Emil - aktuell: Der Sockenfetisch

[jojojojobounty]

Huhu zusammen

wir haben unseren (noch) kleinen Großpudelwelpen nun seit 1,5 Wochen und er ist 10,5 Wochen alt. Im Großpudel-Forum haben wir ihn auch schon als süßen, relaxten und kuscheligen Welpen vorgestellt. Allerdings hat sich das Blatt leider in der Zeit die er hier ist ein wenig gewendet
Wir sind Ersthundebesitzer, kennen leider wenige Leute mit Hunden und noch weniger mit Welpenerfahrung und würden uns sehr über ein bisschen Unterstützung und Hilfestellungen freuen
Nächste Woche starten wir dann auch wieder (halbtags für 1 Woche) mit der Arbeit und naja, manch ein Problem sollten wir bis dahin zumindest wissen wie es zu händeln ist

Nun fange ich mal an mit dem was sich besonders in den letzten Tagen so ergeben hat:

1. Beißhemmung: Die hat der Kleine definitiv nicht! Und haben wir am Anfang noch schön mit ihm gekuschelt und ihn gestreichelt und zusammen auf dem Boden gelegen / gesessen, sind mein Freund und ich nun dazu übergegangen maximal zu hocken, um schnell flüchten zu können Der Kleine beißt in Finger, Arm, Bein, Füße, Jacke, Hose, Gesicht... alles was er bekommen kann und heute gab es sogar einen Kontakt mit seinem Zahn und dem Auge meines Freundes. Dabei ist er gar nicht mal sehr wild und wuselig, aber sehr zielgerichtet ... Ich trage mittlerweile keine lockeren Hosen und Shirts mehr, denn dann geht der Biss gerne in Bauch oder Brust
Was wir probiert habe:
a) "Auuuuuhh" und dann 30 Sekunden ignorieren und weiter ...: Leider haben wir das Gefühl es stachelt ihn mehr an als dass er sich lernt zurückzunehmen. Und am Ende sind das mehrere Minuten von selben Wiederholungen mit wenigen Sekunden zwischen Ende der Pause und erneutem "Auuuh". Bis wir dann frustriert das Sofa aufsuchen... und das Ganze komplett versuchen abzubrechen
b) Zu "Auuuuh" und ignorieren kommt zeitgleich mit dem "Auh" ein leichter Knuff in die Seite: Ergebnis: spätestens nach dem 2ten Mal interessiert ihn der Knuff nicht mehr und er schnappt nach unserer Hand...
Gerade wenn er die Kleidung erwischt, können wir das Ganze nur schwer direkt unterbrechen, weil er "festhängt". Ebenso an den Armen ist es so fest, dass diese nicht mehr leicht zwischen den Fangzähnen hindurchgleiten und es uns echt sehr wehtut ...

2. Möbel kauen: Es ist fast ähnlich wie beim Beißen. Er kaut, wir reagieren und er macht weiter. Wie reagieren wir? wir haben mehreres probiert:

"Nein", "Hey" o.ä.? Er ist beim 1. oder maximal beim 2. Mal begeistert und dann geht es unbeeindruckt weiter.
"Nein", "Hey" o.ä + Wegschieben? Dann geht er eben wieder hin.
"Nein", "Hey" o.ä + Leichter Knuff? Beeindruckt ihn beim 1. Mal etwas mehr als nur das "Nein" o.ä. aber danach schnappt er nach der Hand.
"Nein", "Hey" o.ä + Alternative auf seiner Decke anbieten (Kaffeeholz, Kong, Tau, Stofftier, ...) : Der Sache schenkt er selten mehr als 5 Sekunden Aufmerksamkeit. Spätestens wenn ich nicht mehr neben der Decke stehe sondern mich aufs Sofa setze, geht er auch und macht weiter / was anderes...

