Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

hier könnt Ihr Euch über Alles unterhalten. Quasselecke und Hilfeforum

Moderator: Judith

slyfly
Zwerg-Nase
Beiträge: 829
Registriert: Mi Apr 08, 2020 6:13 pm
Wohnort: Schleswig-Holstein

Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von slyfly »

Moin zusammen,

da ich gerade von "die Erwartung der Situation anpassen" und Hundehaltern die nach der Runde auf Einhörnern davonreiten :mrgreen: gelesen habe, starte ich mal ein neues Thema dazu und bin gespannt, was so kommt :wink:

Ich fange mal an:

Wunsch: keine Kontaktaufnahme/Spielen an der Leine!
Wirklichkeit: nahezu unmöglich durchzusetzen, da gefühlt überall Hunde im Freilauf sind, deren Halter*innen das nicht die Bohne interessiert, wenn Noki angeleint ist. Grundsätzliches Blocken anderer Hunde ist ja auch nicht immer machbar. :n010:
Jetzt mache ich halt so ein Mittelding und achte nur darauf, Noki vorher ein "go" zu geben. Das funktioniert für uns ganz gut, war aber irgendwie nicht der Plan.

Und ja: wir waren durchaus auch schon mal die Verursacher, solcher Situationen. 🙈 Da habe ich Nokis Abrufbarkeit noch komplett falsch eingeschätzt und deutlich zu spät reagiert und schwupps, musste ich ihn einsammeln gehen. Dooooof, aber passiert halt leider auch mal. :oops:

Mir fiele jetzt schon noch mehr ein, aber das erst mal so für den Anfang :wink:
Viele Grüße aus dem Norden von Michaela mit Kleinpudel Noki und Tierschutzlocke Pinot

Benutzeravatar
Tanja aus Haan
Supernase
Beiträge: 5146
Registriert: Di Nov 27, 2018 4:50 pm

Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von Tanja aus Haan »

"Hallo" sagen an der Leine (egal ob nur einer oder alle an der Leine sind) möchte ich grundsätzlich nicht, schon alleine, damit Nox das als Gesetz verstehen kann.

Wenn uns ein angeleinter Hund entgegen kommt, nehme ich ihn "zu mir", da ich mich nicht 100% darauf verlassen möchte, dass er von sich aus nicht hingeht. Marcus handhabt das manchmal anders... und in aller Regel hält Nox sich von alleine fern (wenn nicht, genügt ein "nein"). Ganz sicher hält er sich von selbst fern, wenn der angeleinte Hund Terror macht.

Wenn ein unangeleinter Hund auf uns (angeleint) zukommt, leinen wir (Marcus auch 😉) ab; egal ob Groß oder Klein. Das kommt allerdings fast nie vor, da Nox immer frei läuft.

2 freilaufenden Hunden (Olaf, dem Kalb, und einem Rottweiler mit Maulkorb, dem Nox nicht zusagt) gehen wir allerdings nach Ersterfahrung großräumig aus dem Weg. Das würde Nox auch von sich aus so handhaben.

Bei Haltern, die ihren angeleinten Hund (idR an Flex oder ewig langer Schlepp), quasi schnurstracks auf den neben mir gehenden Nox zusteuern, bin ich inzwischen nicht mehr freundlich. Gibts nicht. Fertig. Keine Erklärung, keine Diskussion. Marcus handelt das meist anders. 🙄🤷‍♀️

Soo oft kommen wir allerdings in keine der aufgeführten Situationen, die letzte ist wohl die häufigste.
Viele Grüße aus dem Rheinland
Tanja mit GP Nox (*3.10.18) und Helga (*14.3.14)

slyfly
Zwerg-Nase
Beiträge: 829
Registriert: Mi Apr 08, 2020 6:13 pm
Wohnort: Schleswig-Holstein

Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von slyfly »

Tanja aus Haan hat geschrieben:
Do Apr 22, 2021 12:25 pm
"Hallo" sagen an der Leine (egal ob nur einer oder alle an der Leine sind) möchte ich grundsätzlich nicht, schon alleine, damit Nox das als Gesetz verstehen kann.
D A S war auch mal mein Plan. :wink:

Allerdings gibt es hier im Umfeld höchstens 5 Menschen, die das ähnlich bei ihren Hunden sehen. Alle anderen lassen es irgendwie laufen.

Ein paar Beispiele: schmaler Fußweg, entgegenkommender Hund mit Leine - Noki auch mit Leine bei mir, auf der abgwandten Seite und mit "weiter" klappt es von unserer Seite schon recht gut. Oder wir "parken" in einer Einfahrt ein. Entgegenkommender Hund latscht dann von hinten noch an uns ran oder wird sogar vom Halter zum "Hallo" sagen, noch zu uns gelassen.

