Beschäftigung bei Rüdenstress

[Aurelia]

Das freut mich für euch und auch für Emil, dass ihr mit den Kräutern den "Mädelsstress" etwas entspannen konntet...weiter so!

[Pudeljungs]

Vielleicht hat er sich auch einfach inzw. an den Mädelduft gewöhnt und reagiert jetzt nicht mehr so aufgeregt darauf.

[jojojojobounty]

Heute schien es so, als wären wir an durchaus interessanten Pipistellen vorbeigekommen.

Aber der einzige Indikator dafür war, dass Emil plötzlich links und rechts einen gut 10 cm langen Sabberfaden hängen hatte. Mir ist dieser aber erst aufgefallen als er beim Gehen zu mir blickte, denn er war so ruhig drauf. Trotz intensiver Schnüffelei war er zu keinem Zeitpunkt hektisch.

Verbot ich ihm die Stellen, war er war er zwar hartnäckig, aber jammerte nicht und ging nach einem Raumeinnehmen einfach weiter ohne kopflos die nächste Stelle zu suchen oder nach dem zugehörigen Hund Ausschau zu halten. Er war interessiert, sonst nichts

Er durfte dann so sogar frei laufen

Es scheint wirklich zu wirken und einen Einfluss zu haben. Die Beschreibung “Ausgeglichen” trifft es echt gut.

Jetzt frag ich mich, gibt man das Kurweise oder dauerhaft oder wie am besten? Wir geben ja eine Kräutermischung mit Mönchspfeffer.

Hat da jemand Erfahrung von euch ?

[Iska]

*nicht kopflos* hört sich sehr gut an....
und alles andere auch...

eine Hundebekannte hat es ihrem Rüden kurweise zu den Hauptläufigkeitszeiten gegeben.... nicht dauerhaft... und ab einem bestimmten Alter gar nicht mehr... da war er knapp 4 oder so...? es war aber eine Dogge.... die brauchen ja bissel länger zum Erwachsenwerden...

[jojojojobounty]

Was sind denn so eurer Erfahrung nach grob die Hauptzeiten ?

Vergangenes Jahr hatte sich das bei uns scheinbar mit dem Jagdinteresse vermischt, daher kann ich es von uns aus nicht gut sagen.

[Iska]

also hier... Februar / März und dann wieder September / Oktober....

[Rohana]

Ja, gehäuft sind Läufigkeiten auch im Frühjahr und Herbst. Aber prinzipiell können Hündinnen zu jeder Zeit des Jahres läufig werden - von daher ist es immer hilfreich, wenn man mit den Hündinnenbesitzern im eigenen Umfeld spricht und vielleicht rausfindet, wann die Mädels aus der Nachbarschaft 'dran' sind. Aber je nach Umfeld ist das schon schwierig. Zudem werden ja auch nicht alle Hündinnen brav regelmäßig läufig.

[jojojojobounty]

Es dauerte grob 2 Wochen, bis wir eine deutliche Besserung durch den Einsatz des Mönchspfeffers vernehmen konnten.

Nach weiteren 3,5-4 Wochen verschlimmerte es sich jedoch wieder. Gefühlt ist er trotzdem mit dem Mönchspfeffer weniger Kopflos. Er kann sich hinsetzen, wo er sonst nur schnüffeln könnte. Er kann besser im Radius (2m) bleiben oder an der Leine gehen.
Gleichzeitig sieht man wie es ihn zerreißt. Gefangen zwischen dem was Kopf und Trieb sagen…

Anbei auch mal ein Video:
https://youtube.com/shorts/ot1GxaDIY_M?feature=share

Wir werden uns daher kommende Woche bei unserer Tierärztin mal rund um das Thema Kastration und Hormonchip beraten lassen.

Gerade ist es auch schon so, dass ich die Vorfreude auf unseren Urlaub am Stand in Holland oder auch das Ostergrillen beim Pudelclub gar nicht mehr genießen kann.
Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwo ein Hund gut riecht, ist so hoch. Dann haben wir nur noch ein unberuhigbares Bündel Stress an der Leine, welches wir entweder ins Auto bugsieren und dort allein lassen oder wir fahren alle Drei Heim/ ins Ferienhaus.
Auch macht es kaum noch Freude zusammen raus zu gehen. Es ist einfach geprägt von Stress und die tägliche Fahrt in den Wald ist mit unseren Alltag nicht kompatibel. Wir wohnen am Feldrand in einer tollen Ecke, um mehrere 1-4h Spazierrunden zu gehen. Dafür wohne ich 30 Minuten vom Büro entfernt. Für den einsamen Wald täglich weitere 30-60 Minuten ranhängen… irgendwo hört es auf …


Was mich noch interessieren würde: Gibt es jemanden, der die Kastration seines Hundes bereut hat oder jemand, der jemanden kennt, der jemanden kennt … ihr wisst schon ?
Bisher sind mir primär die Fälle bekannt, wo der Hormonchip bereut wurde, aber die Kastration nicht.

