Pudel mit Aggressionspotential ?

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
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fabiotiker

Pudel mit Aggressionspotential ?

Beitrag von fabiotiker »

Guten Abend !
Habe mal ne dumme Frage : Gibt es überhaupt Pudel, die von Natur aus übermäßig verteidigungsbereit/aggressiv/scharf/bissig sind ?
Ich meine damit nicht Pudel, die falsch sozialisiert oder misshandelt wurden.

Ich frage deshalb, weil ich davon überzeugt bin, dass es Hunderassen gibt, die schwieriger zu händeln und unter Kontrolle zu halten sind. Wenn ich mir z.B. den Dobermann oder Deutschen Pinscher betrachte, so komme ich zu dem Schluss, dass ich mir die Haltung dieser Hunde nicht zutrauen würde. Ich glaube, die Halter dürfen bei diesen Rassen kaum Erziehungsfehler begehen.

Bei den Pudeln habe ich bis jetzt den Eindruck, dass sie relativ leicht zu erziehen und niemals übergriffig werden.
Aber gibt es vielleicht doch einzelne Pudel, die genetisch bedingt eine gewisse Schärfe mitbringen ? Oder kann man immer mit Bestimmtheit sagen, dass man sich mit dem Pudel auf der "sicheren Seite" befindet ? 8)

wun

Re: Pudel mit Aggressionspotential ?

Beitrag von wun »

Hi

ich denke schon, dass der Pudel da eher zu den leichführigen Hunden gehört,
natürlich auch aufgrund seines ehemaligen Verwendungszwecks.
Schaut man sich an wozu Dobermänner gezüchtet wurden/werden,
ergibt es sich ja eigentlich schon von sich aus,
dass es da Unterschiede im Verhalten/Schärfe geben muss.

Ich denke auch, dass es Leute gibt,
denen der Pudel nicht liegt,
vielleicht gerade, weil sie im Verhältnis einfach zu händeln sind.


Liebe Grüße
Julia

Phoebe

Re: Pudel mit Aggressionspotential ?

Beitrag von Phoebe »

hallo,

ich habe bei mir daheim den direkten vergleich. Österreichischer Pinscher "gegen" Pudel. ich muss sagen, dass keiner meiner beiden hunde irgendwie aggressiv sind und ich mag dieses wort auch nicht besonders, denn es wird oft schnell und ohne nachzudenken benutzt.

seit 1 1/2 jahren lebt mein rudel nun in dieser Konstellation zusammen und mir sind sehr interessante dinge aufgefallen. rudi, mein pinscher, ist nun schon ein älterer herr und brummelt gern mal rum, wenn er von jungen hüpfern genervt wird. ansonsten geht er aber stressigen situationen aus dem weg.

phoebe meine pudeline nutzt das aber ganz gekonnt aus. wenn wir andere hunde treffen plärrt sie von hinten rum und macht rudi auf den entgegenkommenden hund aufmerksam. der rennt dann hin und klärt die situation, manchmal auch ein wenig heftiger. und die zwergeline steht bei mir und ist die "liebe".

in meinen augen hat phoebe meinen pinscher voll im griff und der alte mann ist so dusselig und lässt sich von der kleinen auf der nase herumtanzen. sie fördert also sein brummiges verhalten...ganz schön clever das kleine ding 8)

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Cindy
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Re: Pudel mit Aggressionspotential ?

Beitrag von Cindy »

fabiotiker hat geschrieben:Gibt es überhaupt Pudel, die von Natur aus übermäßig verteidigungsbereit/aggressiv/scharf/bissig sind ?
Du schmeisst da Wörter zusammen, die so rein gar nichts miteinander zu tun haben.
Verteidigungsbereit ist nicht gleich aggressiv, scharf, bissig.
Genausowenig wie aggressiv gleich scharf, bissig, verteidigungsbereit ist. Und so weiter.
Aber gibt es vielleicht doch einzelne Pudel, die genetisch bedingt eine gewisse Schärfe mitbringen ?
Wieder, was verstehst Du untere Schärfe? Das ist ein Begriff, der so schwammig ist, dass dagegen eine Sumpflandschaft schon fast Betoncharakter hat.
Oder kann man immer mit Bestimmtheit sagen, dass man sich mit dem Pudel auf der "sicheren Seite" befindet ?
Was heisst für Dich "sichere Seite"?