Dann haben wir noch so 5-6 Halter, bei denen die Hunde grundsätzlich offline laufen. Die sagen aber auch alle grundsätzlich "Hallo" - Diskussionen/Bitten haben bisher nichts gebracht. Außer, dass ich jetzt einen merkwürdigen Ruf habe :mrgreen: Das passiert häufig an der Straße, so dass ich Noki auch nicht ableinen will.

Die Oma, die von weitem ruft: die beiden kennen sich doch! Meiner tut nichts! (stimmt. Er beißt nicht. Der mobbt nur! :roll: ) Einer der wenigen Hunde, bei denen ich es übrigens selten schaffe, ihn zu blocken.

Noki grundsätzlich abzuleinen, ist leider noch nicht möglich. Mit seinem einem Jahr, würde er noch zu beinahe jedem Hund hinlaufen. Die Quote ihn davon abzuhalten, wäre vermutlich nicht so gut. Klappt zum Teil, aber eben nicht immer. :oops:

Und so weiter ... das Interessante daran ist, dass mir das mit meinen früheren Hunden fast nie passiert ist. Wenn ich die an der Leine hatte, haben die meisten eher einen Bogen gemacht, bzw. es wurde anders akzeptiert. Ob das vielleicht auch an der Größe des Hundes liegt? 🤷🏻‍♀️

Dadurch ist jetzt also unser "Mittelweg" entstanden. Wenn ich sehe, das wird nix, gebe ich Noki auch an der Leine frei zum Begrüßen und ansonsten bleibt es dabei: an der Leine gehts weiter. Wenn ich ehrlich bin, habe ich nämlich keine Lust mehr auf Diskussionen, Erklärungen und ähnliches.

.

PS: heute morgen gab es aber auch mal eine erfreuliche Begegnung. Halterin mit 9 Monate altem DoubleDoodle an der Leine. Noki auch an der Leine. Wir haben kurz geplauscht, die Hunde saßen jeweils neben uns und alles war schön - und das, obwohl die Hunde sonst gerne auf der Wiese miteinander toben. :wav:
Viele Grüße aus dem Norden von Michaela mit Kleinpudel Noki und Tierschutzlocke Pinot

Benutzeravatar
Annitante
Supernase
Beiträge: 2748
Registriert: Sa Jul 25, 2020 9:56 am

Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von Annitante »

slyfly hat geschrieben:
Do Apr 22, 2021 9:40 am
"die Erwartung der Situation anpassen“
Ich hab das Gefühl, dass ich das bei jedem Spaziergang oder Training mache :D Wenn ich merke, heute ist er nicht so konzentriert, dann quäle ich uns nicht und wir machen halt was anderes.

Manchmal nehme ich mir vor, jetzt üben wir Fußarbeit und uns begegnet aber ein Hund, dann übe ich lieber an dem Hund vorbeizukommen, als auf Fußarbeit zu bestehen.

Und dann liegt manchmal unerwartet Schnee und Einstein hat so viel Spaß daran, dass ich mich zum Schneetoben verleiten lasse :D da hatte ich dann ursprünglich auch mal ne andere Erwartung.
Anne mit Einstein

Any day spent with you is my favorite day. So today is my new favorite day.

slyfly
Zwerg-Nase
Beiträge: 829
Registriert: Mi Apr 08, 2020 6:13 pm
Wohnort: Schleswig-Holstein

Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von slyfly »

Annitante hat geschrieben:
Do Apr 22, 2021 2:44 pm
slyfly hat geschrieben:
Do Apr 22, 2021 9:40 am
"die Erwartung der Situation anpassen“
Ich hab das Gefühl, dass ich das bei jedem Spaziergang oder Training mache :D Wenn ich merke, heute ist er nicht so konzentriert, dann quäle ich uns nicht und wir machen halt was anderes.

Manchmal nehme ich mir vor, jetzt üben wir Fußarbeit und uns begegnet aber ein Hund, dann übe ich lieber an dem Hund vorbeizukommen, als auf Fußarbeit zu bestehen.