3. Er kläfft zunehmend sein Spiegelbild an. Im Hausaufgang sind mehrere Glasscheiben und sobald er sich sieht, kläfft er und hüpft und lässt sich gar nicht mehr davon weglocken... Er ist schon wenige Meter bevor wir um die Ecke gehen und er das Sehen kann super angespannt....
Was wir probiert haben? Mit ihm hingehen, anfassen, ... oder auch versucht ihn dran vorbeizuführen. Seitdem wir da hingegangen sind, ist es leider noch schlimmer. Beim ersten Hingehen wirkte er noch schüchtern aber jetzt geht er voll drauf los.
Das macht mir besonders Sorgen, denn wir haben im Büro sehr viele Glasscheiben und das Kläffen macht da sicherlich keiner lange mit
und stressen tut ihn das sicherlich auch ... :/

4. Vor 3 Tagen hat er das erste Mal beim Spazieren an der Leine angefangen sich vor uns zu stellen und zu knurren und zu bellen: Spielaufforderung? Er hat das jetzt täglich 1x gemacht, aber heute mir sogar in die Wade gezwickt Wir haben es ignoriert, aber doll ist das nicht

5. Sofa: Er stellt immer und immer wieder die Pfoten drauf, beißt dann rein oder versucht Blätter o.ä. vom Sofa zu klauen. Aber wie beim Rest: Er ist unermütlich. "Nein" und runtersetzen führt nur zu x Wiederholungen ohne Ergebnis und auf seine Decke bringen hilft auch nicht, sobald wir zum Sofa zurückgehen, geht das wieder von vorn los... =/

6. Bisher haben wir versucht einfach an diversen Passanten vorbeizugehen. Nur 2-3 Hundebesitzer hat er mal angeschnuppert bei den Begegnungen und wurde dabei auch nur 1mal kurz gestreichelt. Heute sind wir einem älteren Nachbarspaar begegnet und wir dachten: hey... ältere Leute .. super wenn er das auch mal kennenlernt, da wir sonst kaum Personen Ü40 kennen und unsere Eltern leben jeweils mehrere Hundert Kilometer weit weg..
Naja... erst war er zögerlich und ist schnell zurückgekommen. Die beiden Nachbarn haben sich nur hingehockt und ihn in keiner Weise bedrängt oder so. Als er sich etwas wohler fühlte und kurz gestreichelt wurde, hat er auch nach deren Händen geschnappt, wie er es bei uns tut. Und als wir zusammen mit denen zurück zum Haus gegangen sind, hat er auch diese angefangen anzukläffen (wie bei 4 beschrieben...).

Das ist ganz schön viel Sorry. Aber wir möchten gerne alles in die richtigen Bahnen lenken. Sicherlich haben wir irgendwie dszu beigetragen, dass es so ist, wie es gerade ist, aber so ist es nicht so eine schöne und kuschelige Dreisamkeit
Wir freuen uns sehr auf eure Ratschläge, Tipps und Hinweise und vielleicht die Begleitung auf den Weg der Besserung

Es ist nicht so, dass er nie chillt und einfach neben dem Sofa liegt und entspannt, aber es wird mehr, dass er so drauf ist und mit dem gemeinsam entspannen klappt es aufgrund des schnappens und beißens gerade leider nicht mehr so gut ... =/ Wenn er wirklich entspannt ist, können wir ihn streicheln und alles machen, aber ihn runter bringen, indem man sich zu ihm setzt und etwas gemeinsam sitzt und streichelt, klappt nicht mehr so richtig...
Er kann prinzipiell liegen wo er mag und seine Wahl fällt meistens auf: unterm Tisch oder Stuhl wenn wir Essen oder an unseren Füßen wenn wir auf dem Sofa sitzen. Auf der Decke sichert er seine Beute wenn er Blätter, Schuhe, o.ä. klaut und er bekommt seine Kausnacks da, aber sonst ist er da nicht so oft...

Heute hatten wir ca. 3 solcher (5 und 2) und 5-6 Sequenzen von 1 plus eben das Treffen der Nachbarn gepaart mit 4 und das mit dem Spiegelbild haben wir bei jeder Pipi-Runde (ihr könnt euch vorstellen wie oft das beim Welpen also so ist ... ).

Ich will nicht, dass er wie ein Problemfall klingt, aber wir haben halt einfach keine Ahnung um ehrlich zu sein, bis auf das was man so hier und da ließt. Donnerstag gibt es jedoch auch einen Termin mit der Hundetrainerin mit Video (also online wegen Corona), um unsere aktuellen Fragen zu besprechen. Beim letzten Treffen am Freitag zum Erstgespräch war das alles noch recht entspannt und kein Thema

Ganz viele liebe Grüße und schon einmal vielen lieben Dank!!!
jojojojobounty

[Rohana]

Aaaalso ... ihr seid einfach angekommen im ganz normalen Welpen-Wusel-Wahnsinn . So sind sie, sie testen, sie haben da unglaublich viel Geduld und Spucke, sie toben, zwicken, bellen, ... und vor allem sind sie einfach total goldig, lustig, quirlig und lebensfroh.

