Jagdhunderbe: Vorstehen?

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
Benutzeravatar
Dorosi
Zwerg-Nase
Beiträge: 725
Registriert: Do Aug 25, 2011 10:01 pm
Wohnort: Im nördlichen Umland von Berlin, GP Baxter 04/2011 bis 11/2022, GP Keks 12/2019 und GP Krümel 07/22

Jagdhunderbe: Vorstehen?

Beitrag von Dorosi »

Baxter ist jetzt fünf Monate alt und schon ziemlich groß (58 cm, 20,1 kg). Er zeigt seit Kurzem ein Verhalten, das mich an einen Jagdhund denken läßt: er schnuppert intensiv über längere Strecken, bleibt dann stehen und hebt eine Vorderpfote etwas an. Kann da ein altes Erbe durchschlagen? Er reagiert nämlich auch auf Katzen, Vögel usw. immer recht heftig, möchte unbedingt hin und stürmt - so weit die Leine lässt - plötzlich los. Wenn ich das nicht gesehen habe, werde ich davon durchaus überrascht und bin froh, dass ich mich dabei noch nicht hingesetzt habe! Vielleicht kann mir jemand aus dem Forum schreiben, wie ich damit umgehen kann, denn Jagen soll er natürlich nicht.
Viele Grüsse von Sigrid mit Krümel und Keks sowie Baxter immer im Herzen

nase
Große-Nase
Beiträge: 1747
Registriert: Do Apr 22, 2010 1:49 pm
Wohnort: Ostfriesland

Re: Jagdhunderbe: Vorstehen?

Beitrag von nase »

Hallo,
das Vorstehen kenne ich von Pedro auch. Allerdings lässt er sich in dieser Situation gut ansprechen und auch auf Entfernung ins Platz bringen.
Problematischer sind bei uns Situationen, in denen er z.B. im Park seine Hunde-Freunde wittert und eben noch ganz gemütlich neben mir herläuft und dann von einer Sekunde auf die andere durchstartet und abzischt. Das lässt mich jedes Mal verzweifeln.
lg, nase
LG, Birgit mit Kalle, Mila und Pedro †

Taratata

Re: Jagdhunderbe: Vorstehen?

Beitrag von Taratata »

Hallo Dorosi!
Ich hatte ja vor den Pudeln immer Jagdhunde vom Tierschutz und bei meiner Tara war es wirklich anstrengend, sie unter Kontrolle zu bekommen. Zuerst einmal - Grundgehorsam trainieren. Dann ein Abbruchsignal trainieren - für mich ist das Platz auf Entfernung - das kannst Du über Kommando oder Pfiff trainieren. Und den Hund erst einmal an der Schleppleine oder langen Flexileine laufen lassen. Hat der Hund erst einmal Jagderfolg gehabt wird es noch schwieriger in wieder unter Kontrolle zu bekommen. Jagdtrieb kannst Du nicht aberziehen - das steckt einfach im Hund. Aber Du kannst den Jagdtrieb umlenken - ich mache das über Futtersuchspiele - entweder lasse ich sie einen Futterdummy suchen oder werfe die Leckerchen direkt ins Feld. Wichtig ist, dass der Hund anfangs leichte Aufgaben gestellt bekommt, die er immer lösen kann und möglichst soll er auch immer Erfolg haben und immer loben. Dabei kannst Du ihr auch das richtige Apportieren beibringen (das aber in kleinen Schritten und erst einmal ohne Ablenkung - wie bei anderen Trainingseinheiten auch) Dann ist irgendwann das Futtersuchspiel und der Mensch interessanter als einer Wildspur hinterher zu rennen. Tara kann ich bei der Suche auch von links nach rechts schicken - auf Armbewegung, das hat sie sehr schnell gelernt und so können wir bei der Suche "zusammenarbeiten". Ich gehe auch grundsätzlich nur in übersichtlichem Gelände mit ihr ohne Leine - dann sehe ich das Wild selbst schneller und kann Tara vorher zurückrufen.
Dazu gehört aber auch, dass ich den Hund "lesen" kann und sehe, ober er nur herumschnüffelt oder wirklich etwas Interessantes in der Nase hat - dann rufe ich ihn sofort ab. Dann abzubrechen ist wesentlich einfacher, als wenn der Hund bereits irgendeinem Tier hinterher hetzt.
Wenn ich sie den Dummy suchen lasse, rufe ich Tara erst zu mir, lasse sie absitzen, werfe den Dummy - sie muss sitzen bleiben (anfangs vielleicht anleinen), dann muss sie Blickkontakt zu mir aufbauen und erst dann schicke ich sie in die Richtung, in die ich den Dummy geworfen habe.
Dazu gehört aber auch, dass man das immer wieder übt, Anfangs auf jedem Spaziergang, bis das alles richtig sitzt. Ist zwar Arbeit, macht mir aber auch viel Spaß! Ein sehr positiver Nebeneffekt ist, dass Du damit einen Jagdhund (der ansonsten draußen wenig andere Interessen hat) super auslasten kannst. Drei- oder vier Stunden Spaziergang und Tara sagt: Schön, und was machen wir jetzt? Lasse ich sie aber auf einem einstündigen Spaziergang 10 mal suchen, ist sie hinterher wunderbar ausgelastet.