Und dann liegt manchmal unerwartet Schnee und Einstein hat so viel Spaß daran, dass ich mich zum Schneetoben verleiten lasse :D da hatte ich dann ursprünglich auch mal ne andere Erwartung.
:mrgreen: das finde ich aber eher normal! Da ich ganz bewusst auf Hundeschule verzichte (unabhängig von Corona), ist für mich eh die Maxime: Training ist immer. Was ich aber wann trainiere, kann ich ja frei entscheiden :wink: Es sei denn, es gibt an irgendeiner Stelle so etwas wie einen Leidensdruck. Da bin ich dann schon jeden Tag am Ball, bis es einigermaßen läuft. Aber sonst ... hoch lebe die Flexibilität! :frech:
Viele Grüße aus dem Norden von Michaela mit Kleinpudel Noki und Tierschutzlocke Pinot

Benutzeravatar
Sammy-Jo
Supernase
Beiträge: 3868
Registriert: Do Apr 17, 2014 6:49 pm
Kontaktdaten:

Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von Sammy-Jo »

Annitante hat geschrieben:
Do Apr 22, 2021 2:44 pm
slyfly hat geschrieben:
Do Apr 22, 2021 9:40 am
"die Erwartung der Situation anpassen“
Ich hab das Gefühl, dass ich das bei jedem Spaziergang oder Training mache :D Wenn ich merke, heute ist er nicht so konzentriert, dann quäle ich uns nicht und wir machen halt was anderes.

Manchmal nehme ich mir vor, jetzt üben wir Fußarbeit und uns begegnet aber ein Hund, dann übe ich lieber an dem Hund vorbeizukommen, als auf Fußarbeit zu bestehen.

Und dann liegt manchmal unerwartet Schnee und Einstein hat so viel Spaß daran, dass ich mich zum Schneetoben verleiten lasse :D da hatte ich dann ursprünglich auch mal ne andere Erwartung.
Das sehe ich auch so... trainieren wenn der Hund sich anbietet und optimal drauf ist... hat meines Erachtens einen tollen Effekt , viel mehr Erfolg und ist auch viel einfacher :D

Benutzeravatar
jojojojobounty
Supernase
Beiträge: 3752
Registriert: Sa Apr 25, 2020 7:42 pm
Wohnort: Marbach am Neckar

Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von jojojojobounty »

Erwartungshaltung: Wenn mein Hund an der Leine ist UND ich sogar das Weite suche als ich den freilaufenden Vierbeiner sehe, erwarte ich, dass der andere Hund daran gehindert wird, zu mir zu kommen.

Wirklichkeit: Hundi läuft zu mir bis ich ihn mehrfach abblocke, worauf hin ich von der Hundehalterin gefragt werde, ob mein Hund ein Problem hat und das das ja komisch und ungewöhnlich ist. Unsere Begleitung musste erklären, ob die Hündin denn Läufig sei, dass sie an der Leine weggeführt wird ... :n010:
Zu guter Letzt wurden wir vom dem unangeleinten Hund noch 4 Mal aufgesucht, weil er im Freilauf dann auch auf 200 Meter Distanz noch einmal lieber zu uns kam als bei Frauchen zu bleiben, die ja keine Leine hatte..

:bekloppt:
Liebe Grüße von Johanna🧍🏼‍♀️mit Großpudel Emil 🐩

“Ein Leben ohne Pudel ist wie ein Sommer ohne Sonne! Geht gar nicht!“

steinmarder
Große-Nase
Beiträge: 1657
Registriert: Mi Jan 06, 2016 11:36 am
Wohnort: Ruhgebiet, am Rande des schönen Bergischen Landes

Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von steinmarder »

Habe es kurz überflogen: Bei völlig ignoranten bzw. unbelehrbaren HundeahalterInnen würde ich ggf. mit der Wasserspritze drohen und den Hund im Notfall auch anspritzen. Das tut nicht weh, wird von den meisten Hunden aber als unangenehm empfunden.

Und da Dein Ruf ja eh schon ruiniert ist... :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Oder geh in Gegenden spazieren, in denen deutlich weniger Betrieb herrscht - wenn das möglich ist.


Gruß und frohes Gelingen

steinmarder
Zuletzt geändert von steinmarder am Fr Apr 23, 2021 7:30 am, insgesamt 1-mal geändert.
... das ist kein Hund. Das ist ein Pudel!!!

Benutzeravatar
Bupja
Mega-Nase
Beiträge: 9881
Registriert: Do Feb 24, 2011 2:41 pm
Wohnort: Saarland-ZPs Pjakkur 10/08 ,Butz 04/06-08/23, KP Toadie 03/13, Wuckel Samson 05/16

Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von Bupja »

Ich hätte tatsächlich noch eine Frage zu dem kein Kontakt an der Leine haben.

