Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
Antworten
Benutzeravatar
gänseblümchen
Große-Nase
Beiträge: 1876
Registriert: Fr Dez 21, 2018 7:52 pm

Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von gänseblümchen »

Seit Pat von Bobbys „Problemen“ erzählt hat, habe ich vermehrt darüber nachgedacht, ob Scotti auch so ein Kandidat ist. Bei ihm ist es nicht so extrem, wie es bei Bobby war, aber da es momentan wieder schlimmer wird, kreisen wieder meine Gedanken…

Scotti ist draußen extrem nach außen gerichtet und immer mit der Nase am Boden unterwegs, scheinbar gezielt nach Pipistellen suchend (das war Marcus auch mal aufgefallen, als wir zusammen mit Nox spazieren waren). Er schnüffelt intensiv an solchen Stellen und leckt auch. Ich versuche das seit 1,5 Jahren zu unterbinden, aber es wurde in dieser Zeit nur etwas besser (auch phasenweise gut, dann wieder mehr usw). Er lässt sich jedoch durch eine Ermahnung unterbrechen - je nach dem muss diese aber recht deutlich sein. Ich finde das Spazieren gehen so tatsächlich oft ziemlich anstrengend, da ich immer darauf gucken muss, was er macht, und ob er noch schnüffelt, oder schon leckt. Mit den Kids zusammen kaum konsequent machbar. Er klappert auch mit den Zähnen und schäumt manchmal. Leckt sich zuhause auch viel da unten rum.

Grundsätzlich könnte ich mit dieser Baustelle noch leben, aber was mich wirklich stört: Sein Verhalten anderen Hunden gegenüber. Er war (und ist auch grundsätzlich noch) sehr verspielt, und wenn ein anderer Hund darauf eingeht / eingegangen ist: super. Wenn nicht, besteht dieser Hund nur noch aus Hinterteil. Da wird/würde permanent geschnüffelt und der Genitalbereich beleckt. Wenn der andere Hund nicht Bescheid sagt, versuche ich das zu unterbrechen - muss ihn aber körperlich wegholen, weil ansprechbar ist er da nicht mehr. Und egal wer Bescheid gesagt hat (Hund oder ich), er ist sehr penetrant und versucht es immer wieder. Mittlerweile ist ihm belecken auch wichtiger als spielen, und ich habe das Gefühl er motzt sein spielwilliges Gegenüber an, dass es stehenbleibt, damit er hinten dran kann. Und leider sagen hier nur wenige Hunde deutlich Bescheid… Ihm ist es auch relativ egal, ob das ein Rüde oder eine Hündin ist (es gibt schon Unterschiede, ich weiß auch nicht immer, ob das gerade ein Kastrat ist). Und sobald er irgendwo einen Hund sichtet, ist er voller Anspannung und will unbedingt hin (er bellt aber nicht oder sonstiges, das habe ich auch leinenlos gut im Griff und ist durch Training vermutlich auch noch verbesserbar, aber es ist durchaus nervig 🙈).

Zusätzlich hat Scotti ja schon lange „Fressprobleme“. Mittlerweile vermute ich, dass das auch mit der Hormonknete zusammenhängt, da er jetzt zB genau wo er nicht fressen möchte im Garten auch permanent fiept und die Nase schnüffelnderweise in den Wind hält (evtl ist hier im Umkreis eine Hündin läufig, ich weiß es nicht). Dieses nicht fressen wollen ist auch sehr nervenaufreibend mittlerweile… Er ist eh schon so dünn immer. Was wir schon alles an Futter ausprobiert haben, weil wir dachten, er mäkelt „nur“… Was ja auch immernoch sein kann - aber gestern fraß er zB nichtmals Käse (Lieblingsleckerli).

