Respekt vor der Aufgabe

Wie erziehe ich meinen Welpen?
Leila
Mini-Nase
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Respekt vor der Aufgabe

Beitrag von Leila »

Huhu ihr alle!

So, jetzt langsam geht meine Welpensuche voran. Jetzt im Februar schaue ich mir eine Züchterin an und auch von mindestens zwei Züchtern weiß ich inzwischen, dass es mit der Welpenabgabe im Juli klappen könnte.
Je mehr Pläne man jetzt macht und je mehr der Gedanke an einen Welpen realer wird, desto größer wird auch mein Respekt vor der Aufgabe der Erziehung. Versteht mich nicht falsch, ich bin wahnsinnig gespannt und freue mich da auch sehr darauf, aber gleichzeitig wächst auch die Sorge, ob man dann alles so richtig macht mit dem kleinen Kerlchen. Wir hatten zwar früher in der Familie schon ein Pudelchen, der war aber schon vier Jahre alt, als er zu uns kam. Für mich ist es jetzt der erste eigene Hund.
Angst hätte ich, dass das Tier durch meine fehlerhafte Erziehung zum Problemfall wird, einfach weil mir die Erfahrung fehlt :cry:

Ich hatte auch schon überlegt, mit einem erwachsenen Hund zu starten. Bei buntepudel wird zum Beispiel für zwei Hündinnen noch ein Zuhause gesucht. Da könnte ich mir ja sicher sein, dass die Tiere bisher gut aufgewachsen sind. Wenn jetzt schon Ende Juni wäre, hätte ich mir die beiden Damen bestimmt mal angeschaut. Aber vielleicht ergibt sich ja auch so noch etwas.
Wobei, die Vorstellung einen kleinen Welpen von Anfang an großzuziehen ist schon schön :)

Vielleicht könnt ihr mich etwas beruhigen und hattet ähnliche Gedanken vor dem Hundekauf :streichel:

Liebe Grüße
Leila


Fluse
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Re: Respekt vor der Aufgabe

Beitrag von Fluse »

Liebe Leila,

da du dir im Voraus viele Gedanken machst, bist du doch gut vorbereitet!
Man setzt dir nicht von heute auf morgen einen kleinen Welpen auf dem Arm und sagt "mach mal".

Ich bin mir sicher, dass viele deine Gedanken kennen und somit gut nachvollziehen können. Beim ersten Hund sagt man nach ein, zwei Jahren immer "beim nächsten Hund mache ich dies und das anders". Na und auch beim zweiten Hund gibt es solche Dinge :wink:

Wenn du einen erwachsenen Hund nimmst, ist das auch gar keine Garantie für eine gute Erziehung. Von dem Gedanken kannst du dich verabschieden. Ok es mag den Fall geben, wo man sich super kennenlernen kann und viel von der Vorgeschichte erfährt, aber ein Rest Überraschung bleibt immer.

Dein Herz schlägt für einen Welpen und dann bleib doch bei deinem Gefühl!
Mach dir Gedanken was dir wichtig ist und worauf du im Zusammenleben Wert legst und dann kann man daran auch arbeiten.
Unser erster Hund beispielsweise hatte Probleme über glatte Böden zu laufen, hatte Angst vor (offenen) Treppen und da hab ich immer gesagt mit dem nächsten Hund gehe ich in ein Bodenfachgeschäft und lasse ihn über alle Böden der Welt laufen :lol: Der nächste Hund kam... und... der hat mal sowas von gar kein Problem mit all diesen Dingen :lol:

Ich wünsche dir viel Freude bei den Züchterbesuchen und deiner Planung! :streichel:
Liebe Grüße von Alina mit Purzel

Roosie
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Re: Respekt vor der Aufgabe

Beitrag von Roosie »

Erst mal ist es schön zu lesen, dass es langsam alles konkreter für dich wird :-)

