Zweithund

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
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Vaffi
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Zweithund

Beitrag von Vaffi »

Hallo,
ich habe eine kleine Apricot-Pudelhündin. Frieda ist jetzt ein Jahr alt, von der Größe her an der Grenze zwischen Toy- und Zwergpudel, sehr zierlich, vom Charakter ein eher zurückhaltender, vorsichtiger Hund, nicht wirklich ängstlich, aber auch kein besonders souveräner, selbstsicherer Hund. Und sie ist kastriert (musste leider schon bei der ersten Läufigkeit aus medizinischen Gründen gemacht werden).

Unsere Züchterin wird demnächst Welpen haben und nun bin ich ein wenig in Versuchung, einen Zweithund dazuzuholen.
Einerseits, weil ich selbst gern einen zweiten hätte, anderseits aber auch als Spielgefährten für Frieda. Leider finden sich hier in der Gegend momentan kaum geeignete Spielkameraden für sie. Entweder die anderen Hunde sind schon etwas älter und am gemeinsamen herumtoben wenig interessiert oder sie sind viel zu groß und stürmisch. Ich hab da ehrlich gesagt einfach Angst, wenn so ein Riesenkalb (so nett der Hund sonst auch sein mag) sie im Spiel überrennt. Die Kleine wiegt gerade mal 2,5 kg und hat sich bei der Welpenspielstunde schon ein Beinchen gebrochen, das dann wochenlang geschient werden musste. Ein Zweithund etwa in ihrer Größen- und Gewichtsklasse und noch dazu der selben Rasse (unterschiedliche Rassen haben ja oft auch ein etwas unterschiedliches Spielverhalten) müssten so gesehen ja eigentlich eine Bereicherung für sie sein.

Nun bin ich mir aber ein wenig unsicher, ob der geringe Altersunterschied zwischen den beiden nicht ein Problem wäre. Sie wären ja dann nur etwas mehr als ein Jahr auseinander. Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht? Kommt es da eher zu Problemen in der Rangordnung zwischen den Hunden? Zumal sie ja nicht unbedingt eine geborene Führungspersönlichkeit ist, sich aber von einem Welpen wahrscheinlich auch nicht gleich die Butter vom Brot nehmen lassen wird. Aber vielleicht wäre es mit einem selbstsicheren, etwas dominanteren Zweithund an dem sie sich dann auch orientieren kann sogar weniger problematisch und sie würde ihm wenn er soweit ist problemlos die Führung (um die sie sich vermutlich sowieso nicht unbedingt reissen wird) überlassen.

Und glaubt ihr mit einer zweiten Hündin wäre es wesentlich problematischer als mit einem Rüden?
Rüden und Hündinnen sehen sich ja normalerweise nicht so sehr als gegenseitige Konkurrenten.
Mir wäre eigentlich eine Hündin lieber, ich komme mit Hündinnen irgendwie besser klar als mit Rüden. Ausserdem wohnt im Haus noch ein unkastrierter, 8jähriger Rüde der sich mit uns den Garten teilt und der auch öfters mit uns unterwegs ist. Der kommt zwar mit den meisten anderen Rüden ganz gut klar, aber da kommt es halt ein wenig auf die Sympathie an, gibt auch einzelne Rüden die er überhaupt nicht leiden kann. Da gäbe es mit einem weiteren Rüden natürlich auch ein gewisses Konfliktpotential, muss zwar nicht sein, aber könnte...

Oder wäre es überhaupt besser, mit einem Zweithund noch zu warten bis Frieda ein paar Jahre älter ist?

Danke schonmal für eure Antworten!
Viele Grüße,
Karin


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elkel
Zwerg-Nase
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Registriert: Sa Mai 07, 2011 5:31 am

Re: Zweithund

Beitrag von elkel »

vielleicht bin ich irgendwie ein glückskind, jedenfalls haben alle meine hunde alles akzeptiert was elke mal wieder angeschleppt hat.
nie wieder wird es ein einzelhund werden. egal in welcher konstellation ich hunde zusammengeführt habe , immer entstand eine grosse freundschaft (auch übrigens mit angeschleppten katzen).
mein JRT-rüde war 11 jahre mit mir alleine und extrem auf mich fixiert. dann kam die erste laborbeaglehündin (sie hat mich genötigt sie zu nehmen) rusty hat gesagt: deine freunde sind auch meine freunde. grosse liebe entstand. nach dem rusty gestorben ist war laica 2 jahre alleine, nachdem ich umgezogen bin kam sofort oona eine 73cm/40kg-hündin, mit 4monaten zu mir,ein extrem unterschiedliches paar. kein spielen aber innige stille freundschaft. dann wurde laica sehr krank und hatte aufgrund dessen einen kreuzbandriss. in dieser zeit habe ich mich entschieden mir meinen jungendraum zu erfüllen, es sollte ein gp werden. ich habe schlaflose nächte gehabt, habe nochmal alles verworfen. wie reagiert laica auf einen stürmischen welpen, wird sie umgeworfen oder verletzt, wird ein welpe nicht dann doch zu viel. sie wurde medikamentös sehr gut eingestellt und der kreuzbandriss verheilte zunehmend. die entscheidung war für nebio gefallen.
als er kam hat laica sofort gesagt wie sie es gerne hätte und das hat bis heute angehalten. eine stille übereinkunft sie in ruhe zu lassen!!! sie hat immunität. dabei auch interaktionen die auch hier auf freundschaft hindeuten, bishin das laica sich tatsächlich zu einem spielchen hinreissen lässt das nur von ihr ausgeht. nebio ist gaaaaanz zärtlich und traut sich nicht zu viel zu erwidern, ein tolles spiel. oona und nebio gehen natürlich ganz anders miteinander um, das spiel draussen sehr heftig und mit irrsinniger flitzerei. so ist die grosse windhündin wieder richtig aufgeblüht (die windschnecke ist 4j),

