Ich hab dich lieb oder Kontrollzwang?

[Lockentier]

Bei uns ist es auch genau anders rum. Unsere Aussies haben dieses ständig-auf-dem-Sprung-sein, was aber als Hüter schon rassetypisch ist. Trotzdem ist es für mich keine Entschuldigung sondern genau das muß in Bahnen gehalten werden. Sie kommen sonst nicht zu Ruhe, können nicht runterfahren und sind ständig in einer Erwartungshaltung, das ist Stress, ob positiv oder negativ - Stress macht krank und genau darum trenne ich uns öfter mal, getrennte Räume, getrennte Plätze noch mal eine Weile im Auto bleiben bis ich alles ein oder ausgepackt habe etc. Unsere Püs sind da ganz locker, die nehmen sich ihre Auszeiten liegen gerne bei den Füßen springen aber nicht jedes mal mit hoch, wenn ich mich bewege. Am Anfang war ich ziemlich irritiert, da ich es auch eigentlich gewohnt bin ständig verfolgt zu werden. Bei unserem zweiten Pü war es am Anfang nicht ganz so einfach. Da kam schon Theater, wenn die Tür vor seiner Nase zu ging und man sich weigerte ihn mit ins Bad zu nehmen. Das sind aber Dinge die man aushalten kann, weder muß man hungern noch frieren, noch erleidet man Schmerzen . Zwei Tage Augen zu und durch und der Drops war gelutscht. Das Ergebnis ist ein entspannter Hund auf Lebenszeit. Ob es gut ist den Hund immer ständig an sich kleben zu haben und das gerne noch fördert, er hat halt Verlassensängst (wenn es denn tatsächlich so wäre, müßte man doch zum Wohle des Hundes etwas dagegen tun) etc. wage ich zu bezweifeln. Für mich ist das eine künstlich geförderte Abhängigkeit und Unselbstständigkeit dem Menschen gegenüber, was der Besitzer aber oft auch unbewußt gerne haben möchte. Ich kenne das aus der Hundebetreuung, dass genau solche Hunde irgendwann Höllenqualen ausstehen, wenn sie plötzlich ohne Herrchen oder Frauchen da stehen müßen. Gerade erst wieder letzte Woche: Frau muß wegen schwerer Herz-OP ins Krankenhaus, Mann möchte gerne die nächsten Tage mit im Krankenhaus sein, hat sehr Angst um seine Frau. Der Hund war seit sechs Jahren vorher noch nicht eine Stunde mal alleine, jetzt geht es nicht anders und man hat ihm die Chance genommen es im normal Rahmen zu erlernen. Ähnliches Beispiel: Frau ist nach einem Jahr Krebserkrankung gestorben, war immer zu Hause, Tag und Nacht mit ihrem Hund zusammen, wollten das ganz bewußt auch nicht anders, der Mann muß aber weiterhin arbeiten gehen, auch hier kommt jetzt bei einem alten Tier der Sprung ins kalte Wasser. Fair ist das nicht.

[JohnnyP]

Mein Pu hat das Problem auch, wobei es über die Monate schon etwas besser geworden ist. Ich ertappe mich manchmal dabei, ihn zu suchen, wenn er dann wirklich mal in einem anderen Zimmer liegt und nicht direkt bei mir.
Mein Hundetrainer hat dazu einen etwas amüsanten Trainingsansatz, den ich allerdings nicht versucht habe bisher. Er meinte man muß den Spieß umdrehen und dem Hund überall hinterherlaufen. irgendwann gibt der Hund genervt auf. Angeblich hilft das ebenso bei Verlassensangst etc.

[Bupja]

Er meinte man muß den Spieß umdrehen und dem Hund überall hinterherlaufen. irgendwann gibt der Hund genervt auf

Das habe ich jetzt schon öfter gehört. Soll angeblich wirklich funktionieren.
Hab aber auch schon gehört, dass man immer dann aufstehen und weggehen soll,wenn der Hund sich grade hingelegt hat. Irgendwann wär das dann dem Hund wohl auch zu anstrengend.

