Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
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Fluse
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Fluse »

Ich kann deine Entscheidung für die Kastration sehr gut verstehen und lese da auch ganz enormen Stress raus :streichel:
Liebe Grüße von Alina mit Purzel

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Hauptstadtpudel
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Also dass er bei einer Hündin, die sich nach seinem Eindruck in der Standhitze befindet, nicht ablässt, halte ich für absolut normal.
Das spielt keine Rolle, dass sie nicht läufig ist - sie riecht so als wäre sie es!
Da helfen auch keine Ansagen - der Hündin kann man nur wünschen, dass ihr Besitzer dem auf die Spur kommt, denn es ist ein deutliches Zeichen, dass bei der Hündin etwas nicht stimmt und sie dürfte regelmäßig ordentlich Stress haben, die Arme.

Da kann Scotti als intakter Rüde nicht anders (und das kann auch so bleiben, wenn er kastriert ist). Die Nase bleibt nämlich dran, und er weiß, was gut riecht, das vergißt er nicht unbedingt.

Ja, entspannt ist er nicht, aber du schreibst ja, ihr hattet nicht viel Zeit zum Üben.
Ich würde da erstmal ausschöpfen was geht.

Ich habe große Zweifel, ob die Veränderungen so eintreten werden, wie du es dir wünscht. Ich finde sein Verhalten nur teilweise 6ualhormon gesteuert und was das Kontrollieren angeht, das kann auch stärker werden durch eine Kastration.

Ich wünsche dir gute Nerven, noch ne Stunde bei der Trainerin ist wahrscheinlich auch nicht schlecht.
Da würde ich dann noch mal fragen, inwiefern sie glaubt, dass die Kastration (die damit einhergehende Reduzierung des Testosterons) eine Verhaltensänderung bei Scotti bewirkt - von der reduzierten Brautschau abgesehen, das ist ja klar.

Vielleicht kannst du auch etwas für dich, für euch tun, dass du wieder mehr Freude an und mit ihm hast.

Was macht ihr beide gern zusammen? Und davon mal ne Zeitlang etwas mehr und von dem nervigen etwas weniger. Ist auch nicht schlimm, wenn das mal für eine Zeit weniger "Auslauf" bedeutet.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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Tanja aus Haan
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Tanja aus Haan »

In dem Video sehe ich einen verunsicherten Scotti, der nicht weiß, was er darf und was nicht und jeden Augenblick mit einer Korrektur oder irgendwas rechnet.

Unter Scannerblick hatte ich mir bisher vorgestellt, dass er die Gegend scannt. Hier guckt er m. E. permanent aus dem Augenwinkel zu Dir, zu der von ihm erwarteten Aktion Deinerseits.

Wenn es irgendwas mit Kontrollzwang zu tun hat, dann kontrolliert er hier mE, ob ein Kommando vorliegt. Immer wieder und wieder.

Bei einem kleinen Videoschnipsel kann die Situation allerdings auch ganz anders wirken, als sie in der Realität ist.
Viele Grüße aus dem Rheinland
Tanja mit GP Nox (*3.10.18) und Helga (*14.3.14)

Fluse
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Fluse »

Das Video habe ich genau so empfunden wie Tanja es beschreibt.
Dass von hinten in die Kniekehlen und an dir kleben könnte auch Unsicherheit sein, aber das lässt sich so nicht beurteilen. War nur mein erster Gedanke beim Lesen.

Noch was anderes, was jetzt keine Kritik sein soll, aber ich muss es loswerden:
Stört dich das Geklimper am Halsband gar nicht?
Mich würde das irre machen. Ich selbst bin da vielleicht aber auch kein Maßstab, weil ich da eh sehr empfindsam bin.
Ich habe dazu eine Trainerin im Kopf, die immer sagte, sowas sei für den Hund wie ein Tinnitus beim Menschen.
Liebe Grüße von Alina mit Purzel

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Hauptstadtpudel
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Tanja aus Haan hat geschrieben:
So Sep 26, 2021 11:31 am
In dem Video sehe ich einen verunsicherten Scotti, der nicht weiß, was er darf und was nicht und jeden Augenblick mit einer Korrektur oder irgendwas rechnet.

Unter Scannerblick hatte ich mir bisher vorgestellt, dass er die Gegend scannt. Hier guckt er m. E. permanent aus dem Augenwinkel zu Dir, zu der von ihm erwarteten Aktion Deinerseits.

