Hallo Ihr Lieben,
durch einen Beitrag von Coco , die schreibt, dass 4 von ihren 6 Hündinnen an Gesäugekrebs erkrankt sind, wurde ich wieder an den Zwergpudel meiner Kindheit erinnert- auch diese ist an Gesäugekrebs gestorben. Nun habe ich schon öfter gelesen, dass Hündinnen, die kastriet wurden, weitaus weniger häufig an Gesäugekrebs erkranken als nicht kastrierte Hündinnen. Hat jemand von Euch Erfahrungen oder kann mir hierzu weitere Infos geben? Ich möchte alles dafür tun, dass das meiner Lucy nicht passiert. Auch bei Aicha, meiner Airedale-Hündin, habe ich über eine Kastration nachgedacht. Diese Rasse scheint aber daran nicht so häufig zu erkranken, so dass mir meine Tierärztin davon abgeraten hat. Aber wenn eine Chance besteht, das Risiko für Lucy dadurch zu schmälern, würde ich das tun. Wie habt Ihr entschieden, was spricht aus Eurer Sicht für oder gegen eine Kastration zur Verminderung des Krebsrisikos?
kann Kastration Gesäugetumore verhindern?
- Katzenfrau
- Welpen-Nase
- Beiträge: 83
- Registriert: Di Sep 01, 2009 10:02 am
- Wohnort: Paulushof
Re: kann Kastration Gesäugetumore verhindern?
Ja, ist sogar wissenschaftlich erwiesen. Bei Frühkastrationen, also vor der 1. Hitze, sogar um fast 100%.
(Ich bin allerdings gegen Frühkastration)
Da ich ja immer Second-hand-Hunde habe, waren die alle kastriert und ich hatte da in 45 Jahren keine
Probleme und bei keiner Hündin Gesäugetumore.
(Ich bin allerdings gegen Frühkastration)
Da ich ja immer Second-hand-Hunde habe, waren die alle kastriert und ich hatte da in 45 Jahren keine
Probleme und bei keiner Hündin Gesäugetumore.
- Martina
- Riesen-Nase
- Beiträge: 2177
- Registriert: Sa Jan 07, 2006 6:40 pm
- Wohnort: 74193 Schwaigern
- Kontaktdaten:
Re: kann Kastration Gesäugetumore verhindern?
Hallo
nach der ersten Läufigkeit reduziert sich die vorbeugende Wirkung aber drastisch.
Liebe Grüße
Martina
nach der ersten Läufigkeit reduziert sich die vorbeugende Wirkung aber drastisch.
Liebe Grüße
Martina
Re: kann Kastration Gesäugetumore verhindern?
Vor der 1. Läufigkeit sinkt das statistische Risiko auf etwa 27-30% des Risikos unkastrierter Hündinnen. Nach der ersten Läufigkeit steigt das Risiko statistisch gesehen deutlich an. Nach der 2./3. Läufigkeit ist das Risiko statistisch gesehen genausohoch wie bei intakten Hündinnen.
Was gern ignoriert wird - gleichzeitig mit der Kastration steigt das Risiko an anderen Tumorarten zu erkranken. Gesäugetumore sind recht einfach zu erkennen. Man taste regelmässig beide Milchleisten von vorn bis hinten durch. Das kann auch ein Laie, dazu braucht es keinen TA. Man kann das nebenbei beim Bauchkraulen erledigen. Wenn man das macht und dann ggf. rechtzeitig operieren lässt, ist die Sache grösstenteils kein Thema. Denn über 90% der Mammatumore der Hündinnen sind gutartig oder gut bösartig (auf gut deutsch, zwar bösartig aber nicht rezidivierend und nicht metastasierend) - die "richtig" bösartigen Mammatumore, die extrem zur Rezidiv- und Metastasenbildung neigen, sind bei intakten eher selten.
Dagegen sind Tumore der Gesäugeleisten bei kastrierten Hündinnen deutlich häufiger "richtig bösartig".
Und die Tumore bestimmter innerer Organe, die bei kastrierten Hündinnen statistisch gesehen häufiger auftreten als bei intakten Hündinnen, kann man idR nicht so einfach erkennen. Was heisst, dass es häufig schon sehr sehr spät ist, wenn man mal merkt, dass Hund einen Tumor eines inneren Organs hat. Meistens zu spät.