Wenn Du Fragen hast, kannst Du mich gerne fragen :D

Liebe Grüße

Martina

Taratata

Re: Jagdhunderbe: Vorstehen?

Beitrag von Taratata »

Hab noch etwas vergessen :D .
Ich habe meinen Hunden beigebracht, dass sie im Wald auf den Wegen bleiben (natürlich auch im Freilauf) und sich nur auf dem Weg und den Wegrändern aufhalten.

Sanne
Große-Nase
Beiträge: 1595
Registriert: So Mär 21, 2010 3:11 pm

Re: Jagdhunderbe: Vorstehen?

Beitrag von Sanne »

Hi,

Klar, der Pudel war ursprünglich mal ein Jagdhund und da kommt das doch öfters mal durch.
Mein Großpudel ist jetzt 8 Monate. Dieses Vorstehen zeigt er nicht so richtig (also er hebt z.B. nicht die Pfote) aber er beobachtet schon recht intensiv und versucht auch zu Jagen.

Momentan läuft er bei mir nur an der Schleppleine, sobald er irgendwas in Richtung Jagdverhalten zeigt, wird das unterbrochen. Bei ihm ists meistens so, dass er ins Gebüsch abhauen will (wir wohnen eher in der Stadt und hier in den Parks etc. gibts halt lustige Vögelchen und sowas im Gebüsch).

Wenn wir in der Nähe von Gebüsch sind, achte ich immer drauf dass er an der Schleppleine nicht mehr Raum bekommt als er braucht (sprich ich hol die Leine ein, wenn er mir näher kommt und lass sie Stück für Stück wieder fallen, wenn er sich entfernt). Dabei muss die Leine natürlich immer locker sein.
Will er ins Gebüsch, rufe ich ihn erstmal ab. Wenn er kommt, lobe ich ihn natürlich ausführlich, er soll dann einige Schritte bei mir bleiben und darf dann wieder laufen.
Hört er nicht auf meinen Abruf, verhindert ja die Leine dass er ins Gebüsch reinkommt. Durch körperliches Bedrängen etc. mache ich ihm klar, dass sein Verhalten nicht geduldet wird. Dann behalte ich ihn so lange im bei Fuß bei mir, bis ich merke dass er wieder gut an mir orientiert ist.

Dafür dass wir das noch nicht lange machen klappt es super. Meistens funktioniert der Abruf recht gut. Es ist eben wichtig, dem Hund hier auch deutlich eine Grenze aufzuzeigen - sein Verhalten ist nicht ok und wird auch nicht geduldet!

lg,
Sanne

Benutzeravatar
Moni
Mega-Super-Nase
Beiträge: 12833
Registriert: Di Apr 13, 2010 9:29 pm
Wohnort: Großpudel Miro und Kleinpudel Cookie Hohenlohekreis

Re: Jagdhunderbe: Vorstehen?