Auf der anderen Seite macht mir das Cortisol Sorgen, was ja im Testosteron seinen Gegenspieler hat. Ich finde nicht, dass Scotti großartig unsicher anderen Hunden gegenüber ist, aber durchaus mir gegenüber. Wenn er nicht genau weiß, was ich von ihm will macht er sofort dicht, wird unsicher, und wenn ich dann den Fehler mache genervt zu klingen oder einen Schritt auf ihn zu zu machen, macht er manchmal unter sich 🙈 Als hätte ich ihn regelmäßig verprügelt :| (was natürlich nicht so ist!) Jetzt ist meine Frage - ist das wirklich diese Unsicherheit, die durch die Kastration verstärkt werden kann, oder ist es einfach seine große Sensibilität? Zusätzlich hatten wir ja ein Alleinebleiben-Problem, was auch mit Cortisol zusammenhängen und durch Kastration verstärkt werden kann. Momentan hat sich da die Lage allerdings deutlich verbessert. Aber grundsätzlich ist er ein Hund, der schnell in Stress gerät, und da weiß ich nicht, ob die Kastration nicht kontraproduktiv wäre…

Was meint ihr? Gerne nachfragen, wenn etwas unklar ist.
Liebe Grüße, Simone &Scotti

Benutzeravatar
gänseblümchen
Große-Nase
Beiträge: 1876
Registriert: Fr Dez 21, 2018 7:52 pm

Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von gänseblümchen »

Achja: Scotti ist jetzt ~2,5 Jahre alt. Inwieweit kann man denn wohl erwarten (hoffen? 😬), dass sich das Verhalten beim (weiteren) erwachsen werden noch beruhigt?
Liebe Grüße, Simone &Scotti

Benutzeravatar
jojojojobounty
Supernase
Beiträge: 3752
Registriert: Sa Apr 25, 2020 7:42 pm
Wohnort: Marbach am Neckar

Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von jojojojobounty »

Du schreibst:
Er ist sehr spielfreudig, wenn der andere aber darauf nicht eingeht, leckt er und will besteigen?
Dann schreibst du er spielt gar nicht richtig, sondern motzt das Gegenüber an und fordert ein, dass dieser stehenbleibt, zur näheren Bestandsaufnahme/Lecken?



Bei Ersterem dachte ich zunächst an eine Übersprungshandlung. Das andere kann ich so nicht einordnen.

Was ich jetzt von wenigen Begegnungen meine zu kennen: innerhalb der ersten Minute (wenn händelbar), wenn nicht sogar in den ersten Sekunden eines Aufeinandertreffens entscheidet sich bei uns, ob er lecken will und den Duft spannend findet oder eben nicht.

Aufgetreten ist das bei uns bisher hauptsächlich bei kastrierten Rüden aber auch bei zwei kastrierten Hündinnen. Bei den Hündinnen kannten die Besitzer dieses Verhalten bereits von anderen Rüden gegenüber ihren Hündinnen.
Bisher ist uns kein Hund über den Weg gelaufen, der eine angemessene Ansage gemacht hat. Die bisher deutlichste Ansage kam von einem gechipten Rüden, wo es aber auch eher die Minute gebraucht hatte, bis klar war, dass Emil nur noch eines im Kopf hat. Hier konnten wir auch dazwischen gehen. Emil hatte das überraschend gut akzeptiert. Wir haben die Gelegenheit direkt genutzt, für Frustrationstoleranzübungen in Bezug auf dieses Bedürfnis. Bei den meisten anderen Begegnung war die Reaktion so heftig: da half echt nur noch gehen.

Spaziergänge bei denen er sofort im Schnüffelreich abtaucht, beenden wir umgehend. Tatsächlich haben wir jetzt auch zweimal dann genau entlang dieser Strecke 10 Minuten Fußarbeit gemacht, bis er runtergefahren war und das klappte auch. Das klappte sogar nachhaltig und wir hatten keine Probleme mehr an den Folgespaziergängen und auch der Rest vom Spaziergang nach der Fußarbeit war wieder normal.