Dass Euer kleiner Großer jetzt damit anfängt zeigt, dass er so langsam angekommen ist, sich daheim fühlt. Und nun packt er mal alles aus was ihm so an Unfug einfällt.

Zu 1: Beißhemmung haben Welpen nicht. Das müssen sie lernen. Im Grunde seid ihr da schon auf der richtigen Spur mit eurem 'au' und ignorieren. Aber wenn die 30 Sekunden bei eurem kleinen Kerl nicht reichen, dann geht doch sofort zum Sofa - und nicht erst wenn ihr frustriert seid. Auch immer eine gute Lösung wenn die Wuselei kein Ende nehmen will: macht eine kleine Leine ans Hundchen und wenn er so überdreht, gar nicht aufhören will, dann nehmt ihr die Leine in die Hand, nehmt sie kurz und haltet sie einfach fest. Das wichtigste dabei: dass ihr ruhig seid, auch im Handling der Leine. Denn der Hund muss von euch die Ruhe übernehmen können. Er weiß noch nicht, wie er aus diesem aufgeregten Zustand raus kommen kann.

Zu 2: Im Grunde ist es da ganz ähnlich. Zum einen zahlt sich Hartnäckigkeit aus. Korrigiert ihn nicht einmal oder zehnmal, sondern wenn nötig auch hundertmal. Und vor allem: wartet spätestens beim dritten mal nicht mehr darauf, dass er wirklich ins Möbel beißt. Stört ihn schon wenn er das Objekt der Begierde nur anschaut. Und dann gebt ihm eine Alternative. Bis nach dem Zahnwechsel würde ich immer Kauzeug zur Verfügung stellen. Spielzeug muss (und sollte) nicht immer rumliegen, aber eine Wurzel oder ähnliches zum drauf rum kauen schon.
Und auch hier kann man, wenn es nicht anders geht die Leine einsetzen. Aber vor allem ist hier Konsequenz, ganz viel Beharrlichkeit und frühe Reaktion gefragt.

Zu 3: Das ist schon schwieriger, denn hier kann es diverse Ursachen geben. Und je nachdem muss man anders reagieren. Findet er den 'anderen Hund' klasse, freut sich über einen Sparringspartner? Hält er ihn für einen Eindringling? Hat er Angst oder ist er unsicher?
Vermutlich würde ich für den Anfang das Glas abhängen, um diese Baustelle erstmal auszuklammern. Wenn ihr den Kleinen etwas besser kennt und lesen könnt, könnt ihr eher einschätzen wo das Problem liegt und es dann gezielt angehen.

Zu 4: Spielaufforderung oder Langeweile oder Überdrehtheit durch zu viele Eindrücke. Auch hier gilt es der Ursache auf die Spur zu kommen. Und im Zweifel auch hier - seid ihr ruhig! Immer! Lobt, wenn der Kleine sich ruhig verhält (das vergißt man gern mal). Und nehmt in an die Leine, wenn er von sich aus nicht vom Gaga runter kommt.

Zu 5: siehe 2

Zu 6: Ihr habt noch ganz viel Zeit. Der Kleine muss jetzt nicht alles kennenlernen. Und wenn er an den älteren Herrschaften geschnuppert hat, sie ihn kurz gestreichelt haben, dann reicht das fürs erste. Dann loben, anleinen und raus aus der Situation. Oder zumindest so verhindern, dass der Lütte Dinge tut, die er nicht tun soll.

Er kann nicht alles auf einmal lernen und bis die Grunderziehung wirklich sitzt kann es locker 1 bis 2 Jahre dauern. Da gibt es immer wieder Situationen, in denen ihr vorher schon wisst, dass das noch nicht klappen kann. Lasst ihn in kleinen Schritten üben, wenn ihr die Zeit und Muße und Geduld dazu habt. Und wenn nicht, dann managt die Situation, verhindert Fehler, nutzt die Leine oder ähnliches.

Ja, wenn man noch nie so ein kleines Wuslon hatte ist das anfangs ganz schön viel. Und man hat schnell das Gefühl, dass man alles richtig machen will, dass man am liebsten alles auf einmal üben will, dass die Zeit einem davon läuft, dass das alles viel schwieriger ist als man gedacht hat,... Aber keine Panik, das ist alles normal. Das ist den meisten so gegangen und die meisten Hunde und Menschen kriegen das ganz prima hin.