[Nicole]

Ben läuft mir auch ständig hinter..... Sunny hat es auch gemacht wo er klein war .. da ich aber immer in Bewegung bin zu hause macht Sunny boy das auch nicht mehr er bleibt lieber im Körbchen liegen

[Moni]

Er meinte man muß den Spieß umdrehen und dem Hund überall hinterherlaufen. irgendwann gibt der Hund genervt auf

Das habe ich jetzt schon öfter gehört. Soll angeblich wirklich funktionieren.
Hab aber auch schon gehört, dass man immer dann aufstehen und weggehen soll,wenn der Hund sich grade hingelegt hat. Irgendwann wär das dann dem Hund wohl auch zu anstrengend.

Hihi- also meinen kannste nur draußen hinterher laufen drinnen stehste da lange an einem Platz .
Der Rest funktioniert. Miro ist mir früher auch immer hinterher getrabt. Aber wenn du ein Haus umbaust und alle 5 Min. raus musst ein Brettchen absägen, dann wird das dem liebsten Pudel irgendwann zu doof . Jetzt im Urlaub haben wir ihn wieder ertappt, wie er jedesmal wenn ich aufs Klo bin, aufgestanden ist und sich vor die Klotüre gestellt hat, sobald ich gespült habe ist er weg gelaufen, damit ich ihn nicht erwische der Lümmel .
Allerdings hat es auch sein Gutes- Miro würde in fremder Umgebung niemals länger einem Wild hinterher jagen, weil er viel zuviel Angst hat mich zu verlieren .

[Sanne]

Hi,

Ich habe zur Zeit ein ähnliches Problem. Meine Biggi läuft mir auch überall hinterher und ich fühle mich ständig gefordert, etwas mit ihr zu machen. Mein Mann sagt schon immer, ich solle sie nicht so viel betüdeln, sonst wird alles nur schlimmer. Aber sie gibt mir ständig das Gefühl, daß ich ihr nicht genug biete und sie zu wenig fordere. Obwohl ich wirklich viel mit ihr mache, lange Spaziergänge, Ball apportieren, Kunststückchen im Haus übe und mir Spiele für sie ausdenke, die sie fordern. Ich habe einfach das Gefühl, daß das immer noch nicht reicht. Ich will das ganze aber nicht soweit treiben, daß ich gar nix mehr alleine für mich machen kann, so weit bin ich schon fast.
Ich habe in dem Buch "Mit Hunden leben" von Jan Fennell gelesen, daß man, wenn der Hund alleine war und man kommt zurück nach Haus, ihn erst mal 5 Minuten nicht beachten soll, damit er entspannt bleibt und nicht denkt, er müsse das Rudel führen. Meine Biggi flippt immer total aus, wenn ich von der Arbeit heim komme, bei meinem Mann macht sie das nicht. Ich gehe da dann aber auch drauf ein und freue mich natürlich, das sie mich so stürmisch begrüßt. Ist das vielleicht gar nicht so gut, wenn man den Hund so hochpusht?

Der Post ist zwar schon ne Weile her, aber trotzdem:

Hast du schonmal drüber nachgedacht, dass du vielleicht zu viel mit ihr machst?
Es gibt Hunde, die bei viel gemeinsamem Spiel und Üben dann ständig gestresst sind und gar nicht mehr runterfahren können. Meist macht der Mensch dann zu viel und die falschen Sachen mit dem Hund.
Meine Aussiehündin war anfangs auch sehr hochgepuscht. Hat sich aber gelegt, als ich aufgehört habe, ständig mit ihr irgendwas zu machen und einfach nur noch ca. 1,5 - 2 h am Tag gemütlich spazieren gegangen bin.

