Wie aufwändig ist die Haltung eines Welpen?

Wie erziehe ich meinen Welpen?
Standardpoodle

Wie aufwändig ist die Haltung eines Welpen?

Beitrag von Standardpoodle »

Hallo,

mein erster Hund wird sicherlich aus dem Tierheim sein (den Kauf vom seriösen Züchter finde ich prinzipell gut, aber leider scheitert es bei mir da an den Finanzen) und es KÖNNTE ja sein, dass dort unerwarterterweise GP Welpe auf ein neues zu Hause wartet :-).

Meine Frage wäre deshalb, wie aufwändig der Alltag mit so einem Wollknäul denn ist? Ich weiß nicht, ob ich da Vorurteile habe, aber ich stelle mir das "fürchterlich" aufwändig vor und das der Welpe ständig "quengelt" wie ein Menschenkind, da er Aufmerksamkeit haben will. Aber ich glaube, das stimmst so nicht, oder?

Hat jemand selber Erfahrung mit einem Welpen und kann berichten? Welche Dinge müssen täglich erledigt werden und wie lange dauert das? Wie schnell oder langsam lernt ein Welpe neue Kommandos? Braucht der Welpe besonders viel Kontakt zu anderen Hund für sein Wohlbefinden? Wie oft und wie lange schlafen Welpen? Schlafen sie die ganze Nacht durch?

Mit Welpe meine ich übrigens einen Hund von 8 bis 16 Wochen :-). In diesem Alter werden sie ja abgegeben.

Und an dieser Stelle noch sorry für meine Vorstellung über Welpen, ich lasse mich da sicherlich gerne eines besseren belehren ;-).

MfG,
Standardpoodle

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bazie
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Re: Wie aufwändig ist die Haltung eines Welpen?

Beitrag von bazie »

....wenn ich dir jetzt sagen würde die Haltung eines Welpen wäre nicht aufwändig, würde ich lügen :mrgreen:
Aber es kommt immer auf deine Einstellung an was für dich aufwändig ist. Natürlich ist es manchmal anstrengend alle zwei Stunden mit dem Kleinen rauszugehen.....nachts aus dem Schlaf gerissen zu werden und im Bademantel und Badelatschen im Garten zu stehen und *feiiiiiin Pipi* zu rufen :mrgreen:
Natürlich ist es nervig manchmal die Hinterlassenschaften in der Wohnung kommentarlos zu entsorgen.....natürlich ist es auch nervig wenn der Kleine statt Kauknochen Stuhlbeine annagt....natürlich ist es schmerzhaft und nervig wenn das Putzilein meint, deine Hand wäre ein Kauknochen.....logisch ist es ärgerlich, wenn er das Sofakissen zum Fressen gerne hat.........aber ich fand die Welpenzeit wunderschön.....die Entwicklung des Kleinen zu beobachten....hach einfach alles. Ich habe in den letzten 3 Jahren drei GP-Welpen großgezogen und nicht einen Tag bereut :D Alle drei Buben haben sich prächtig entwickelt und ich bin wirklich stolz auf die Jungs :streichel: .......und es war für mich absolut nicht aufwändig.....obwohl manchmal nur ein kleines bisschen....das ist aber nicht der Rede wert.
Man sollte sich vorher wirklich gut informieren, dann weiß man so ungefähr was auf einen zukommt.

Ob und wie schnell dein Welpe lernt hängt immer von dir ab. Es gibt hier einen Welpenthread......lies dich doch da einfach mal durch.

Ich denke du wirst schon die richtige Entscheidung treffen, ob Welpe oder erwachsener Hund....alles hat eben seine Vor- und Nachteile....wie so immer im Leben :mrgreen:
Liebe Grüße
Silvia mit Jason, Flashback und Lennox

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Resi
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Re: Wie aufwändig ist die Haltung eines Welpen?

Beitrag von Resi »

für einen Welpen brauchst du natürlich viel Zeit. Alleinebleiben will langsam aber stetig geübt werden. Länger als 2 stunden Habe ich Andiamo die ersten anderthalb Jahre nie aleine gelassen, naja ganz alleine war er ja mit Resi nie. Stubenreinheit muss anerzogen werden. Das bedeutet regelmäßig alle 2 stunden raus und auch nach dem schlafen, Spielen und essen. Erziehung muss auch sein mehrmals täglich kleine Übungseinheiten die spass machen sollten drinn sein.

