste "Jungspund" kommt bestimmt. Und wer weiß, dann les ich hier nach, weil ich ins grübeln komme, Mensch, wie hat Katja das bloß damals mit Bolle hingekriegt... :D
Bild

Benutzeravatar
Hauptstadtpudel
Mega-Super-Nase
Beiträge: 19191
Registriert: So Jun 19, 2011 5:23 pm
Wohnort: Berlin, ZP Jella 09/21 und GP Bolle 06/12 - 07/20
Kontaktdaten:

Re: Bolle - neue Zeiten brechen an

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Morgana hat geschrieben:Bitte nicht als Kritik auffassen, aber jetzt steh ich auf dem Schlauch :n010: . Bolle kennt und kann "Platz"? Wieso sollte er dann nicht verstanden haben, was Du von ihm willst?
Das wüsste ich auch gern!
Im Treppenhaus hat er zuvor noch nie Platz machen müssen, vielleicht lag es daran?
Werde es heute wiederholen, vielleicht bin ich dann schlauer.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

Benutzeravatar
Jette
Riesen-Nase
Beiträge: 2348
Registriert: Fr Mär 02, 2012 7:52 am

Re: Bolle - neue Zeiten brechen an

Beitrag von Jette »

Hauptstadtpudel hat geschrieben:
Morgana hat geschrieben:Bitte nicht als Kritik auffassen, aber jetzt steh ich auf dem Schlauch :n010: . Bolle kennt und kann "Platz"? Wieso sollte er dann nicht verstanden haben, was Du von ihm willst?
Das wüsste ich auch gern!
Im Treppenhaus hat er zuvor noch nie Platz machen müssen, vielleicht lag es daran?
Werde es heute wiederholen, vielleicht bin ich dann schlauer.
Die Antwort hast du in meinen Augen weiter oben selbst gegeben. Du hast geschrieben: In deinen Augen stand Bolle unter Stress!

Hunde reagieren in Stresssituationen unterschiedlich. Aaron z. B. würde in so einer Situation auch kein Platz machen. Einfach, weil er sich da unwohl fühlt.
Anders ist es bei Jette. Sie kommt im Platz "runter".

Wie hier schon so gut geschrieben wurde, man muss jeden Hund als einzelne Persönlichkeit betrachten und auf ihn eingehen.
Wenn ich merke, mein Hund macht kein "Platz" in einer Stresssituation, dann verlange ich dieses Kommando nicht von ihm ab, sondern biete ihn als Alternative das "Sitz" an.

So als kleiner Gedanke von mir. :)
Viele liebe Grüße von Ati, Aaron und Jette sowie Tasia aus dem Regenbogenland

Antworten

Zurück zu „Allgemeines zur Erziehung“