Fressprobleme nach Kontakt mit Weidezaun

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
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Tschucki
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Fressprobleme nach Kontakt mit Weidezaun

Beitrag von Tschucki »

Ich stelle das Problem mal in die Rubrik "Verhalten". Eine Rubrik "Doofe Sachen,die einem passieren" gibt es ja nicht...

Seit kurzem scheint Rösti sich bei der Nahrungsaufnahme irgendwie "anzustellen" . War das Fressi vorher in Millisekunden verschwunden und der Napf pieksauber gelegt, so braucht er jetzt erheblich länger. Und hinterläßt ein Schlachtfeld. Er scheint das (Nass-)Futter irgendwie aufzulutschen, verteilt einen Teil davon um den Napf herum. Aktustisch untermalt von besonders lautem Geschmatze.

Erst dachte ich an Zahnprobleme, aber nach Inspektion scheint da alles normal zu sein.

Heute kam es mir wieder :idea: : vor genau einer Woche hat er einen stromführenden Weidezaun geküsst und bekam sauber eine gewischt. Er war freilaufend, ich konnte ihn leider nicht mehr retten. Er wollte unbedingt an den Schnüren schnuppern.... :shock:
Nach dem ersten Schreck war aber scheinbar alles wieder in Ordnung. Er hat es überlebt und benimmt sich fröhlich wie immer.

Nun frage ich mich, ob er vielleicht ein Taubheitsgefühl rund um Nase und oder Maul hat. Er hatte direkt mit der Nase oder Oberlippe Kontakt soweit ich das sehen konnte. Und dass er deshalb beim Fressen so einen Salat veranstaltet, ähnlich wie wir wenn die Zahnbetäubung noch wirkt? Ist das reversibel? Hatte jemanden schonmal sowas passiert? :n010:
Schöne Grüße,
Tschucki mit Zwergpudel Rösti, ⌚2016.

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Isi
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Re: Fressprobleme nach Kontakt mit Weidezaun

Beitrag von Isi »

Au weia... Ich hab das so noch nie gehört.
Ich kenn das zwar, dass ein Hund eine gewischt kriegt und davon nachhaltig beeindruckt ist - aber nur auf der Verhaltensebene, im Sinne einer Fehlverknüpfung. Unsere Schäferhündin hat eine gewischt bekommen und dabei ein Pferd gesehen. Sie dachte Zeit ihres Lebens, der Schlag käme vom Pferd und hielt ab da einen Abstand zu den Pferden ein - zum Zaun hingegen nicht :frech:

Ich würde wohl zum TA gehen, um abklären zu lassen, ob da was taub sein kann oder was da los ist. Und auch, ob das wieder verschwindet...

Oder hast du einen Nutztierhalter im Zugriff, den du fragen kannst? Die haben ja auch Erfahrungen mit E-Zäunen und Tieren, die reinrennen...

Wirklich kurios!
Zuletzt geändert von Isi am Do Sep 24, 2020 6:39 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Gero
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Re: Fressprobleme nach Kontakt mit Weidezaun

Beitrag von Gero »

Als wir in Hessen wohnten hat die Hündin eines Nachbarn den Stromzaun mit der Zunge berührt und die war daraufhin wie betäubt.
Tagelang hatte sie Schwierigkeiten die Zunge vernünftig in die Schnute zu kriegen, die rutschte ihr einfach raus.
Auch fressen und trinken bereitete ihr Schwierigkeiten und sie war dadurch sehr verstört.

Die Probleme besserten sich nach einigen Tagen und das Gefühl in der Zunge schien sie vollständig zurück zu erhalten. Stromzäune mied sie bis ans Lebensende.
Liebe Grüße - Eveline mit Gero und Mia

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Iska
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Re: Fressprobleme nach Kontakt mit Weidezaun

Beitrag von Iska »

achje.... es gibt aber auch immer neue "doofe Sachen"..... :oops:
recht gute Besserung.... auf, daß bald alle Taubheit wieder weg sein möge.... :streichel:
viele Grüße
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txakur
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Re: Fressprobleme nach Kontakt mit Weidezaun

Beitrag von txakur »

Solche Symptome hatte Ravi, als er eine idiopathische Trigeminusneuropathie hatte (= ohne ersichtlichen Grund auftretende Funktionsstörung des Trigeminusnerves). Er konnte, was wir aber erst nach ca. 24 h wirklich festgestellt haben, das Maul nicht mehr richtig schließen, weil einfach die Muskelkontrolle via Nerv nicht vernünftig funktionierte.
Und wenn man den Mund nicht richtig zumachen kann, dann kann man das Futter auch nicht ordentlich abschlucken und es landet als Brei rund um den Napf. Beim ersten Mal "Schlachtfeld am Napf" hatte ich noch gedacht, er hätt's wieder ausgek**zt...