Beitrag von Moni »

Brauch hier eigentlich nichts mehr hinzu fügen :wink: , meine Vorschreibler haben schon das meiste gesagt :klatsch: . Miro zeigt auch genau an, was da wo vor uns ist, mit Pfote heben, vorstehen, deutlichem wittern,... fährten, je nach Alter der Spur mit unterschiedlicher intensität. Mit der Zeit habe ich an seinem Verhalten gelernt und weiß meist genau, ob es Zeit ist, ihn an die Leine zu machen oder ob es nicht so brisant ist. Was da vor uns steht, wie weit weg und manchmal sogar, ob es ein oder mehrere sind. Nur wenn es Hasen und Rehe sind und vielleicht noch in verschiedenen Richtung, dann wird es ungenau :mrgreen: , aber dann ist er sowieso an der Leine.
Hier schwirt auch ein Thread mit der Reizangel rum und jede Menge Threads über Jagdinstinkt bei Pudeln. Kannst mal gucken :wink: .
Liebe Grüße-
Bild
Cookie Mäusestrichliste Sept.2014: IIIII IIIII

Benutzeravatar
Dorosi
Zwerg-Nase
Beiträge: 725
Registriert: Do Aug 25, 2011 10:01 pm
Wohnort: Im nördlichen Umland von Berlin, GP Baxter 04/2011 bis 11/2022, GP Keks 12/2019 und GP Krümel 07/22

Re: Jagdhunderbe: Vorstehen?

Beitrag von Dorosi »

Danke für die ausführlichen Antworten! Noch ist es ja nicht so schlimm, weil hier sowieso Leinenpflicht in der Gemeinde ist. Ich nehme Baxter aber jetzt auch immer öfter an die lange Leine und möchte natürlich rechtzeitig eingreifen. Vor kurzer Zeit passierte es, dass in der öffentlichen Grünanlage ein großes Reh über den Weg sprang, mittags, bei viel Fußgänger- und Radfahrerverkehr. Baxter schaute aber gerade in die andere Richtung und es war so schnell verschwunden, dass er gar nicht mehr reagieren konnte. Wir haben hier im Ort aber eine große Wildschweinplage. Jeden Tag sehe ich neue umgewühlte Stellen und Baxter würde furchtbar gerne in einem umfangreichen Knick verschwinden, ich vermute, dass die Schweine da drin sind. Ich möchte natürlich verhindern, dass er auf die Idee kommt, dass Jagen etwas Tolles ist, aber wenn es Instinkte sind, ist da wohl nur mit Erziehung gegen zu arbeiten. Vielen Dank @Martina für die ausführliche Anleitung, ich werde mich bemühen, dass ich ihn auch so erziehen kann.
Ich finde es nur interessant, wie sehr das alte Jagdhunderbe bei einigen Pudeln - also nicht nur bei meinem - offensichtlich durchschlägt.
Viele Grüsse von Sigrid mit Krümel und Keks sowie Baxter immer im Herzen

Dine

Re: Jagdhunderbe: Vorstehen?

Beitrag von Dine »

Genau, ich habe hier auch so eine passionierte Jägerin, denn all das macht meine Joy auch liebend gerne :roll: Sie sucht, sie stöbert und sie schaut sich um (die Pfote hebt sie auch oft an). Sie findet alles interessant: Hasen, Rehe, Vögel, Mäuse ja sogar Schmetterlingen wird hinterhergelaufen :evil: . Aber....wir arbeiten daran und sind auf einem guten Weg :)

Sanne
Große-Nase
Beiträge: 1595
Registriert: So Mär 21, 2010 3:11 pm

Re: Jagdhunderbe: Vorstehen?