Wenn es irgendwas mit Kontrollzwang zu tun hat, dann kontrolliert er hier mE, ob ein Kommando vorliegt. Immer wieder und wieder.

Bei einem kleinen Videoschnipsel kann die Situation allerdings auch ganz anders wirken, als sie in der Realität ist.
Ja, in diesem Ausschnitt macht es den EIndruck, dass er noch nicht verstanden hat, was er machen soll.
Das Schütteln verstehe ich als Stressabbau.

Vielleicht für dich nochmal klären. Was erwarte ich wann von ihm - und ihm das konsequent anzeigen.
Und ein klares Bild davon entwickeln, was er machen soll, und das alles positiv verstärken, dass er (und wenn es für Sekunden ist) mal in eine Sicherheitszone kommen kann.
Ich beobachte oft, dass im Alltag nicht gelobt wird, wenn der Hund es richtig macht, dabei hilft ihm das beim Verständnis, was er machen soll enorm - und gerade bei Hunden wie Scotti (und Bolle war ja auch so) ist es so wertvoll, weil man auf der anderen Seite mit zu starker Begrenzung den Hund auch verunsichern kann.

Also (nur im übertragenen Sinne!) Peitsche und dann aber auch gleich Zuckerbrot, wenn er es richtig macht.

Beispiel: auch ein Stressschütteln kann man gut loben, er macht es doch an der Stelle genau richtig und versucht den Stress abzubauen.

Dann gibt es gar kein in den Kniekehlen laufen, auch nicht für 20 Sekunden. Dann vielleicht mehr Loben, wenn er es richtig macht.

Sind meine Gedanken dazu, alles nur Gedankenanstöße.


Zuletzt geändert von Hauptstadtpudel am So Sep 26, 2021 12:31 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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gänseblümchen
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von gänseblümchen »

Stimmt, er guckt auch ständig zu mir, das empfand ich so wie ihr das sagt. Aber er ist sofort nach vorn gerichtet und checkt, was da kommt (er guckt ja nicht immer zu mir, sondern wirft nur immer wieder einen Blick, starrt dazwischen aber nach vorne.) Er darf eigentlich nicht so weit vorn gehen an der Leine (er zieht ja fast), aber wenn ich da keine sehr deutliche Ansage mache, versucht er es immer und immer wieder. Das war ja auch das allererste, was die Trainerin zu mir sagte, als wir losgegangen waren - er war total im Stress, weil hin und her gerissen zwischen abchecken und ordentlich laufen war.

Dass sich an dem Kontrollverhalten etwas ändert durch die Kastra erwarte ich natürlich nicht (auch die Trainerin nicht). Ich hoffe, dass durch das Wegfallen der einen Baustelle etwas mehr Ruhe bei ihm und mir einkehrt und wir dann besser an dem anderen arbeiten können.

Was wir gerne zusammen machen? Als erstes würde ich da Dummytraining sagen. Aber das ist momentan auch oft frustig, weil er den Kopf so voller Määäädchrn hat, dass er sich oft nicht konzentrieren kann. Er ist grundsätzlich sehr ablenkbar. Aber letztens zB habe ich ihn zu einem Dummy geschickt, er läuft wunderbar raus, findet ihn, bleibt über ihm stehen, guckt mich an, und geht schnüffeln. Da war ich durchaus not amused… Man merkt ihm an, wenn ihm eine Aufgabe zu einfach ist, aber dann die Schwierigkeit so zu erhöhen, dass er nicht gleich überfordert ist, ist bei ihm eine Kunst.

Und es stimmt - das Beispiel mit dieser Hündin war Scotti ggü wohl nicht ganz fair. Aber auch bei nicht so gut riechenden Hunden wird er immer penetranter. Und da denke ich ganz ehrlich auch ein wenig an mich. Eigentlich dürfte ich ihn wohl an keinen fremden Hund mehr heranlassen, weil er sofort nur das eine im Kopf hat. Aber ich mag es total mal mit den anderen HuHa zu quatschen, ggfs Kontakte zu knüpfen usw.

Das Geklimper stört mich tatsächlich nicht. Gerade jetzt, wo er immer hinter mir sein soll, finde ich es sogar recht praktisch :D
Liebe Grüße, Simone &Scotti

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Tschucki
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Tschucki »

Neben der Verunsicherung wirkt er auf mich völlig verspannt im Beckenbereich. Vielleicht durch das viele Leinelaufen. Hoffentlich darf er auch mal ihn einer ihm angenehmen Gangart unterwegs sein und ohne Kommandos. Wenn ich ihn auf dem Video so sehe rührt es mein Herz ehrlich gesagt.
Schöne Grüße,
Tschucki mit Zwergpudel Rösti, ⌚2016.

