Beschützerinstinkt?

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
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PudelUte

Beschützerinstinkt?

Beitrag von PudelUte »

Hallo,
ich wollte Euch mal eine kleine Geschichte erzählen:
Eros und Mulli sind (trotz seiner "Seitensprünge") wie ein zusammen alt gewordenes Ehepaar. Nun ist Mulli durch ihre Herzgeschichte ziemlich "alt" geworden. Ich habe den Eindruck, dass sie nicht mehr so sicher auf ihren Beinen ist; denn sie vermeidet Zusammenstöße oder Rempeleien. Wenn also beim Fressen einer der anderen an ihren Napf will - weil eigener leer - dann überlässt sie den oft kampflos. Wenn wir sie vom Rudel zum essen trennen frisst sie aber nicht also passe ich immer auf und rufe den anderen dann weg. Neulich aber haben die "Schnellesser" sie mal wieder bedrängt und bevor ich etwas sagen konnte hat sich der Eros dazwischen gestellt und die anderen weg geknurrt. Und da blieb er dann stehen, bis Mulli mit essen fertig war. Ich fand das sehr erstaunlich und war dementsprechend auch sehr "gerührt" über dieses Verhalten von unserem Eros. Aus "Zickenkriegen" hält er sich sonst meistens raus. Nur die Youngster erzieht er immer mal wieder, je nach "Aufmüpfigkeit". Wie findet Ihr das? Gibt es ähnliche Verhaltensweisen bei Euch zu beobachten?

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Cindy
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Beitrag von Cindy »

Hi Ute,

zwischen meinen Hunden eher weniger. Aber nach aussen hin schon. Als wir Klein Nelchen gerade mal ein paar Wochen hatten, war mein Vater mit den zwei Wuffs unterwegs. Und da tauchte auf einmal ein Husky auf dem Feldweg aus. Klein Nelchen war schon ziemlich in der Nähe des Husky und tapste, treudoof freundlich wie man mit 6-7 Monaten nun mal so ist, in Richtung Husky weiter a la "oh ein Hund, wie wär's mit Spielen". Mein Vater meinte, der Husky sah eindeutig nicht so aus, als hätte er Spielen im Kopf. Nur Rufen hätte in dem Augenblick nicht wirklich was gebracht. Seiner Meinung hätte sich der Husky vermutlich auf Nele gestürzt, egal in welche Richtung sie sich bewegte. Und während mein Vater noch überlegte "was nun" ist Yanta wie eine Furie zwischen den zweien durchgerast, hat umgedreht und ist wieder zurückgerannt. Sie hat regelrecht gesplittet. Der Husky hat sich dann verzogen. So ein Verhalten hatte sie bis dahin nie gezeigt und seitdem auch nie wieder. Allerdings kamen wir mit den Hunden auch seitdem nie wieder in so eine Situation.

Vor kurzem hat Klein Nelchen, die sonst ein absolutes Faible für kleine Hunde hat, Wusch's Schwester ziemlich massiv mit Knurren und Abschnappen zurechtgewiesen. Im ersten Moment war ich darüber erschrocken, weil ich Nele so gar nicht kenne. Zumindest nicht kleinen Hunden gegenüber. Aber andererseits vielleicht auch verständlich. Wusch hat bisher die zwei Mal, die wir uns getroffen haben in der Nähe ihrer Schwester (die sie bereits als Welpe deutlich dominiert hat, damals war ich ja am überlegen, ob es nicht besser wäre, ihre Schwester zu nehmen, denn Klein Wusch wurde von Vicky bei der kleinsten Bewegung vermöbelt) deutliche Zurückhaltung bis hin zu Unwohlsein gezeigt. Ich könnte mir vorstellen, dass da ein Zusammenhang besteht. Leider habe ich in dem Moment nicht so auf die Hunde geachtet, dass ich es genau sagen kann. Aber es ist schon seltsam, da Nele eben sonst mit kleinen Hunden eher zart umgeht. Und ich es noch nie erlebt habe, dass sie kleine Hunde richtig anknurrt oder nach ihnen schnappt. Evtl. je nach Hund mehr oder weniger rau und heftig mit ihnen spielt, aber keine ernstgemeinte Aggression zeigt.

Ausserdem habe ich inzwischen sowohl bei Yanta als auch bei Nele anderen Hunden gegenüber einige Anzeichen von "Beschützendem Verhalten" Wusch gegenüber gezeigt. Bsp. wäre Nele um ein Haar auf die Dalmi-Hündin los, die vor ein paar Wochen Wusch geschnappt hat. Und das, obwohl sie normalerweise dieser Hündin gegenüber immer beschwichtigendes und ausweichendes Verhalten zeigt. Ich habe damals Nele gerade noch am Brustgeschirr (die Dinger sind einfach toll, mit einem Halsband hätte ich sie nicht mehr greifen können) festhalten können.

Und Yanta zeigt den beiden Weissen gegenüber auch Verhalten, das man durchaus als "beschützend" bezeichnen kann. Egal wie zickig sie sonst zu den beiden ist.
Viele Grüße
Cindy


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)

magicmarjolin
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Beitrag von magicmarjolin »

Das ist wirklich eine schöne Geschichte!So etwas habe ich noch nicht erlebt.
Ich habe ja nun zum 2.Mal einen alten Hund im Rudel,aber da musste ich immer aufpassen das das Rudel nicht drüber herfällt.Mit unserem Opa jetzt ist es nicht so doll,aber vor Jahren hatte ich einen Japan Chin,den ich separieren musste sobald ich die Hunde ohne Aufsicht alleine lassen musste.
Meine Westies waren da gnadenlos u. hätten ihn auseinandergerupft.

Mein Bully passt allerdings beim Spaziergang auf alle anderen Hunde auf.Er läuft oft völlig uninteressiert seine Wege,aber wenn ein fremder Hund mit einem seiner Hunde stänkert kommt er angeschossen u. stellt sich dazwischen.
L.G.Tanja u. die 32 Tiger u. 16 Wolfspfoten

Annette
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Beitrag von Annette »

Nach Laco's OP sollte er zu Hause angekommen liegen bleiben , aber immer wieder stand er auf , ich sagte nun bleib doch endlich liegen ( er lief überall vor) und ging aus dem Zimmer , als ich zurück kam lag Baika neben ihm und mit dem Kopf auf seiner Schulter und siehe da er blieb liegen .
lg. Annette mit Amon & Aco
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Andrea01

Beitrag von Andrea01 »

Bei mir ist es der Lord, der immer aufpaßt, dass keiner der "Schellfresser-Fraktion" die "Langsamfresser" von den Näpfen verjagdt!
Er weiß ganz genau, welcher Hund länger zum Fressen braucht und setzt sich daneben. Ist der betreffende Hund satt und geht fort, läßt er keinen an die Reste ran! Als "Belohnung" für dieses Verhalten darf er dann auch meistens den Napf ausputzen - aber erst auf meine Erlaubnis hin!

Liebe Grüße

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