Anschaffung eines Pudels?

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
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Pudel888
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Anschaffung eines Pudels?

Beitrag von Pudel888 »

Hallo,

ich würde gerne mal eure Meinung hören:

Wir (Ehepaar und 2,5 Jahre alte Zwillingsmädels) sind am Überlegen, wann es der richtige Zeitpunkt ist, uns einen Pudel anzuschaffen.
Ich habe noch ein Pferd, bei dem ich fast täglich bin und finde es schön, wenn Kinder mit Tieren aufwachsen.
Da mein Schwiegervater eine Hundeallergie hat und ich es nicht witzig finden würde, den Hund wieder weggeben zu müssen, falls eines oder beide der Mädels auch reagieren, sind wir beim Pudel gelandet.
Da paßt es ganz gut, daß laut Infos aus Buch und Internet Pudel die ideale Familienhude sind.
Ich selber durfte früher keine eigenen Hund haben, hatte aber als Kind vor 20-25 Jahren Pflegehunde (Pinscher, schnauzer, BorderCollie).
Ich bin also den Umgang mit Hnden von früher als Kind her gewohnt.
Kann man den Umgang mit Hunden verlernen?
Wir tendieren zum Kleinpudel (oder Großpudel oder Toy?)......
Welcher eignet sich am besten?
Der Hund soll nichts bestimmtes machen oder können (halt Familienhund, der auf Haus und Grund aufpassen soll, ohne aber die Spielkamerden der Kinder zu verschrecken, er soll absolut keinen Jagdtrieb haben und irgendwann möchte ich die Mädels mit dem Hund alleine losschicken können, wie ich es früher gemacht habe)....
Stimmt es, daß sich das Fell der unterschiedlichen Größen anders anfühlt (bei den Kleinen soll es wegen früherer Einkreuzungen anderer Rassen viel weicher sein als bei den großen)....
Gibt es Erfahrungen, daß bestimmte Farben bestimmte Charaktermerkmale aufweisen?
wenn ja, welche...
Ich habe schon viele ängstlich-neurotische Pudel gesehen, woran erkenne ich solche?
Wie kann man verhindern, daß ein Pudel so wird?
Gibt es bestimmte Zuchtlinien oder Züchter, die zu empfehlen sind?
Fragen über Fragen, aber wir arbeiten uns in das Thema erst ein...
Vielen Dank schon mal für Eure Antworten....

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Moni
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Re: Anschaffung eines Pudels?

Beitrag von Moni »

Hui, du hast ja ganz schön viele Fragen :wink: . Also vom Alter her find ich so ab Kindergarten gar nicht schlecht, da hast du dann wenigstens zwischendurch auch mal etwas Ruhe und kannst die Beine hochlegen oder was alleine mit dem Hund trainieren :mrgreen: . Toy würd ich nicht nehmen, sind doch sehr zart und zerbrechlich. Aber die Vorlieben sind verschieden. Ich find nen großen Zwerg oder nen mittleren Kleinpudel für Kinder nicht schlecht. Nen Kleinpudel kannst du auch locker mal am Pferd mitnehmen und auspowern, falls du das möchtest. Zum spazieren führen na ja, dass ist so ne Sache, auch ein Yorky kann nen 6 Jährigen durch die Gegend ziehen, wenn der unbedingt wohin will :roll: .
Viel wichtiger finde ich, dass du jemand hast der zuverlässig da ist wenn du mal nicht kannst, ein/beide Kinder krank sind, evtl, auch mal ein Krankenhausaufenthalt oder sonstiges,ansteht. Muss er alleine bleiben, darf er mit zum Pferd,... wie powerst du ihn aus,...
Und dann würd ich mir ne sehr gute Zucht suchen mit super sozialisierten Hunden, evtl, hier im Forum rumfragen und Hundebeschreibungen schaun, da kriegst du viele Tipps wo sich super Hunde finden :wink: . Wünsch dir viel Spaß beim lesen, stöbern und suchen :wink: .
Liebe Grüße-
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Cindy
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Re: Anschaffung eines Pudels?

