Oh je, Du bis ja so eine Arme. Das ist wirklich schrecklich und vor allem gerade wegen Knicka. Du hast mein echtes Mitgefühl und ich drücke Dir ganz dolle die Daumen, dass Du bald wieder auf die Beine bzw. Füsse kommst und vor allem die Schmerzen bald nachlassen.
Was denkst Du, wieso sich Knicka Dir gegenüber oft so unsicher verhält?
Ich kenne das ja nur zu gute von meinem früheren Hund Rookie (Nova Scotia Duck Tolling Retriever). Als ich mit ihm als Junghund z.B. das Platz üben wollte, wendete er den Blick ab, schlich sich davon und danach kam er wirklich über Tage hinweg nicht mehr gerne nahe zu mir hin. Am liebsten hielt er sich draussen auf dem Gartensitzplatz an der langen Leine auf. Das machte mich damals echt fertig.
Solche Situationen gab es im ganzen Leben von Rookie immer wieder. Das war ganz schlimm für mich. Mit meiner heutigen Erfahrung (vor allem auch Dank unserer genialen Trainerin, die mir bei so vielen Sachen in der Hundeerziehung und im Zusammenleben mit dem Hund die Augen geöffnet hat) bin ich mir ganz sicher, dass ich Rookie mit seinem so sehr sensiblen Charakter einfach wirklich zu "hart angefasst" habe, auch wenn ich ihn nie hart angefasst habe

. Ich hätte ihm unendlich viel mehr Zeit für alles geben sollen, vor allem aber hätte ich viiiiiiel weniger erziehen und viiiiiiiiel mehr an der Beziehung arbeiten sollen.
Einige Hunde brauchen ganz lange, bis sie so richtig angekommen sind und so richtig Vertrauen fassen konnten. Da kann ein Sitz oder gar ein Platz echt schon zu viel sein.
Ich möchte Dir hier jetzt echt absolut nichts unterstellen. Du willst ja eh nur das Beste für deinen geliebten Knicka, doch manchmal vergisst man echt vor lauter Erziehen usw., den Hund wirklich richtig zu beobachten und seine Zeichen richtig zu deuten. Vor allem gerade beim ersten eigenen Hund finde ich das ganz schwierig und vor allem, wenn der Hund sehr sensibel ist, was ja viele sind, vor allem gerade als Welpe und Junghund.
Nutze doch jetzt gleich diese "Chance" bzw. diesen Unfall und buchstabiere nochmals ganz zurück. Lass mal die Übungen weg und lass Knicka lieber Deine Nähe suchen. Ich würde ihm jetzt wirklich mal zeigen, dass es bei Dir einfach nur schön ist und ich würde ihn in keiner Form "bedrängen". Weder durch zuviel Rufen noch durch zuviel Aufmerksamkeit noch durch zuviel Blickkontakt. Lieg einfach auf dem Sofa (hast ja keine andere Wahl

) und zeige ihm, dass Du für ihn da bist. Vielleicht kann er jetzt in der Zeit so richtig ankommen und sich bei Dir anlehnen.
Ich hatte dazumal auch einfach immer das Gefühl, dass Rookie halt sehr sensibel ist und sich dadurch immer so zurückhaltend verhält. Er kam ja manchmal kaum aus dem Zimmer, wenn ich nach Hause kam. Er reagierte vor allem so, wenn wir zu Hause in den eigenen vier Wänden trainiert haben. Draussen ging das meist viel besser und mit zunehmendem Alter und Sicherheit wurde das sowieso viel besser.
Ich würde jetzt bei einem Hund, der solch ein Verhalten zeigt wie Dein Knicka, echt nicht über biegen und brechen irgendwas üben wollen. Denn Lernen kann nur stattfinden, wenn sich der Hund wohl fühlt und relaxt ist, sonst bringt das eh nichts, sondern schadet nur immer mehr Eurer Beziehung und das Vertrauen Dir gegenüber wird immer schlechter und somit die Unsicherheit beim Hund immer grösser.
Was meint denn Deine Trainerin dazu? Wenn sie sieht, dass Knicka so sehr zurückweicht, dann müsste sie doch eigentlich mit Dir zusammen an einem anderen Punkt anfangen, anstatt neue "Übungen" einzustudieren.
Ich meine das wirklich nur gut und glaube mir, wenn ich könnte würde ich so gerne nochmals mit Rookie von Vorne anfangen, mit meinem heutigen Wissen und ich bin mir sicher, dass er so ein anderer Hund geworden wäre und seine Gesundheit auch viel besser gewesen wäre. Denn wenn die Beziehung zum Sozialpartner nicht stimmt, dann steht der Hund dauernd unter Stress und das schadet dem Körper so sehr. Leider habe ich diese Möglichkeit nicht mehr. Ich hoffe ganz fest, dass ich Rookie wenigstens in den letzten Jahren im Alter mit seiner Blindheit ein guter Partner sein konnte. Das Gefühl hatte ich eigentlich.
Ich würde im Moment und zwar für lange Zeit echt die Übungen komplett weglassen und einfach nur Spass zusammen haben. Vielleicht kommt ihr Euch ja in den nächsten Wochen beim Kuscheln auf dem Sofa viel näher, als wenn Du weiss ich nicht was für Übungen mit ihm machst. Denn Kuscheln fördert die Beziehung ungemein.
Ich habe das echt nicht für möglich gehalten, wie anders eine Beziehung zu einem Hund sein kann, der einfach von Welpe an gelernt hat, dass sein Sozialpartner immer berechenbar ist. Bei dem vom Sozialpartner aus nie eine negative Stimmung auf ihn rüberkam, die ihn nachhaltig beeindruckt hat. So ein Hund schenkt einen einfach alles. Und Inuk ist also auch ein absolutes Sensibelchen, das kann ich Dir sagen.
Drücke Euch Zwei ganz fest die Daumen, dass auch das Lernen zusammen bald wieder ganz viel Spass macht.