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gänseblümchen
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von gänseblümchen »

Wo ich einfach nicht hinter steige ist, warum er v.a. an der Leine (im Freilauf machen wir das ja noch nicht so lang) einfach nicht rafft, dass er nicht vor laufen soll. Ich sage ihm körpersprachlich immer und immer wieder, so weit und dann ist Schluss, aber er versucht es immer wieder sich vor zu schummeln, guckt dann die ganze Zeit, ob er jetzt einen auf den Deckel bekommt. Erst wenn ich „böse“ werde, nimmt er sich mal eine Zeit lang zurück und plötzlich kann er es. Soll das jetzt sein ganzes Leben lang so gehen? Ich habe momentan so gar keine Lust mehr… Früher habe ich zugegebenermaßen erst später reagiert (da durfte er so weit vor, bis ich aus den Augenwinkeln seinen Schwanz sehen konnte), da war er vermutlich schon im Kontrollverhalten drin - vielleicht hat es deshalb nicht gefruchtet. Seit dem Trainertermin begrenze ich ihn früher, bringt aber auch nichts. Am schlimmsten finde ich aber, dass ich seit dem Termin sehe, wie oft er im Stress ist, und das macht mich total traurig und hilflos :(
Liebe Grüße, Simone &Scotti

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jojojojobounty
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von jojojojobounty »

Was mir beim Schauen vom Video noch auffällt:

1. mir scheint es als stehen seine Blicke zu dir in Verbindung mit dem Ende der Leine. Wenn es also anfängt straffer zu werden, nimmt er sich zurück und schaut. Versteht er überhaupt bis wohin er gehen kann?

2. Er schnüffelt in der ganzen Sequenz nur zwei Mal. Beim ersten Mal schnüffelt er in die Luft und will an den Seitenstreifen. Es strafft sich jedoch kurz die Leine und er dreht sofort ab und schaut zu dir. Beim zweiten Mal kurz darauf schnüffelt er und macht dann auch schnell Pipi. Das Schnüffeln wirkt auf mich aber auch recht oberflächlich und zack zack.

3. Sein Maul ist geschlossen und die Ohren regelmäßig nach hinten (zu dir) orientiert. Anspannung pur, aber wirklich Kontrolle nach vorn?

Für mich klingt das was du schreibst, aber fast als würde euer Hauptproblem aktuell nicht allzu viel mit 6uallität zu tun haben, sondern mit Stress, mit einer allgemein angespannten Stimmung etc.
Darüber hinaus klingt es für mich so, als wäre euer potentiell 6uelles Problem damit aufgelöst, das ihr den direkten Kontakt zu anderen Hunden einfach mal etwas meidet.
An fremde Hunde ranlassen, ist für viele Hunde doch eh nicht so das wonach sie streben. Gleichzeitig übernimmt er hierbei ggf. die Kontrolle für eine Situation, was du also unabhängig von dem 6uellen Thema gar nicht fördern möchtest?

Du kannst dich in der Hundeschule doch auch mit jemandem unterhalten, wenn die Hunde keinen Kontakt haben. So machen wir es auch, denn Emil braucht einfach seine Distanz, je nach Hund und je nach Stimmung mehr oder weniger …
Liebe Grüße von Johanna🧍🏼‍♀️mit Großpudel Emil 🐩

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gänseblümchen
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von gänseblümchen »

jojojojobounty hat geschrieben:
So Sep 26, 2021 2:39 pm
Was mir beim Schauen vom Video noch auffällt:

1. mir scheint es als stehen seine Blicke zu dir in Verbindung mit dem Ende der Leine. Wenn es also anfängt straffer zu werden, nimmt er sich zurück und schaut. Versteht er überhaupt bis wohin er gehen kann?
Ja, eigentlich weiß er das (siehe mein Post über dir).

2. Er schnüffelt in der ganzen Sequenz nur zwei Mal. Beim ersten Mal schnüffelt er in die Luft und will an den Seitenstreifen. Es strafft sich jedoch kurz die Leine und er dreht sofort ab und schaut zu dir. Beim zweiten Mal kurz darauf schnüffelt er und macht dann auch schnell Pipi. Das Schnüffeln wirkt auf mich aber auch recht oberflächlich und zack zack.