Beitrag von Cindy »

Hi,

Zunächst mal - in der heutigen Zeit kannst Du Kinder nicht mehr einfach mit einem Hund losschicken. Dazu ist die Haltung innerhalb der Gesellschaft nicht wirklich geeignet. Das mag vielleicht mit nem 10jährigen gehen, wenn ihr irgendwo so richtig in der Pampa wohnt, Aussiedlerhof oder so. Aber sobald Kiddi mit Hund durch einen Ort muss ... Absolutes No Go.
Verkehr, Rücksichtnahme, Akzeptanz ... Hat sich alles geändert. Vor 30 Jahren bin ich als 10jährige mit unserem Berner spazierengegangen, allein. Ich würde heute nicht mehr auf die Idee kommen, eine 10jährige allein mit unserem Zwergpudel auf die Strasse zu lassen.

Jagdtrieb - wir hatten, haben bis jetzt 5 eigene Pudel, verschiedene Grössen, verschiedene Linien - und alle jagen bzw. Haben gejagt, die einen mehr, die anderen weniger. Die einen haben schneller gelernt, sich trotz Beute im Blick abrufen zu lassen, bei den anderen hat es länger gedauert. Und das ist das, was ich auch von so ziemlich allen Pudelhaltern in meiner Bekanntschaft kenne.
Ja, es gibt durchaus Pudel, die gar nicht jagen. Aber das sieht man dem Welpen nicht an. Und auch danach, ob die Eltern Jagdtrieb haben oder nicht, kann man nur bedingt gehen.

Bei 2,5 jährigen Kiddis wäre mE ein Kleinpudel die beste Wahl.
Bei Toys und Zwergen ist es einfach so, dass ein Rempler, drüberstolpern etc. Doch schneller mal zu Verletzungen führen kann.
Und je nachdem ist ein Grosser schnell mal zu gross, wenn dann noch etwas Temperament dazu kommt ... Nele bsp. Hätte man früher nicht so ohne weiteres mit Kindern spielen lassen können. Nicht dass sie was gemacht hätte. Aber wenn sie sich freut, vergisst sie sich gern mal, und selbst für viele Erwachsene ist ein 25 kg Wirbelwind zu viel.

Was das Wesen und die Farben betrifft ... Das Wesen hängt nicht an der Farbe, sondern an den Linien. Da früher die Farben weitgehend getrennt gezüchtet wurden, kam dann mal das Gerücht auf, dass bestimmte Farben so sind und andere so. Speziell die rezessiven Farben silber und apricot kamen dabei eher schlecht weg. Was verständlich ist, da in der Anfangszeit so ziemlich alles zur Zucht genommen wurde, was an Pudel diese Farbe hatte, völlig egal, wie das Wesen war. Das wurde dann etwas schöngeredet und gut war. Aber auch hier hat sich in den letzten 20 Jahren viel getan. Wobei ich sagen muss, unser erster Pudel war auch eine Aprikose. Und Tessy hatte ein tolles Wesen, geboren 1985.

Schau dir zumindest die Mutter genau an. Zeigt die sich euch gegenüber oder generell unsicher oder ängstlich, würde ich keinen Welpen nehmen. Bis heute ist nicht wirklich klar, wieviel Wesen vererbt wird und wieviel erworben. Und da die Welpis hoffentlich die ersten 8 Wochen viel Zeit mit der Mutter verbringen, sehen sie halt auch viel von deren Verhalten. Dazu mal ein Beispiel aus der Schäferhund-Zucht. Bei den DSH ist Ammenaufzucht bei grossen Würfen relativ normal. Und man kann sich nicht immer aussuchen, welche Art Hündin als Amme zur Verfügung steht. Eine Bekannte, die seit zig Jahren züchtet, hat die Erfahrung gemacht, dass die Welpen, die bei einer unsicheren, ängstlichen Hündin aufwachsen, selbst auch eher unsicher und ängstlich sind. Während die Welpen, die bei einer sicheren, selbstbewussten Hündin aufwachsen, auch eher sichere, selbstbewusste Welpis sind. Völlig unabhängig davon, wie die biologische Mutter war
Viele Grüße
Cindy


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)

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Püppi0211
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Re: Anschaffung eines Pudels?