Eine Hündin in der Nachbarschaft riecht wohl auch gut: da gehen wir jetzt immer bewusst schnüffelfrei vorbei und machen Training mit ihm, damit er sich damit auseinandersetzt. Das scheint ihm auch gar nicht schwer zu fallen, Seiten klar ist, dass da einfach nichts passiert außer ordentlich an der Leine zu gehen. Besonders schlimm hingegen ist es, wenn die anderen Hunde noch dynamisch unterwegs sind und er dann nicht mitmischen darf.

All die anderen Aspekte, daheim etc. beobachten wir aber aktuell noch nicht bei ihm.


Was ich ganz interessant fand, waren einige Beiträge online zu intakten Rüden im Hundesport. Oder auch beim Rettungsdienst o.ä. Die müssen ja auch lernen damit umzugehen und so und die sind bei Weitem nicht alle kastriert. Ist aber auch konsequente Arbeit und die richtigen Kontakte von Nöten.
Liebe Grüße von Johanna🧍🏼‍♀️mit Großpudel Emil 🐩

“Ein Leben ohne Pudel ist wie ein Sommer ohne Sonne! Geht gar nicht!“

Benutzeravatar
gänseblümchen
Große-Nase
Beiträge: 1876
Registriert: Fr Dez 21, 2018 7:52 pm

Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von gänseblümchen »

jojojojobounty hat geschrieben:
Di Aug 10, 2021 5:36 pm
Du schreibst:
Er ist sehr spielfreudig, wenn der andere aber darauf nicht eingeht, leckt er und will besteigen?
Dann schreibst du er spielt gar nicht richtig, sondern motzt das Gegenüber an und fordert ein, dass dieser stehenbleibt, zur näheren Bestandsaufnahme/Lecken?



Bei Ersterem dachte ich zunächst an eine Übersprungshandlung. Das andere kann ich so nicht einordnen.


[…]

Was ich ganz interessant fand, waren einige Beiträge online zu intakten Rüden im Hundesport. Oder auch beim Rettungsdienst o.ä. Die müssen ja auch lernen damit umzugehen und so und die sind bei Weitem nicht alle kastriert. Ist aber auch konsequente Arbeit und die richtigen Kontakte von Nöten.
Ich hatte mich beim schreiben schon gefragt, wie ich das mit dem Spielverhalten schildern soll, ohne dass es zu lang wird. Also, er war sehr verspielt, hat allen und jeden zum Spielen aufgefordert usw. das Leckthema war da erstmal eher nur bei Hunden ein Problem, die nicht spielen wollten. Quasi: willst du spielen? Super! Nein? Dann lass mich mal lecken! :mrgreen:
In letzter Zeit kippt das aber weg vom Spielen / Kräfte messen hin zum Lecken. Er macht wohl noch mit, wenn einer rennen/raufen mag, auch gern, aber ich habe den Eindruck, dass er viel lieber Lecken würde, und wenn der andere kurz stehen bleibt, hängt er auch sofort hinten dran. Das Motzen beim Spielen hat er (mal mehr mal weniger, mal gar nicht, je nach Hund und Bekanntheitsgrad) seit Welpenalter an, die Trainerin meinte damals, er motzt, wenn der andere nicht so spielen will, wie er das gerne hätte (ich bin da echt zu unerfahren, um das gut zu beurteilen). Beim letzten Spielen mit einem jungen Rüden hatte ich echt das Gefühl, er wollte, dass der still hält, damit… :|
Besteigen war/ist (so gut wie) nie ein Thema. Hat er eine Zeit lang öfters mal versucht, habe ich sofort unterbunden (mit Unterstützung des betroffenen Hundes).