Wäre natürlich möglich, dass der Stromschlag da bei Rösti was ähnliches ausgelöst hat. Check das einfach mal ab (z. B. durch Handfütterung und dabei beobachten, ob er den Unterkiefer ordentlich zumachen kann). Wenn er da Probleme hat: bitte sorg dafür, dass er auf jeden Fall ordentlich Flüssigkeit aufnimmt, zur Not, indem Du ihm Wasser mit einer Spritze ins Maul träufelst und dann das Maul zuhältst zum Abschlucken. Wir haben Ravi damals ca. 10 Tage per Hand/mit Spritze gefüttert, zwischendrin hat er eine lockere Maulschlaufe getragen, sodass der Unterkiefer nicht so planlos in der Gegend rumhing, er aber trotzdem die Zunge rausstrecken und zumindest etwas Wasser aufnehmen konnte, wenn er wollte. Das hat er gut akzeptiert, hat wohl gemerkt, dass das angenehmer ist. War zum Glück im Januar, sodass Temperaturregulierung über Hecheln nicht ganz so wichtig war.
Nach den 10 Tagen (normalerweise wird immer gesagt, dass es 2-3 Wochen dauert) war er wieder in der Lage, selbstständig zu fressen und zu trinken. Einen extra angeschafften Trinkbrunnen (wo das Wasser als dünner Film über eine Oberfläche lief) hat er ignoriert, wir haben dann halt mehrmals täglich Wasser per Spritze gegeben, bis er nicht mehr wollte.

Nachtrag: Du kannst ihm ordentlich Bierhefe zum Futter geben, B-Vitamine fördern die Nervenregeneration.
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Tschucki
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Re: Fressprobleme nach Kontakt mit Weidezaun

Beitrag von Tschucki »

@Isi: in diesem Fall habe ich mir mehr von der Schwarmintelligenz hier als vom Gang zum TA erhofft...

@Gero: danke für dein Beispiel, anscheinend ist sowas tatsächlich möglich. Und vergeht von selber wieder.

@Iska: ja genau, dabei dachte ich dass wir alle blöden Sachen nach viereinhalb Jahren nun schon durch hätten :wink:

@Txakur: was ne Story, aber Ähnlichkeiten vorhanden. Danke für die Hinweise, Wasser nimmt er ausreichend auf (großes Geschlabber) und das mit der Bierhefe ist ein guter Tipp. Unterkiefer hängt nicht. Trigeminusneuropathie hat man aber auch nicht jeden Tag beim Hund. Habt ihr je herausbekommen woher das kam (Durchblutungsstörung oder Druck auf den Nerv z.B.)?

Heute wollte ich es genau wissen, und bin mit Rösti wieder am Ort des Geschehens vorbeigegangen.
Hinwärts: schon 100m vorher hat er alle 4 zitternden Beinchen in den Boden gestemmt und wollte am liebsten den Rückwärtsgang :streichel: (macht er sonst nieee, nicht mal beim TA). Ich fand, dass eine Konfrontationstherapie nicht schaden könne und habe ihn kurzerhand hochgenommen und zum bösen Zaun getragen, ein bisschen stehengeblieben, dann runtergelassen und weitergegangen. 10m nach Ende des Zauns war die Rute wieder oben und der Pudel extrem ausgelassen ("puuh, ich habs überlebt").

Rückweg wieder am Zaun vorbei, diesmal sollte er selber laufen. Mit Rute auf halb acht und einem großen Bogen an genau der Stelle hat er sich überwunden und ist zügig vorwärts gelaufen.