Quengelig sind Welpen eigentlich nicht. Sie müssen halt lernen das es auch Ruhephasen gibt aber wenn man immer mal wieder Actionphasen hat ist das eigentlich kein Ding.

Andiamo hat von anfang an durchgeschlafen. Das heißt abends um elf die letzte Pullerrunde und morgens um Fünf rockte die Bude wieder. Tagsüber war er oft kurz mit mir draussen das geschäftliche erledigen und 5 Minuten Üben. Sitz und Platz begreifen sie schnell, Abrufen muss man eben mit viel Motivation üben und auch dranbleiben. Die restliche Zeit hat er sich ruhig selbst vergnügt oder geschlafen. Abends im Bett muss er auch heute noch alle seine Spielies eine halbe Stunde malträtieren bevor er einschläft. Aber das ist eben seine Eigenart. Schlafen tut er jetzt mit 2 Jahren gerne bis neun Uhr morgens, da weckt ihn dann die Resi und holt ihn zum Spielen aus den Federn.

Kontakt zu anderen Welpen war mir nicht so wichtig. Was soll er von denen den lernen? Mal nen Freund zum toben ja aber mehr nicht. Lieber ein paar erwachsenen souveräne Hunde die im zeigen wie das Leben funktioniert. Ich bin da sehr wählerisch gewesen was seinen Umgang angeht. Hunde die nicht erzogen waren und auch nicht auf Abruf hörten vielen für mich durch das Raster. Sowas musst er er sich nicht abgucken. Hundekontakte gibts auch heute noch nur wenn ich mein OK gebe, wildes losstürmen gibts nicht.

Stressig ist die Zeit eigentlich nicht. Ich empfand sie als schön und aufregend. Aber bin jetzt froh einen erwachsenen halbwegs vernünftigen Hund zu haben, den ich nicht jeden Moment im Auge haben muss.
Pudelverrücktsein ist schön- es kann eben nur nicht jeder...

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Coco
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Re: Wie aufwändig ist die Haltung eines Welpen?

Beitrag von Coco »

Hallo!
Ich würde dir empfehlen eine gute HuSchu oder noch besser einen guten Verein zu suchen. Diese haben immer Welpengruppen mit qualifizierten Trainern die dir jede Frage beantworten. Dabei kannst du als Zuschauer schon mal in eine geeignete Welpengruppe schnuppern und sehn wie das ganze mit Kommunikation zwischen Hund/Hund und Mensch/Hund so abläuft.
Als Ersthunbesitzer macht man oft instiktiv Fehler, da man wie ein Mensch denkt und nicht wie ein Hund....! Auch möchte ich dir empfehlen ein par gute Welpenbücher, wie z.B. von Vivianne Theby, vorab zu lesen. Man kann nie früh genug mit der Vorbereitung anfangen und man darf nicht vergessen, dass man mind. 2 Wochen sich für einen Welpen komplett frei halten sollte. Man darf ihn nicht mit Reizen überfluten, aber auch nicht reizarm aufziehen, ansonsten haste bei jeder Ampelkreuzung ein Nervenbündel neben dir sitzen!!!! Ich finde einen Welpen aufzuziehen erfordert etwas Fingerspitzengefühl und gutes Timing...! Dieses würdest du aber bei guten Trainern vermittelt bekommen *g*!!!!
....wir sind wieder da. 😅

Standardpoodle

Re: Wie aufwändig ist die Haltung eines Welpen?

Beitrag von Standardpoodle »

Das mit der Hundeschule ist nicht verkehrt, aber trotzdem würde ich die Erziehung meines Hundes lieber selbst übernehmen. Bin doch schließlich eine erwachsene und mündige Person. Außerdem bin ich ein Mensch, welchen Unerzogenheit bei einem Hund tatsächliche stören tut. Das heißt, im Gegensatz zu vielen anderen Hundehaltern, würde ich es gar nicht zulassen, dass sich Fehlverhalten einschleicht sondern mich bemühen, dem Hund von Anfang an vermitteln, was ich von ihm erwarte :-). Ich denke, das ist ein sehr großes Plus bei mir :-).