Dürfen eure Hunde auch keinen Kontakt an der Leine haben, wenn man mit dem Gegenüber abgestimmt hat, dass das ok ist?
(Nicht missverstehen, ich mag es auch nicht, wenn jemand seinen Hund ungefragt in meine Gruppe rauschen lässt. Darum geht es mir auch nicht - genauso finde ich auch, dass ein freilaufender Hund kein Freifahrtsschein ist)

Nur mal mein Rudel jetzt als Beispiel. Butz kann ich wegen seiner Taubheit nicht mehr ableinen, den Wuckel und Taodie wiegen ihres Jagdtriebes nicht.
Der einzige der immer frei läuft ist Pjakkur.
Im Umkehrschluss hätten meine drei Leinengänger dann für den Rest ihres Lebens Pech und hätten keinerlei Hundekontakt mehr.

Ein Beispiel aus unserem Alltag, bei dem ich es höchst sinnvoll fand, dass die Hunde erstmal an der Leine bleiben:

Wir sind ja umgezogen und haben letzte Woche einen jungen Malinois Mix Rüden auf unserer Gassirunde kennengelernt.
Frauchen nett, Hund nett, aber von Größe und Gewicht eben nicht passend zu meinem Kleingemüse.
Mali-Frauchen ließ ihren Hund dann eben an der Leine, damit sie ihn noch ein bisschen unter Kontrolle hatte, die Hunde durften aber schon Kontakt aufnehmen, damit die Spannung nicht ins unermessliche steigt, wir sind zusammen los gelaufen und als sich die Situation beruhigt hatte und der Mali merkte, dass wir jetzt mit zur Gruppe gehören und er sich entspannen kann, haben wir ihn wieder abgeleint und er hatte sich dann wirklich gut im Griff beim Spiel mit Samson (der dann tatsächlich für 5 Minuten auch mal offline sein konnte).
Beim nächsten Treffen war das dann schon kein Thema mehr. Der Mali blieb frei und meine eben an der Leine, als das Spielen vorbei war und ich merkte, dass die zwei Jagddeppen wieder anfingen die Umgebung zu scannen.

Wie hättet ihr denn da die Situation gehandhabt. Hätte bei euch der Malimix dann auch wieder an die Leine müssen, als meine wieder dran mussten und wir hätten an der Leine den Rest des Spazierganges ohne Kontakt nebeneinander laufen müssen?

Hier auch mal noch ein Artikel dazu von Katharina von der Leyen: https://www.lumpi4.de/tabuzone-hundeleine/

Benutzeravatar
jojojojobounty
Supernase
Beiträge: 3752
Registriert: Sa Apr 25, 2020 7:42 pm
Wohnort: Marbach am Neckar

Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von jojojojobounty »

Also mal meine ganz persönliche Meinung dazu dir auch maßgeblich von unserer individuellen Situation bestimmt ist:

Emil wollte ab ca. 6 Monaten zu JEDEM Hund und hat gekreischt und war frustriert. Mit zunehmendem Alter auch auf größere Entfernung. Das war für uns absolut inakzeptabel, also wollten wir strikt keinen Leinenkontakt mehr. Wir wollten, dass er lernt: An der Leine brauchst du gar nicht frustriert sein, da passiert nichts, deine Erwartungshaltung kannst du begraben ... (klingt hart, ist aber so).
Ich habe jeden mit dem wir Spazierengehen darum gebeten es zu beachten. Leider haben 2 von 3 ihren Hund dann und wann doch zum Schnuppern mal dran gelassen. Da habe ich versucht selbst immer einfach etwas auf Distanz zu gehen, fand es super doof, vor allem, wenn wir dabei waren uns zu beruhigen und das der Keim zu neuer Aufregung wurde. Ich habe aber eigentlich nichts gesagt, weil es am Ende mit seinem Verhalten 2 von Wenigen waren, die mit uns Spazieren gingen und das konnte vor einiger Zeit echt noch sehr lautstark und anstrengend sein. Mit ist dabei oft aufgefallen, dass die Hunde der anderen Halter das selbe Verhalten wie Emil zeigen, nur nicht lautstark die Aufregung kommunizieren oder leichter sind und das in der Leine hängen weniger stört bzw. auffällt. Die meisten Kontakte gab es dann, wenn er wirklich entspannter wurde, weil sie es eben absolut nicht so handhaben und einfach nicht mehr dran gedacht hatten.
Bei Fremden, bin ich immer abgedreht. Naja Flexi und Co haben uns aber dennoch gelegentlich einen unerwarteten Kontakt beschert. Wenn mein Hund dann aber Yuchuu schreit und in die Leine prescht, habe ich auch wenig Chancen zum Abblocken. Das ging nur wenn wir zu Zweit waren.

Fazit: Eigentlich gab es bei uns nie die Übereinkunft, dass Leinenkontakt okay ist, denn für uns ist das nicht okay.