Beim Abtauchen ins Schnüffelreich bin ich mir nie sicher, wieviel ich erlauben soll, und wann Ende ist. Er soll ja schnüffeln dürfen, daher habe ich bisher erst beim Lecken reagiert (und wenn er so lange an einer Stelle schnüffelt, dass ich zu ihm aufgeschlossen habe, schicke ich ihn weiter, dann geht er auch). Er ist auch die ganze Zeit abrufbar, bei sehr interessanten Stellen ist ab und zu eine Ermahnung nötig, aber ist nicht so abgetaucht, dass er gar nichts anderes mehr mitbekommt. Wenn ein anderer Hund auftaucht, muss ich aber gut auf ihn achten, damit er nicht hin stürmt.

@die richtigen Kontakte: genau daran fehlt es mir hier. Ich habe hier keine „engeren“ Hundebekanntschaften, mit denen ich mich regelmäßig treffen würde. Ich treffe oft die gleichen Leute auf dem Spaziergang, klar, ab und zu gehe ich mal mit jemandem gemeinsam, aber da ist keiner dabei, den ich nach Training fragen würde. Es gibt auch irgendwie nur ganz alte Hunde, oder Jungspunde wie Scotti oder jünger, wenig dazwischen. Daher fehlte ihm auch so ein souveränes älteres Tier, das ihm mal die Knete gerade rückt. Überhaupt sind hier vor allem „freeze“ Hunde unterwegs, die (fast) alles über sich ergehen lassen :|
Und durch die Jungs, das übliche Chaos und Corona ist/war das mit Verabredungen sowieso schwierig.
Liebe Grüße, Simone &Scotti

Benutzeravatar
Annitante
Supernase
Beiträge: 2748
Registriert: Sa Jul 25, 2020 9:56 am

Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Annitante »

gänseblümchen hat geschrieben:
Di Aug 10, 2021 3:39 pm
Ich finde nicht, dass Scotti großartig unsicher anderen Hunden gegenüber ist, aber durchaus mir gegenüber. Wenn er nicht genau weiß, was ich von ihm will macht er sofort dicht, wird unsicher, und wenn ich dann den Fehler mache genervt zu klingen oder einen Schritt auf ihn zu zu machen, macht er manchmal unter sich 🙈 Als hätte ich ihn regelmäßig verprügelt :| (was natürlich nicht so ist!) Jetzt ist meine Frage - ist das wirklich diese Unsicherheit, die durch die Kastration verstärkt werden kann, oder ist es einfach seine große Sensibilität?
Deine eigentliche Frage, ob eine Kastration die Unsicherheit verstärkt oder nicht, kann ich nicht beantworten. Allerdings kenne ich ja Scottis Mutter und sie ist ein außergewöhnlich feinfühliger Hund, weshalb ich selber versucht war einen Welpen von ihr zu nehmen. So wie ich sie kenne, würde ich sie so einschätzen, dass sie einem sehr deutlich zu verstehen gibt, wenn sie anderer Meinung ist - anders als Scotti vielleicht dir gegenüber. Sie hat sogar ein spezielles Bellen drauf, wenn sie etwas unfair findet. Könnte hier auch ein Missverständnis zwischen euch vorliegen? Ich bin der Meinung, dass der offensive Schritt auf einen Hund zu gerne von uns Menschen unterschätzt wird. Ich würde anregen, wenn du magst, dass du diese Situationen seiner Unsicherheit nochmal separat diskutierst und beschreibst.
Anne mit Einstein

Any day spent with you is my favorite day. So today is my new favorite day.

Benutzeravatar
Sammy-Jo
Supernase
Beiträge: 3868
Registriert: Do Apr 17, 2014 6:49 pm
Kontaktdaten:

Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Sammy-Jo »

Was Johanna geschrieben hat, finde ich persönlich super.

Meine Meinung:
Ich würde ihn gar nicht so aufschaukeln lassen … ablenken, ansprechen und Alternativen anbieten. Wenn ich das im voraus weiß, zügig vorbei gehen, auf HF fixieren und loben !
Viel gemeinsam machen und Herausforderungen anbieten !