Zur Begrüßung: Ich begrüße meine Hunde, wenn sie ruhig sind. Ein aufgeregter Hund wird nicht begrüßt. Ich möchte ja ein ruhiges und entspanntes Verhalten der beiden, also werden sie eben dann bestätigt (also begrüßt) wenn sie ruhig und entspannt sind.
Dadurch sind die Hunde ganz ruhig wenn wir nach Hause kommen und tapsen einfach kurz zum Hallo sagen zu mir. Nur der Pü ist manchmal bisschen aufgeregt, wenn wir länger weg waren. Dann warte ich einfahc kurz bis er runterkommt.

lg,
Sanne

[Banane0815]

Schon lange her das Thema, ich krame es noch mal hervor.

Wie gehts euch denn mittlerweile mit euren Nachläufern?
Amy macht das auch. Okay sie ist nun seit fast 2 Wochen hier. Noch immer alles neu vielleicht.
Der Hund meiner Eltern der ja auch unter der Woche viel hier ist tut dies auch.
Nun versuche ich BEIDE an ihren Plätzen zu halten. Kaum springt einer auf, läuft der andere nach
Oft denke ich - JETZT schlafen sie beide tief und fest... nichts da, Augen auf und laufen...

Also erzählt mal wie ist es nun nach so einigen Monaten bei euch?!

[Bupja]

Also hör mal, Du hast einen 10 Wochen alten Welpen!
Den kann man noch nicht fest an einem Platz halten. Der Hund ist ein Rudeltier und versucht natürlich immer bei seinem Rudel zu sein. Das liegt in seiner Natur und natürlich will der Welpe nicht getrennt von Dir sein und folgt --> Folgetrieb.
Lauf einfach ganz normal in der Wohnung rum ohne sie zu beachten und dann gibt sich das mit der Zeit von selber. Toadie ist jetz 4 Monate und liegt stellenweise schon von sich aus in einem ganz anderen Zimmer während ich arbeite.
Ich würde das auf den Platz schicken erst mit dem älteren Hund üben, da Du da größere Chancen hast, dass es funktioniert. Der Hund Deiner Eltern kann dann als Vorbild für Amy dienen. Dann lernt sie es schneller und Du musst Dich erstmal nur mit einem Hund befassen. Ich lass hier die großen auch erst alles vormachen und der Kleine kuckt es sich ab. Wenn er es dann mitmacht, bekommt er das Kommando und wird gelobt was das Zeug hält. So lernt er viel schneller.
Grade Bleibübungen muss man in kleinen Schritten üben! Das ist für Hunde eine sehr schwierige Übung.

[Banane0815]

Je mehr man liest um so unsicherer wird man.
in allen Büchern steht, dass man das eben von anfang an üben muss. Was sie als Welpen nicht lernen,
das lernen sie dann nicht mehr, oder eben viel schwerer.

Oft hab ich echt das Gefühl ich lese mal wieder zu viel...
Hier haben davor ja auch einige Welpenbesitzer selbige Situation hinterfragt?!?

[Bupja]

Ja, natürlich muss man das von Anfang an üben, aber in gaaaanz kleinen Schritten.
Du kannst von einem 10 Wochen alten Welpen nicht erwarten, dass er auf seinem Platz bleibt und Du den Raum verlassen kannst. Sowas kann WOCHEN dauern, bis es sitzt.
Du fängst mit 2 Schritten an. Hund bleibt liegen, super, Belohnung.
Klappt das machst Du zwei Schritte mehr usw. Am Anfang ist die Zeitspanne auch noch ganz kurz. Vielleicht ein paar Sekunden, wenn überhaupt. Auch die Zeitspanne musst Du ganz langsam ausdehnen.

Manachmal ist es echt besser mal nix zu lesen, sondern auf sein Bauchgefühl zu hören und sich ein paar eigene Gedanken zu machen, was zu einem selbst und zum eigenen Hund passt... Ich habe in meinen Leben noch kein Welpenerziehungsbuch gelesen und es klappt trotzdem... Du hast doch Kinder! Mit einem Welpen ist es nicht viel anders.

