Zunehmende Raufereien

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
Rumo
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Rumo »

Unter Erziehung verstehe ich aber etwas anderes, als einen fremden Hund wegzuschicken :) Das ist insgesamt dann doch bisschen komplexer als einmal einen fremden Hund zu blocken oder zu verjagen...
Wobei ich mir fremde Hunde von Haltern, die es gar nicht kapieren wollen, auch mal zurechterziehe. Was Frauchen nicht lernt, das checkt der Hund ganz schnell. Aber dann nicht auf die nette Art, sondern aversiv. Und ich finde es ganz schade, dass man fremde Leute in die Situation bringt, einen Hund aversiv zu behandeln, damit man in Ruhe Gassi gehen kann, anstatt dass der Hund Anleitung zu höflicher innerartlichen Kommunikation von seinem Halter bekommt. Das sind so Situationen, in die man nicht reingedrückt werden möchte, weder als Mensch noch als Hund.

Was ich heute oft sehe, ist dass innerartliche Kommunikation gar nicht wahrgenommen wird von einer Partei. Kommunikation ist ja nicht nur wildes Spielen und Toben, es ist auch schon der Blick zur Seite von 10m Entfernung. Bestimmte Typen Hunde sind da schon fast "behindert" und ignorieren einfach alle Signale in jeglicher Steigerung. Oder sie sind halt so tief im Fiddle drin, dass sie selbst gar nicht mehr da raus kommen, und dann wird sich gewundert, wieso andere Hunde das gar nicht so toll finden, wenn einer aufdringlich den Hampelmann macht. Was aussieht wie Spielen, ist halt gar keins. Und nicht selten stehen die Halter völlig verzückt herum und gucken ihren Hunden zu, die sich gegenseitig so richtig schön mobben...

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Annitante
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Annitante »

Ich habe über diesen Thread auf der heutigen Morgenrunde intensiv nachgedacht und mich dazu entschieden doch nochmal etwas zu schreiben.

In dieser Diskussion wird in meinen Augen sehr gut deutlich, dass es ein facettenreiches Thema ist, es sehr konträre Standpunkte gibt und jeder Hundehalter seine Gründe hat. Es passiert hier das, was ich auch draußen erfahre und was ich als sehr anspruchsvoll erlebe, will man ein gutes Miteinander erreichen. Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die des Anderen beginnt. Daraus habe ich für mich Regeln (oder eher Prinzipien, weil sie nicht in Stein gemeißelt sind) abgeleitet. So habe ich entschieden, dass ich auf der normalen Gassirunde um den Block keinerlei Hundekontakt wünsche. Auch gibt es Orte, die ich nicht mehr aufsuche, weil ich auf die Erfahrungen dort verzichten kann. Was will ich damit sagen? Zunächst möchte ich einen guten Umgang für meinen Hund mit Artgenossen und zum anderen möchte ich, dass es mir genauso gut geht wie dem Hund. Um das zu erreichen, habe ich auf Grund der gemachten Erfahrungen bestimmte Regelungen für unseren konkreten Einzelfall abgeleitet. Denn es bringt gar keinem von uns etwas, wenn ich aus nem schlechten Gewissen heraus oder sonst was dem Hund schnell und mal eben was vermeintlich Gutes tun will. Diese habe ich ganz bewusst so getroffen. Vielleicht hilft es dir, Rosa1, ja auch sich solche Prinzipien bewusst zu machen.
Rumo hat geschrieben:
Mo Apr 19, 2021 2:41 am
Was ich heute oft sehe, ist dass innerartliche Kommunikation gar nicht wahrgenommen wird von einer Partei. Kommunikation ist ja nicht nur wildes Spielen und Toben, es ist auch schon der Blick zur Seite von 10m Entfernung.
Das stelle ich auch immer wieder fest. Es gibt bestimmte Hunde, zu denen ich keinen Kontakt mehr zulasse, weil genau das der Fall ist. Ich finde es sehr schade, dass ich diesen Hunden vielleicht auch die Möglichkeit nehme etwas zu lernen. Aber auch für mich steht da erstmal mein Hund für mich an oberer Stelle.
Rumo hat geschrieben:
Mo Apr 19, 2021 2:41 am
Und ich finde es ganz schade, dass man fremde Leute in die Situation bringt, einen Hund aversiv zu behandeln, damit man in Ruhe Gassi gehen kann, anstatt dass der Hund Anleitung zu höflicher innerartlichen Kommunikation von seinem Halter bekommt.
Ja, ich finde es auch immer wieder schade, dass ich solche Situationen erleben muss. Darauf kann ich echt verzichten und ich hab wirklich keinen Spaß daran mal wieder schweißnass von einer Runde nach Hause zu kommen, weil ich Sorge hatte, dass ich nicht weiß, wie der andere Hund auf mein Blocken reagiert.