Dann noch eine kleine Leseempfehlung: als ich vor zwei Jahren meine Mika bekommen habe hab ich hier im Forum ziemlich viel zu dieser ersten Welpenzeit geschrieben. Was die Kleine so anstellt, wie wir damit umgehen,... Vielleicht findet ihr dort ja auch die ein oder andere hilfreiche Idee und ihr seht, dass es nicht nur euch so ergeht. Hier der Link zu Mikas Thread: viewtopic.php?f=29&t=18925&start=75

[jojojojobounty]

So heute um
7.20 Uhr aufgestanden, raus fürs Geschäft und 3 Minuten Autos an kleiner Straße anschauen und zurück...
Dabei noch eine Hündin von um die Ecke getroffen: Beim letzten Mal war er noch super schüchtern. Jetzt wurde sie nach dem ersten Schnuppern nur noch angekläfft und zum Spielen aufgefordert (?). Das Herrchen meinte: oh da hat er wohl einen schlechten Tag ... uhmmm ich glaube nicht

In der Wohnung angekommen, hieß es Party machen und er hat sogar angefangen zu bellen. Also haben wir es mit einer Auszeit auf seiner Decke probiert wo wir ihn mit der Leine hingeführt und gewartet haben. Dummerweise hat er nicht wirklich gechillt sondern entweder die Decke zerlegt oder in den Karabiner der Leine gebissen

Nachdem er mal 40 Sekunden entspannt war, gab es Futter. (Wir haben von Anfang an es so gehalten, dass er nur Futter bekommt, wenn er gerade entspannt liegt und relaxt, weil wir keinen Wusel wollen, der uns zwischen den Beinen in der Küche hin und her springt.
Das klappt meistens auch ganz gut. Wenn er merkt es ist dann bald Zeit und wir das Futter ggf. schon rausstellen, damit es nicht mehr so kalt ist, legt er sich hin und chillt.

Nach dem Futtern ist er dann aber zum Glück direkt runtergekommen und lag eine halbe Stunde seit 8.30 Uhr so:


Danach war mussten wir wieder raus und jetzt mal sehen was passiert ...

Bzgl. dem Bellen und der Glasscheiben müssen wir die Hundetrainerin dringend fragen... heute kam im Aufzug das Anbellen unseres Spiegelbildes hinzu (der Spiegel ist in 1,5 Meter Höhe und von unten kann er ja nur uns sehen. Und all die Glasscheiben vom Hauseingang bis zu unserer Tür bei denen er jetzt bellt, können wir nicht abhängen... und das sind 4 Stück

Wir haben vor heute mal vor zu tracked wie lange er so wach ist und wann und wie oft seine Phasen so kommen, um daran vielleicht besser ausmachen zu können, ob er eher überdreht und überfordert oder eher gelangweilt und unterfordert ist... Wir haben schon das Gefühl er ist an sich ein eher ruhiger und sehr konzentrierter Welpe. Aus all den Situationen bekommt man ihn auch mit “Sitz”, Platz” etc. raus, aber mit so kleinen Rackern soll man ja nicht mehr als 5 Minuten am Stück trainieren und er fängt danach auch unmittelbar wieder mit dem Quatsch an ...

Andererseits haben wir das Gefühl, dass ignorieren bei ihm gar nicht als “Strafe” hilft. Er ist davon null beeindruckt und umgekehrt auch nicht „aus dem Häuschen“ wenn man sich ihm zuwendet. Bei allem ist er eher ruhig und ausdauernd

[Isi]

Das wird schon!

Es ist ein Welpe, ihr seid zwei erwachsene Menschen, ihr kriegt das hin, ihn zu erziehen, auch als Ersthundbesitzer*innen!
- Diese Grundgewissheit würde ich mir erstmal als Mantra reinziehen.

Und innerlich einen Schritt zurücktreten.

Das größte Problem in solchen Momenten ist, wenn Mensch und Hund sich quasi gegenseitig hochpushen.
Wenn ihr angesichts der Welpenerziehung Verzweiflung spürt: das Mantra reinziehen. Um aus dem „Teufelskreislauf“ auszubrechen.
- Es ist übrigens vollkommen normal, dass einem da die Verzweiflung überkommt, passiert fast allen! Sieh es als Reminder ans Mantra


Mit den Spiegeln würde ich versuchen, Beiläufigkeit reinzubringen. Ich denke, er rafft das mit der Zeit von alleine, dass Spiegel für ihn keine Relevanz haben. Bis dahin den Spiegel möglichst keine Aufmerksamkeit zu geben, wäre wohl mein Ansatz. Ihn da „einfach (;-)) vorbei bugsieren und Gleichgültigkeit ausstrahlen.


