wir hatten gestern voll das doofe Erlebnis

Ich bin gestern mit Knicka zu so einem kleinen Waldstück mit großer Wiese gefahren und wir wollten eine schöne Runde drehen. Auf dem Parkplatz kam parallel ein Auto an und ich hab
erst mal gewartet mit aussteigen.
Es stieg eine Frau mit einem Schäferhund aus, der mir sehr unsicher wirkte. Und orientierungslos - sie rief ihn und er rannte in eine andere Richtung. Außerdem sah er sehr gerupft aus, also irgendwas muss er gehabt haben

Ich hab dann noch eine Weile gewartet und bin dann mit Knicka los. Da wir gleich was mit dem Futtersack gemacht haben, waren wir deutlich langsamer als die und sie verschwanden am Horizont.
Irgendwann drehte die Frau dann aber um und kam uns entgegen. Knicka war locker und immer noch am Futtersack interessiert, den hab ich aber schon sehr frühzeitig dann weg gepackt.
Als die Beiden dann noch einiges entfernt waren, hab ich Knicka an der Scheppleine gehabt, um zu zeigen, dass wir angeleint sind.
Das interessierte die Frau aber nicht. Ich war vor Knicka und der Schäferhund setzte sich in Bewegung. Schneller werden, leicht geduckte Haltung und fixierend.
Ich hab mich ihm in den Weg gestellt, auf die Rufe seines Frauchens reagierte er nicht. Als er bei uns war und ich beherzt auf ihn zu wollte, ruft die Frau "der tut nichts". Ich weiß nicht, ob mich das abgelenkt hat oder ich ihn eh nicht stoppen hätte können. Auf jeden Fall ging er an mir vorbei und wollte an Knicka. Ich hab die Leine natürlich los gelassen und Knicka raste weg.
Der Schäferhund hinterher.
Die Frau rief ihn weiter, ich hab versucht ihn zu stoppen - alles voll durcheinander irgendwie. Der Schäferhund knurrte zwischendurch, Knicka hat gewinselt beim Laufen (hab ich so noch nie erlebt bei ihm) und irgendwann machte sie die Frau lang bei der Jagd und ich vermute, dass hat ihren Schäferhund gestoppt Auf jeden Fall hatte sie ihn dann.
Er bekam dann erst mal was mit der Leine auf den Hintern mit den Worten "du sollst doch gehorchen".
An mich gewendet meinte sie "das hat er doch noch nie gemacht. Der ist doch lieb"
Und damit stiefelte sie ab.
Meine Vermutung ist, dass der Schäferhund unsicher ist, aber gesehen hat, dass Knicka auch unsicher ist und kleiner und ihn dann als Mobbing-Opfer gesehen hat

Ich bin anschließend noch lange mit Knicka in der Nähe auf einer Wiese gewesen und hab mit ihm gespielt. Leider konnte er nicht wirklich entspannen, hat gehechelt und sogar dabei leicht gespeichelt.
Heute bin ich mit ihm los - woanders hin, einfach um das doofe Gefühl abzuschütteln. Aber Knicka war von Anfang an verunsichert und als ganz weit entfernt zwei große Hunde über eine Wiese preschten (leicht in unsere Richtung), hat er sich fürchterlich aufgeregt und gebellt und ging nach vorne.
Das hatten wir so seit Monaten nicht mehr, weil wir so viel dagegen trainiert haben.
Keine Ahnung, wie viel gute Hundebegegnungen wir jetzt haben müssen, um das Erlebnis gestern zu verarbeiten.
Der kleine Kerl tut mir so leid mit seiner Unsicherheit und ich komme mir echt unfähig vor, weil ich diesen doofen Hund einfach nicht abwehren konnte

Habe auch das Gefühl, dass das Vertrauen, was ich mir bei Knicka hart erarbeitet habe (das ich das schon alles für ihn regel), stark zurück gegangen ist. Hat man gestern schon gemerkt - da guckte er mich teilweise so an als wenn er seine Koffer packen möchte - und heute auch auf der Runde.
Ich hab die Nase voll von solchen Begegnungen


Ich bin so froh, dass Knicka so dermaßen schnell ist - so schnell kriegt den keiner. Ich weiß aber auch, dass das die anderen Hunde frustet, weil sie ihn nicht einholen können...
Ich freu mich jetzt einfach nur auf morgen, wenn wir in den Kurzurlaub fahren und hoffe, dass es da keine Hunde gibt - oder wenigstens keine Freilaufenden, die nicht unter Kontrolle sind