Und klar, dass da die Aufregung, dass es nun ernst wird, steigt! Als wir Jasper abgeholt haben von den Züchtern, hab ich im Auto nur geheult. Ich hatte da plötzlich so ein Fellbündel und ich hatte plötzlich die komplette Verantwortung. Das hat mich mega umgehauen und die ersten Tage war ich einfach nur am heulen und dazu kam dann der wenige Schlaf. [Edit: dabei hat Jasper tagsüber fast nur geschlafen, war also total pflegeleicht!] Ich glaub es waren zwei, drei Wochen danach, als ich mit Jasper das erste Mal in die Welpenschule ging. Ich hatte mir die Schule sehr sorgfältig ausgesucht und vorher mit der Trainerin telefoniert. Ab da ging es mir wirklich besser. Ich bekam Sicherheit im Umgang mit Jasper und eine Plattform zum Austauschen. Außerdem habe ich während der ersten Zeit und auch schon lange davor sehr viel Literatur zum Thema gelesen. Auch manche Videos auf Youtube haben mir viel geholfen. Ich habe versucht, den kleinen Jasper als Baby zu sehen - da fiel es mir immer leichter, einzuschätzen, was er braucht und was er jetzt schon lernen muss. Ich hab mir vorgenommen, ihm vor allem Ruhe und Sicherheit zu vermitteln. Ich wollte seine Hundemama ein bisschen ersetzen: Bei mir sollte er kuscheln und Sicherheit finden, aber ich hab ihm auch schon liebevoll bestimmt "Regeln" vermittelt bzw. unerwünschtes Verhalten (z.B. Hände als Kauknochen missbrauchen) einfach umgelenkt, wenn ich das Gefühl hatte, hier ist Strenge nicht angebracht. Ich hab super viel Kontakt mit meiner Züchterin gehalten und sie hat mich zum Beispiel über die Hürde "Autofahren mit Welpe" getragen. Meine Trainerin hat mir beigebracht, was ich von Jasper schon verlangen darf und was nicht. Hier im Forum gabs Hilfe beim Thema Alleine Bleiben. Bücher haben mir auf so manches Problem neue Perspektiven gegeben. Ich war immer neugierig und offen für sowas und hab auch viel auf meinen Bauch gehört. Und ich habe auch Fehler gemacht, aber das kann man auch wieder hinkriegen bzw. damit leben ;-)

Geld für eine wirklich gute Trainerin auszugeben ist also schon mal Tipp Nr. 1. Das Geld ist wirklich gut investiert - ich würde hier nicht dran sparen.
Tipp Nr. 2. ist, sich hier im Forum noch nach tollen Buchtipps umzusehen. Es kommen ja immer wieder solche Tipps und da kann man sich von inspirieren lassen :-) Der Welpe schläft ja auch viel und dann kann man lesen :-) (aber bitte nicht den Anspruch haben, jeden Rat zu befolgen!! Lesen und das Beste behalten :-) )
Tipp Nr. 3. ist die Wahl einer Züchterin, bei der du weißt, dass du sie auch in Erziehungsfragen löchern darfst.
Tipp Nr. 4. ist, dass du dich an das Forum wendest :-)
Tipp Nr. 5.: Hier haben schon echt viele ihren Welpen gut hinbekommen, obwohl es der erste Hund war - man kann das schaffen :-) Und Pudelwelpen sind wirklich dankbare Pfleglinge :-) Hat man mir so erzählt und bei Jasper war es auch so.
Tipp Nr. 6 (weil er mir noch einfällt) vermeide einfach unerwünschtes Verhalten - soll der Welpe nicht immer wieder den Teppich vollpieseln, dann räum den Teppich eben eine Zeit lang weg. Soll der Welpe nicht an der Leine ziehen, dann trag den Welpen in ein Waldstück, mach die Schleppi dran und lass ihn einfach laufen. Nimm die Leine nur, wenn du das Nichtziehen mit ihm üben kannst. usw. Nach diesem Prinzip habe ich mir viele Probleme erst gar nicht geschaffen.