Man hört es doch schließlich immer wieder, dass Hundeleute Probleme mit Konsequenz habe. Ich hätte das nicht, wobei ich noch unbedingt erwähnen möchte, dass die Liebe zum Hund natürlich auch nicht zu kurz käme, das finde ich doch sehr wichtig! :-).

und man darf nicht vergessen, dass man mind. 2 Wochen sich für einen Welpen komplett frei halten sollte.
Ich würde da sogar noch weiter gehen und behaupten, dass man sich die Zeit komlett fei halten sollte bis der Welpe 16 Wochen alt ist. Das bedeutet, wenn man sich den Welpen mit 8 Wochen holt, nochmal 8 Wochen dazulegen!

Kontakt zu anderen Welpen war mir nicht so wichtig.
Also ich finde das sehr wichtig. Die Welpenzeit eines Hundes ist doch quasi sein Kindheit im Vergleich zum Menschen! Und bei einem Kind würdest du doch auch wollen, dass es eine möglichst glückliche Kindheit hat oder nicht? So sollte man es beim Welpen auch handhaben. Zudem hat der Welpe sicherlich sehr viel Spaß im Kontakt mit anderen Hunden :-). Wenn ein Welpe zudem zu wenig Reize abbekommt, dann wird man nämlich leider später einen verhaltensgestörten Hund haben :-(.

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Re: Wie aufwändig ist die Haltung eines Welpen?

Beitrag von Resi »

naja hab ja nicht geschrieben dass er gar keinen Kontakt hatte zu gleichaltrigen aber eben wenig. 1-2x die Woche haben wir jemanden in seinem Alter getroffen das genügt, da er ja auch andere Hunde getroffen hat. Eine Bindung zu mir ist genauso wichtig wie Spielen mit Artgenossen. Auch meine Kinder lasse ich nicht mit jedem Rotzgör durch die Gegend laufen nur weil es denen eventuell Spass machen würde. Der Kleine hat seine Kindheit sehr genossen und heute ist er ein immer souveräner werdener erwachsener junger Rüde, dem ich wichtiger bin als andere Hunde.

Das du deinen Hund alleine erziehen willst ist klar aber besonders beim ersten Hund solltest du dich nicht sperren soviel wie möglich input von aussen zu bekommen. Ein paar Tricks und Kniffe gibt es nämlich. Man muss einen Hund auch erstmal lesen können um konsequent zu sein und das kann man nicht einfach mal so. Gute Hundeschulen oder Vereine sind sehr sinnvoll. ausserdem brauchen Pühs eh ein bissl Kopfarbeit.
Pudelverrücktsein ist schön- es kann eben nur nicht jeder...

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Bupja
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Re: Wie aufwändig ist die Haltung eines Welpen?

Beitrag von Bupja »

Standardpoodle hat geschrieben:Das mit der Hundeschule ist nicht verkehrt, aber trotzdem würde ich die Erziehung meines Hundes lieber selbst übernehmen. Bin doch schließlich eine erwachsene und mündige Person. Außerdem bin ich ein Mensch, welchen Unerzogenheit bei einem Hund tatsächliche stören tut. Das heißt, im Gegensatz zu vielen anderen Hundehaltern, würde ich es gar nicht zulassen, dass sich Fehlverhalten einschleicht sondern mich bemühen, dem Hund von Anfang an vermitteln, was ich von ihm erwarte :-). Ich denke, das ist ein sehr großes Plus bei mir :-).