Beitrag von Püppi0211 »

Zunächst mal - in der heutigen Zeit kannst Du Kinder nicht mehr einfach mit einem Hund losschicken. Dazu ist die Haltung innerhalb der Gesellschaft nicht wirklich geeignet. Das mag vielleicht mit nem 10jährigen gehen, wenn ihr irgendwo so richtig in der Pampa wohnt, Aussiedlerhof oder so. Aber sobald Kiddi mit Hund durch einen Ort muss ... Absolutes No Go.
Verkehr, Rücksichtnahme, Akzeptanz ... Hat sich alles geändert. Vor 30 Jahren bin ich als 10jährige mit unserem Berner spazierengegangen, allein. Ich würde heute nicht mehr auf die Idee kommen, eine 10jährige allein mit unserem Zwergpudel auf die Strasse zu lassen.

So sehe ich es auch zumal ja nicht mal unbedingt, der eigene Hund und Kinder daran Schuld sein muss........ Es passiert genug und überall mit unerfahrenen Hunden und Hundehaltern wo Kinder einfach nicht wissen wie sie reagieren sollen/können........ Von daher finde ich es unverantwortlich egal wie groß der Hund ist.

Jagdtrieb - wir hatten, haben bis jetzt 5 eigene Pudel, verschiedene Grössen, verschiedene Linien - und alle jagen bzw. Haben gejagt, die einen mehr, die anderen weniger. Die einen haben schneller gelernt, sich trotz Beute im Blick abrufen zu lassen, bei den anderen hat es länger gedauert. Und das ist das, was ich auch von so ziemlich allen Pudelhaltern in meiner Bekanntschaft kenne.
Ja, es gibt durchaus Pudel, die gar nicht jagen. Aber das sieht man dem Welpen nicht an. Und auch danach, ob die Eltern Jagdtrieb haben oder nicht, kann man nur bedingt gehen.

Jagdtrieb ohne Pudel kenne ich auch eher gar nicht bzw. Sehr selten.
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Morgana
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Re: Anschaffung eines Pudels?

Beitrag von Morgana »

Püppi0211 hat geschrieben:Zunächst mal - in der heutigen Zeit kannst Du Kinder nicht mehr einfach mit einem Hund losschicken. Dazu ist die Haltung innerhalb der Gesellschaft nicht wirklich geeignet. Das mag vielleicht mit nem 10jährigen gehen, wenn ihr irgendwo so richtig in der Pampa wohnt, Aussiedlerhof oder so. Aber sobald Kiddi mit Hund durch einen Ort muss ... Absolutes No Go.
Verkehr, Rücksichtnahme, Akzeptanz ... Hat sich alles geändert. Vor 30 Jahren bin ich als 10jährige mit unserem Berner spazierengegangen, allein. Ich würde heute nicht mehr auf die Idee kommen, eine 10jährige allein mit unserem Zwergpudel auf die Strasse zu lassen.


Jagdtrieb ohne Pudel kenne ich auch eher gar nicht bzw. Sehr selten.
Lt. hessischer Hundehalterverordnung darf nur derjenige einen Hund ausführen, der das sowohl körperlich als auch mental beherrscht. Damit fallen Kinder definitiv hier im Bundesland raus. Mag in anderen Bundesländern anders geregelt sein, kann man aber in der jeweiligen Verordnung nachlesen. Mir persönlich wäre das Risiko zu gross, ein Kind mit Hund loszuschicken, es muss doch nur zu einer Beisserei mit einem der berühmten leinenlosen "Tutnixe" kommen, das Trauma würde ich sowohl meinem Kind wie meinem Hund ersparen wollen.

ich habe 2 GP, die nicht jagen, niemals Ansätze dazu gezeigt haben und sie sind beide erst im Alter von 6 Monaten hier eingezogen. Ich hatte also keinerlei Einfluss darauf im Welpenalter. Es gibt sie also doch, die nichtjagenden Pudel :wink:
LG Stefanie

Pudel888
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Re: Anschaffung eines Pudels?

Beitrag von Pudel888 »

Hallo,

vielen Dank schon mal im Vorwege für Eure Infos. Je mehr man sich damit beschäftigt, desto klarer wird der Weg, denke ich.

Der Kleinpudel ist jetzt auch mein Favorit, aber es scheint nicht viele Züchter zu geben. oder täusche ich mich? woran kann das liegen?

Was hatte ich für eie schöne Kindheit. Ich durfte mit meinem Pflege-Pinscher im Grundschulalter mit Freundinnen und dere Hunden über Wiesen und Felder toben und keinen hats gestört.

Tja, Zeiten ändern sich. Wir wohnen schon sehr ländlich, aber irgendwelche Risiken würde ich auch icht eingehen wollen...