Deine beiden Kommentare haben in mir die Überlegung ausgelöst, dass ich mich frage, was Vali für Signale sendet. Vielleicht sendet er dir, Rosa1, schon (sehr fein), wie er zu den Hunden steht, bei denen es in deinen Augen geknallt hat? Gut, wenn ein Ball fliegt, steht das nochmal auf einem ganz anderen Blatt, aber so im "normalen" Umgang.
Zuletzt geändert von Annitante am Mo Apr 19, 2021 1:45 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Karo
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Karo »

Gute Überlegung, Annitante!
Ich habe auch nochmal nachgedacht und festgestellt, dass ich eigentlich nur in den ersten 2 Jahren mit meiner großen Hündin ständig nach Kontakten Ausschau gehalten habe. Natürlich möchte man einen gut sozialisierten Hund. Aber da tut es nicht unbedingt die Menge an Hunden. Mit dem der Hund dies immer weniger einforderte, gab es nur noch wenig Kontakt.
Jetzt mit zwei Hunden ist mir einiges einfach eh viel zu heikel. Ich brauch eben für alles doppelt so lang. Hier in der Siedlung gibt es keine Hundekontakte, man geht aneinander vorbei und da haben meine einfach neben mir zu gehen. Es wird nichts gemieden oder sonstiges, wir machen einfach unser Ding. Dadurch bekommt Leni sehr viel Sicherheit und hält mittlerweile auch gut aus, wenn der auf der gegenüberliegenden Seite plötzlich in die Leine geht. Das ist okay und wir laufen ruhig weiter.
Meine verabredeten Hunderunden finden mit ausgesuchten Hunden statt. Da weiß ich eben, das es in der Regel positiv verläuft. Ich bin lange nicht mehr so blauäugig wie damals und trotzdem passieren Dinge, die man nicht ahnen kann.
Ich plaudere mal aus unserer Negativ-Erfahrung. Da kann man gut sehen, was ein too-much an Hundekontakten (auch wenn es hier anders anfing) nach sich ziehen kann:
Auch meine Hündin wurde zweimal von einer anderen Hündin angefallen. Und zwar waren meine an der Leine (beim ersten Mal war Leni nicht dabei), der andere Hund wurde auf einer Wiese freigelassen und hatte nichts besseres zu tun, als uns zu verfolgen und meine Große von hinten anzufallen. Ich habe die Sekunden vor dem Angriff nicht mitbekommen, was da auf uns zukam, meine Hündin aber schon, denn sie zog plötzlich sehr heftig und wollte sich losreißen. Dem ging ein Angriff vor Monaten voraus, der ähnlich verlief. Da hatte ich meine grade abgerufen und die besagte Hündin sprang sie von hinten an. Deshalb hatten wir es ja vorgezogen beim Erscheinen dieses Hundes dann zu gehen. Wer konnte schon ahnen, dass der dummdöselige Besitzer seine Hündin ableint und die uns noch über 100 Meter hinterherrennt?!