Man hört es doch schließlich immer wieder, dass Hundeleute Probleme mit Konsequenz habe. Ich hätte das nicht, wobei ich noch unbedingt erwähnen möchte, dass die Liebe zum Hund natürlich auch nicht zu kurz käme, das finde ich doch sehr wichtig! :-).
Nicht die Hundeschule soll Deinen Welpen erziehen, Du sollst das ja schon selber machen. In der HuSchu kann man sich aber viele nützliche Tipps und Tricks abschauen und sich mit anderen Hundebesitzern austauschen. Mein Pudel Pjakkur war auch mein erster Welpe und ich war sehr froh über den Austausch mit der Hundeschule.
Und mach Dir mal keine Illusionen: auch bei Dir wird sich das ein oder andere "Fehlverhalten" einschleichen, denn niemand ist perfekt. Hunde versuchen immer wieder Dich zu testen und der Pudel macht es auf so charmante Weise, dass es einem manchmal erst auffällt, wenn es zu spät ist. Ich kann von mir sagen, dass ich wirklich sehr konsequent in der Hundeerziehung war und bin aber trotzdem gibt es immer mal das eine oder andere, an dem gearbeitet werden muss. Wir haben schießlich Tiere und keine Maschinen. Aber grade die Arbeit mit dem Hund macht ja auch total Spaß.
Standardpoodle hat geschrieben: Ich würde da sogar noch weiter gehen und behaupten, dass man sich die Zeit komlett fei halten sollte bis der Welpe 16 Wochen alt ist. Das bedeutet, wenn man sich den Welpen mit 8 Wochen holt, nochmal 8 Wochen dazulegen!
klar wär das schön, aber nicht jeder kann das. Ich hatte damals zwei Wochen Urlaub und das hat sehr gut funktioniert. Bis dahin war Pjakkur so gut wie stubenrein.

Standardpoodle hat geschrieben: Also ich finde das sehr wichtig. Die Welpenzeit eines Hundes ist doch quasi sein Kindheit im Vergleich zum Menschen! Und bei einem Kind würdest du doch auch wollen, dass es eine möglichst glückliche Kindheit hat oder nicht? So sollte man es beim Welpen auch handhaben. Zudem hat der Welpe sicherlich sehr viel Spaß im Kontakt mit anderen Hunden :-). Wenn ein Welpe zudem zu wenig Reize abbekommt, dann wird man nämlich leider später einen verhaltensgestörten Hund haben :-(.
also ich persönlich habe darauf geachtet, dass Pjakkur ganz viel Kontakt mit anderen Hunden hatte. Ich hatte eine Hundeschule, da waren in einer Gruppe Welpen und erwachsene Hunde zeitweise zusammen. Das fand ich sehr gut, denn ich persönliche denke, dass Welpen untereinander ja nichts voneinander Lernen. Sind ja alles "anfänger". Wenn allerdings schon erfahrene Hunde dabei sind, haben die die Kleinen die Möglichkeit sich von den Großen einiges abzuschauen. Pjakkur hat von meinem Butz auf jedenfall unheimlich viel gelernt (Zuerst bekam ich Pjakkur und als der 5 Monate alt war, kam der Butz mit drei Jahren dazu). Auch heute haben wir ganz ganz viel Hundefreunde und das klappt super und alle haben Spaß, ob groß ob klein, ob alt, ob jung.

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Elli
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Re: Wie aufwändig ist die Haltung eines Welpen?

Beitrag von Elli »

Ich musste gerade schmunzeln in Sache Welpengruppe bzw. gemischte Gruppe. Eine Trainerin brachte mal den Vergleich: Werfe 10 Analphabeten in eine Klasse sie sollen schreiben und lesen lernen. Hihi was da wohl bei raus kommt. Und so sehe ich das auch in einer Welpengruppe. Ich finde auch wenn erfahrene erwachsene Hunde dazwischen sind kann das sehr von Vorteil sein.
LG Elli
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Poodle81
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Re: Wie aufwändig ist die Haltung eines Welpen?

Beitrag von Poodle81 »

Ich lieeeeeeeebe es Welpen zuhause zu haben!

Ich denke wenn man sich seiner Verantwortung zu so einem Schritt bewusst ist, dann kann man auch gut damit umgehen und auch in den sauren Apfel beissen wenns zum 100ten Mal heißt, am Abend vorm TV von der Couch aufzuhüpfen weil Welpchen raus muß, was anknabbert etc..

Wenn man naiv dran geht und zB denkt, ok dann pieselt er mal hier ins Haus, dann wieder da... ist nicht so schlimm... dann kann sich die Stubenreinheit auch lange hinauszögern, aber wenn man wirklich konsequent den Welpen beobachtet und die Zeiten, sowie nach Schlafen, Fressen und Spielen einhält, dann wird sich das auch gleich erledigt haben.

Und ob es die Stubenreinheit ist, oder andere Erziehungsdinge... schludern darf man dabei nicht, denn sonst verselbstständigt sich alles und das kann dann ins Negative gehen.