Ich dachte (vielleicht etwas naiv), daß es meine Kinder diesbezüglich mal genauso gut haben sollen und die Natur früh kenenlernen (im realen leben und nicht in Form eines PC-Spiels oder aus dem Fernseher).

Vielleicht ist es mit dem Hud dann doch noch etwas früh, denn ich dachte, der Hund wäre so eine Art Begleiter und Weggefährte der Kinder (wie bei mir früher).

Klar, wäre ich als Erwachsener federführend, aber ich hätte mich halt früher über einen Hud (egal, was für einer) kringelig gefreut.

Tja, Zeiten ändern sich.

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Valerie
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Re: Anschaffung eines Pudels?

Beitrag von Valerie »

Also wir wohnen hier am Stadtrand und ich habe meinen Hund mit 10 Jahren bekommen und bin da auch schon alleine mit ihr spazieren gegangen und es war eigentlich nie ein Problem.
Liebe Grüße von Valerie mit Legolas, Lara & Sophie

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Resi
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Re: Anschaffung eines Pudels?

Beitrag von Resi »

auch ich bin schon als Erstklässlerin mit unserem Foxl losgezogen später mit 12/13 mit einem Rotti der wirklich nicht ohne war. Damals kein Problem. Zum einen gab es nicht so viele andere Hunde die uns über den Weg liefen und zum anderen waren die die einem begegneten verantwortungsbewußter. Heute würde ich kein Kind in dem Alter mit einem Hund und sei er noch so lieb alleine los ziehen lassen. Das Risiko dass auch ohne Verschulden des Kindes etwas passiert ist einfach zu groß.

Hier in der Strasse sind 2 Kinder die ständig mit den Hunden der Familie draussen sind. Lustig ist anders. Das Mädel ist vielleicht 6 oder 7 Jahre alt und hat einen Zwergpudel an der Flexi, den sie dann auch überall und zu jedem hinläßt. sie kann es einfach nicht einschätzen ob ein anderer Hund vielleicht mal nicht so nett ist und so hat das Püdelchen dann auch im Sommer mal in schwarze getroffen und wurde arg gebissen. So ein Erlebnis möchte ich eigentlich keinem Kind zumuten. Sie konnte ihrem Hund einfach nicht helfen. Der Junge hier ist inzwischen 12 und geht immer mit dem Malteser der Mama raus, da diese immer arbeitet. Er hat es inzwischen verstanden dass er sich mit seinem Lou besser vom acker macht wenn andere Hunde auftauchenaber auch Lou ist an der Fexi schon vor ein Auto geflitzt. Zum Glück gab es nur quietschende Reifen. nein die Unwägbarkeiten die heute durch Verkehr und Gesellschaft auf ein Kind einpoltern sind schon enorm und die Verantwortung für einen Hund da auch noch übernehmen zu müssen ist in meinen Augen einfach fahrlässig.

Gemeinsame Freizeitaktivitäten sind ja dennoch möglich. Viele Hundeschulen bieten auch Kind-Hund-Kurse an. In Hundesportvereinen tut man gerne auch etwas um den Nachwuchs zu fördern (bei uns im LV gibt es sogar Sommercamps für die Kiddies mit Hund)

Noch etwas zum Jagdtrieb, Cindy schrieb es ja schon und man sollte wirklich bedenken dass absolut kein Jagdtrieb wohl bei keiner Rasse vorkommt. Hunde sind nun mal Beutegreifer und daher wird es immer Jagdtrieb geben. Der Pudel wurde nun auch noch lange Zeit jagdlich eingesetzt. Klar gibt es Exemplare ganz ohne diese Eigenschaft. Mein Andiamo ist so ein Sondermodell aber selbst seine Wurfgeschwister sind da schon wieder anders unterwegs. Sein Halbbruder Baccio (gleiche Mama) ist ein absoluter Vollblutjäger. Bei Farinelli hab ich es glaube ich schon früh in die richtigen Bahnen gelenkt, er geht mit seinem knappen Jahr durch Entenrudel durch als wären sie Luft aber angefangen sowas zu üben haben wir mit 10 Wochen als er fliegende Blätter jagen wollte.