3. Sein Maul ist geschlossen und die Ohren regelmäßig nach hinten (zu dir) orientiert. Anspannung pur, aber wirklich Kontrolle nach vorn?

Für mich klingt das was du schreibst, aber fast als würde euer Hauptproblem aktuell nicht allzu viel mit 6uallität zu tun haben, sondern mit Stress, mit einer allgemein angespannten Stimmung etc.
Darüber hinaus klingt es für mich so, als wäre euer potentiell 6uelles Problem damit aufgelöst, das ihr den direkten Kontakt zu anderen Hunden einfach mal etwas meidet.
An fremde Hunde ranlassen, ist für viele Hunde doch eh nicht so das wonach sie streben. Gleichzeitig übernimmt er hierbei ggf. die Kontrolle für eine Situation, was du also unabhängig von dem 6uellen Thema gar nicht fördern möchtest?

Du kannst dich in der Hundeschule doch auch mit jemandem unterhalten, wenn die Hunde keinen Kontakt haben. So machen wir es auch, denn Emil braucht einfach seine Distanz, je nach Hund und je nach Stimmung mehr oder weniger …
Richtig ausweichen ist hier schwierig. Zur Hundeschule gehe ich schon recht lange nicht mehr. Mit einer Bekannten unterhalte ich mich auch immer mit 15m Abstand (eher wegen ihrem Hund), aber grundsätzlich kapiert das hier keiner, wenn ein Hund, der „eigentlich“ freundlich und abrufbar ist, keinen Kontakt haben soll. Ich fände das durchaus positiv, wenn Scotti gar kein Kontakt wollen würde, aber er möchte immer hin, und zwar driiiingend (inkl Jammern, wenn er nicht darf). Ich würde ja gern wissen, wie sich das nach Kastra entwicklen würde, wenn der 6ualtrieb weg ist (vom Chip halte ich aus diversen Gründen nicht soooo viel). So viel „würde“ 🙈😄
Achso, neben dem Bedrängen von anderen Hunden gibt es ja immer noch auch das Pipilecken und Pipistellen suchen Problem, welches Bauchschmerzen und nicht-fressen nach sich zieht, also ist es mit andere Hunde umgehen ja leider nicht komplett getan.
Liebe Grüße, Simone &Scotti

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jojojojobounty
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von jojojojobounty »

Und warum will er dringend zu anderen Hunden? Übernimmt er hier ggf. eine Aufgabe, die er gar nicht ausfüllen sollen müssen sollte?

Hinwollen und durchaus Jaulen oder Motzen, kennen wir auch… 🤷🏼‍♀️ … das das nicht ist, lernt er seit ca. einem Jahr ganz ganz langsam.

Das das andere nicht kapieren, … ja so ist das leider.

Und:
Hatten heute erst das Gespräch in der Hundeschule davon:
- es gibt eine ganz kleine Menge hypersozialer Hunde
- es gibt eine ganz kleine Menge absolut asozialer Hunde
- der Großteil der Hunde kommt mit seinem engsten Kreis klar und braucht und will die anderen nur bedingt, was sich dann unterschiedlich äußert.
Im Spaziergang trifft man gern die Leute mit den hypersozialen Hunden und denen, die andere nur bedingt brauchen, in Kombi mit Herrchen/Frauchen, die das falsch deuten/nicht erkennen…
Einfach weil „die Anderen“ gern auch mal Gegenden mit diesen Hundehaltern meiden, eben weil es viele einfach nicht kapieren. 🤷🏼‍♀️


Das hinterlässt oft schlechte Gefühle und Zweifel am Verhalten des Hundes, aber nicht mit jedem agieren wollen und mit dem Rudel für sich bleiben, ist eigentlich das „normale“ Verhalten.
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Rohana »