Benutzeravatar
Sammy-Jo
Supernase
Beiträge: 3868
Registriert: Do Apr 17, 2014 6:49 pm
Kontaktdaten:

Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Sammy-Jo »

gänseblümchen hat geschrieben:
Di Aug 10, 2021 5:57 pm

@die richtigen Kontakte: genau daran fehlt es mir hier. Ich habe hier keine „engeren“ Hundebekanntschaften, mit denen ich mich regelmäßig treffen würde. Ich treffe oft die gleichen Leute auf dem Spaziergang, klar, ab und zu gehe ich mal mit jemandem gemeinsam, aber da ist keiner dabei, den ich nach Training fragen würde. Es gibt auch irgendwie nur ganz alte Hunde, oder Jungspunde wie Scotti oder jünger, wenig dazwischen. Daher fehlte ihm auch so ein souveränes älteres Tier, das ihm mal die Knete gerade rückt. Überhaupt sind hier vor allem „freeze“ Hunde unterwegs, die (fast) alles über sich ergehen lassen :|
Und durch die Jungs, das übliche Chaos und Corona ist/war das mit Verabredungen sowieso schwierig.
Simone, da bist du gefragt… meiner Meinung nach lass ich meinen Hund nicht von anderen zurecht weisen ,weder Hund noch Leute, wenn mach ich das …

Benutzeravatar
gänseblümchen
Große-Nase
Beiträge: 1876
Registriert: Fr Dez 21, 2018 7:52 pm

Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von gänseblümchen »

Nun, wenn der Hund nix sagt, mach ichs ja. Aber es kommt definitiv eher bei ihm an, wenn der andere Hund es tut. (Und warum sollte ein anderer Hund nicht sagen dürfen, wenn jemand ihm zu nah kommt?)
Liebe Grüße, Simone &Scotti

Benutzeravatar
gänseblümchen
Große-Nase
Beiträge: 1876
Registriert: Fr Dez 21, 2018 7:52 pm

Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von gänseblümchen »

Sammy-Jo hat geschrieben:
Di Aug 10, 2021 6:24 pm

Meine Meinung:
Ich würde ihn gar nicht so aufschaukeln lassen … ablenken, ansprechen und Alternativen anbieten. Wenn ich das im voraus weiß, zügig vorbei gehen, auf HF fixieren und loben !
Viel gemeinsam machen und Herausforderungen anbieten !
In der Konsequenz hieße das dann aber, dass er gar keine hündischen Sozialkontakte mehr haben dürfte und auch kein angemessenes Verhalten üben könnte. Er geht immer hinten ran, bzw versucht es. Und ablenkbar ist er da auch nicht, in seiner Welt ist nichts interessanter. Er bleibt bei mir im Kommando bis geklärt ist, ob Kontakt erwünscht ist, eine angemessene Nähe hergestellt ist, damit er nicht losstürmt und ich ihm das ok gebe. Wenn er dann einmal hinten dran ist kann ich ihn nur noch körperlich da raus holen (außer der andere Hund sagt was).
Ich mache mit ihm Dummytraining und ZOS, ist nicht so, als hätte er sonst nix für den Kopf zu tun. Beim Dummy ist es aber zB auch so, dass er jedes Dummy für einen vorbeilaufenden Hund liegenlassen würde, er ist da wie ein Junkie… (lasse ich nicht zu, bisher hat das bis auf ein Mal auch geklappt, dass er keinen „Erfolg“ hatte)

Edit: Wobei, dass er gar nicht ansprechbar ist in diesen Situationen stimmt gar nicht, wenn ich nochmal nachdenke. Nachdem ich ihn das erste Mal da weg geholt habe reicht oft ein strenges Abbruchkommando, wenn er nochmal dran will - zumindest wenn ich nah genug dran bin.