bunter kann eine truppe kaum sein, aber hier herrscht absolute harmonie.

tu et!!!!

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dino
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Re: Zweithund

Beitrag von dino »

Ein Jahr Altersunterschied finde ich ideal wenn du einen Zweithund möchtest. Dann ist der erste schon ganz gut erzogen und der Altersunterschied ist noch so gering, dass sie gut zusammen spielen und alt werden können.
Wir hatten früher eine Cairn Terrier Hündin und als sie 2 Jahre alt war haben wir eine Bedlington-Terrier Hündin dazu geholt. Die beiden haben gut miteinander gespielt. Nach einem weiteren Jahr holten wir dann noch einen BT-Rüden dazu, die beiden Hündinen waren inzwischen kastriert. Die drei waren einfach ein super Team. Besonders die BT haben sehr aneinander gehangen.
Als Farina (BT) mit nur 8 Jahren an Leberkrebs gestorben ist hat unser Charly sehr getrauert. Ich hätte nie gedacht, dass ein Hund so trauern kann. Auch Gianna, mit der er ja auch aufgewachsen war, war kein Trost für ihn. Weil ich auch sooo gerne wieder ein kleines BT-Mädchen wollte und "zufällig??" Farinas Züchterin gerade Welpen hatte, kam unsere Cara zu uns. Als sie da war wurde unser Charly langsam wieder etwas fröhlicher, aber ganz so wie früher als seine Farina noch da war wurde er nie wieder.
Unsere Gianna (Cairn) ist mit einer Irish Wolfhound Hündin aufgewachsen. Die beiden haben sich sehr gut verstanden aber zum wirklich gut miteinander spielen war der Größenunterschied zu groß. Genauso ist es jetzt mit unserem GP Dino und unserer Cara. Sie verstehen sich gut aber zum zusammen toben ist auch der Größen- und Gewichtunterschied zu groß und auch den Altersunterschied von 7 Jahren merkt man, wenn Cara schon ihre Ruhe haben will, tobt Dino noch.
LG Brigitte
LG Gitte mit Dino und Anton

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Aurelia
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Re: Zweithund

Beitrag von Aurelia »

Hallo Karin!

Ich habe auch einige Zeit mit dem Gedanken gespielt, mir einen Zweithund zu meinem Zwergpü-Rüden dazuzuholen. Ich habe dazu viel im Internet recherchiert und versucht gnadenlos ehrlich und ohne "rosa Brille" meine Motivation und den zukünftigen möglichen Tagesablauf in verschiedenen Variationen zu analysieren. Ich fand, dass dieser kurze Artikel hier die hauptsächlichen Vor- und Nachteile sowie die wichtigsten Fragen, die man sich stellen sollte, gut zusammenfasst: http://www.easy-dogs.net/home/blog/trai ... erger.html. In diesem Artikel hier, beschreibt die Hundetrainerin ihre eigenen Erfahrungen mit der Zweithundanschaffung: http://www.easy-dogs.net/home/blog/trai ... erger.html.

Ich fand es für meine Entscheidung wichtig, mir nicht nur vorzustellen, wie schön es mit zwei Hunden sein kann, sondern auch zu überlegen, wie ich damit umgehen würde, wenn es nicht so gut läuft, wenn sich z. B. die Hunde nicht wirklich mögen und ob auch alle "äußeren" Voraussetzungen, wie z. B. Zeit (doppelter Pflegeaufwand, doppelte Trainingszeit) stimmen. Ich habe mich dann im Endeffekt gegen einen zweiten Hund entschieden, da ich zu der Einschätzung gekommen bin, dass mein Hund lieber "Einzelhund" ist, der keinen gesteigerten Wert auf engen Kontakt zu Artgenossen legt.

Ich finde es toll, dass du dir ausreichend Gedanken darüber machst und denke, wenn du alle "Kopfsachen" zu deiner Zufriedenheit beantwortet hast, dann wird dein Bauchgefühl schon die richtige Entscheidung fällen.

