Stubenarrest für läufige Hündinnen?

[Hauptstadtpudel]

Zugegeben, ein etwas provokanter Titel.

Heute kam das Thema beim gemeinsamen Spaziergang mit Trudy und ihrer Zweibeinerin Dagmar auf.
Dagmar meinte, nein, also wenn die Hündin läufig ist, geht man nicht mehr mit ihr in den Park. Das mache ja alle Rüden verrückt.

Also, ich war sowas von verdattert.

Und habe dagegengehalten, dass ich nicht bereit bin drei Wochen (?) mit Jella nur um den Block zu gehen.
Davon abgesehen laufen da auch Rüden entlang

Ich hatte mit Bolle ja nun einen Rüden, der nicht durchgedreht ist bei ner läufigen Hündin, klar, gekommen ist er da nicht mehr, aber ich konnte ihn ins Sitz schicken und dann abholen. Er hat auch ncht geweint und nach 50 Metern konnte ich ihn wieder ableinen.
Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, da irgendwelche Vorwürfe gegen den Halter, die Halterin der läufigen Hündin zu erheben.

Ich war eher belustigt über Aussagen wie, seit gestern ist sie nicht mehr läufig, während eine Traube von Rüden das Gegenteil anzeigte.

Dagmar meinte, ich werde mir dann was anhören dürfen?

Also mir ist klar, dass ich eine läufige Hündin nicht laufen lassen kann, sondern, dass sie an der Leine bleibt.
Aber ich bin davon ausgegangen, dass ich mich nicht weiter einschränken muss. Im Gegenteil, die Hündin soll doch in der Zeit ganz normal behandelt und gefordert werden?

Ein Treffen mit mehreren Hunden würde ich in dieser Zeit aber auch vermeiden, klar.

Ich weiß, dass manche Rüden sehr unter läufigen Hündinnen in der Nachbarschaft leiden, aber das löst man doch nicht mit Stubenarrest für die Hündinnen???

Wie seht ihr das?

[Sammy-Jo]

Klares Nein … ich habe ja den 3. Rüden… und müssen die mit klar kommen ist nicht dein Ding… meine Meinung

[steinmarder]

Sehe ich grundsätzlich genauwie SJ, allerdings würde ich die Stoßzeiten vermeiden - das schon die Nerven.

[Rohana]

Ganz klar anders als Trudys Frauchen! Zum einen müssen ja auch wildlebende Tiere damit klar kommen, dass paarungsbereite Weibchen in ihrer Umwelt leben und sie nicht zum Zuge kommen. Schon deshalb finde ich, dass man das von unseren Hunden durchaus auch verlangen kann.
Der andere Punkt ist natürlich das, was Du auch schon schreibst: Egal ob die Hündin nur um den Block läuft oder ob Du mit ihr Eure üblichen Runden drehst, bekommen die Rüden das mit und werden entsprechend reagieren.
Der dritte Punkt ist, dass es für die Hündinnen schlicht auch nicht zumutbar ist, dass sie jedes Jahr wenn es blöd läuft 2 x 4 Wochen keine vernünftige Bewegung und Auslastung draußen bekommen, nur weil sie läufig sind.

Sicher, frei laufen lassen sollte man die Hündin nicht. Das heißt ja nicht umsonst 'läufig' und in der Zeit kann man sich auch nicht so wie sonst auf den Gehorsam der Dame verlassen.

Was die Rüden und ihre Reaktion betrifft, gibt es durchaus einige Rüden, die da gar nicht so problematisch sind und am anderen Ende der Bandbreite gibt es Rüden, für die schon ein Hauch von Mädelsduft reicht, um sie völlig ausflippen zu lassen. Auch in diesem Bereich kann man mit Erziehung einiges erreichen, und wenn Rüdenbesitzer das völlig von der Hand weisen, ist das schlicht Faulheit und eine feine Ausrede.
Dass es einige Rüden gibt, die bei läufigen Hündinnen so völlig abdriften heißt ja nicht, dass die anderen unerziehbar wären. Oder dass sich deshalb die Hündinnen einschränken müssten. Bei einigen Rüden muss man dann die hier ja auch schon oft besprochene Kastrationsdiskussion führen.