Es zeigt mir, dass der Zwischenfall meinem an sich mutigen Pudel mehr zu schaffen machte als ich dachte. :oops: Bin gespannt, ob sich in der von euch angegebenen Zeit im Maulbereich auch was bessert.
Schöne Grüße,
Tschucki mit Zwergpudel Rösti, ⌚2016.

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Tanja aus Haan
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Re: Fressprobleme nach Kontakt mit Weidezaun

Beitrag von Tanja aus Haan »

Oweia, armer Rösti! :shock:
Ich drücke die Daumen, dass die Beschwerden schnell und von alleine wieder verschwinden. ✊
Viele Grüße aus dem Rheinland
Tanja mit GP Nox (*3.10.18) und Helga (*14.3.14)

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txakur
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Re: Fressprobleme nach Kontakt mit Weidezaun

Beitrag von txakur »

Nö, Ursache haben wir nie herausgefunden. Da er manchmal so seine Fünf Minuten hat und dann von Sofa zu Sofa zu Treppe zu Tür zu Sofa springt, kann es durchaus sein, dass er dabei mal irgendwo gegengesemmelt ist, während wir vielleicht einkaufen waren oder so. In unserer Gegenwart ist jedenfalls nix auffällig geworden.
Bei einem noch nicht einmal 1 Jahr alten Hund ist das definitiv eine ungewöhnliche Diagnose, die Ärzte in der Klinik (unsere Haus-TÄ hatte mich nach kurzer Inaugenscheinnahme (wir hatten ja erst an eine Schluckstörung, Fremdkörper... oder wasauchimmer gedacht, im Röntgen aber nix gefunden) direkt weitergeschickt) waren auch erst mal ziemlich irritiert - normalerweise sind sie schon im Erwachsenenalter wenn sowas mal auftritt. Deshalb auch die "Behelfsidee" mit dem stumpfen Trauma, das vielleicht den entsprechenden Trigeminusast getroffen haben könnte. Aber nu' isses ja wieder gut.

Dann mal gute Besserung an Rösti
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Isi
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Re: Fressprobleme nach Kontakt mit Weidezaun

Beitrag von Isi »

Tschucki hat geschrieben:
Fr Sep 25, 2020 4:25 pm
@Isi: in diesem Fall habe ich mir mehr von der Schwarmintelligenz hier als vom Gang zum TA erhofft...
(...)
Es zeigt mir, dass der Zwischenfall meinem an sich mutigen Pudel mehr zu schaffen machte als ich dachte. :oops: Bin gespannt, ob sich in der von euch angegebenen Zeit im Maulbereich auch was bessert.
Verstehe ich - und kam ja auch was zusammen :)

Gute Besserung, dass der Spuk am Napf bald vorbei ist!
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Re: Fressprobleme nach Kontakt mit Weidezaun

Beitrag von Landei »

Achje, der arme Kerl :? So ein Weidezaun ist ja "nicht ohne" - zumindest hier bei uns ist da ordentlich Strom drauf...
Geht`s denn inzwischen besser?!

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Tschucki
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Re: Fressprobleme nach Kontakt mit Weidezaun

Beitrag von Tschucki »

:klatsch:
Landei hat geschrieben:
So Sep 27, 2020 1:00 pm
Geht`s denn inzwischen besser?!
Ja, die Prognosen mit 10-14 Tagen waren richtig. Seit heute (11.Tag) wieder das gewohnte Fressverhalten (schnell & sauber). Das können wir zum Glück abhaken und unter Erfahrungen abspeichern☑
Schöne Grüße,
Tschucki mit Zwergpudel Rösti, ⌚2016.

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Re: Fressprobleme nach Kontakt mit Weidezaun

Beitrag von Iska »

Super :wav:
viele Grüße
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Re: Fressprobleme nach Kontakt mit Weidezaun

Beitrag von txakur »

Prima, das freut mich! :D
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Isi
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Re: Fressprobleme nach Kontakt mit Weidezaun

Beitrag von Isi »

:wav: Super und uff!
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Re: Fressprobleme nach Kontakt mit Weidezaun

Beitrag von Bupja »

Prima. 👍

Dann war das wohl wirklich eine vorübergehende Taubheit der Nerven.

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