Vielleicht hilft dir das ein bisschen :-)
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Leila
Mini-Nase
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Re: Respekt vor der Aufgabe

Beitrag von Leila »

Vielen lieben Dank für eure Antworten! Die beruhigen mich auf jeden Fall :wav:
Fluse hat geschrieben:Liebe Leila,

da du dir im Voraus viele Gedanken machst, bist du doch gut vorbereitet!
Man setzt dir nicht von heute auf morgen einen kleinen Welpen auf dem Arm und sagt "mach mal".
Oja, Gedanken mache ich mir wirklich viele. Jetzt eigentlich schon seit fünf Jahren. Von daher ist jetzt genug mit den theoretischen Überlegungen, der Hund muss her ;)
Fluse hat geschrieben:Wenn du einen erwachsenen Hund nimmst, ist das auch gar keine Garantie für eine gute Erziehung. Von dem Gedanken kannst du dich verabschieden. Ok es mag den Fall geben, wo man sich super kennenlernen kann und viel von der Vorgeschichte erfährt, aber ein Rest Überraschung bleibt immer.
Ja das stimmt, da hast du Recht. Ich meinte damit auch nur, dass ich, wenn ich einen erwachsenen Hund nehmen würde, nur einen von einer Züchterin nehme. Einfach in der Hoffnung, dass er dann ein gutes soziales Umfeld hatte und wenig "Baustellen". Wobei, wie du schon gesagt hast, eine Überraschung bleibt es immer.
Fluse hat geschrieben: Dein Herz schlägt für einen Welpen und dann bleib doch bei deinem Gefühl! Mach dir Gedanken was dir wichtig ist und worauf du im Zusammenleben Wert legst und dann kann man daran auch arbeiten.
Jaaaa das mache ich jetzt auch!!! Mein Gefühl sagt wirklich Welpe, den Traum hatte ich von Anfang an und sollte jetzt kurz vor knapp auch nicht kneifen :mrgreen:
Ich habe mir schon einige Punkte überlegt, die mir wichtig sind. Zum Beispiel das Laufen an der Leine. Mal schauen, ob es dann auch so klappt, wie ich möchte. EIn bisschen Angst habe ich, dass mir mein Perfektionismus da etwas im Wege steht. Ich hab das hier auch schon von einigen gelesen, dass die Vorstellungen von dem Hund und die Realtiät da weit auseinander gehen. Aber das muss ich dann sehen. Geduld ist da glaube ich das Zauberwort!
Roosie hat geschrieben:Als wir Jasper abgeholt haben von den Züchtern, hab ich im Auto nur geheult.
Das wird mir auch so gehen!
Roosie hat geschrieben:Außerdem habe ich während der ersten Zeit und auch schon lange davor sehr viel Literatur zum Thema gelesen. Auch manche Videos auf Youtube haben mir viel geholfen.
Das mache ich auch schon. Wobei ich oft den Gedanken habe: Das würde ich jetzt gerne mal ausprobieren, bevor man es dann doch wieder vergessen hat. Ich denke, bevor der Welpe einzieht, werde ich einiges nochmal auffrischen. Die youtube-Videos finde ich auch immer klasse. Einige von einer Hundeschule im Süden Deutschlands haben mir besonders gut gefallen. Da werden viele Punkte ausführlich erklärt und gleich am Hund gezeigt.
Roosie hat geschrieben:Geld für eine wirklich gute Trainerin auszugeben ist also schon mal Tipp Nr. 1. Das Geld ist wirklich gut investiert - ich würde hier nicht dran sparen.
Tipp Nr. 2. ist, sich hier im Forum noch nach tollen Buchtipps umzusehen. Es kommen ja immer wieder solche Tipps und da kann man sich von inspirieren lassen :-) Der Welpe schläft ja auch viel und dann kann man lesen :-) (aber bitte nicht den Anspruch haben, jeden Rat zu befolgen!! Lesen und das Beste behalten :-) )
Tipp Nr. 3. ist die Wahl einer Züchterin, bei der du weißt, dass du sie auch in Erziehungsfragen löchern darfst.
Tipp Nr. 4. ist, dass du dich an das Forum wendest :-)
Tipp Nr. 5.: Hier haben schon echt viele ihren Welpen gut hinbekommen, obwohl es der erste Hund war - man kann das schaffen :-) Und Pudelwelpen sind wirklich dankbare Pfleglinge :-) Hat man mir so erzählt und bei Jasper war es auch so.
Tipp Nr. 6 (weil er mir noch einfällt) vermeide einfach unerwünschtes Verhalten - soll der Welpe nicht immer wieder den Teppich vollpieseln, dann räum den Teppich eben eine Zeit lang weg. Soll der Welpe nicht an der Leine ziehen, dann trag den Welpen in ein Waldstück, mach die Schleppi dran und lass ihn einfach laufen. Nimm die Leine nur, wenn du das Nichtziehen mit ihm üben kannst. usw. Nach diesem Prinzip habe ich mir viele Probleme erst gar nicht geschaffen.
Ohhh danke für die vielen Tipps!
Um das Thema Hundeschule habe ich mich noch nicht gekümmert, das steht jetzt ganz oben auf der To-Do-Liste!!!