Somit habe ich mir die Besitzer vorgeknöpft, die schon nach der ersten Attacke hätten wissen müssen, was das nächste Mal passiert. Zumindest DASS etwas passiert. Ich habe nach dem ersten Mal schon gesagt, dass es das nächste Mal wahrscheinlich eine heftige Situation geben würde und ich auch nicht wüsste, wie meine dann reagiert. Das nahm man dann so hin. Und dann kam der zweite Vorfall...... Fazit: Sollten sie nochmal ableinen, falls wir auch nur ansatzweise in der Nähe sind, werde ich das Ordnungsamt einschalten oder Polizei. Es ist ein Unterschied, ob zwei Hunde sich balgen oder ob einer dem anderen regelrecht nachstellt, um ihn zu jagen und bei mir zu attackieren! Das habe ich auch mehr als deutlich gesagt, ansonsten sollen sie bitte mit Maulkorb rumlaufen! Und dieser Hund sagt keinen Mucks, sondern kommt wie aus dem Nichts.... Natürlich macht der Hund das nur bei uns und ist sonst ein lieber und braver Hund..... ich glaube das nicht!
Ich trage seitdem eine Wasserflasche bei mir. Vom Schlagstock konnte man mich letztendlich abbringen, da sich die Wut des Hundes dann auch gegen mich richten könnte und dann das Chaos perfekt ist. Na ja, ich trage meinen hohen dicken Stiefel und ein gezielter Schlag auf die Nase könnte trotzdem hilfreich sein. Ich bin nun mal mit zwei Hunden unterwegs, wo alles noch mehr eskalieren kann. Ich bin aber wenig ängstlich und habe den Hund seinerzeit gut verscheuchen können. Herrchen war ja mal wieder zu langsam ihn anzuleinen, obwohl er sich überschwänglich entschuldigt hat.
Er hat die Landschaft zu scannen und nicht wir! Ich tue es natürlich trotzdem, aber er ist in der Pflicht. Und eigentlich sollte er den Hund nicht mehr ableinen - meine Meinung!
Wann immer meine Hündin nun (und das tut sie auch schon 300 Meter vorher) hört/wahrnimmt, dass die andere in der Nähe ist, ist sie im Fluchtmodus. Die ersten Male hatte sie richtig Angst und es tut weh, das so zu erleben. Da wir konsequent die Stelle immer wieder passieren, wo es geschehen ist (leider geht es eh nicht anders), hat sich die Angst nun einigermaßen abgenutzt. Aber ist sofort wieder da, wenn sie meint, da ist besagter Hund. Auch knurrt sie erst mal leicht, wenn sich ein Hund in dieser Größe von weitem nähert bis sie erkennt, wer es ist. Ich hätte schon gerne meinen alten und mittlerweile gelassenen Hund zurück. Ja, es kann durch falsche Kontakte viel kaputt gehen!
Und ehrlich gesagt, habe ich immer noch eine Stinkwut!
Zum Glück gibt es Glück auf vier Pfoten!

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Hauptstadtpudel
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Rumo hat geschrieben:
Mo Apr 19, 2021 2:41 am
Unter Erziehung verstehe ich aber etwas anderes, als einen fremden Hund wegzuschicken :) Das ist insgesamt dann doch bisschen komplexer als einmal einen fremden Hund zu blocken oder zu verjagen...
(...)
Für mich ist Erziehung vor allem Grenzen setzen, und Blocken ist eine deutliche Grenzsetzung, also ein Akt der Erziehung.
Aber natürlich gehört noch viel mehr dazu.

