Gemischtes Rudel - Erfahrungswerte gesucht

[Lissy]

Ich hatte bis vor 2 Jahren einen Rüden und eine Hündin, beide unkastriert.
Absolut keine Probleme, Trennung natürlich immer, wenn ich nicht 100% aufpassen konnte.
Gemeinsames Spazierengehen während der Standhitze war auch kein Problem, die Hündin blieb dann immer an der Leine, er durfte frei laufen.
Er hatte definitiv keinen Stress mit ihrer Läufigkeit, sie ist da eher die treibende Kraft gewesen, es irgendwie zu schaffen sich unter ihn zu schieben.
Allerdings ist das bei ihr auch im reinen Hündinnenrudel so, ihr ist es egal wer sie begattet, hauptsache es tut einer.


Ich kenne aber auch andere gemischte Rudel, wo es ohne Kastration absolut nicht geht.
Voraussagen kann man sowas denke ich nicht, wie die Hunde damit umgehen.
Und wen man dann kastrieren lässt ist auch so eine Sache.
Im Grunde tendiere ich wenn dann zum Rüden, da der Eingriff kleiner ist.
Aber man muss halt schauen, ob dem Rudel damit geholfen ist.
Hat man so eine Hündin wie meine und man ist nicht gewillt zu trennen, dann wird sie es auch mit einem Kastraten treiben.
Sicherlich gibts dann keine Welpen, aber das Verletzungsrisiko beim Deckakt und die halbe, dreiviertel Stunde Wartezeit, bis sie nicht mehr hängen hat man
trotzdem.

[isiariane]

Ariane hatte hier letztens auch von ihren intakten Rüden im gemischten Rudel berichtet, bei ihr war es wohl nicht so problematisch, sie musste die Rüden auch während der Läufigkeit nicht aussperren.

Mozart, der hier überall im Hause zwischen allen HUnden laufen darf, den habe ich kastrieren lassen. Dadurch hat er keinen Streß und er pieselt mir nirgends gegen.

Der potente Rüde (der Dackel meiner Tochter) hat dieses Privileg nicht, er darf nur einen Teil des Hauses belaufen und ist während der Läufigkeiten der Hündinnen, drinnen strikt von denen getrennt. Teilweise räumlich, teilweise sitzt er auch in einem (geräumigen) Kennel mit im Wohnzimmer. Draußen kann er mit den Hündinnen zusammen laufen und im Sommer sind unsere Hunde teilweise tagsüber auch ganz draußen, da lebt er im Rudel mit den Damen solange sie nicht läufig sind, sonst kommt er in den Nebenauslauf/Zwinger neben den Damen. Denn draußen kann er soviel markieren wie er will. Jammern und Jaulen hält sich sehr in Grenzen, höchstens mal ein quieken oder lautes Schnaufen und Hunger hat der immer, da stört ihn auch keine läufige Hündin.

Da er der Hund meiner Tochter ist, war er eh nicht immer in unserem Wohnbereich, sondern meistens bei der Tochter. Nun studiert die Tochter ja und hat ihren Dackel doch nicht mitgenommen, so wie sie es immer vorhatte. Ich muß gestehen, ich denke momentan über eine Kastra von dem mittlerweile fast 9 jährigen HUnd nach. Die Tochter studiert noch einige Jahr und momentan ist es nicht ideal für ihn, er ist mir zu oft separiert und die nächste potente Hündin zieht vorraussichtlich in 3 Wochen ein, also entspannt sich die Situation die nächsten Jahre hier auch nicht.

Bei Hunden, die immer zusammen leben sollen, da würde ich bei Haltung beider Geschlechter einen HUnd kastrieren lassen (es sei denn, man hat reichlich Platz um sie trennen zu können und es sind mehrere Personen im Haus, das kein HUnd alleine leben muß, in der Zeit der Isolation). Ich kenne z.B. ein Züchterehepaar, da ist der Mann immer während der Läufigkeiten der Hündinnen mit dem Rüden aufs Hausboot gezogen. So konnten sie 2 Zuchthündinnen und einen potenten Rüden zusammen halten und allen HUnden ging es gut. Bei uns war die Konstellation bisher auch kein Problem mit dem potenten Dackelrüden, der er wohnte ja eigentlich in dem Teil des Hauses, wo meine Tochter wohnte und da gab es keine Hündinnen und somit konnte er dort rumlaufen ohne zu markieren. Nun stehen die Räume leer (es sei denn die Tochter ist mal ein Wochenende zuhause), also möchte der Rüde da momentan nicht wohnen und im vorderen Teil des Hauses wohnen wir mit den Hündinnen und Mozart.

Eine Kastration ist sicherlich ein heftiger Eingriff im Leben eines HUndes, aber ich verurteile niemanden, der nach reiflicher Überlegung seinen HUnd kastrieren läßt.

[JohnnyP]

Danke für eure vielen Gedanken und Berichte.
Ich bin im Moment in Gedanken bei einem Kastrationschip, um zu schauen, wie Vito sich verändert. Irgendwie habe ich im Gefühl, dass es auch zu einer Entspannung führen könnte.
Bewusst bin ich nie einer läufigen Hündin begegnet. Und selbst wenn er was aufgschnappt haben sollte, weggelaufen ist er nie.
Das die Hündin kastriert wird, steht insofern nicht zur Debatte, da sie noch zu jung ist. Sollte sie da Probleme machen, ist das natürlich auch eine Option.

Trennen kann ich die Hunde nicht und es wäre auch nicht schön, wenn einer immer bei uns und einer in einem Zimmer allein sein müßte.

Ich hab jedenfalls viel Gegrübelt, ob der Chi überhaupt sein muß und ob ich das vom Gewissen her ok finde, das Vito dafür entmannt wird.
Wir werden die Chi Dame mal anschauen und das Herz entscheiden lassen.

[Blümchen]

Das hört sich vernünftig an
Anschauen und am besten noch eine Nacht darüber schlafen

[JohnnyP]

Klar, darüber schlafen sowieso. Erstens will die Verkäuferin das Hundchen bringen und sich das neue zu Hause anschauen und zweitens bekomme ich davor noch einen Tierschutzhund, der auch noch vermittelt werden muß.