Beitrag von Sanne »

Hi,
Dorosi hat geschrieben:Noch ist es ja nicht so schlimm, weil hier sowieso Leinenpflicht in der Gemeinde ist. Ich nehme Baxter aber jetzt auch immer öfter an die lange Leine und möchte natürlich rechtzeitig eingreifen.
Ich denke, das ist genau der richtige Ansatz! :klatsch:
Bei vielen Unarten, die Hunde so entwickeln können, ist es einfach das wichtigste, dass man nicht zu lange abwartet und die Sache von Anfang an unterbindet.
Dorosi hat geschrieben:Ich möchte natürlich verhindern, dass er auf die Idee kommt, dass Jagen etwas Tolles ist, aber wenn es Instinkte sind, ist da wohl nur mit Erziehung gegen zu arbeiten.
Auf jeden Fall. So sehe ich das auch. Gerade beim Pudel denke ich, dass man da auch viel machen kann. Häufig ist der Trieb nicht so extrem ausgeprägt und Pudel sind ja eigentlich recht gut zu erziehen.

Dorosi hat geschrieben:Ich finde es nur interessant, wie sehr das alte Jagdhunderbe bei einigen Pudeln - also nicht nur bei meinem - offensichtlich durchschlägt.
Es gibt glaube ich nur wenige Rassen/Hunde, die gar keinen Jagdtrieb haben. Hunde bzw. ursprünglich Wölfe sind nunmal Raubtiere. Klar ist der Jagdtrieb bei vielen Hunden nicht mehr in seiner ursprünglichen Form vorhanden und je nach Zucht und Einsatzzweck geht das Jagdverhalten eben in unterschiedliche Richtungen. Aber etwas Jagdtrieb ist eben bei den meisten Hunden vorhanden.
Zum Glück lässt sich der Jagdtrieb gerade bei Rassen, die zur Jagd in enger Zusammenarbeit mit dem Menschen gezüchtet wurden, recht gut lenken.

Viel Erfolg noch bei der Erziehung!

lg,
Sanne

Taratata

Re: Jagdhunderbe: Vorstehen?

Beitrag von Taratata »

Dorosi hat geschrieben: Wir haben hier im Ort aber eine große Wildschweinplage. Jeden Tag sehe ich neue umgewühlte Stellen und Baxter würde furchtbar gerne in einem umfangreichen Knick verschwinden, ich vermute, dass die Schweine da drin sind. Ich möchte natürlich verhindern, dass er auf die Idee kommt, dass Jagen etwas Tolles ist, aber wenn es Instinkte sind, ist da wohl nur mit Erziehung gegen zu arbeiten. Vielen Dank @Martina für die ausführliche Anleitung, ich werde mich bemühen, dass ich ihn auch so erziehen kann.
Gerne :lol:
Aber bitte passt mit den Wildschweinen auf. Die sind nämlich westenlich gefährlicher für die Hunde als die Hunde für die Wildschweine. Und sie sind auch für Menschen reichlich gefährlich. Genauso wie Hirsche in der Brunft und die fängt ja jetzt an.

Liebe Grüße

Martina

Benutzeravatar
Dorosi
Zwerg-Nase
Beiträge: 725
Registriert: Do Aug 25, 2011 10:01 pm
Wohnort: Im nördlichen Umland von Berlin, GP Baxter 04/2011 bis 11/2022, GP Keks 12/2019 und GP Krümel 07/22

Re: Jagdhunderbe: Vorstehen?

Beitrag von Dorosi »

Wildschweine sind mir sehr unheimlich, ich bemühe mich daher, möglichst nicht auf diese zu treffen. Abends sind die hier in den Grünanlagen schon unterwegs, den letzten Abendgang machen wir - Baxter und ich - daher nur an der Straße, dort ist der Seitenstreifen auch grün. Aber Nachbarn haben mir erzählt, dass sie auch dort schon Wildschweine getroffen haben. Das ist hier im Norden von Berlin leider ein allgemeines Problem, die Zeitungen berichten auch ständig darüber, aber es wird nicht geschafft, den Bestand ernsthaft zu reduzieren.
Ich bemühe mich daher sehr, nicht auf die Schwarzkittel zu treffen, denn ich befürchte, mein "Jungspund" denkt dann erstmal, das ist etwas zum Spielen!
Eure Tipps, wie dem Jagdverhalten entgegen gearbeitet werden kann, finde ich sehr gut, ich werde mich auch genau daran halten! Schließlich muß ein GP richtig erzogen werden! Wir arbeiten auch bei jedem Spaziergang daran, dass er Aufgaben lösen muss. Nur einen Futterdummy habe ich noch nicht, werde ich mir aber zulegen!
Ein schönes und sonniges Wochenende wünschen Baxter und Sigrid!
Viele Grüsse von Sigrid mit Krümel und Keks sowie Baxter immer im Herzen

mersibiene

Re: Jagdhunderbe: Vorstehen?