Nehmt seine „Vorfressruhe“ als positives Beispiel, wie es gehen kann!!


Er ist gerade ein Terrorzwerg.
Aber er wird ein kluger Königspudel, ein treuer Hundefreund an eurer Seite, ganz bestimmt. Haltet durch.

[Pinch]

Bleibt Cool und ruhig! Das wird! Pudel sind einfach temperamentvoll. Gisa war auch so ein Wusel, ein Knibbel, nur hatte sie damals noch Platon, unseren Dobermann, den hat sie wirklich terrorisiert, der grinste nur. Nun müsst ihr den Dobermann geben Die empfohlene Hausleine hatte ich auch in Gebrauch! Gisa ist abgehauen als Welpe, kam nicht her, sondern rannte kläffend um mich herum, zerkaute Kröten und Vögel, grub tiefe Löcher und dem Dobermann ein Blutohr. Heute ist sie meist sehr brav und diszipliniert. Ihr seid nicht allein, das wird schon.

[Flotte Lotte]

Bei allem ist er eher ruhig und ausdauernd
[/quote]

Seid besser wie er! Noch ruhiger und ausdauernder
Bei Lotte hat mein Mann öfters mal gesagt :"bring die zurück, das ist ein Terrorzweg" (er liebt sie sehr) . Jetzt mit neun Monaten ist sie sowas von chillig. Das wird! Ganz sicher!

[jojojojobounty]

Hi Zusammen,

besonders der Tipp mit der Leine hat uns schon sehr geholfen. Der Tag vor meinem Post war auch am schlimmsten bzgl. der geschriebenen Aspekte. Danach waren es immer nur einzelne dieser genannten Punkte, die aufgetreten sind.

Besonders geholfen hat uns bisher die Leine. Meistens ist er früh nach dem ersten oder zweiten Spaziergang zum Lösen so aufgedreht. Was aber um 7 oder 8 Uhr morgens an einem Feiertag im Mietshaus nicht sooo optimal ist Aber wir haben ihn so schnell heruntergefahren bekommen und dann wurde geschlafen

Auch mit dem Knabbern und spätestens nach dem 3ten Mal darf er dem Regal nicht mehr zu nahe kommen und es auch gar nicht erst schelmisch ansehen, hat schnell gut geklappt.
Bei seinem Lieblings Buddel und reinbeiß Teppich sieht das noch etwas anders aus, aber das geht auch.

Was uns am schwersten fällt, ist aber das beißen. Wir haben das Gefühl ihn mit nichts zu beeindrucken. Setzen wir uns auf den Teppich kommt er an und fällt todmüde um oder fängt an in uns oder unsere Kleidung zu beißen. Egal wie lange wir das Ganze unterbrechen, wenn er nicht gerade todmüde ist und umfällt, beginnt immer und immer wieder das selbe Spiel von vorn und in selber Intensität. Scheinbar interessiert es ihn dabei nicht, ob wir "Nein", "Auhh" oder sonstwas sagen und das Ganze abbrechen. Er ist auch nich sonderlich erfreut oder aufgeregt wenn man sich ihm dann wieder zuwendet... Vielleicht ist das Problem diese Art von "Gleichgültigkeit" / Entspanntheit, die das Ganze schwieriger macht ...
Habt ihr da noch einen Tipp oder könnt das bildlicher erklären, was wir am besten tun können?

Montag gehts wieder zur Arbeit und meine Hände und Arme sehen echt in Mitleidenschaft gezogen aus

Liebe Grüße und vielen Dank für die bisherigen Tipps und Ratschläge.
Habe schon zahlreiche Seiten zu Mika gelesen und werde fleißig weitermachen. Sie scheint aber viel wuseliger (gewesen) zu sein

[Iska]

Das hört sich doch schon entspannter an....
Ich weiß noch, wie ich damals von unserem ersten Hund gestresst war, weil der auch permanent überall reingebissen hat und auch sonst recht anstrengend war..... sooooo hatte ich mir das irgendwie nicht vorgestellt.... wo ich mich doch so auf den ersten Hund gefreut hatte...
Internet gab's ja da noch nicht.... also die Züchter angerufen und seine Züchtermutter sagte mir immer wieder...: konsequent bleiben....
und irgendwann hatten wir es geschafft, daß sich alles einpegelte....