Hier im Forum hab ich auch schon rumgestöbert. Es macht einfach Spaß, von den Hunden und ihren Besitzern zu lesen und auch zu erfahren, wie Probleme gelöst werden!

Die Züchterin gucke ich mir in zwei Wochen an, da bin ich schon echt gespannt. Sie hat im Moment Welpen von einer Hündin, da kann ich dann mal einen Eindruck gewinnen, wie das mit der Rasselbande so abläuft!

Ich hoffe ja wirklich, dass das mit der Ferienzeit dann gut passt. Im Idealfall hätte ich für die Eingewöhnung vier Wochen, wenn die Abgabe richtig gut passt, sogar bis zu fünf/sechs Wochen.
Ich habe es so geplant, dass der Welpe in der Zeit, wo ich arbeite, bei meinem Vater sein wird. Er ist Frührentner, aber noch jung (56 Jahre) und den ganzen Tag zuhause. Ich würde den Hund morgens vor der Schule zu ihm bringen und dann mittags wieder abholen.
Eigentlich wäre es dann doch gut, wenn der Welpe von Anfang an beide Orte kennt oder? Ich würde vielleicht so ab der 2.Woche, in der er bei mir ist, ihn auch schon an den anderen Ort gewohnen. Oder wäre das zu früh und würde ihn durcheinander bringen? Er soll ja auch lernen, bei meinem Vater zu bleiben. Oder ist das in der ersten Zeit noch zu schwierig?

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Hauptstadtpudel
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Re: Respekt vor der Aufgabe

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Meine Devise war, erstmal ankommen lassen. Da würde ich schon eine Woche zuhause bleiben.
Es kommt auch auf deinen Welpen an, manche sind einfach etwas schüchterner und manche ruhen schon von Anfang an in sich.
Das entscheidest du am besten, wenn du ihn bei dir hast.

Bei einer Sache muss ich dir absolut zustimmen, Perfektionismus kann einem sehr im Wege stehen, also versuch das irgendwie abzustellen...

Ansonsten hat hier sicherlich jeder andere Tipps auf Lager, je nachdem, wo sich bei ihm ein Problem entwickelt hat. :wink:

Aber du kannst sie dir ruhig alle zu Gemüte führen und dann sehen, was dir wichtig ist und gut für euch passt.