[Tanja aus Haan]

Euer erwünschter Radius im Freilauf beträgt 2 m?
Verstehe ich das richtig?

So dauerhaft wie geschildert KANN es sich mE (!) nicht um "Rüdenstress" aufgrund läufiger Hündinnen handeln.

[jojojojobounty]

Nein, das ist natürlich kein Freilauf. Das ist der: Leine ohne Leine dran Radius.


Ich kann es mir anders nicht erklären. Er leckt, er klappert, er sabbert. Er hält sich bevorzugt am Wegesrand auf und Kreuzungen sind immer besonders spannend.
Er zeigt anderen Hunden gegenüber dieses Stressverhalten nur in Verbindung mit Lecken und Schnüffeln. Oft sind auch andere an diesen leicht verstärkt interessiert, aber eben nur leicht.
Dabei muss eine Hündin nicht aktiv läufig sein, um das zu bewirken. X Wochen nach Läufigkeit oder eben interessanter als andere reicht schon. Und kastrierte Rüden tuns ihm ja auch teilweise an.

Hast du eine Idee in welche Richtung es sonst gehen könnte?

[Tanja aus Haan]

Er reagiert bei einzelnen Begegnungen so? Oder ist der "Zustand" dauerhaft (über Wochen und Monate)?

Dass Rüden erstmal lernen (dürfen) müssen, wann/wer wirklich interessant riecht, hatten wir hier ja schon. Auch, dass da nur "locker machen" hilft.

(Das Video habe ich ohne Ton geguckt, es könnte bei Nox alles mögliche bedeuten.)

[jojojojobounty]

In einer Gruppe reagiert er nur auf einzelne Hunde so. Wie gesagt: die werden meist von anderen Rüden auch interessant gefunden, aber noch maßvoll.
Wenn es kastrierte Rüden sind, dann berichten die Besitzer immer davon, dass sie das von intakten Rüden schon kennen. Sind es Hündinnen ist die Läufigkeit meist nicht lang her. Vor den Läufigkeiten reagiert er kaum. Da hatten wir schon einige Begegnungen bis 1 Woche davor und der Umgang war total normal miteinander.

Der Zustand ist nicht dauerhaft. Wir hatten ja so Dezember, Januar, Anfang Februar z.B. sogar ziemliche Ruhe.

[Tanja aus Haan]

Achso. Danke. Ja, dann klingt das doch nach normalem Rüde in Entwicklung Verhalten.

Mir ist nicht erinnerlich, schonmal davon gehört zu haben, dass Jemand die Kastration oder den Chip bereut hat. Hab allerdings auch noch nie danach gefragt.

[Iska]

In unserem Bekanntenkreis kenne ich aus der Vergangenheit eigentlich auch nur "Chip-Bereuer"....
unser Olli wurde ja mit 3 Jahren kastriert, wegen kleinzystischen Entartungen ( war dann zum Glück gutartig...). An seinem Verhalten hat sich nicht viel geändert, er wurde auch nicht belästigt... allerdings wurde er mit der Zeit inkontinent... das kommt zwar nicht häufig bei Rüden vor, aber ich wollte es trotzdem erwähnt haben.... pflanzliches hat leider nicht geholfen... mit Caniphedrin wurde es besser.... (es waren die späten 90er Jahre - inzwischen gibt es sicher auch anderes...); bis auf eine Vierteltablette konnten wir mit der Dosis runtergehen... aber ganz weglassen, ging nicht....

[Annitante]

Wenn das Thema auf Kastra kommt, frage ich die Leute meist, warum sie ihren Hund kastrieren ließen und ob und wie sich das "zu behandelnde" Thema verbessert hat. Die Antworten fallen gemischt aus, aber es war auch noch keiner dabei, der meinte, er würde das nie wieder tun. Aber ob sie es bereuen, hab ich so auch noch nicht gefragt.

Beim Chip waren dagegen schon eher Leute auch wirklich unzufrieden.

Ich wünsche euch einen guten Beratungstermin. Damals als, wider erwarten, klar war, dass nun doch ein Rüde einzieht, habe ich mich sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt. Ich brauchte es bisher auch immer mal wieder mit Trainer(n), Züchterin und Tierarzt zu sprechen und fand es immer sehr wertvoll, wenn sich Fachleute für einen diesbezüglich Zeit nehmen.