[Falbala]

Die Kleine macht das nicht, wobei sie auch gerne um uns ist, aber nicht auf Schritt und Tritt. Sie hat da viel Coolness - wobei man sagen muss, sie nimmt ihren Job sehr ernst und ist jederzeit bereit, ihrer Arbeit als Schosshund nachzugehen .

Der Grosse hingegen ist mein Schatten - wo ich bin, ist auch er. Ich finde das bei ihm gut so. Denn es war nicht leicht, als Welpe zu ihm "vorzudringen" - er war sehr von seinem Temperament gebeutelt und wusste so gar nicht, wo er hingehört. Dies hat sich total verändert und er ist nun gebunden an mich und versucht es, mir immer recht zu machen. Aus diesem Grunde sehe ich es in seinem Falle gar nicht als "Problem" an - es macht mir auch nichts aus. Wenn ich es mal nicht will, schliesse ich die Tür - dann schläft er davor. Solange er nicht penetrant ist - und das ist er nie - kann das so bleiben.

Bupja hat total recht: aufs Bauchgefühl hören und in sich hineinhorchen - dann wird alles gut!

[Banane0815]

GUT, dann mach ich das jetzt einfach.
Klar ist es ähnlich alles wie bei den Kindern.
Dennoch ist man wie beim ersten Kind einfach unsicher.

Amy ist übrigens fast 14 Wochen Was nicht viel ändert, aber dennoch

[Bupja]

in allen Büchern steht, dass man das eben von anfang an üben muss. Was sie als Welpen nicht lernen,
das lernen sie dann nicht mehr, oder eben viel schwerer.

Das stimmt nicht. Sonst könnte man einem erwachsenen Hund, den man übernommen hat, ja nie wieder etwas beibringen...
Manchmal erfordert es ein mehr Arbeit, das stimmt, aber Beibringen kann man noch jedem Hund in jedem Alter etwas. Es dauert nur manchmal ne Ecke länger.
Hab hier so einen Kandidat, den hab ich mit 3 Jahren übernommen (heute ist er 7). Er lernt langsamer wie Pjakkur, den ich von Anfang an habe, aber der Butz lernt auch.
Der Pjakkur ist fast 5 und lernt rasend schnell. Auch Dinge, die er als Welpe /Junghund noch nicht konnte...

Bitte entschuldige, ich habs mit dem Rechnen manchmal nicht so . ich dachte, sie kam mit 8 Wochen zu euch, dann noch 2 Wochen drauf, macht 10...

[Banane0815]

Kein Thema

Ja ne klar... hast schon richtig beschrieben. Sie lernen es eben langsamer oder schwieriger.
Oder sicher andere auch wieder ganz flink.
Man will halt versuchen nichts zu versäumen im Welpenalter.

[Christiane138]

Mein Knicka ist eigentlich auch immer in meiner Nähe - aber ich fühle mich auch total wohl dabei und möchte es gar nicht anders .

Eine Zeitlang hab ich ihn sogar immer auf Kommando mit in die verschiedenen Etagen in unserem Haus genommen, weil er durch seine Unsicherheit sonst immer gebellt hat (bei den kleinsten Geräuschen). So hatte ich ihn dann bei mir und es gab kein Gebelle .

Wenn ich möchte, bleibt er auch in seinem Körbchen - aber meistens möchte ich das nicht ...

Ich hab auch so superviele Bücher gelesen und immer mein Handeln in Frage gestellt. War verunsichert, wie ich alles richtig mache usw.
Mittlerweile hab ich eine supergute Hundetrainerin, die mich in allen Fragen gut berät und ich bin viel ruhiger geworden .
Aber durch meine Unsicherheit hab ich mir auch einiges an Spaß in der Welpenzeit selber genommen .