Wenn Du wissen willst, ob es auch Pudel gibt, die nicht nur heitideiti-habmichlieb-Hündchen sind - JA, die gibt es, und ganz sicher nicht nur vereinzelt. Gerade unter den Grossen.
Was nicht heisst, dass diese Pudel aggressiv, scharf, bissig oder sonst was sind. Sondern sehr souveräne, selbstbewusste Hunde, die in Gefahrensituationen ihr Rudel auch verteidigen. Und nicht nur den Schwanz einziehen und den Hundehalter "vorschicken".
Damit meine ich KEINE Hunde, die auf 20 m Entfernung bei unbekannten Situationen das Kläffen anfangen aus Unsicherheit und Angst heraus und bei Näherkommen der Gefahr sich ducken und verziehen.
Sondern Hunde, die stehenbleiben, wenn's eng wird. Klar verwarnen und notfalls auch nach vorn gehen.
Das sind dann aber keine bissigen, aggressiven Hunde. DIE findet man eher im Lager "auf 20 m Entfernung loskläffen und dann aber Angstverhalten zeigen".
Im Gegenteil sind das idR die Hunde, die auch mal was abkönnen, die charakterlich und wesensmässig stabil sind.
Viele Grüße
Cindy


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)

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Resi
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Re: Pudel mit Aggressionspotential ?

Beitrag von Resi »

Ach nu wllte ich mir das in Ruhe mal auseinanderklamüsern und was sehe ich Cindy? Du warst schneller!
Kurz man kann jede Hunderasse als bissig einstufen, schließlich haben sie Zähne! Man kann sie auch alle als potenziell agressiv einstufen, denn sie sind soziallebende Säugetiere noch dazu auch Raubtiere, die ohne eine gewisse Agression nicht überleben würden. Agressionen bedeuten ja nichts negatives sie sagen bloß, dass eine Handlungsbereitschaft vorliegt.

LG anja
Pudelverrücktsein ist schön- es kann eben nur nicht jeder...

PudelUte

Re: Pudel mit Aggressionspotential ?

Beitrag von PudelUte »

@ Cindy
:klatsch:

Bravo, du nimmst mir die Worte aus dem Mund!

Ich kann zu diesem Thema mal eine kleine Geschichte erzählen, die mal etwas Einblick in diese Verhaltensweisen gibt.

Also: es war einmal: vor vielen Jahren....
Meine Mulli (mittlerweile 16) in der Blüte ihrer Jahre und absolute Chefin im Rudel. Das hat sie sehr ernst genommen und zwar mit Rechten UND Pflichten. Estelle war damals noch ein Junghund(unter 6 Monaten). Wir waren mit allen Hunden bei einer Familie mit Kind zum grillen eingeladen. Diese hatten Estelles Bruder von uns bekommen. Wir saßen also alle draußen, die Hunde unter meinem Stuhl. Nur Estelle war auf Erkundung im fremden Garten. Da ließ sich nun das Kind einfallen Estelle zu ärgern. Und zwar stellte sie sich ihr immer in den Weg, so dass Estelle nicht zu mir gelangen konnte. Ich habe das eine Weile beobachtet und wollte gerade aufstehen, um Estelle zu helfen, als Mulli unter dem Stuhl hervorkam - kam, nicht geschossen - und ruhig auf das Kind zu ging und sie am Rock packte, nur festhaltend, ganz gezielt. Und zwar so lange bis Estelle vorbei war. Danach hat sie den Rock wieder los gelassen und ging ganz ruhig wieder unter ihren Stuhl. Das Kind ist dabei zwar stehen geblieben, aber ganz ohne in Panik zu geraten - die Eltern übrigens auch nicht. Wir fanden das alle zusammen höchst interessant und aufschlußreich. Das Kind hat auf alle Fälle diese Lehre verstanden!
Ähnliche Situationen habe ich des öfteren mit meinen Pudeln erlebt. Sie wägen ganz gezielt ab, wann und in welchem Maß sie eingreifen. Wenn ich eingreife halten sie sich raus. Ich sage mal: meine Pudel würden mich im Ernstfall alle verteidigen und können auch genau einschätzen, wann es ein Ernstfall wäre.

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