LG Aurelia
Liebe Grüße von Aurelia mit Phoebe und Tammy

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Vaffi
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Re: Zweithund

Beitrag von Vaffi »

Danke für eure Antworten!

@Aurelia: Danke für den Artikel, interessante Überlegungen.
Anhand dieser Überlegungen spricht eigentlich kaum etwas gegen einen Zweithund. Höchstens, dass der Ersthund erziehungsmäßig noch nicht auf einem Stand ist, der nicht verbesserungswürdig wäre. Also es gibt keine gravierenden Probleme, aber an so Sachen wie sicheren Abruf unter starker Ablenkung z.B. sind wir noch am Arbeiten (bei geringer Ablenkung funktioniert es sehr gut), es klappt eben noch nicht immer alles zu 100% perfekt. Auch bezüglich Stubenreinheit müssen wir noch sehr dahinter sein und drauf achten, mit dem Hund oft in den Garten zu gehen damit sie nicht in die Wohnung macht, melden tut sie sich gar nicht wenn sie raus muss. Kurze Zeit nachdem wir sie von der Züchterin geholt haben war sie eigentlich schon perfekt stubenrein, dann hat sie sich beim Spielen das Bein gebrochen, musste wochenlang eine Schiene tragen mit einem Verband, der keinesfalls nass werden durfte und es hat in der Zeit draußen zu allem Übel natürlich dauernd geregnet. Also haben wir ihr in der Zeit erlaubt im Haus auf Welpenunterlagen ihr Geschäft zu erledigen und seither ist das irgendwie nicht mehr aus ihr herauszubekommen, sie hat das so verknüpft, dass Pinkeln im Haus ok ist. Aber das bekommen wir auch noch hin, wir haben es inzwischen schon ziemlich gut im Blick wann sie muss und wir mit ihr runter müssen.
Mir ist auch bewusst, dass ein Zweithund sich Unarten vom Ersthund abschauen kann. Aber vielleicht schaut er sich ja auch ein paar gute Sachen ab.
Naja, mal sehen, etwas Zeit hab ich ja noch zu überlegen ob Zweithund ja oder nein.
Viele Grüße,
Karin


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Moni
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Re: Zweithund

Beitrag von Moni »

Ich hab mir diese Fragen auch alle gestellt, bevor ich Cookie zu uns geholt habe. Und ich hab es im "Prinzip" nie bereut :wink: . Aber wenn ich mir vorstelle, mit einem oder mit 2 Jahren hätte ich keinen Junghund dazu gewollt. Es mag durchaus sein, dass die Zwerge oder Toys von der Entwicklung schneller erwachsen sind als GP, aber Miro war mit einem Jahr ein pubertierender Lümmel, hormonelle Bergundtagfahrten waren an der Tagesordnung, Jagdtrieb noch megaviel Arbeit,.... ich hatte schon mit ihm bis er zwei Jahre alt war alle Hände voll zu tun. O.K. auch krankheitsmäßig. Und jetzt mit Cookie, der ein super Hund ist denke ich auch manchmal, mit ihm wäre es soooo einfach, wenn er ein Einzelhund wäre. Natürlich klappt es auch gut mit beiden und sie genießen die Gesellschaft- keine Frage- aber wir brauchen auch ne Menge Zeit für Einzeltraining und manchmal wären die Hundbegegnungen mit einem alleine so viel einfacher. Aber nichts desto trotz, ich würde es wahrscheinlich wieder tun :wink: und das Training mach soviel Spaß, zu sehen wie sie gemeinsam spielen und raufen,... und auch zusammen arbeiten, dass ist sooo toll. Wir werden vermutlich noch das nächste Jahr brauchen, bis die beiden auf einem harmonischen Gleichstand sind, dann ist Cookie drei Jahre alt und ebenfalls richtig erwachsen. Dann werden wir den Jagdtrieb hoffentlich im Griff haben und die Sache mit Hundebegegnungen auf einen Level, ebenso die Sache mit den Menschenbegegnungen. Meine zwei sind da seeehr unterschiedlich und ich muss da noch jede Menge trainieren, damit sie sich ausschließlich an mir orientieren- noch vergessen sie dies des öfteren :mrgreen: . Du hast vielleicht nicht den doppelten Arbeitsaufwand, aber ein Stück mehr ist es doch schon- zumindest bei meinen :wink: .
Liebe Grüße-
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Bupja
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Re: Zweithund

Beitrag von Bupja »

Ich habe damals den Butz zu mir genommen, als der Pjakkur ein halbes Jahr alt war.
Butz war da allerdings schon 3 Jahre und erziehungstechnisch ziemlich "fertig".
Ich habe es nie bereut, dass Butz bei uns eingezogen ist. Im Gegenteil. Er hat mir bei der Erziehung von Pjakkur sehr geholfen.
Gemeinsam Spielen ist bei den Beiden zwar sehr selten und richtig Kuscheln auch aber sich mögen tun sie auf ihre eigene Art. Und Poppes an Poppes kann dann schon mal gekuschelt werden.

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