Hallo Brigitte,
tendenziell kann man schon sagen, dass bei gleicher Rasse mit Zunahme der Größe die Hunde ruhiger und souveräner werden, während kleinere Hunde irgendwie mehr "spinnen" als die größeren Verwandten, was für den Hundehalter nicht unbedingt negativ sein muss.-Es kommt darauf an, wie man als Frauchen/Herrchen charakterlich und temperamentsmäßig gestrickt ist.
Ob sich Zwerg- und Kleinpudel wesensmäßig groß unterscheiden, kann ich aus eigener Erfahrung nicht sagen. Ich denke die Unterschiede werden hier eher durch Faktoren wie Zuchtlinie, individuelle Persönlichkeit des Hundes sowie Prägung bestimmt. Dass die paar Zentimeter Größenunterschiede hier wesensmäßig viel ausmachen, glaube ich weniger. Dass ein Kleinpudel wesentlich mehr Beschäftigung/Bewegung braucht als ein Zwergpudel steht zwar in den Hundebüchern drin, wage ich auch zu bezweifeln.
Langlebig und relativ gesund sind beide Arten von Haus aus. Ich persönlich würde mir hier weniger den Kopf zermartern ob Zwerg- oder Kleinpudel sondern konkret einzelne Züchter und Hunde betrachten und mich für den Hund entscheiden, der am besten zu mir passt. Am besten einen ausgebildeten Hundetrainer/in mitnehmen, der/die Welpen begutachten kann.
Wesensmäßig unterscheiden sich natürlich Zwerg- und Großpudel viel mehr. Wer einen absolut souveränen und ruhigen Pudel haben möchte, sollte sich einen Amerikanischen Großpudel zulegen, die auch mittlerweile in Deutschland gezüchtet werden. Unser Amerikanischer Großpudel Fabio (2 Jahre alt, 73cm Schulterhöhe) ist im Vergleich zu unserer Zwergmixpudeldame Zora (Pudel/Cavalier King Charles, 5 Jahre) im Hause wirklich sehr ruhig und belässt es beim Ankommen von Besuch mit einem tiefkehligen und lässigen "Wuff", während Zora durchaus zum intensiven Kläffen neigt,
ganz zu schweigen zu unserer Yorkie-Dame Susi (2Jahre, 20 cm), die hochquietschend weiterkläfft, wenn die anderen längst aufgehört haben.
Ich persönlich empfinde es auch nicht, dass unser Fabio mehr Beschäftigung braucht als unsere beiden kleinen Hunde. Ein täglicher Spaziergang, wo er frei laufen und mit anderen großen Hunden toben kann, macht ihn sehr zufrieden. Im Haus ist er dann die Ruhe selbst und einfach nur noch lieb.-Ich kann hier nur für den Amerikanischen Großpudel sprechen. Mag sein, dass seine außergewöhnliche Körpergröße und Masse zur Ruhe beiträgt. Das Lebensalter von ca. 16 Jahren wird er freilich nicht erreichen. Unsere Tierärztin prognostiziert ca. 12 Jahre.
Ich habe deswegen von Fabio viel berichtet, weil ich durch unsere Hundererfahrungen (Wir hatten bis vor einem Jahr in unserem Leben nur kleine Hunde) darauf gekommen bin, dass ein Amerikanischer Großpudel eigentlich der unkomplizierteste und anpassungsfähigste Hund ist.
Nicht, dass ich dich jetzt verunsichern möchte, aber überleg dir mal, ob so ein Großpudel (natürlich Amerikanischer) eine Alternative für euch wäre !