[Rohana]

Zuerst mal freut es mich, dass ihr schon mal das Gefühl habt, ein bisschen weiter gekommen zu sein.

Zum Beißen: Vielleicht könntet ihr euch irgendein kleines Kauspielzeug, ein Zergel oder so etwas, in die Hosentasche stecken. Wenn er dann in Eure Hände beißt, dann kommt das strickte 'NEIN!' - dann eine kleine Pause von 2 oder 3 Sekunden und dann bietet ihr ihm als Alternative das Kauzeug an. Dabei aber nicht wild spielen, es ihm nicht zum rumrennen oder so lassen. Haltet ein Ende ruhig fest und er darf darauf herumkauen.
Das würd ich mal probieren. Beobachtet wie das läuft und modifiziert das dann, je nachdem was euer Wusel so treibt.

Und soso, Du meinst Mika war wuseliger? - Das kann gut sein . Was für ein Glück für Euch das ihr so einen netten ruhigen kleinen Wusel habt . Mika ist immer noch ein Wusel erster Güte. Gestern ist sie beim Besuch bei Bekannten als erstes mal deren Fische im Teich besuchen gegangen - das war so auch nicht vorgesehen

[Bupja]

Ich kann mich den Vorschreiberinnen nur anschließen.

Welpenblues ist blöd, den hatten wir aber fast alle.
Und ich will mal aus dem Nähkästchen plaudern.... Ich hatte schon einiges an Hundeerfahrung als vor 7 Jahren unser Toadie als 3.(!) Rudelmitglied einzog und es gab Tage, da hätte ich ihn verschenkt. Und das meine ich nicht ironisch oder sarkastisch.
Man, was war das Tier eine Katastrophe und mit Geduld und Spucke ist doch ein recht manierliches Hundetier aus ihm geworden.

Also bleibt dran, es lohnt sich und verliert den Spaß nicht an der Sache.
Und bitte nicht vergessen: Konsequenz ist nicht gleich Härte.
Ihr müsst einfach den längeren Atem haben.

[jojojojobounty]

Hi Ihr Lieben,

einiges ist deutlich besser geworden. Wir haben das Kauen mit den meisten Möbeln geklärt und er hat es seitdem nicht mehr angefangen.
Vorher hatte ich jedoch bereits geschrieben, dass er manchmal Schnappt, wenn man ihn von etwas wegzieht und genau das ist gerade unser größtes Problem und wird eher schlimmer als besser:
Bspw. gestern stand ich auf dem Balkon und weil da ein großer Absatz hinführt, haben wir etwas davor gemacht, damit er nicht mit raus kommt. Allerdings hat er wie wahnsinnig daran angefangen zu kratzen (er konnte mich sehen, brauchte keine Angst oder so haben und mein Freund war auch noch in der Wohnung bei ihm). Er ist immer wieder auf die Hinterbeine und hat versucht das Ding abzureißen.
Meine Reaktion: „Nein“ und ihn leicht runter und beiseite schieben.
Seine Reaktion: Er beißt in meine Hand
Das gleiche haben wir manchmal wenn wir ihn in die Autobox setzen. Wir stellen ihn rein und versuchen ihn Platz machen zu lassen und Leckerlies zu geben und dann die Box zu schließen, aber manchmal will er da einfach rausspringen und wenn wir die Hand davor halten, Beißer er rein. Ebenso bei der Hand am Geschirr, dann beißt er in den Arm.
So gibt es ein paar vergleichbare Situationen.

Mit der Hundetrainerin zu der wir eigentlich gehen wollen, konnten wir noch nicht sprechen, aber die Hundetrainerin der Welpengruppe habe uns geraten:
Pack den kleinen Kerl so, dass er dich nicht mehr beißen kann, schau ihn an und Sitz das aus bis er sich beruhigt. Ggf. wird der das Halten nicht mögen und quicken, aber er wird es verstehen. Und dann langsam locker lassen und entweder wieder halten falls er direkt wieder anfängt oder dann loben, wenn er ruhig ist. Sie meinten nach spätestens 3 Mal sollte er gecheckt haben, dass er uns nicht mit Beißen abwehrt. Natürlich kein Schütteln, Wütend werden o.ä. und immer ruhig bleiben. Einfach nur halten. Nicht wehtun!