Ein Pudel ist denke ich kein Hund der einfach so nebenbei mitläuft. Er muss zwar nicht ständig bespaßt werden aber etwas Kopfarbeit und Auslauf lassen ihn erst zu einem wirklich angenehmen Begleiter werden. Und auch die Pflege darf nicht vergessen werden. regelmäßig bürsten und auch Friseurbesuche müssen zeitlich einfach mit eingeplant werden (habe gerade 1 1/2 Stunden Farinelli gebürstet...)
Pudelverrücktsein ist schön- es kann eben nur nicht jeder...

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Shilana
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Re: Anschaffung eines Pudels?

Beitrag von Shilana »

Ich würde dir auch am besten zu einem Kleinpudel raten, da sie nicht ganz so zerbrechlich, aber auch nicht zu groß und kräftig sind. Von der Größe her finde ich einen Kleinpudel ideal im Zusammenhang mit kleinen Kindern. Wir haben eine harlekin Zwergpudelhündin (4), die eher in Richtung Toy schlägt vom Körperbau (hat aber lange Beine :wink: ) und sie ist wirklich sehr zerbrechlich - das kann schon manchmal blöd sein. Sei es nun in Zusammenhang mit kleinen Kindern oder bei Hundebegegnungen. Trotz allem ist sie eine supersanfte Maus, die keinerlei Jagdtrieb hat! Und das obwohl sie im Welpenalter Interesse an herumfliegenden Blättern zeigte, ich wusste es nicht besser und sah mir eben das lustige Schauspiel an :roll: :D Klar hat sie auch mal nem Vögelchen nachgesetzt was unmittelbar vor ihr aufflog, aber sie ist sofort abrufbar und ich zähle das nicht zu nem wirklichen Jagdtrieb.
Unsere Jüngste im Bunde, ein silbernes Kleinpudelmädchen (bald 7 Monate) ist ein absolutes Schätzchen. Sie zeigte bisher keinerlei Jagdtrieb, aber da will ich mich nicht zu nah aus dem Fenster lehnen, denn sie ist noch sehr jung - man weiß nie was kommt. Kann mir aber absolut nicht vorstellen, dass sie zum Vollblutjäger wird *hoff*

Meine Tochter wird demnächst zwei, kennt es natürlich von Anfang an, dass ein Hund um sie rum ist und benimmt sich entsprechend toll. Sie ist total locker und läuft zwischen Hunden umher, als wärs das Normalste von der Welt - klar...ist es für sie ja auch :D Kommt ihr einer zu nahe und stört beim Spielen, wird der halt weggeschoben, nicht gehauen...ganz vorsichtig aber mit Nachdruck weggeschoben. Ich finde es so schön, dieses Zusammenspiel zu beobachten und bin froh, dass mein Töchterchen mit Hunden aufwachsen darf. Je nachdem wie deine Kinder von der Art her sind (meine Tochter ist recht ruhig und oft sehr überlegt im Handeln - total faszinierend, hihi) spricht doch nix dagegen jetzt einen Hund ins Haus zu holen. Unsere Tochter wird ganz sicher kein Einzelkind bleiben und das ist alles machbar, solange ihr es euch zutraut. Es gibt immer Phasen im Leben, da muss ein Hund mal zurückstecken - es gibt nicht so viel Action und Beschäftigung - sofern man das gleich übt, macht euch der Pü bestimmt keine Probleme. Ich hab hier keine Terrornudeln sitzen, wenn mal zwei Tage hintereinander eher Faulenzertage waren. Man sollte sich allerdings nen guten Züchter suchen, der einem bei der Auswahl des passenden Hundes richtig helfen kann. Bringt ja nix, wenn ihr euch den Welpen aus nem Wurf nehmt, der am wildesten ist und einen am meisten forden wird (bei der Auswahl unserer ersten Hündin hatte ich leider keine Hilfe).
Ansonsten hab ich immer gesagt, ich möchte in erster Linie nen Familienhund der einfach zu uns passt, was sich an Beschäftigungsarten fürs Hundi entwickelt, das wird man noch sehen können.
Arbeit macht ein junger Hund, man muss ihn erziehen und selbstverständlich beschäftigen - allerdings hat alles immer einen gewissen Rahmen.