Ich denke halt momentan, dass ich da 1,5 Jahre an Symptomen rumdoktore, und würde gerne wissen, ob sich die eigentliche Ursache (Hormonknete) denn überhaupt jemals beruhigt, oder ob es ihm (und zugegebenermaßen auch mir) nicht viel Stress nehmen würde, wenn man die Ursache beseitigt :|
Liebe Grüße, Simone &Scotti

Benutzeravatar
Hauptstadtpudel
Mega-Super-Nase
Beiträge: 19017
Registriert: So Jun 19, 2011 5:23 pm
Wohnort: Berlin, ZP Jella 09/21 und GP Bolle 06/12 - 07/20
Kontaktdaten:

Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Was du mal ne Weile lang machen könntest (setzt aber voraus, dass er nicht mehr als vier Meter weit weg von dir laufen darf), nicht per Kommando von Duft - und Leckstellen abrufen, sondern hingehen und dich drauf stellen - also Raum einnehmen, das ist "deine Stelle".

An sich merkt man schon den Unterschied zu normalem Schnüffeln, die Nase "klebt". Sobald du das merkst, hin und Scotti ruhig aber deutlich verdrängen.

Kann gut sein, dass ihn das deckelt (was etwas anderes ist, als zu gehorchen).
Denn je mehr sie schnüffeln dürfen, desto mehr kommen sie "drauf", das macht ja in der Natur durchaus seinen Sinn.
Und dann heißt das einfach mal ne Zeitlang, kurz schnüffeln ist okay, andocken ist nicht.

Und beschäftige ihn mit Aufgaben - gerade auf euren Gängen kannst du immer mal was fallen lassen und er muss es holen. Das kannst du nebenbei machen. Das muss auch gar nix Anspruchsvolles sein, nur ablenken.

Letztlich macht man bei manchen Hündinnen in bestimmten Zyklusphasen auch nichts anderes - beschäftigen, beschäftigen, beschäftigen.

So ganz machtlos ist man gegen die Hormone nicht. :wink:

Nur so aus dem Bauch heraus und ohne euch je begegnet zu sein, Scotti wäre eine Hund, denn ich nicht kastrieren würde.
Er ist ja an sich ein sehr freundlicher Hund und ich habe inzwischen schon öfter Hundehalter getroffen, deren freundliche und verträgliche Rüden es nach der Kastra nicht mehr waren.
Eine Erklärung hatten die Halterinnen dafür nicht und ich auch nicht.
Das waren jedenfalls keine Kastraten, die gut rochen und dadurch ständig von intakten Rüden belästigt wurden.

Es ist nicht schlimm, wenn er mal ne Zeit nicht viel schnüffeln darf. Ist ja nicht für immer.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

Benutzeravatar
Pat
Große-Nase
Beiträge: 1818
Registriert: Sa Jul 20, 2019 10:05 pm
Wohnort: Köln

Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Pat »

Ich will garnicht sooo viel von uns erzählen, die Geschichte kennst du ja.

Erstmal vorweg: auch ich habe in 2,5 Jahren in denen Bobby 'hinten dran hing' keinen einzigen Hund erlebt, der eine Ansage gemacht hat. Außer Bobby 😄 da durfte und darf niemand dran. Es gibt sie also... :mrgreen:
Vielleicht erkennen die meisten Hunde es auch schon vorher und versuchen es dann garnicht erst?

Ich kann es total nachvollziehen wie nervig es sein muss, wenn die Hundebegegnungen meistens nur aus Lecken bestehen oder darauf hinauslaufen. Bobby war ja so penetrant, er hat auch oft an P3nissen geleckt, da schwang bei mir auch oft Angst mit, dass das gleich kippt und eben doch mal einer böse wird. Und spätestens wenn ein weiterer Hund kam wurde es brenzlig, denn das war ja Bobbys Schnüffel- und Leckbereich.