gänseblümchen hat geschrieben:
So Sep 26, 2021 2:18 pm
Wo ich einfach nicht hinter steige ist, warum er v.a. an der Leine (im Freilauf machen wir das ja noch nicht so lang) einfach nicht rafft, dass er nicht vor laufen soll. Ich sage ihm körpersprachlich immer und immer wieder, so weit und dann ist Schluss, aber er versucht es immer wieder sich vor zu schummeln, guckt dann die ganze Zeit, ob er jetzt einen auf den Deckel bekommt. Erst wenn ich „böse“ werde, nimmt er sich mal eine Zeit lang zurück und plötzlich kann er es. Soll das jetzt sein ganzes Leben lang so gehen? Ich habe momentan so gar keine Lust mehr… Früher habe ich zugegebenermaßen erst später reagiert (da durfte er so weit vor, bis ich aus den Augenwinkeln seinen Schwanz sehen konnte), da war er vermutlich schon im Kontrollverhalten drin - vielleicht hat es deshalb nicht gefruchtet. Seit dem Trainertermin begrenze ich ihn früher, bringt aber auch nichts. Am schlimmsten finde ich aber, dass ich seit dem Termin sehe, wie oft er im Stress ist, und das macht mich total traurig und hilflos :(
Ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber klink mich hier einfach mal ein. Beim Lesen Deines Beitrags fiel mir sofort der von mir hervorgehobene Satz auf. Und der bringt mich auf folgenden Verdacht: Du sagst Scotti zwar 1001 mal, dass er hinten bleiben soll, aber Du sagst es immer auf eine Art, die ihn denken lässt, dass das eher ein Vorschlag ist, eher nur für den Moment gilt, diskutabel ist,... Wenn Du es ihm dann mal wirklich vehement und aus ganzem Herzen pfeifst, dann glaubt er es Dir auch. Nur dass Du dann aber beim nächsten Mal wieder so bittest, statt anzusagen - also fragt er wieder nach ob er nicht doch darf.
Vorschlag wäre: Mach die Ansage gleich beim ersten Mal. Mach sie nicht, weil Du irgendwann mürbe oder sauer bist. Sondern ruhig, bestimmt und knackig gleich beim ersten Schritt. Und wenn er dann tut was er soll, sei gleich wieder total nett und entspannt mit ihm und lob ihn viel.

Wir waren die letzten zwei Wochen in der Bretagne und da hatte ich so ein Erlebnis, das hierher passt. Es gibt dort ganz viele frei laufende Hunde und die allermeisten sind total entspannt und können dicht an anderen vorbeigehen ohne sich um sie zu kümmern. Da fragt man sich natürlich warum das dort klappt und hier nicht (jetzt mal überspitzt). Dann waren wir in Douarnenez am Kai und schauten einigen Schwimmern zu, Mika und Kaba angeleint bei uns auf dem Bürgersteig. Ein junger Mann mit einem jungen, unangeleinten Border Collie wollte an uns vorbei. Schon auf Distanz von vielleicht 20 Schritten schaute der Jungspund interessiert zu den zwei Mädels. Sofort hat sein Herrchen ihn aufs Kreuz gelegt (wortwörtlich), mit einem Handgriff, mit sofort loslassen und noch einem deutlichen Wort dazu. Dann ging der Mann seelenruhig weiter, den Hund neben sich. Ohne Zaudern, ohne diese Angst im Nacken, es könnte schief gehen, Ärger geben, was auch immer. Der Hund schaute kein Stück nach uns, bekam dafür total nette Zusprache von seinem Chef, als die beiden neben uns waren.
Nicht dass wir uns missverstehen: Ich will niemanden auffordern, seinen Hund so aufs Kreuz zu legen. Das sehe ich durchaus kritisch. Aber worauf es ankommt ist, dass der Mann schon auf Distanz und beim allerersten Vorboten des nicht erwünschten Verhaltens reagiert hat. Und er hat seine Ansage völlig unmissverständlich rübergebracht. Und er war danach sofort wieder völlig entspannt. Das ist für den Hund klar und deutlich und er hat es leicht, sich dann so zu verhalten wie sein Mensch es möchte. Ob man den Hund dafür so beuteln muss sei mal dahin gestellt. Das geht sicher auch ohne das. Aber die Klarheit und Ruhe war richtig gut. Und der Hund konnte entspannen, weil er genau wusste, was von ihm erwartet wird.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von gänseblümchen »

jojojojobounty hat geschrieben:
So Sep 26, 2021 3:12 pm
Und warum will er dringend zu anderen Hunden? Übernimmt er hier ggf. eine Aufgabe, die er gar nicht ausfüllen sollen müssen sollte?
Momentan denke ich: um den/die andere(n) 6uell abzuchecken. Deshalb frage ich mich auch, wie es nach Kastra wäre. Früher war er der Kandidat, der mit jedem gespielt hat, das ging dann in dieses 6uelle Verhalten über. (Abchecken natürlich auch dabei, aber er war wirklich immer ein sehr verspielter).
Rohana hat geschrieben:
So Sep 26, 2021 3:28 pm

Ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber klink mich hier einfach mal ein. Beim Lesen Deines Beitrags fiel mir sofort der von mir hervorgehobene Satz auf. Und der bringt mich auf folgenden Verdacht: Du sagst Scotti zwar 1001 mal, dass er hinten bleiben soll, aber Du sagst es immer auf eine Art, die ihn denken lässt, dass das eher ein Vorschlag ist, eher nur für den Moment gilt, diskutabel ist,... Wenn Du es ihm dann mal wirklich vehement und aus ganzem Herzen pfeifst, dann glaubt er es Dir auch. Nur dass Du dann aber beim nächsten Mal wieder so bittest, statt anzusagen - also fragt er wieder nach ob er nicht doch darf.
Vorschlag wäre: Mach die Ansage gleich beim ersten Mal. Mach sie nicht, weil Du irgendwann mürbe oder sauer bist. Sondern ruhig, bestimmt und knackig gleich beim ersten Schritt. Und wenn er dann tut was er soll, sei gleich wieder total nett und entspannt mit ihm und lob ihn viel.

Wir waren die letzten zwei Wochen in der Bretagne und da hatte ich so ein Erlebnis, das hierher passt. Es gibt dort ganz viele frei laufende Hunde und die allermeisten sind total entspannt und können dicht an anderen vorbeigehen ohne sich um sie zu kümmern. Da fragt man sich natürlich warum das dort klappt und hier nicht (jetzt mal überspitzt). Dann waren wir in Douarnenez am Kai und schauten einigen Schwimmern zu, Mika und Kaba angeleint bei uns auf dem Bürgersteig. Ein junger Mann mit einem jungen, unangeleinten Border Collie wollte an uns vorbei. Schon auf Distanz von vielleicht 20 Schritten schaute der Jungspund interessiert zu den zwei Mädels. Sofort hat sein Herrchen ihn aufs Kreuz gelegt (wortwörtlich), mit einem Handgriff, mit sofort loslassen und noch einem deutlichen Wort dazu. Dann ging der Mann seelenruhig weiter, den Hund neben sich. Ohne Zaudern, ohne diese Angst im Nacken, es könnte schief gehen, Ärger geben, was auch immer. Der Hund schaute kein Stück nach uns, bekam dafür total nette Zusprache von seinem Chef, als die beiden neben uns waren.
Nicht dass wir uns missverstehen: Ich will niemanden auffordern, seinen Hund so aufs Kreuz zu legen. Das sehe ich durchaus kritisch. Aber worauf es ankommt ist, dass der Mann schon auf Distanz und beim allerersten Vorboten des nicht erwünschten Verhaltens reagiert hat. Und er hat seine Ansage völlig unmissverständlich rübergebracht. Und er war danach sofort wieder völlig entspannt. Das ist für den Hund klar und deutlich und er hat es leicht, sich dann so zu verhalten wie sein Mensch es möchte. Ob man den Hund dafür so beuteln muss sei mal dahin gestellt. Das geht sicher auch ohne das. Aber die Klarheit und Ruhe war richtig gut. Und der Hund konnte entspannen, weil er genau wusste, was von ihm erwartet wird.
Du könntest da Recht haben. Das Problem ist, dass es sehr schwer ist, bei ihm den richtigen „Ton“ / das richtige Maß an Druck zu finden. Entweder, er nimmt es kaum ernst, oder er fällt in sich zusammen. Manchmal quiekt er auch, als hätte man wasweißichwas mit ihm gemacht.
Ich bin leider selber auch ein ziemlich stressanfälliger Mensch (ind momentan auch wegen anderen Dingen gefrustet), und ich glaube wir sind da gerade in so einem Teufelskreis und machen uns gegenseitig das Leben schwerer als es müsste.
Liebe Grüße, Simone &Scotti

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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von jojojojobounty »

Was du beschreibst, kommt mir sehr bekannt vor… beide Absätze könnten von uns kommen, nur mit ein bisschen weniger von diesem „er fällt in sich zusammen“…
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Es ist auch schwer bis unmöglich, wenn man selbst gerade gestresst, frustriert und nicht ausgeglichen ist, klar, ruhig und konsequent zu sein.

Ich wünsche dir, dass die anderen frustrierenden Umstände sich verbessern, du zu Kraft und Ruhe kommst.
Dann wird es auch wieder besser mit Scotti.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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