Die Pflege sollte man nicht außer Acht lassen, das ist richtig...ich sehe es eigentlich nicht als "Arbeit" an, es ist mehr gemeinsame Zeit mit dem Hund und mir macht es Spaß, es ist sozusagen mein Hobby die Hunde zu pflegen. Außerdem muss keiner seinen Pudel in Puppy/Conti mit viel Wolle die oft und intensiv gekämmt werden muss laufen lassen. Meine Rika trägt ne Art Modeschur, meist sehr kurz gehalten, weil sie zum Filzen neigt - ist für sie/mich am pflegeleichtesten bzw. am angenehmsten. Und Bungee ist im Puppy, da muss ich mehr hinterher sein mit der Bürsterei und es nimmt auf jeden Fall mehr Zeit in Anspruch - aber das hab ich mir natürlich genau so ausgesucht, Schermaschine wäre ja im Haus und man k ö n n t e alles absäbeln :lol:
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Kornblume
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Re: Anschaffung eines Pudels?

Beitrag von Kornblume »

Wir haben ja einen eher grossen Zwergpudel, der alles mitmacht und eine Tochter, die mittlerweile 10 Jahre alt ist. Sie geht durchaus problemlos auch alleine mit dem Hund spazieren, was ich bei uns im ländlichen Raum nicht als Problem ansehe. Allerdings ist unser Hund eine Dame, welche sich mit fast allen anderen Hunden gut versteht und die hier nur selten, bzw. nur an der Hauptstrasse an der Leine gehen muss. Angeschafft haben wir den Hund als die Tochter 5 Jahre alt war. Dieser Zeitpunkt hat den Vorteil, dass man das Kind nicht ganz immer mitschleppen muss, wenn man mit dem Hund raus muss. Für uns war es so ideal.
Ein grosser Zwergpudel (unserer Hündin wiegt 6 kg) kann noch im Fahrradkorb mitfahren, kommt mit auf Skitouren und hält problemlos lange Wanderungen durch. Mit Kindern würde ich also auch von grossem Zwergpudel an aufwärts in Richtung Kleinpudel schauen. Der Jagdtrieb lässt sich wohl schlecht vorhersehen. Unsere lässt ein Reh auf der Wiese (selten) oder eine Katze auf dem Feld nicht kalt. Aber sie gibt die Jagd relativ schnell auf und kommt dann wieder zurück. Eigentlich darf sie da ja nicht hinterherrennen, aber so ganz haben wir das noch nicht im Griff. Fremde Radfahrer und Jogger sind kein Problem.

elkel
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Re: Anschaffung eines Pudels?

Beitrag von elkel »

ich habe im sommer einen 11 Wochen alten Welpen in eine Familie vermittelt, mit 2,5 jährigem Mädchen und 6 jährigen jungen. leider habe ich die kleine quirlige Hündin nach knapp 2 Wochen unter tränen der Familie wieder abholen müssen. das 2,5 jährige Mädchen war noch nicht so weit für einen Welpen, es war ein extremes Geschrei und gejuchze , der Welpe fühlte sich animiert hinterher zu flitzen und auch schonmal dann in die socken zu zwicken, sicherlich auch durch das Gegröle. durch die Rennerei In der Wohnung kam es auch oft zu stürzen, als sich dann das Mädchen stark den kopf anhaute war schluss. denn das Kind hat es natürlcih mit dem hündchen verknüpft. Erklärungen von Mama oder papa auch im Vorfeld die Rennerei in der Wohnung zu verhindern wurden einfach nicht verstanden. als ich den Welpen wieder bei mir zu hause hatte , habe ich eine Nachbarin besucht die auch einen jungen in dem alter hat. hier ging es dann über Sofa und Sessel es wurde gekreischt und gejuchzt. jungs und Welpe fanden es sehr gut.

mag jetzt sein das jetzt hier einige dementieren und von ihren positiven Erlebnissen erzählen, aber meine Meinung : mit 2,5 jahren zu jung für einen Welpen.

der Welpe ist übrigens in eine tolle Familie als zweithund und 11 jähriger tochter vermittelt worden.

gr elke

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Shilana
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Re: Anschaffung eines Pudels?