Bei uns auf dem Hundeplatz handhaben wir es so, dass läufige Hündinnen im Training willkommen sind. Da wir dabei ja auf dem begrenzten Raum der einen Trainingswiese unterwegs sind, bitte ich die Besitzer, den Mädels ein Höschen anzuziehen. So ist der Duft da, aber es wird nicht auch noch eine Spur gelegt. Das als Kompromiss. Nur an den Stehtagen bleiben die Hündinnen daheim, um ein 'Malheure' zu verhindern. Bisher hat das so auch super funktioniert und wenn man es so erklärt finden sich die Rüdenbesitzer in der Regel auch damit ab. Ist halt einfach eine weitere Herausforderung im Training .

[Tanja aus Haan]

Nein, das würde ich als Halterin eines Rüden, der da stark drauf anspringt, niemals verlangen. Noch nicht mal dran denken.
Obwohls natürlich schon schön wäre.
Der Halterin einer guten Kumpeline von Nox sind wir dankbar, dass sie uns per WhatsApp informiert. Tatsächlich geht sie aber - aus eigenem Antrieb - auch zu anderen Zeiten.

Was ich echt überflüssig finde, ist, den Rüdenhalter erst auf dessen Nachfrage - wenn also schon Kontakt aufgenommen wurde - über die Läufigkeit zu informieren. Ja, ja, dass sie (angeblich) seit gestern nicht mehr läufig ist, brauche ich auch nicht. Nox sieht das anders.

Ich jedenfalls freue mich, wenn ich - gerne auch auf Entfernung - über die Läufigkeit informiert werde.

[jojojojobounty]

Voll und ganz Tanjas Meinung !

[Hauptstadtpudel]

Das kann man ja gut machen.
Mit der Info vorab.

Kennt ihr die Idee mit einem pinken oder roten Halstuch als Signal für die Läufigkeit?
Auch das würde ich machen, sieht auch hübsch aus.

[Rohana]

Nö, das kannte ich noch nicht. Ich kenne nur das gelbe Halstuch für Hunde, die aus welchem Grund auch immer keinen Kontakt haben wollen/sollen. Aber das funktioniert (auch) nicht so toll, weil einfach viel zu wenig Hundehalter das Signal kennen.

[Samsi]

Ich war früher mit läufiger Hündin ganz normal (angeleint) unterwegs und bin auch heute mit drei intakten Rüden nicht der Meinung, dass läufige Hündinnen nicht normal spazieren gehen sollten. Wenn meine Rüden aufgrund läufiger Hündinnen ein Problem haben, ist das unser Problem und nicht das des Hündinnenhalters. Auf Turnieren begegnen einen übrigens auch gerne läufige Hündinnen. Da ist es mir deutlich lieber, wenn das für meine Rüden auf einem Turnier nicht die erste Auseinandersetzung mit einer läufigen Hündin ist.

Vom Halstuch als Zeichen für Läufigkeit habe ich bisher noch nie gehört gehabt, ich kenne auch nur den gelben Hund für Unverträglichkeit.

[Gero]

Sascha fand läufige Mädels auch super, aber war jederzeit bereit sich zurückzuhalten wenn Frauchen das wollte. Da gabs nie Probleme.

Gero war zu gut duftenden Mädels seeehr aufdringlich und deren Spuren/Düfte haben ihn völlig um den Verstand gebracht. Das machte uns mächtige Probleme - mit denen wir aber hätten umgehen können - dann wurde er aber von dem Weiberstress krank und mußte kastriert werden.

Aber das waren UNSERE Probleme, nicht die der Hündinnenhalter, ich finde auch dass das zum Hundeleben gehört und Rüden normalerweise damit umgehen können/lernen können.

Unsere Nina hat selbst in der Stehzeit die Jungs in die Schranken verwiesen, sie ließ sie schlicht "nicht ran" . Mia war ja nur einmal läufig bevor sie kastriert wurde - Gero´s Gesundheit zuliebe.

Sie hat den Jungs gern ihre Tugend vor die Nase gehalten und sich verwöhnen lassen (olles Luder)

Ich würde da weiterhin die gewohnten Wege mit Jella gehen - nur sicherheitshalber an der Leine. Das Mädel möchte ja auch in dieser Zeit spielen und braucht Abwechslung.

[jojojojobounty]

Da das Thema Turniere hier auch schon fiel:

Bei Seminaren oder gar Trainingsferien finde ich das unabgesprochene Teilnehmen mit einer läufigen Hündin hingegen unangemessen.
Es ist bei den meisten solcher Veranstaltungen auch theoretisch gar nicht erlaubt. Wenn man das aber ignoriert und schweigt und einer oder mehrere andere Teilnehmer dann quasi einpacken können, finde ich das schon ziemlich unpassend.