Die Idee mit (leichten) Kopfübungen, Ablenkung und Training dagegen anzugehen finde ich grundsätzlich auch gut. Bei uns hatte ich in den schlimmen Phasen allerdings keine Chance. Noch nichtmal mit dem Wurfarmball (das Super non plus Ultra).
Den Tipp mit dem Raum einnehmen von Katja habe ich ebenfalls versucht, er hat dann neben meinen Fuß markiert und ist sofort zur nächsten Schnüffelstelle oder hat einfach weiter geschnüffelt als wäre da nichts.
Raum generell ist bei uns aber leider auch so ne Sache, da hab ich wohl nicht so klare Grenzen gesetzt, bei uns ist (beidseitig) meist ein 'juhu da bist du ja!' wenn der andere den Raum des anderen 'betritt'.
Wäre aber spannend, ob das bei Euch schon helfen würde!
Neben der Frage ob das Training funktioniert, ist es natürlich mit Kindern beim Spaziergang immernoch was anderes als alleine und (so sehe ich es bei meiner Freundin mit 2 Kleinkindern und dreijährigem Rüden) oft einfach nicht machbar.
Bist du die meisten Spaziergänge mit ihm alleine unterwegs?

Zur Frage bzgl der Unsicherheit kann ich leider auch nicht viel sagen. Bobby ist definitiv kein sicherer Hund, bisher merke ich aber nur dass er vorsichtiger wird, häufiger bei mir/seinen Bezugspersonen Schutz sucht und bei Hunden beschwichtigend ausweicht - was ich sehr begrüße, weil die Hunde es besser verstehen als sein ewiges Lefzen ziehen.

Wäre ggf. der Chip eine Option für Euch?
Ich hatte mich aufgrund der Größe und aus Angst vor Anfangsverschlimmerung der körperlichen Symptome ja bewusst dagegen entschieden, aber das wären in eurem Fall ja nicht die Hauptprobleme.
Pat mit Großstadt-Kleinpudel Bobby ♡
Bild

Benutzeravatar
Sammy-Jo
Supernase
Beiträge: 3868
Registriert: Do Apr 17, 2014 6:49 pm
Kontaktdaten:

Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Sammy-Jo »

Hallo Simone,
es geht ja hier um die konkreten Situationen, die dich nerven. Wenn Scotti mal eine Ansage von einem Hund bekommt, was ist mit den anderen? Wenn dich was stört, muss du was ändern… aber wie gesagt… ist meine Meinung.

Benutzeravatar
gänseblümchen
Große-Nase
Beiträge: 1876
Registriert: Fr Dez 21, 2018 7:52 pm

Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von gänseblümchen »

@ Raum einnehmen: Scotti hatte vor Kurzem eine Muskelverletzung und durfte mehrere Wochen nur an der Leine laufen. In der Zeit wurde das Schnüffeln tatsächlich weniger (evtl auch einfach nur aus logistischen Gründen), geleckt hat er trotzdem, wenn ich nicht aufgepasst habe. Als er dann wieder frei laufen durfte, war es trotzdem wie vorher (ich fands fast schlimmer). Meine Überlegung dazu: Wie lange müsste ich das durchziehen? Er merkt doch sofort, wenn er wieder frei laufen darf und weiter von mir weg ist. Er merkt sowieso sofort, wenn ich abgelenkt bin und nutzt das aus.
Ich werde aber auf jeden Fall mal vermehrt darauf achten, ob ich die verschiedenen Schnüffelarten unterscheiden kann. Ich merke es mittlerweile schon oft, dass er gleich gern lecken würde, und versuche ihn vorher weiter zu schicken. Klappt oft, aber nicht immer. Komplett das Schnüffeln verbieten?

Ich bin mir nicht sicher, ob ich jetzt wieder so eine Leinenzeit haben mag (und anders könnte ich ihn nicht nah genug halten - wir haben zwar ein Kommando, dass er in meiner Nähe bleibt, aber das strengt ihn ziemlich an, er ist da nicht entspannt). Muss ich mal in mich gehen. (Vor allem, siehe oben, wie lange und was ist danach?)