ABER! das ist Statistik. Es kann jetzt sein, dass genau DEIN Hund zu denen gehört, bei denen das statistische Risiko voll durchschlägt. Pech. Es kann auch sein, dass dein Hund mit 15 JAhren intakt stirbt ohne je einen Mammatumor, Gebärmutterentzündung ...... zu entwickeln. Glück.
Wir stecken da einfach alle nicht drin.
Wir haben eine ganze Reihe von kastrierten Hündinnen im Verein - alle haben die Narkose überstanden. Bei einer Vereinskollegin hat das Narkoserisiko voll zugeschlagen - 16 Monate alte Hündin hat die Narkose zur Kastration nicht überlebt. Pech - statistisches Risiko.
Ich kenne eine ganze Reihe von Leuten, die kastrierte Hündinnen haben, keine davon inkontinent. Aber ich kenne eben auch Leute, bei denen das statistische Risiko voll zugeschlagen hat - therapieresistente Inkontinenz (von den Hündinnen, die zeit lebens Medikamente bekommen um die Inkontinenz in Schach zu halten mal ganz zu schweigen). Kann man nur hoffen, dass man keine Teppiche, Laminat und Parkett im Haus hat, sondern relativ pflegeleichte Fliessen mit guter Verfugung.
Letztendlich ist das Ganze eine Abwägung der Risiken. Jemand, der seit Jahren intakte Hündinnen hat, die nie Gesäugetumore entwickelten wird vermutlich sagen "warum soll ich kastrieren?". Jemand, der eine Hündin wegen eines zu spät erkannten bösartigen, metastasierenden Gesäugetumors verloren hat, wird vielleicht die nächste Hündin von vornherein kastrieren und dies auch jedem raten.
Was gern ignoriert wird - gleichzeitig mit der Kastration steigt das Risiko an anderen Tumorarten zu erkranken. Gesäugetumore sind recht einfach zu erkennen. Man taste regelmässig beide Milchleisten von vorn bis hinten durch. Das kann auch ein Laie, dazu braucht es keinen TA. Man kann das nebenbei beim Bauchkraulen erledigen. Wenn man das macht und dann ggf. rechtzeitig operieren lässt, ist die Sache grösstenteils kein Thema. Denn über 90% der Mammatumore der Hündinnen sind gutartig oder gut bösartig (auf gut deutsch, zwar bösartig aber nicht rezidivierend und nicht metastasierend) - die "richtig" bösartigen Mammatumore, die extrem zur Rezidiv- und Metastasenbildung neigen, sind bei intakten eher selten.
Dagegen sind Tumore der Gesäugeleisten bei kastrierten Hündinnen deutlich häufiger "richtig bösartig".
Und die Tumore bestimmter innerer Organe, die bei kastrierten Hündinnen statistisch gesehen häufiger auftreten als bei intakten Hündinnen, kann man idR nicht so einfach erkennen. Was heisst, dass es häufig schon sehr sehr spät ist, wenn man mal merkt, dass Hund einen Tumor eines inneren Organs hat. Meistens zu spät.
ABER! das ist Statistik. Es kann jetzt sein, dass genau DEIN Hund zu denen gehört, bei denen das statistische Risiko voll durchschlägt. Pech. Es kann auch sein, dass dein Hund mit 15 JAhren intakt stirbt ohne je einen Mammatumor, Gebärmutterentzündung ...... zu entwickeln. Glück.
Wir stecken da einfach alle nicht drin.
Wir haben eine ganze Reihe von kastrierten Hündinnen im Verein - alle haben die Narkose überstanden. Bei einer Vereinskollegin hat das Narkoserisiko voll zugeschlagen - 16 Monate alte Hündin hat die Narkose zur Kastration nicht überlebt. Pech - statistisches Risiko.
Ich kenne eine ganze Reihe von Leuten, die kastrierte Hündinnen haben, keine davon inkontinent. Aber ich kenne eben auch Leute, bei denen das statistische Risiko voll zugeschlagen hat - therapieresistente Inkontinenz (von den Hündinnen, die zeit lebens Medikamente bekommen um die Inkontinenz in Schach zu halten mal ganz zu schweigen). Kann man nur hoffen, dass man keine Teppiche, Laminat und Parkett im Haus hat, sondern relativ pflegeleichte Fliessen mit guter Verfugung.
Letztendlich ist das Ganze eine Abwägung der Risiken. Jemand, der seit Jahren intakte Hündinnen hat, die nie Gesäugetumore entwickelten wird vermutlich sagen "warum soll ich kastrieren?". Jemand, der eine Hündin wegen eines zu spät erkannten bösartigen, metastasierenden Gesäugetumors verloren hat, wird vielleicht die nächste Hündin von vornherein kastrieren und dies auch jedem raten.
