Tja, das gaaaanz große Problem an der Magendrehung ist, dass der arme Hund nur durch eine schnelle OP gerettet werden kann. In der Regel ist es so, dass der Hund innerhalb von zwei Stunden notoperiert werden muss, um eine Chance zu haben. Bei Bente war es so, dass sie in der Tat zwei Stunden später nicht mehr am Leben gewesen wäre

... Auch nach erfolgter OP ist das Zittern um den Hund noch nicht vorbei, da sehr viele Hunde zwar die OP überleben, danach aber infolge von Herzrhythmusstörungen versterben. Also es ist so, dass die ersten 72 Stunden entscheidend sind.
Ich wohne ja im Norden Deutschlands und war immer gerne auf der Insel Amrum mit meinem Hund. Jetzt allerdings werde ich da wohl nie wieder hin fahren, da es auf dieser Insel keinen Tierarzt gibt. Der nächste lebt auf der Nachbarinsel Föhr, und da kommt man nur mit einer Fähre hin. Das dauert allerdings bei normalen Wellengang 1,5 Std. Vom Fähranleger muss man dann aber erst einmal über die Insel zum Tierarzt fahren. Dauert locker nochmal eine halbe Stunde. Ganz zu schweigen von der langen Zeit, die vergeht, bis überhaupt mal eine Fähre fährt (so alle 4 Std.). Allein die Vorstellung an eine Magendrehung, die ich vielleicht sofort erkenne, aber nicht rechtzeitig zum Tierarzt kommen kann, löst bei mir schon Herzrhythmusstörungen aus!!

Also, verzichte ich nach meinen Erfahrungen mit der Magendrehung bei Bente auf einen erneuten Besuch dieser doch sehr schönen Insel...
Ich kann ja noch mal für alle, die sich unsicher fühlen, welche Symptome eine Magendrehung macht, diese kurz aufführen:
Das augenfälligste Symptom ist, dass der betroffene Hund versucht zu erbrechen, aber es kommt kein (!) Mageninhalt raus. Das, was meistens zu sehen ist, ist weißer (ganz wichtig: weiß, nicht gelblich) Schaum. Es handelt sich um Speichel mit Luft aufgeschäumt. Er ist rein weiß. Hat der Speichel einen Gelbstich, so kommt er aus dem Magen (die Galle färbt gelblich), d.h. der Weg durch die Speiseröhre ist offen und eine Magendrehung eher unwahrscheinlich.
Ferner zeigt der Hund i.d.R. eine starke Unruhe, da er sehr starke Schmerzen hat. Er läuft hin und her. Ev. schmeißt er sich auf den Boden und wälzt sich in Krämpfen (so war es bei Klein-Bente). Bente schrie auch wie am Spieß und würgte, würgte, würgte....
Nach eine Weile hechelt der Hund nur noch angestrengt, da der Magen die Lunge hochdrückt und das Atmen behindert. Wichtig zu wissen ist auch, dass ein Hund auch mit leerem Magen eine Magendrehung bekommen kann, ebenso können Fremdkörper im Magen dies auslösen und ebenso - laut neuester Untersuchungen - auch das Trinken aus Pfützen. Das heißt,
eine Magendrehung kann auch durch bestimmte Bakterien ausgelöst werden, die sich in Pfützen aufhalten. Diese Bakterien sondern im Hundemagen Gase ab, so dass der Magen aufgast und umschlagen kann.
Ich hoffe, ich könnt etwas mit meinen Infos anfangen, liebe Grüße,
Andrea und die helfende Bente