@Beschäftigung: Ich mache eigentlich auf jedem großen Spaziergang ein paar Aufgaben o.ä. Fußlaufen, Dummysachen, oder sowas wie Baum umrunden lassen o.ä. Das macht er auch alles freudig mit, aber sobald es weiter geht, klebt die Nase wieder auf dem Boden.

Ich bin meistens alleine mit ihm unterwegs. Wie gesagt, er merkt sofort, wenn jemand dabei ist und/oder ich abgelenkt bin und testet, ob ich aufpasse (auch zB was weit voraus laufen angeht)

@Chip: Habe ich auch drüber nachgedacht. Aber ich habe mittlerweile so viele Geschichten gehört, dass der Hund unter Chip und als Kastrat gar nicht vergleichbar war, dass ich da eher skeptisch bin.

Was machen denn eure Hunde auf dem Spaziergang? Wieviel schnüffeln ist normal? Latschen die einfach mit?
Zuletzt geändert von gänseblümchen am Mi Aug 11, 2021 8:18 am, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße, Simone &Scotti

Benutzeravatar
Annitante
Supernase
Beiträge: 2748
Registriert: Sa Jul 25, 2020 9:56 am

Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Annitante »

Hier berichten viele, dass es an klarer Ansage mangelt. Ist das wirklich so, dass keine Hunde eine Ansage mehr machen? Alleine in den letzten 7 Tagen kann ich mich bewusst an drei Hundebegegnungen erinnern, die alle zufällig waren, wo - egal ob Rüde oder Hündin - Einstein auch mal kurz angeknurrt wurde. Ich gehe nie dazwischen, wenn es ausgeglichen läuft und auch für die Menschen aushaltbar ist. Einmal war ich mir nicht sicher, ob ein Rüde nicht etwas überreagieren würde, da hab ich ihm mit einem deutlichen "ey" zu verstehen geben, dass er mal halblang machen soll (mir bekannter Nachbarshund am Elternhaus). Einstein nimmt ein "nein" eines Artgenossen gut an. Für Hündinnen brauchten wir nur geschätzt drei besonders klare Ansagen. Bei einer lag er auf dem Rücken (ich hatte das in Einsteins Thread mal beschrieben), aber das war wirklich eine Hündin mit sehr gutem Maß, die Einstein auch zum Spielen aufforderte, wenn er ihre Individualdistanz wahrte. Wir sind ihr nie wieder begegnet. Gerade am Anfang reichte ein knurren natürlich nicht immer. Einstein prüft auch, ob der andere es ernst meint. Aber er hat paar Mal die Erfahrung gemacht, dass Hunde ihr nein ernst meinen.

Wäre dann nicht ein Trainer mit entsprechendem Hund oder eine Huta, wo man das vorher bespricht, eine Option? Du sagtest, ein paar wenige Hunde hätten mal ne Ansage gemacht. Gibt es ne Option, dass man sich mit denen mal häufiger (1x die Woche, alle 2 Wochen, ...) trifft?

Ich trainiere bei unseren Spaziergängen an der Leine vergleichbar wie Johanna es beschrieben hat. Im eigenen Revier ist es mit Abstand am schwersten und wir machen gerade wieder eine Phase von Leinebeißen durch (ich glaube, es sind gerade viele Hündinnen läufig). Im Freilauf ist manisches Schnüffeln (bisher) kein Thema. Stellst du Unterschiede zwischen Leine und Freilauf fest?
Anne mit Einstein

Any day spent with you is my favorite day. So today is my new favorite day.

Benutzeravatar
Annitante
Supernase
Beiträge: 2748
Registriert: Sa Jul 25, 2020 9:56 am

Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Annitante »

Meine letzte Frage hat sich zeitlich überschnitten.
Anne mit Einstein

Any day spent with you is my favorite day. So today is my new favorite day.

Antworten

Zurück zu „Verhalten“