Mir wären drei Bereiche wichtig:
Ich finde die Sozialisation mit anderen Hunden wichtig, weil da wirklich die Weichen fürs Leben gestellt werden.
Auch dazu ist eine gute (!) Hundeschule wichtig, es fällt dem Anfänger anfangs schwer das Verhalten der Hunde einzuschätzen, angefangen damit, was ist Spiel und was Mobbing?
Raufspiele z.B. sind extrem wichtig für bestimmte Entwicklungen im Gehirn eines heranwachsenden Hunde (habe ich gerade im Haustiercheck gelernt), aber auch diese sollten von einem kundigen Auge überwacht werden.
In manchen Hundeschulen werden souveräne Althunde eingesetzt, da kann man dann erleben, wie heftig mal eine Maßregelung ausfallen kann, ohne das der Welpe gleich komplett verschreckt ist. Das kann einen auch schon mal erschrecken, aber gehört bei Hunden zum natürliche Sozialverhalten.
Da kann man durch Zusehen gut lernen, auch Konsequenz, verlangt der Althund ein bestimmtes Verhalten, bleibt er konsequent bis es in seinem Sinne läuft. :wink:
Als Ersthundbesitzer hast du eben noch keine/kaum "Hundefreunde", kannst also nicht auf einen souveränen Hund im Freundeskreis zurückgreifen, und bei fremden Hunden wäre ich (inzwischen) vorsichtig, würde da sehr kontrolliert herangehen..

Und man sollte dem Hund beibringen zu lernen, also schon spielerisch mit ihm trainieren, dass es sich lohnt, mit seinem Zweibeiner zusammen zu arbeiten. Das ist die Grundlage jeden harmonischen Zusammenlebens, WAS du ihm beibringst hängt von eurem Alltag ab, das muss nicht unbedingt immer Sitz und Platz sein, sondern kann auch ein Signal sein, auf das der Hund sich zu dir orientieren soll, egal ob er einen Meter von dir weg steht oder gerade herumhüpft.

Beim Pudel schon sehr wichtig ist die Gewöhnung an die Pflege. Das ist tatsächlich ein MUSS, soll in Zukunft nicht jedes Scheren zum Drama werden. Das ist wirklich nicht schwer, wenn man schon den Welpen daran gewöhnt.
Vielleicht hast du ja Glück und erwischt eine Züchterin, die darauf ein Augenmerk hat (es gibt welche, die legen eine angeschaltete Schermaschine in die Wurfkiste, wenn die Welpen gesäugt werden, eine wunderbare positive Verknüpfung).

Ich weiß noch, wie ich mich verrückt gemacht habe, aber es war trotzdem so eine schöne und aufregende Zeit!
Etwas weniger Perfektionismus hätte allerdings mir und meinem Hund besser getan... :oops:

Du hast ja noch gut Zeit, ich würde mir verschiedene Hundeschulen anschauen, auch konkret die Welpengruppe, auch ein einzelner Trainer/Trainerin kann Sinn machen. Den man einfach mal draufschauen lassen, ob alles gut läuft und ob sich irgendwo Probleme andeuten.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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Hauptstadtpudel
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Re: Respekt vor der Aufgabe

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Kleiner Nachtrag, weil ich es schon öfter beobachtet habe.

Natürlich ist es schön, wenn Hunde miteinander spielen. Das führt bei manchen dazu, dass sie das selbst als höchstes der Gefühle für ihren Hund empfinden und sich entsprechend verhalten. Das kann recht schnell dazu führen, dass dem eigenen Hund andere Hunde so wichtig werden, dass wirklich alles andere vergessen ist, sobald sie einen Artgenossen erblicken.

Ich finde es sinnvoll, selber mit dem Hund ein tolles Spiel zu entwickeln (welches hängt vom Hund und natürlich einem selbst ab), dass dann das TOLLSTE für den Hund ist und beide Hund/Halter glücklich macht.
Und gerade wenn andere Hunde anwesend sind, selber mit dem Hund spielen! :D :D :D
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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Aurelia
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Re: Respekt vor der Aufgabe

Beitrag von Aurelia »

Leila hat geschrieben:EIn bisschen Angst habe ich, dass mir mein Perfektionismus da etwas im Wege steht.