Viele Grüße
Cindy
"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)
Cindy
"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)
Re: kann Kastration Gesäugetumore verhindern?
ein bischen anders sieht das schon aus, habe jetzt auf die Schnelle nur dies vom TA gefunden
http://www.tierarzt-bitburg.de/index.ph ... &Itemid=58
http://www.tierarzt-bitburg.de/index.ph ... &Itemid=58
-
- Supernase
- Beiträge: 3238
- Registriert: Mi Jan 18, 2006 8:42 am
- Wohnort: Österreich
- Kontaktdaten:
Re: kann Kastration Gesäugetumore verhindern?
Ganz unabhängig davon wie man persönlich zu dem Thema steht......... mal ganz ehrlich, was erwartest du von einem Tierarzt? Dass er sich gegen die Kastration ausspricht, die eine nicht unwesentliche Geldeinnahmequelle ist?marusha hat geschrieben:ein bischen anders sieht das schon aus, habe jetzt auf die Schnelle nur dies vom TA gefunden
http://www.tierarzt-bitburg.de/index.ph ... &Itemid=58
Liebe Grüße
Doris

- EnjoG
- Große-Nase
- Beiträge: 1598
- Registriert: So Jun 18, 2006 11:18 am
- Wohnort: Berlin-Prenzlauer Berg
- Kontaktdaten:
Re: kann Kastration Gesäugetumore verhindern?
Ja und wenn Du mal oben bei "Suche" Kastration eingibst, da findest Du vieles. Das Thema war schon öfters hier in der Diskussion
- Tommy&Bente
- Zwerg-Nase
- Beiträge: 981
- Registriert: So Jun 07, 2009 12:09 pm
- Wohnort: Lahn-Dill-Kreis
- Kontaktdaten:
Re: kann Kastration Gesäugetumore verhindern?
Cindy, hast Du irgendwelche Literatur, wo ich diese Statistiken einsehen/lesen kann.
Ich war ja immer sehr der Verfechter von der Kastration von Bente, weil fast alle unsere Hunde, die wir in meiner Kindheit und Jugend hatten an Gesäugetumoren (bösartig) und deren Folgen (Lungenmetastasen etc.) gestorben sind.
Durch die Informationen hier und die Diskussionen im Forum bin ich mit meiner Ansicht etwas vorsichtiger geworden - andererseits will ich für Bente nur das Beste... nur, wie soll ich mich entscheiden, wenn ich nicht weiß, wo welche Statistik bei uns zuschlägt oder nicht...
Auf alle Fälle hab ich mir auch geschworen in den letzten Monaten, dass ich mal Bentes 1. Läufigkeit und deren Verlauf abwarten möchte. Unsere Dackel früher, waren nach JEDER Läufigkeit scheinträchtig, vielleicht hingen die Krebserkrankungen auch damit zusammen?
Bente ist übrigens heute das erste Mal läufig geworden, die kleine Große...
Nun warten wir mal gespannt, wie sich das entwickelt.. auch, wie Tommy sich aufführt.
Aber einzusehende Infoseiten würden mich schon sehr interessieren.
Liebe Grüße, Venia
Ich war ja immer sehr der Verfechter von der Kastration von Bente, weil fast alle unsere Hunde, die wir in meiner Kindheit und Jugend hatten an Gesäugetumoren (bösartig) und deren Folgen (Lungenmetastasen etc.) gestorben sind.
Durch die Informationen hier und die Diskussionen im Forum bin ich mit meiner Ansicht etwas vorsichtiger geworden - andererseits will ich für Bente nur das Beste... nur, wie soll ich mich entscheiden, wenn ich nicht weiß, wo welche Statistik bei uns zuschlägt oder nicht...
Auf alle Fälle hab ich mir auch geschworen in den letzten Monaten, dass ich mal Bentes 1. Läufigkeit und deren Verlauf abwarten möchte. Unsere Dackel früher, waren nach JEDER Läufigkeit scheinträchtig, vielleicht hingen die Krebserkrankungen auch damit zusammen?
Bente ist übrigens heute das erste Mal läufig geworden, die kleine Große...
Nun warten wir mal gespannt, wie sich das entwickelt.. auch, wie Tommy sich aufführt.
Aber einzusehende Infoseiten würden mich schon sehr interessieren.
Liebe Grüße, Venia
Liebe Grüße, Venia, Tommy & Bente