Das Thema mit der Hundeschule muss jeder für sich selbst entscheiden, ich war bei allen meinen Hunden kein einziges Mal, lag aber eher daran dass die, die ich kenne für mich keine besondere Qualität hatten. Aber wie gesagt, das muss man selbst entscheiden und dann auch sehen wie man klar kommt, man kann sich schließlich immer Hilfe holen.

Ich für meinen Teil kann nur sagen, ich habe es keine einzige Sekunde bereut mir die Hunde von Welpenzeit an heim zu holen, es ist schon eine besondere Zeit.
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pollibär
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Re: Wie aufwändig ist die Haltung eines Welpen?

Beitrag von pollibär »

Elli hat geschrieben:Ich musste gerade schmunzeln in Sache Welpengruppe bzw. gemischte Gruppe. Eine Trainerin brachte mal den Vergleich: Werfe 10 Analphabeten in eine Klasse sie sollen schreiben und lesen lernen. Hihi was da wohl bei raus kommt. Und so sehe ich das auch in einer Welpengruppe. Ich finde auch wenn erfahrene erwachsene Hunde dazwischen sind kann das sehr von Vorteil sein.
LG Elli
Meine Rede seit Jahren :mrgreen:

Ich erkläre meinen Welpenmamis immer, sie mögen sich zehn Säuglinge in einem Zimmer vorstellen, die sprechen lernen sollen, wenn sie sich wundern, was denn die ein bis zwei "großen, bösen Hunde" in der Welpengruppe verloren haben.

Davon abgesehen ist Hundeschule ganz klar Erwachsenenbildung- ich nehme doch keinem die Arbeit ab,seinen Hund zu erziehen- ich erkläre und zeige nur,wie es geht und mache dann in der Folgewoche die "Hausaufgabenkontrolle", um zu sehen, ob sich bei der menschlichen Teamhälfte Fehler eingeschlichen haben :D
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Elli
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Re: Wie aufwändig ist die Haltung eines Welpen?

Beitrag von Elli »

Ach ja, wie war das nochmal mit der Konsequenz? Theoretisch und praktisch weiß ich das alles, aaaaaaaaaaaaaaaber ich gebe auch gerne zu, das ich dem süssen schelmischen knuddelchen usw usw Blick nicht immer so wie es soll widerstehen kann :wink:
LG Elli
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Standardpoodle

Re: Wie aufwändig ist die Haltung eines Welpen?

Beitrag von Standardpoodle »

Ach ja, wie war das nochmal mit der Konsequenz? Theoretisch und praktisch weiß ich das alles, aaaaaaaaaaaaaaaber ich gebe auch gerne zu, das ich dem süssen schelmischen knuddelchen usw usw Blick nicht immer so wie es soll widerstehen kann :wink:
Tja, genau DAMIT habe ich kein Problem he, he ;-).

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Coco
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Re: Wie aufwändig ist die Haltung eines Welpen?

Beitrag von Coco »

Ich sag dazu nur ABWARTEN und TEE TRINKEN *g*!!! Gute Vorsätze gibt es nur um sie zu brechen... auch du wirst deine Erfahrungen machen! Wie schnell sind alle Regeln und Vorschriften von meinem Freund für Mia in den Bach geflogen, weil sie so kuschlig weich ist und soooooooo arm schauen kann *rofl*!!! Hüte dich vorm Hundeblick!!! Wer seinen Hund liebt kann kaum wiederstehn ;-)
....wir sind wieder da. 😅

Sanne
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Re: Wie aufwändig ist die Haltung eines Welpen?

Beitrag von Sanne »