Beitrag von mersibiene »

Meine Amy 5minate alt ist bei mir seit sie 11 Wochen alt ist. Sie zeigt auch jagdtrieb. Sie hat zwar bis jetzt noch keinen Hasen,Reh oder ähnliches gesehen, aber Schmetterlinge reichen auch schon. Auserdem leben bei in im Haushalt noch 4 Katzen. Kann ich ihr dort auch mit der Schleppleine abgewöhnen diese zu jagen? Bei ihr kommt es auf ihre Stimmung an. Ist sie ruhig,gelassen und müde sind ihr die Katzen piepegal, wenn sie jedoch fit u wach ist tolle spielobjekte. Würde sie aus Aggression sie jagen würde sie dies ja auch tun egal wann sie se sieht, ich denke sie will spielen. Wie mache Ich ihr begreifbar das es kein Spielzeug ist und ich gerne hätte das sie aufhört sie zu jagen?

Wenn sie alleine sind trenne ich sie momentan noch immer, würde mir aber wünschen wenn ich das irgendwann nimmi bräuchte.

Lg

Benutzeravatar
Moni
Mega-Super-Nase
Beiträge: 12833
Registriert: Di Apr 13, 2010 9:29 pm
Wohnort: Großpudel Miro und Kleinpudel Cookie Hohenlohekreis

Re: Jagdhunderbe: Vorstehen?

Beitrag von Moni »

mersibiene hat geschrieben:Meine Amy 5minate alt ist bei mir seit sie 11 Wochen alt ist. Sie zeigt auch jagdtrieb. Sie hat zwar bis jetzt noch keinen Hasen,Reh oder ähnliches gesehen, aber Schmetterlinge reichen auch schon. Auserdem leben bei in im Haushalt noch 4 Katzen. Kann ich ihr dort auch mit der Schleppleine abgewöhnen diese zu jagen? Bei ihr kommt es auf ihre Stimmung an. Ist sie ruhig,gelassen und müde sind ihr die Katzen piepegal, wenn sie jedoch fit u wach ist tolle spielobjekte. Würde sie aus Aggression sie jagen würde sie dies ja auch tun egal wann sie se sieht, ich denke sie will spielen. Wie mache Ich ihr begreifbar das es kein Spielzeug ist und ich gerne hätte das sie aufhört sie zu jagen?

Wenn sie alleine sind trenne ich sie momentan noch immer, würde mir aber wünschen wenn ich das irgendwann nimmi bräuchte.

Lg
Abbruchsignal trainieren und gezielt einsetzen. So ne RumpelPET-Flasche tut da ganz gute DInge. Hausleine drann und wenn sie ihnen hinterhersausen will,dann fliegt das Ding und du kannst sie sichern. Cookie bleibt zum Glück gelassen sitzen, wenn die Katzen rumlaufen, bei Miro war das leider anders.
Liebe Grüße-
Bild
Cookie Mäusestrichliste Sept.2014: IIIII IIIII

mersibiene

Re: Jagdhunderbe: Vorstehen?

Beitrag von mersibiene »

Ja wenn sie mùde ist oder halt einfach in ruhiger Stimmung ist sie auch gelassen. Es gibt sogar Situationen wo sie die Nähe sucht und sie auch mal kurz zusammen liegen und sie gar nix tut. Nur wenn sie munter ist. Deshalb, hätte sie vor sie zu töten wäre das ja immer und nicht nur manchmal.
Abbruchsignal?! Z.b. Sitz,Platz,... Und dann ne lange Schleppleine dran und sobald sie hinterhergeht dadurch sichern und dann ne rappeldosen schmeißen. Soll ich sie dann zurückrufen oder soll ich selbst sie ignorieren?