Rosa Tuch meine ich tatsächlich mal gehört zu haben, aber

[Sammy-Jo]

Da das Thema Turniere hier auch schon fiel:

Bei Seminaren oder gar Trainingsferien finde ich das unabgesprochene Teilnehmen mit einer läufigen Hündin hingegen unangemessen.
Es ist bei den meisten solcher Veranstaltungen auch theoretisch gar nicht erlaubt. Wenn man das aber ignoriert und schweigt und einer oder mehrere andere Teilnehmer dann quasi einpacken können, finde ich das schon ziemlich unpassend.


Rosa Tuch meine ich tatsächlich mal gehört zu haben, aber

Beim Rally Obedience dürfen läufige Hündinnen ab diesem Jahr in Klasse 3 starten und dann muss die Klasse zum Schluss kommen, einfach um denen auch die Chancen zu geben entsprechende Qualis zu bekommen um an Meisterschaften teilzunehmen.

[jojojojobounty]

Ja, ich sehe da auch einen Unterschied zwischen Turnieren und Trainings und eben Seminaren / Trainingsferien.
Und wo ein eigentliches Teilnahmeverbot missachtet wird.

Denn offiziell ist die Teilnahme während der Läufigkeit bei Seminaren, Trainingsferien und Turnieren ja oft untersagt ist / gefordert ist, dass sie zu letzt starten.

[Samsi]

Mir ist es auch bei Seminaren und ähnlichem egal, ob da läufige Hündinnen dabei sind oder nicht. Gerade da kann ich dann ja auch üben, dass meine Rüden trotz der Ablenkung arbeiten, viel besser als bei einem Turnier oder einer Prüfung. Wenn es ausdrücklich verboten ist, ist das halt die Vorgabe, klar. Aber sinnvoll fand ich das noch nie, wenn läufige Hündinnen von Trainings, egal welcher Art, ausgeschlossen werden und ich finde es auch nicht wirklich fair für Hündinnenhalter. Im Prinzip kann man bei Ausschluss von läufigen Hündinnen als Hündinnenhalter doch kaum mal wirklich sicher was buchen, weil sich die Läufigkeit immer mal verschieben kann. Bleibt man dann möglicherweise noch auf den Kosten sitzen, fände ich das in der Situation schon sehr ärgerlich und würde gerade teurere Seminare und ähnliches mit intakter Hündin eher nicht buchen.

Es kommt aber vermutlich auch immer etwas darauf an, was man so gewohnt ist. Wir sind u.a. im Agility turniermäßig unterwegs, da starten die läufigen Hündinnen ganz normal in ihrer Klasse mittendrin. Am Start gibt es eine Decke drunter und das war es auch schon. Bei den letzten paar Turnieren hatten wir glaube ich nur bei einem Turnier keine läufige Hündin vor uns am Start, vielleicht war aber auch eine dabei und ich habe es halt einfach nicht bemerkt. Beim Hoopers können mir auch jederzeit läufige Hündinnen auf dem Turnier begegnen und beim Rally Obedience gab es wie hier ja schon erwähnt wurde auch zumindest eine kleine Anpassung in die (in meinen Augen) richtige Richtung.

[ditte]

Unser Sascha reagiert auch extrem auf läufige Hündinnen - bis hin zu Magenproblemen. Da es in unserem Wohngebiet sehr viele Hündinnen gibt, die zu unterschiedlichen Zeiten läufig werden, zum grossen Teil aber aber die gleichen Strecken wie sonst ablaufen, hat er damit eigentlich fast dauernd Stress. Er kommt aus der Tür, geht ein paar Meter und dann beginnt schon die Gassistrecke der Hündinnen. Wir versuchen es meist zu vermeiden, indem wir uns ins Auto setzen und Gegenden aufsuchen, die weniger frequentiert sind. Ist schon manchmal sehr lästig, aber leider sind die wenigsten Hündinnenbesitzer so mitdenkend, Bescheid zu sagen. Einige lassen ihre Hündinnen ohne Leine laufen ("müssen sich ja auch auch mal richtig auslaufen") oder kommen auf uns zu, Sascha ist völlig high und dann " ach ja, sie ist läufig". Mir würde es reichen, wenn alle wie einige unserer Bekannten die Hündin an die Leine nehmen und kurz aus einiger Entfernung Bescheid sagen, dann können wir Sascha anleinen und gut ist.

Aber ich denke, das ist unsere Erfahrung und sicher nicht die Meinung aller - insbesondere die der Hündinnnenbesitzer.

Ditte