Beitrag von Shilana »

elkel hat geschrieben:mag jetzt sein das jetzt hier einige dementieren und von ihren positiven Erlebnissen erzählen, aber meine Meinung : mit 2,5 jahren zu jung für einen Welpen.
Sehr schade, dass das mit dem Welpen in der Familie nicht funktionierte.
Mir ist das eben nochmal durch den Kopf gegangen und ich habe an Kinder im Alter von ca 2,5 Jahren aus unserem Verwandten- und Bekanntenkreis denken müssen. Alle ohne Hundeerfahrung - denen würde ich wohl auch keinen Welpen zumuten, denn es könnte ähnlich ausgehen wie bei dir mit diesem Welpen. Sie zeigten teils Angst vor Minimaus-Rika und die lässt höchstens mal nen Beller vor Freude los - reicht schon. Ganz zu schweigen von unserer Bungee (Junghund), die auch mal beim Rennen meiner Tochter in die Hacken zwicken will *hust*...wenn ich das sehe, grummel :roll: Es ist wahrscheinlich doch etwas ganz Anderes, dass meine Tochter von Anfang an mit Hund aufgewachsen ist im Vergleich zu einer Familie die das Kind zuerst hat und dann an die Anschaffung eines jungen Hundes denkt. Sie schüttelt nen Rempler oder Zwicker vom Hund einfach ab und bleibt locker. Ich denke zu gerne daran zurück wie cool sie im Sommer in der Wurfkiste mit den 5 Wochen alten Welpen saß :lol: einer zwickt in die Windel, der nächste schleckt am Ohr, dann wieder einer hängt am Zeh und kitzelt da :D ...ein schönes und absolut süßes Erlebnis.

Mmhhh, es kommt natürlich ganz auf die Familie, die Kinder und den Hund an, aber im Nachhinein würd ich wohl doch eher dazu raten etwas zu warten, bevor das Kind in den Brunnen fällt. Oder man besucht mal nen erfahrenen Züchter, sieht die Reaktionen der Kinder mit den Hunden und lässt sich beraten?
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Poodle81
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Re: Anschaffung eines Pudels?

Beitrag von Poodle81 »

Ich selber habe ja auch Zwillinge, mein Kleinpudel war damals 5 Jahre als sie auf die Welt kamen. Dabei hat es nie Probleme gegeben...
Als der erste Welpe danach eingezogen ist, waren die Kinder 7 Jahre alt.

Man muss natürlich feste Regeln haben, denn es geht nicht, dass die Kinder den Welpen durch die Gegend schleppen, in der Wohnung herumtoben ohne Ende etc. Der Welpe wird dabei schnell überrannt, das sollte nicht sein.
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Schokopudel
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Re: Anschaffung eines Pudels?

Beitrag von Schokopudel »

Als Fanny vor einem Jahr mit knapp 9 Wochen bei uns eingezogen ist, waren meine Kinder 7 und 4 Jahre alt. Beide waren unseren alten Hund gewöhnt und haben sich sehr auf Fanny gefreut. Allerdings hatten sie zu Beginn sehr großen Respekt vor ihr, da sie in der ersten Woche hier herzhaft in alles gezwickt hat, was sich bewegte, vorzugsweise Kinderfüße (wir haben bergeweise löchrige Hosen und Socken aus dieser Zeit). Teilweise hat sich die kleine Tochter nicht getraut, durchs Zimmer zu gehen und ich musste entweder den Hund festhalten oder das Kind auf dem Arm tragen. Zum Glück waren beide Kinder alt genug, um zu verstehen, dass sie nicht rennen sollen und mich zu Hilfe rufen sollen, wenn sie Angst kriegen. Das hat gut geklappt und nach 2-3 Wochen war die Zwickphase auch soweit vorbei. Dank klarer Regeln verstehen sich Kinder und Hund super und spielen viel miteinander (natürlich nie nie unbeaufsichtigt). Alleine spazieren gehen ist natürlich auch nicht machbar, dafür sind Fanny und die Kinder zu jung und Fanny zu groß (GP). Aufpassen muss man auch mit herumliegendem Spielzeug. Fanny hat die Blockflöte meiner Großen zu Kleinholz verarbeitet und einen Tierarztbesuch mit herbeigeführtem Erbrechen hinter sich, weil sie ein Gummitier verschluckt hatte, das die Kinder auf den Boden geworfen hatten. Sie wussten zwar, dass nichts rumliegen soll, aber....naja Kinder eben. Und so schnell wie Fanny das Ding geschnappt und geschluckt hat, hatte ich gar keine Chance zu reagieren.
Viele Grüße von Birgit mit Fanny

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