Rumo hat geschrieben:
Mo Apr 19, 2021 2:41 am
Was ich heute oft sehe, ist dass innerartliche Kommunikation gar nicht wahrgenommen wird von einer Partei. Kommunikation ist ja nicht nur wildes Spielen und Toben, es ist auch schon der Blick zur Seite von 10m Entfernung. Bestimmte Typen Hunde sind da schon fast "behindert" und ignorieren einfach alle Signale in jeglicher Steigerung. Oder sie sind halt so tief im Fiddle drin, dass sie selbst gar nicht mehr da raus kommen, und dann wird sich gewundert, wieso andere Hunde das gar nicht so toll finden, wenn einer aufdringlich den Hampelmann macht. Was aussieht wie Spielen, ist halt gar keins. Und nicht selten stehen die Halter völlig verzückt herum und gucken ihren Hunden zu, die sich gegenseitig so richtig schön mobben...
Da bin ich völlig deiner Meinung und ich war oft genervt davon, weil es mir und Bolle das Leben schwer machte.
Ich habe ja schon mal geschrieben, dass Bolle so gut wie nie Stress mit Hunden aus dem Tierschutz hatte, die vorher in größeren Gruppen gelebt hatten, sie sind sehr gut im Lesen, aber auch Senden von Signalen (auch den feinen, fast unmerklichen, die vieles schon vorab und aus weiter Entfernung klären).

Aber das wirft doch auch wieder die Frage auf, warum können heute so viele Hunde nicht gut innerartlich kommunizieren?
Ich denke, weil sie es nicht gelernt haben und wie sollen sie das lernen ohne dass man nicht auch die Maßregelungen zu lässt?
Und das heißt doch gar nicht immer "Rauferei", wie im Threadtitel.
Für viele Halter ist es ja schon kaum auszuhalten, dass es mal laut wird (da wird nicht gebissen, es gibt keine Verletzungsabsicht), der Lehrer mal eine ordentlich Satz auf den Schüler zumacht und ihn verjagt, auf Abstand & Respekt pocht.

Wenn wir alle sagen, mein Hund soll nicht der Erzieher sein (davon abgesehen, dass sich nicht jeder eignet) wird es schwierig.
Damit meine ich NICHT, einfach ungebremst und unkontrolliert alles an Begegnungen zuzulassen - das war mir mit Bolle gar nicht möglich - sondern, nach Einschätzung der Situation, auch mal solche Begenungen zuzulassen, bzw., um wieder auf die Ausgangsfrage zurückzukommen, seinem Hund das auch zuzugestehen und es als das wahrzunehmen was es ist.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

Rohana
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Rohana »

Katja, da kann ich Dir nur recht geben. Kaba gibt oft so ein leises Knurren von sich, wenn sie mehr Abstand möchte. Wenn ihr Gegenüber das respektiert ist sie sofort entspannt, steht gelassen neben mir rum oder macht ihr Ding. Aber wie oft hab ich schon in entsetzte Gesichter gesehen: Was, die KABA knurrt??? Als hätte Kaba gerade irgendwen geschlachtet. Es ist wirklich oft krass, wie harmoniesüchtig, wie empfindlich viele Leute heute sind. Das macht vielen Haltern dann natürlich auch Stress, denn wer möchte schon, dass der eigene Lieblingshund für ein Monster gehalten wird?! Und schon dreht sich da der Teufelskreis...
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Sammy-Jo
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Sammy-Jo »

Mit meinem Deutschen Pinscher war ich , als er 1/2 Jahr alt war, fast täglich in einem Hundefreilaufgebiet. Da hat man mir anfangs gesagt: da lernt dein Hund viel :wink: ( da hatte ich auch 0 Ahnung)... ja und was hat er da gelernt ? Sich durchzusetzten und rumzupöbeln. Das war nicht gerade förderlich für seine Erziehung. Ich bin dann ziemlich schnell zu einer Hundetrainerin gegangen und da nahmen wir unsere ersten Gruppenstunden, auch zwischendurch mit Freilauf. Schnell wurden wir aus der Gruppe verbannt und nahmen Einzelunterricht.
Da zeigte sich dann immer mehr Wirkung und auch Teamverhalten, aber das war ein langer Weg mit "Ingo". So kam ich dann auch zum Hundesport, weil irgendwie musste er ja seine Energie loswerden :)
Mit Sammy-Jo und Eljot meide bzw. habe ich solche Hundewiesen gemieden, da sind / waren meine Hunde dann doch zu "zart" zu. Ich möchte nicht, dass irgendwelche Hunde in sie reinlaufen. Wir haben in unserer Umgebung genug Kontakte und ich möchte auch erstmal die Lage abchecken.
Mir ist dazu auch das Großenverhältnis sehr wichtig und natürlich wie der andere Hund so drauf ist. Aber Sammy-Jo hat eigentlich auch kaum Kontakt zu anderen Hunden gesucht.

