Ich kann mich Evelyn nur anschließen!

Mit Jasper haben wir ganz ähnliche Dinge gemacht. In der Welpengruppe wurde viel geratscht und Ruhe gehalten, die "Spaziergänge" führten uns v.a. in eine schöne Gegend, wo wir uns mit Jasper hinsetzten und die Gegend betrachteten (dazu muss man sagen - wir haben keinen Garten und ich fand es wichtig, dass Jasper auch mal ungestört Stöcke suchen, Gras beschnüffeln und Runden rennen kann) oder wir nahmen uns die Zeit, um an einen spannenden Ort (pro Tag nicht mehr!) zu fahren und uns das auch - einfach ganz in Ruhe - anzusehen. Wenn Jasper alles spannend fand kletterte er auf den Schoß und schaute sich von dort aus mit zunehmender Gelassenheit alles an. Andere Welpen erobern ihre Umwelt vielleicht auch aktiver. Jasper musste ich anfangs auch oft in die Uni mitnehmen. Zwangsläufig hat er gelernt, dass er ruhig auf einer Decke liegen bleiben muss - ich hab ihm liebevoll die Decke mit einem Kauding hingelegt, ihn draufgeführt, mich hingesetzt und ihn dabei an der kurzen Leine gehalten, sodass er die Decke nicht verlassen konnte. Kurz nur hat es gedauert, bis er wohlig da lag und knabberte und kurz darauf auch schlief.
Ich glaube ehrlich gesagt, dass für einen Welpen der die WElt entdecken möchte es schon zu wenig sein kann, ihn zuhause nur zur Ruhe zu verordnen und ansonsten nur zum Pippi auf eine Wiese zu gehen. Wir haben zumindest mit Jasper schon mehr gemacht. Aber ich hab dabei immer an ein Menschenbaby gedacht - das trägt man viel, macht nicht zu viel auf einmal, man nimmt sich Zeit bei Ausflügen, sieht sich alles in Ruhe an. Der Welpe verarbeitet dann anschließend gern beim Schlafen. Das hab ich immer gesehen, wie Jasper dann geträumt hat und mit den Pfoten die Welt erkundete

Und wenn er nicht zur Ruhe kam, hab ich ihn halt angeleint und neben meinen Stuhl auf eine Decke platziert - der Schlaf stellte sich dann schnell ein...
Achja, und Ruheübungen draußen, gerade wenn man keinen Garten hat, sind sehr wertvoll. Ich würde daher behaupten, man kann mit einem Welpen schon 1h draußen sein - es kommt halt drauf an, wie man die Stunde gestaltet! Ich würde es auch heute wieder so machen: Welpe ins Auto (1 wichtige Übung), an einen schönen Ort fahren (z.B. Wald - Welpe verknüpft - Auto bringt mich an spannende Orte), dort 5 Minuten ruhig vor sich hingehen, vl. sogar mal an der Leine (Jasper lief aber oft frei mit einer leichten 3m Schleppleine, so habe ich mir die Leinenführigkeit nicht verdorben und er läuft heute perfekt) oder mal ein Sitz, aber alles ganz einfach und spielerisch und vor allem ruhig (ich selbst wollte als Anfängerin oft viel zu viel auf einmal - Jasper hat mir schon gezeigt, dass er das noch nicht brauchte). Dann entdeckt man mit seinem Welpen einen Ball ihm Busch und freut sich mit ihm (toll für die Bindung). Man spielt etwas mit ihm, aber achtet darauf, Teil des Spiels zu bleiben und nicht zur Ballwurfmaschine zu werden. Der Ball landet wieder in der Tasche. "Zufällig" hat man jetzt nach insgesamt 10 Minuten ein schönes Plätchen gefunden, breitet da eine Picknickdecke aus, leint den Welpen an, legt sich mit ihm darauf. Der Welpe bekommt was zum Kauen, man selbst ein schönes Buch. Und dann einfach gemeinsam genießen. Der Welpe wird, wenn er ähnlich wie Jasper ist, beim Kauen immer wieder die Gegend beobachten. Dann versuchen, von der Decke zu krabbeln. Das lässt man so nicht zu, denn Ziehen soll zu nichts führen. Wenn der Welpe mal entspannt da liegt und einfach schön knabbert oder guckt, und man von der Ruhe genug hat (so nach 10-15 Minuten vielleicht), hebt man die Ruhe auf: "Hach, jetzt gehen wir mal weiter." Man steht ruhig und entspannt auf, nimmt die Sachen wieder an sich, gibt den Welpen wieder frei "so nun geh mal spielen". gemütlich schlendert man zum Auto zurück. Zuhause ist der Welpe ganz begeistert und noch voller Eindrücke und rast ein paar Runden. Da bringt man sich selbst halt in Sicherheit und lacht sich einen Ast ab - ich konnte nicht anders weil ich Jasper einfach so urkomisch fand in den Momenten ("raff raff raff - gggrrrrr - raff raff! - fetz fetz- raff raff!"

). Und dann fällt der Welpe entweder von selbst um oder man hilft ihm halt wenn er das nicht von alleine schafft, nimmt ihn mal an die Leine, legt ihn auf die Decke etc. wie oben beschrieben.
So haben wir das zumindest gemacht und Jasper ist ein im Haus sehr ruhiger Zeitgenosse geworden, der gerade so wie eigentlich immer tief und fest unter dem Couchtisch schläft.