Wir dachten okay das klingt nicht schlecht...
Also haben wir es probiert ...
Ergebnis: Ich halte ihn und er knurrt und bellt und windet sich irgendwann raus. Dann geht er.
Und nun?
Wieder auf den Balkon gegangen und wieder beißt er in die Hand. Es hat nicht geholfen, aber das Rauswinden, war wohl auch nicht das richtige Ende der “Übung”.

Was sagt ihr dazu?
Das geht bei uns gerade echt nicht so weiter. Als wir Samstag bei Freunden waren hat er mich immer wieder angesprungen und am Ende meine Jacke zerrissen und immer wenn wir ihn abhalten wollten, hat er gebissen. Wir haben ihn versucht auf seiner Decke mit “Hausleiter” zu beruhigen, aber er hat dann die Leine zerbissen und sobald wir die seinem Maul entzogen haben, hat er die Gelegenheit genutzt wieder uns an die Kleidung zu gehen.


Er ist so ein Lieber aber manchmal auch ein kleiner Teufel und wir wissen nicht was wir machen sollen :/

[Karin und Yasu]

Ich denke da fehlt die klare Ansage, einfach mal versuchen konsequenter zu sein.

[jojojojobounty]

Aber wie?
Wie mach ich eine klare Ansage, die für den Kleinen unmissverständlich ist? Gerade das beißen passiert ja in Situationen (z.B. Auto oder Balkon) wo wir nicht einfach gehen können.

Lieben Dank schonmal für die Tipps!

[Isi]

Wenn er sich rauswinden konnte, war es nicht der Griff, den die Trainerin meinte Könnt ihr es euch nicht von ihr live zeigen lassen?

Kann es sein, dass es just in den Situationen schwierig ist, in denen er überdreht ist (zB Besuch bei Freunden). Wenn er drüber ist, ist es schwierig, ihn erzieherisch zu erreichen. Dann braucht er erstmal Ruhe und perspektivisch früher Ruhe.

Es tut mir leid, dass ihr so verzweifelt wirkt. Ich glaube, ihr braucht einfach noch mehr Geduld. Immer wieder Nein/„Aua“ sagen, aus der Situation rausgehen/Raumverlassen, Spiel abbrechen, Ersatzobjekt ins Maul geben - was ihr schon macht, weiter machen.
In so Situationen wie mit der Box würde ich gleich ein Ersatzobjekt bereithalten und ihn ggf. auch mal kräftig anschnauzen.
Aber in der Regel fährt man besser, wenn man keine Eskalation zulässt, kein Ping-Pong im Reinsteigern, sondern mit Ruhe und Konsequenz. Ggf. sich auch mal wechselseitig „welpenfrei“ geben, damit man selbst wieder runterkommt.

Es ist nur eine Phase, es wird vorbei gehen

[txakur]

Ich hab' in dem anderen Thread gelesen, dass Du auch mit Pferden zu tun hast. Dann hier noch was aus der Pferdeecke, was Du vermutlich kennst:
Visualisiere das Verhalten, das Du vom Hund und Dir haben willst. Setz Dich ein, zwei, drei Mal am Tag total ruhig hin und lasse vor Deinem inneren Auge vorbeiziehen, wie Dein Hund (und Du) in einer schwierigen Situation gut reagieren, gut miteinander und gut mit der Situation umgehen und sie zu guter Letzt erfolgreich meistern. Das kannst Du dann, wenn Ihr in eine solche Situation kommt, wieder abrufen. Es ist einfacher, wenn Du schon eine Strategie verinnerlicht hast, als wenn Du spontan reagieren musst. Das reduziert Deine Unsicherheit und damit auch die des Hundes, der gleichzeitig den Lerneffekt hat: "oh, sie weiß, was sie will. Sie ist eine gute Chefin, ich kann mich auf sie verlassen."

Am Ende ist es mit den Hunden genau so wie mit den Pferden: wenn jemand draufsitzt, der völlig panisch ständig "nicht antraben, nicht antraben, NICHT antraben!!" denkt, kommen beim Pferd nur Körperspannung und "antraben" an und es flitzt los. Hätte der Mensch das Bild "schön weiter ruhig im Schritt gehen" im Kopf gehabt, wär das nicht passiert. Hunde lesen Körpersprache und -spannung ja genau so gut wie Pferde...