Ich persönlich möchte nicht, dass meine Hunde von anderen Hunden oder Leuten erzogen werden und meine Hunde müssen auch keine anderen erziehen. Ob man jetzt eine Abwehrhaltung als Erziehung hinstellt, muss jeder für sich selber wissen. Klar der Jotti hat dem Schnauzi auch gesagt: mach das nicht nochmal :) ist vielleicht eine Lernhilfe :)

Da sieht man wie unterschiedlich die Meinungen sind...

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Bupja
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Bupja »

Das ist halt auch immer so eine Frage der Verhältnismäßigkeit.

Wir haben am WE eine nette Hündin getroffen mit der sich alle gut verstanden haben.
Als Toadie ihr ein bisschen zu forsch wurde (er ritt nicht auf, er war ihr halt zu forsch), hat sie ihm eine genusst und gut war.
Schon konnte der Herr ein 1a Benehmen an den Tag legen und wir konnten noch ein Stück sehr entspannt zusammen gehen, bis sich die Wege trennten.
Das ging innerhalb von Sekunden und ich bin der Meinung, das hat jetzt keinem groß geschadet.
Die Hündin musste sich Toadie auch nicht "vom Leib halten" - sie hat einfach ihre Grenze gezeigt. Punkt und fertig.

An solchen Begegnungen kann ich nix schlimmes finden und fällt für mich definitiv unter normale Kommunikation.

Hauptstadtpudel hat geschrieben:
Mo Apr 19, 2021 3:53 pm
sondern, nach Einschätzung der Situation, auch mal solche Begenungen zuzulassen, bzw., um wieder auf die Ausgangsfrage zurückzukommen, seinem Hund das auch zuzugestehen und es als das wahrzunehmen was es ist.
Das hast Du wieder schön gesagt :klatsch:

Rumo
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Rumo »

@katja dein Vergleich mit Hunden in größeren Gruppen schlägt hier fehl, denn diese Hunde sind zusammen in einem festen Gefüge und das meist auf lange Zeit.
Das hat überhaupt nichts mit der Situation zu tun, wenn ein paar Hundehalter sich auf einer Wiese treffen, alle bleiben statisch an einem Ort stehen, die Hunde drehen schon an der Leine in Erwartungshaltung am Rad, werden abgeleint und dann geht die Post ab. Nach 45min Klönschnack der Halter, wo die Hunde grad mal so an der Oberfläche gekratzt haben (oder nicht mal), werden sie wieder eingesammelt und es geht nach Hause, tschüss, bis die Tage mal.
Das ist KEIN Rudel. Das ist keine Erziehung. Da gibt es kein Austarieren von Grenzen. Das bringt erwachsenen Hunden nichts außer Aufregung und Stress und negative Erfahrungen und da ist total viel Dynamik drin. Im blödesten Fall lernt ein Hund, dass er körperlich überlegen ist und es lustig ist, wenn der andere quietscht. Mein Terrier wäre da ganz vorne mit dabei gewesen, sich Kumpels zu machen und die dann auf andere Hunde zu senden, um sie zu hetzen. Suuuper Erfahrung... Mein Proll geht müde und glücklich und mit poliertem Ego wieder nach Hause. Ich bin nur voll der Spielverderber.