Hi,

Gleich mal im Voraus:
Ich ziehe ja gerade einen Welpen auf und empfinde es als sehr schön und einen totalen Gewinn. Es macht einfach jeden Tag wieder Spaß, dem Kleinen zuzusehen, wie er wächst, wie er lernt. Das ist einfach toll!
Standardpoodle hat geschrieben: Meine Frage wäre deshalb, wie aufwändig der Alltag mit so einem Wollknäul denn ist? Ich weiß nicht, ob ich da Vorurteile habe, aber ich stelle mir das "fürchterlich" aufwändig vor und das der Welpe ständig "quengelt" wie ein Menschenkind, da er Aufmerksamkeit haben will. Aber ich glaube, das stimmst so nicht, oder?
Also ständig nach Aufmerksamkeit quengeln wird ein Welpe (aber auch ein erwachsener Hund) wahrscheinlich dann, wenn man es ihm unbewusst beigebracht hat. Sprich wenn man auf sein Generve eingeht.
Standardpoodle hat geschrieben:Hat jemand selber Erfahrung mit einem Welpen und kann berichten? Welche Dinge müssen täglich erledigt werden und wie lange dauert das?
Also mein Goethe ist ja jetzt ca. 4 Monate alt, bekommen habe ich ihn mit 11 Wochen.
Täglich erledigen muss man:
- 3x täglich füttern
- ganz ganz oft rausgehen (besonders da du wahrscheinlich keinen Garten haben wirst, wenn ich das richtig verstanden habe!) damit Welpi die Gelegenheit hat, draußen zu machen. Gerade bei Welpen aus dem Tierheim dauert es häufig lange, bis sie stubenrein sind, weil sie ja im Tierheim nie eine große Wahl hatten, wo sie ihr Geschäft verrichten können. Spreche da aus eigener Erfahrung mit einem früheren Hund ;)
- anfangs hunderte Male deine Einrichtung, den Inhalt des Papierkorbes, deine Schuhe etc. wegnehmen und stattdessen ein Spielzeug oder was zu kauen anbieten
- die verschiedensten Übungen in den Alltag einflechten, ohne den Welpen zu überfordern.
Standardpoodle hat geschrieben:Wie schnell oder langsam lernt ein Welpe neue Kommandos?
Da wir von einem Pudel reden, wahrscheinlich sehr schnell ;) Nein im Ernst, die Bedeutung von Banalitäten wie Sitz oder Platz hat meiner innerhalb von wenigen Tagen begriffen, ohne dass ich besonders viel mit ihm geübt hätte.
Das Abrufen verbinde ich immer mit ausreichend Körpersprache, so dass er vom ersten Tag an verstanden hat, was er machen soll.
Viel bedeutungsvoller ist aber, wie bringe ich meinen Hund dazu die Kommandos auch auszuführen, selbst wenn er grad was besseres zu tun hätte. Denn nur weil der Hund versteht, was man mit Sitz oder Aus von ihm will, heißt das ja noch lange nicht, dass er das auch machen möchte.
Mit meinem habe ich da jetzt, im Alter von vier Monaten, noch keinerlei Probleme. Ich weiß aber, dass diese Phase kommen wird.
Standardpoodle hat geschrieben:Braucht der Welpe besonders viel Kontakt zu anderen Hund für sein Wohlbefinden?
Hmm, naja ich würde sagen nicht für sein Wohlbefinden, sondern um hündische Kommunikation zu lernen. besonders der Kontakt zu souveränen, erwachsenen Hunden ist sehr wichtig, wenn der Hund später mal sozialverträglich sein soll.
Natürlich hat er auch Spaß am Spiel mit anderen Hunden.
Standardpoodle hat geschrieben:Wie oft und wie lange schlafen Welpen? Schlafen sie die ganze Nacht durch?
Ob ein Welpe die ganze Nacht durchschläft, ist sicher individuell unterschiedlich und hängt auch vom Alter ab. Da kann man ein 8 Wochen altes Mäuschen sicher nicht mit einem 4 Monate alten Jungspund vergleichen. Also meiner hat Anfangs abends oft noch Radau gemacht und wollte nicht einschlafen, morgens ist er dann relativ früh aufgewacht. Und auch nachts musste er manchmal raus. Inzwischen schläft er sehr gut durch.
Generell schlafen/dösen Hunde und natürlich auch Welpen den größten Teil des Tages. Meine erwachsene Hündin schläft oder döst schätzungsweise 20 h am Tag. Beim Welpi fällt auf, dass er doch häufige Aktivitätsphasen hat, in denen er auch sehr wild ist und dann wieder sehr tief schläft.