Jaha, das kann ich bestätigen... :D Der Perfektionismus war mein größter Fallstrick und ist es manchmal immer noch. Da rufe ich mir dann einen Tipp von Mirco Tomasini ins Gedächtnis: "Stellen Sie die Erziehung Ihres Hundes einen Moment zurück und seien Sie offen für die Beziehung zu ihm." Manchmal vergißt man vor lauter "Alles-nur-richtig-machen-wollen" einfach mal nur Freude am und mit dem Hund zu haben... :wink:

Leila hat geschrieben:Ich hab das hier auch schon von einigen gelesen, dass die Vorstellungen von dem Hund und die Realtiät da weit auseinander gehen.

Auch wenn ich weiß, dass das nicht 100 %ig möglich ist, würde ich dir echt raten, möglichst "anspruchslos" an deine kleine Fellnase ranzugehen, wenn sie dann da ist. Meistens kommt es nämlich wirklich anders als man denkt... :D Caesar war mein erster Hund und ich war auch ansonsten absoluter Hundeanfänger. Ich habe mich dann für den Pudel entschieden, weil in den Rassebeschreibungen stand, der Pudel wäre leichtführig, würde super gut hören, nicht weglaufen, nicht jagen, wäre ganz verschmust und würde nicht haaren. Also alle Punkte auf meiner "Mein-erster-Hund"-Liste abgehakt... *freu* Und was soll ich sagen??? Mein Pudel haart tatsächlich nicht... :mrgreen: :lol: Ich muss gestehen, dass ich am Anfang schon ein bissel mit meinem durchgeknallten Duracelli gehadert habe... :oops: ...aber es ist wirklich eine Sache der inneren Einstellung. Als ich dann einfach mal all den "Genau-SO-muss-es-sein"-Ballast über Bord geworfen habe, da ist doch tatsächlich ein Traumhund zum Vorschein gekommen... :wink:

Ich persönlich glaube auch, dass man aufpassen muss, dass man nicht zu viel Erziehung und Beschäftigung in das erste Lebensjahr "reinpacken" will. Und ich meine hier nicht Sozialisation oder Umweltgewöhnung oder ein paar Alltagskommandos, sondern den Anspruch "Wenn mein Hund nach 12 Monaten noch keinen Unterordnungspokal gewinnen kann, habe ich was falsch gemacht."... :wink: Vor kurzem gab es hier eine Diskussion zu dem Thema mit einem guten Buchtipp: http://www.pudelforum.de/viewtopic.php?f=21&t=17992 Vielleicht hast du ja Lust, dass mal nachzulesen und dich anregen zu lassen... :D
Liebe Grüße von Aurelia mit Phoebe und Tammy

Rohana
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Re: Respekt vor der Aufgabe

Beitrag von Rohana »

Die anderen haben schon so viel geschrieben, so viele gute Ratschläge gegeben, da will ich mich kurz halten:

Nimm den Hund wie er ist und versuch nicht, ihn in das Korsett Deiner Erwartungen zu pressen.

Gib ihm und Dir Zeit zum Lernen.

Macht Fehler und lernt daraus!!!

Lass Dich nicht von dem kleinen ach so süüüüßen Welpchen um die Finger wickeln - der wird nämlich erwachsen und fordert dann die gleichen Rechte ein, die Du ihm als Baby gewährt hast.

Schalt Deinen gesunden Menschenverstand ein.

Bleib entspannt und habt Spaß miteinander!! :streichel:
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Leila
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Re: Respekt vor der Aufgabe

Beitrag von Leila »

Vielen lieben Dank für eure ganzen Antworten und Tipps!
Da fühlt man sich doch gleich viel besser!
:lol:
Meine Devise war, erstmal ankommen lassen. Da würde ich schon eine Woche zuhause bleiben.Es kommt auch auf deinen Welpen an.
Ja, zuhause bin ich auf jeden Fall, wie gesagt mindestens vier Wochen, wenn alles so klappt wie ich mir das vorstelle! Ich denke aber auch, dass die Welpen da unterschiedlich sind. Dann lasse ich mein Gefühl entscheiden, wie und wann ich das mit der Eingewöhnung bei meinem Vater am besten mache.