Danke für die Antworten.

Sanne
Große-Nase
Beiträge: 1595
Registriert: So Mär 21, 2010 3:11 pm

Re: Jagdhunderbe: Vorstehen?

Beitrag von Sanne »

Hi,

Ein Abbruchsignal ist sowas wie Nein oder Aus oder Tabu oder was du halt hernehmen willst. Wenn es gut eintrainiert ist, kannst du es in jeder Situation hernehmen um deinem Hund zu sagen "hör sofort auf mit dem was du gerade tust".
Wichtig ist, dass du ihm danach ein Alternativverhalten zeigst.

Eintrainieren kannst du es z.B. so:
Du legst Essen vor deinen Hund, wenn er es nehmen will, sagst du "nein"und gleichzeitig machst du etwas, was ihn erschreckt bzw. ihm unangenehm ist. Z.B. eben Rappeldose/Discs werfen, Hund anpusten (manche hassen das), mit Wasser ansprühen, kneifen/zwicken, auf die Schnauze schnipsen etc. Halt irgendwas, was er unangenehm findet. Muss auch nicht immer das gleiche sein.
Wenn dein Hund daraufhin von dem Essen zurückweicht (das nennt man dann Meideverhalten und genau das will man mit der Übung erreichen), lockst du ihn sehr sehr freundlich zu dir und lobst ihn sehr. Genau dieses Verhalten willst du nämlich!

Das solltest du alle paar Tage mal trainieren, am Besten immer so 2-3 mal hintereinander.
Mehrere Dinge sind wichtig:
1. Die Übung muss Eindruck hinterlassen
2. Die Übung darf den Hund nicht nachhaltig verängstigen
-> du musst also das richtige Maß finden! Dass der Hund nach der Übung ruhig und auch ein bisschen verunsichert ist, ist normal und auch ok. Er sollte aber nicht über längere Zeit so bleiben und auch nicht extrem verstört auf die Übung reagieren. Es soll eben gerade so sein, dass er sich denkt "Mist, das ist unangenehm, das mach ich nicht noch mal!", aber auch nicht mehr.
3. Wenn du es mit Futter übst, darf der Hund das Futter danach auf keinen Fall bekommen! Das verwendete Futter/Essen solltest du danach entsorgen oder einem anderen Haustier füttern.
4. Immer ein Alternativverhalten anbieten! Dein Hund muss unbedingt bei dieser Übung erfahren, dass er im Anschluss zu dir kommen soll, dass er bei dir dann auch Schutz findet und dass die Welt in Ordnung ist, wenn er bei dir ist. Das hilft auch generell, damit dein Hund später in Situationen, die ihn verängstigen, bei dir Schutz sucht.

Vom Aufbau her kannst du genau das gleiche auch mit den Katzen oder mit Wild draußen machen. Da solltest du dann halt was schmeißen, z.B. PET-Flasche oder PET-Flasche mit Kieseln drin oder Socke mit Kronkorken drin oder Discs oder sowas.
Auch hier dran denken, wenn er Meideverhalten zeigt (was dein Ziel war!), dann zu dir herlocken, schmusen, loben, "heile Welt" machen. Bei dir ist es sicher und das Leben ist schön! Nur wenn man jagt ist das Leben doof!

Sehr hilfreich ist es auch, wenn ein guter Hundetrainer beim einüben des Abbruchsignals hilft. Man sollte diese Übung unbedingt sinnvoll durchführen und lieber schauen, dass jemand draufschaut (kann auch ein erfahrener Hundehalter sein der sich mit der Übung auskennt!). Sowas kann man allein auch falsch machen!

Es gibt auch andere Möglichkeiten, ein Abbruchsignal einzutrainieren, die aber nach meiner Erfahrung deutlich schwächer sind und bei großen Reizen nicht mehr funktionieren.

lg,
Sanne

Antworten

Zurück zu „Verhalten“