Ich besuche mit meinem Welpen die Welpenschule, obwohl ich schon einen eigenen Hund habe und es bei mir als Kind auch immer Hunde in der Familie gab. Ich schätze meine Trainerin sehr (kannte sie schon vorher vom Training mit meinem Ersthund) und bin immer wieder erstaunt, wie viel ich noch von ihr lernen kann. Die anderen Welpen und ihre erwachsenen Hunde, die sie selbstverständlich zur Sozialisation der Welpen immer mit dabei hat, sind dabei eher ein positiver Nebeneffekt.
In meiner Welpenschule liegt der Fokus auf dem Abrufen (das wird wirklich jede Stunde geübt), auf der Unterdrückung von Jagdverhalten vom ersten Tag an, auf dem Kommando "aus" und generell darauf, dass der Hund sich gut am Menschen orientiert.
Einfache Signale wie Sitz oder Platz werden kaum behandelt, wobei es natürlich erklärt und gezeigt werden würde, wenn jemand dabei Hilfe braucht.

Ich denke, man sollte nicht zu naiv an die Hundeerziehung herangehen. Jeder Hund wird auch mal versuchen, seinen Menschen auszutesten, der eine mehr, der andere weniger. Und jeder Mensch (v.a. jeder Hundeanfänger!) wird auch Fehler in der Erziehung machen.
Ich bin ein ziemlich perfektionistischer Mensch und dachte immer, wenn ich viel Zeit investiere und mich anstrenge, wird mein Hund perfekt werden. :bekloppt: Ist aber nicht passiert ;)

Damit möchte ich dir nicht den Mut nehmen, sondern nur einen kleinen Rat geben: such dir eine gute Hundeschule (da kann man auch ruhig lang im Vorfeld die Augen offen halten) und nimm ein paar Tipps und Tricks mit. Beobachte, lass dir Sachen zeigen - das hilft sehr!
Zu viele Bücher würde ich nicht unbedingt zu dem Thema lesen, mir hat das nur sehr eingeschränkt geholfen und mich eher verwirrt.

Und noch ein klitzekleines Wort zum Thema Geld:
Du hast ja schon geschrieben, dass für einen Welpen vom Züchter das nötige Kleingeld fehlt. Das kann ich verstehen und im Tierschutz gibt es auch ganz viele wundervolle Hunde. Denke aber bitte unbedingt daran, dich für Notfälle abzusichern. Sollte dein Hund z.B. mal aus irgendeinem Grund eine etwas größere OP brauchen, kostet die leicht auch so viel wie ein Welpe vom Züchter (1000 € sind da ganz normal).
Es gibt glücklicherweise OP-Versicherungen für Hunde oder vielleicht hast du jemanden in der Familie, der dir für den Fall der Fälle Geld leihen kann. Nur: mach dir bitte vorher Gedanken darüber.
Ich erlebe das gerade beim Hund einer Freundin mit und es ist sehr sehr bitter, wenn der Hund unbedingt behandelt werden müsste, das Geld aber nicht da ist.

So, ich hoffe ich konnte dir schon ein bisschen weiterhelfen! Wenn du noch mehr Fragen hast - immer her damit!

lg,
Sanne

Standardpoodle

Re: Wie aufwändig ist die Haltung eines Welpen?

Beitrag von Standardpoodle »

@ Sanne: Oh, DANKE für diesen langen Text, war sehr informativ :-).

Es gibt glücklicherweise OP-Versicherungen für Hunde oder vielleicht hast du jemanden in der Familie, der dir für den Fall der Fälle Geld leihen kann.
Ja, es gibt jemanden in der Familie, welcher mir im Notfall das Geld leihen würde. Das ist also kein Problem.


Und von Hundeschulen hatte ich ein falsches Bild, muss ich sagen. Ich dachte immer, Hundeschulen sind nur etwas für Leute, die das nötig haben. Wer hingegen Hundeverstand, Zeit und Motivation mitbringt, der braucht das nicht. Lediglich zu eine Welpengruppe wollte ich in jedem Fall hin um den Welpen gut zu sozialisieren. Dass es gut wäre, wenn noch erwachsene, gut erzogene Hunde dabei sind, wusste ich nicht. Aber jetzt kann ich es ja von Anfanf an richtig machen, wenn mein erster Hund ein Welpe sein sollte, hi, hi ^^.

Ihr habt mich allerdings überzeugt, dass noch andere Gründe für die Hundeschule sprechen, Kompliment! ;-).

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