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Und man sollte dem Hund beibringen zu lernen, also schon spielerisch mit ihm trainieren, dass es sich lohnt, mit seinem Zweibeiner zusammen zu arbeiten.
Ja das habe ich hier auch schon öfter gelesen. Gibt es da besondere Tricks/Spielideen, die die Beziehung weiter festigen?

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Manchmal vergißt man vor lauter "Alles-nur-richtig-machen-wollen" einfach mal nur Freude am und mit dem Hund zu haben...
Oh, das merke ich mir!!!
DAnke übrigens für den Buchtipp, da werde ich nachher mal stöbern!


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Macht Fehler und lernt daraus!!! 
Hihi, das sage ich meinen Schülern auch immer. Aber es stimmt ja auch. :)


Oh, ich bin soooo gespannt! Ich kenne noch nicht mal die Züchter oder die zukünftigen Pudeleltern, mein Pudelchen ist noch nicht mal geboren, aber ich freue mich schon sooooo!!! :wav:

Rohana
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Re: Respekt vor der Aufgabe

Beitrag von Rohana »

Ich setz Dir hier mal einfach direkt den Link zum empfohlenen Buch rein - ich find es richtig klasse:

http://www.thalia.de/shop/home/suche/;j ... 5346771864
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Leila
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Re: Respekt vor der Aufgabe

Beitrag von Leila »

Ah, das kenne ich! Das hab ich schon gelesen, war wirklich super und man könnte es gut lesen! Den Vergleich der beiden Welpen fand ich super, auch wenn alles fiktiv war.

Leila
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Re: Respekt vor der Aufgabe

Beitrag von Leila »

Kennt jemand eigentlich das Buch "Welpenerziehung - Der acht Wochen Trainingsplan "? Oder sind da die Zuele für den Kleinen schon zu hoch gesteckt?

Ich habe auch irgendwo gelesen, dass man dem Welpen in den ersten Wochen zuhause ein Geschirr mit einer kurzen Schleppleine anlegen sollte, um bei unerwünschtem Verhalten (zB hochspringen bei Besuchern) gleich eingreifen zu können. Hat das jemand hier so gemacht? Würde mich mal interessieren...

Rohana
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Re: Respekt vor der Aufgabe

Beitrag von Rohana »

Das Buch kenn ich nicht. Der Titel hat mich immer abgeschreckt. Diese Idee von '8 Wochen Erziehungsprogramm und fertig ist der perfekte Hund' - das führt m.E. nur dazu, dass man sich da total unter Druck setzt, Dinge erwartet, die so völlig unmöglich sind und einen dann enttäuscht zurücklassen.

Ich hatte auch noch nie ein Geschirr und Schlepp am Welpen. So aus dem Bauch raus wär das für mich eher eine Maßnahme, wenn ein Junghund über die Stränge schlägt. Aber wart mal, da werden sicher noch andere was dazu erzählen.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Leila
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Re: Respekt vor der Aufgabe

Beitrag von Leila »

Ja ich fand den Titel auch etwas irreführend. Oder man muss sich nur die Tipps mitnehmen und nicht so stoisch an den Wochen hängen. Aber als Anfänger denkt man bestimmt schnell, dass man etwas falsch gemacht hat, wenn der Hund das und das in der Woche noch nicht kann.

Ah danke für deine Einschätzung!

Luise2016
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Re: Respekt vor der Aufgabe

Beitrag von Luise2016 »

Mein ultimativer Buchtipp für Hundeanfänger ist "Die Hundegrundschule" von Patricia McConnell. Würde ich zur Pflichtlektüre für Hundebesitzer machen, wenn ich könnte :wink: . Auch "Das andere Ende der Leine" von ihr ist sehr informativ (auch für erfahrene Hundehalter), aber weniger ein konkreter Erziehungsratgeber.
Viele Grüße von Luise mit Artur und Zappa und dem großen Carl im Herzen

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