Ich persönlich bin schon ein Fan von Social Walks, wenn sie unter Anleitung und mit immer denselben Hunden stattfinden. Deswegen auch die Empfehlung, vielleicht unter Anleitung eines Trainers zusammen zu gehen. Mit bekannten Hunden, bekannten Baustellen, einer passenden Truppe und vielen positiven Erfahrungen. Aber ich bin gar kein Hundewiesenfreund. Meine Hunde haben mir klar gezeigt, dass sie darauf gar keinen Bock haben.

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Bupja
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Bupja »

Ich glaub Hundewiesenfreund ist hier keiner (bei uns gibt es sowas überhaupt nicht).

Wir waren mal an einem Hundestrand in Norddeutschland.
Einmal und nie wieder.

Fluse
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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Fluse »

Rumo hat geschrieben:
Mo Apr 19, 2021 4:45 pm
@katja dein Vergleich mit Hunden in größeren Gruppen schlägt hier fehl, denn diese Hunde sind zusammen in einem festen Gefüge und das meist auf lange Zeit.
Ich habe Katja da anders verstanden.
Es ging doch darum, dass die Hunde in der Vergangenheit durch ein Leben im Rudel scheinbar besseres Sozialverhalten erlernen konnten.
So habe ich das verstanden.
Liebe Grüße von Alina mit Purzel

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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Bupja »

Ich hatte es so verstanden wie Du Fluse.

Ich würde ehrlich gesagt gerne mal wissen, wo ihr wohnt.
Das klingt alles als gäbe es bei euch, Sammy Jo und Rumo, nur Hunde, die sich benehmen wir offene Hose und die Besitzer gleich dazu.

Bei uns sind locker 95% der Hundebegegnungen angenehm. Manchmal geht man einfach nur aneinander vorbei, manchmal wird kurz geschnackt, während die Hunde keinen Kontakt haben, manchmal gibt es nach Absprache Kontakt. Klar, Doofis gibt es immer und auch wir waren wegen einer Beißerei auch schon beim Tierarzt, als sich ein wildgewordener Chi aus dem nichts auf Toadie stürzte und ihn verprügelte. Nicht geil, aber doch eher die Ausnahme.
Ernstzunehmende Attacken hatte ich in 12 Jahren Pudelhaltung und in 4 Jahren mit dem DSH/Rotti Mix genau 4 Mal. Und ja, dann werd ich auch richtig, richtig ungemütlich - keine Frage - aber das Gros der Hundebegegnungen sind bei uns kein Problem.

Eine meine besten Freundinnen habe ich durch unsere Hunde im Wald kennengelernt.

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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Sammy-Jo »

Bupja hat geschrieben:
Mo Apr 19, 2021 6:04 pm
Das klingt alles als gäbe es bei euch, Sammy Jo und Rumo, nur Hunde, die sich benehmen wir offene Hose und die Besitzer gleich dazu.


Eine meine besten Freundinnen habe ich durch unsere Hunde im Wald kennengelernt.
Habe ich sowas geschrieben? ...

Und ja, meine beste Freundin habe ich auch über den Ingo kennen gelernt 😀

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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Bupja »

Sotry, zieh ich zurück..
Du hattest nur von eurer Hundewiesenbegegnung geschrieben...
Das hab ich in meiner Erinnerung zusammengepackt und vorher nicht mehr nachgelesen..🤦‍♀️
Mein Fehler.

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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Sammy-Jo »

Bupja hat geschrieben:
Mo Apr 19, 2021 4:59 pm
Ich glaub Hundewiesenfreund ist hier keiner (bei uns gibt es sowas überhaupt nicht).

Wir waren mal an einem Hundestrand in Norddeutschland.
Einmal und nie wieder.
Woher weißt du dann wie es auf einer Hundewiese zugeht?
Und ja, wir waren schon öfter am Hundestrand... da war zum Glück viel Platz und sogar S-J hatte das damals Spaß gemacht, wenn zu voll gehe ich einfach...

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Re: Zunehmende Raufereien

Beitrag von Sammy-Jo »

Daniela, Alles gut 👌

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