Mittlerweile nimmt Emils Verhalten andere Züge an. Es gibt nicht mehr nur die Hunde zu denen er unbedingt hin will. Es gibt einige Hunde bei denen er einen Bogen machen wollen würde (wie auch gestern bei dem Hund). Hier fällt abblocken natürlich leichter und mit solchen Hunden gehen wir natürlich auch nicht spazieren und so gibt es auch keine Übereinkunft 😅

So eine Situation wie du sie mit u.a. Butz beschreibst, kenne ich in 2 Formen:

1. Der Hütehund von Matthias Eltern. Wenn man den einfach auf Emil loslassen würde, wäre der schockiert. Dieses hinterher jagen und in die Beine zwicken, ist nichts seins. Hier gehen wir aber einfach kontaktlos zusammen spazieren, bis sich beide akklimatisiert haben.

2. Unser gestriger Spaziergang mit dem schönen Lottchen. Hier gab es anfangs auch einen entspannten Gang bis v.a. Emil entspannte. Danach durften sie Rennen, aber Lotte kam wegen ihrer jagdlichen Ambitionen dann auch wieder an die Schleppleine. Emil habe ich dann an die kurze (2m) Leine genommen und da war er auch zwischendurch dran, als Lotte frei lief oder etwas apportierte oder suchte. Entscheidend für mich war: Lotte geht absolut nicht zu ihm und fordert ihn nicht auf oder rennt in ihn rein oder so. Er kann also angeleint sein und dennoch macht es keinen Unterschied für uns zu einer angeleinten Lotte.
Das passte in stummer Übereinkunft, weil es eben einfach passte und sie haben auch mal ganz entspannt zusammen an einer Stelle geschnüffelt und das ist dann ja auch okay. (Das wäre mit Nala und anderen Hunden, die wir kennen niemals nie möglich und auch mit Emil vor einigen Wochen noch nicht).

Meine Antwort auf deine Frage zu meinem Umgang mit dem Mali-Mix:
Wenn ich entspannt laufen kann, und sie Situation nicht anders ist als zum angeleinten Gegenüber habe ich kein Problem damit. Aber das ist einfach selten der Fall. Und wenn mein Hund an der Leine bei Hundesichtung auch zu 80% entspannt wäre und ich mich nicht genötigt fühlen würde hier klare Grenzen setzen zu müssen, wäre es für mich ebenso okay.

So ist meine Erwartungshaltung auch nicht, dass jeder Hund angeleint sein muss, weil wir angeleint unterwegs sind. Aber dann soll er bitte kontrolliert beim Herrchen oder Frauchen gehen und auch nicht auf uns zukommen wenn Emil ihn darum bittet :!: Solange das passt, passt es für uns.
Wenn ein Hund unangeleint und freundlich daher kommt und ich nicht die Chance sehe, dass wir da jetzt entspannt durchkommen, dann Leine ich auch ab, gesetzt dem Fall Emil ist dann noch so ruhig, dass ich sein aufgeregtes Verhalten damit nicht bestätige. Ich muss es mir bei sonst passender Umgebung aber auch nicht unnötig schwer machen ... ( absolut unpassenden Gewichtsverhältnisse natürlich ausgeschlossen).
Liebe Grüße von Johanna🧍🏼‍♀️mit Großpudel Emil 🐩

“Ein Leben ohne Pudel ist wie ein Sommer ohne Sonne! Geht gar nicht!“

slyfly
Zwerg-Nase
Beiträge: 829
Registriert: Mi Apr 08, 2020 6:13 pm
Wohnort: Schleswig-Holstein

Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von slyfly »

@jojojojobounty
sowas in der Art meine ich! :roll: (das bezieht sich auf den ersten Post - edit, wegen Missverständnis-Gefahr :wink: )

@steinmarder
diese Art der Reaktion möchte ich schlicht nicht für mich wählen. Da passe ich dann eher wirklich meine Wünsche an - zumindest soweit, wie ich es vertreten kann :wink:

Bupja hat geschrieben:
Fr Apr 23, 2021 5:06 am
Ich hätte tatsächlich noch eine Frage zu dem kein Kontakt an der Leine haben.

Dürfen eure Hunde auch keinen Kontakt an der Leine haben, wenn man mit dem Gegenüber abgestimmt hat, dass das ok ist?
(Nicht missverstehen, ich mag es auch nicht, wenn jemand seinen Hund ungefragt in meine Gruppe rauschen lässt. Darum geht es mir auch nicht - genauso finde ich auch, dass ein freilaufender Hund kein Freifahrtsschein ist)

...

Wie hättet ihr denn da die Situation gehandhabt. Hätte bei euch der Malimix dann auch wieder an die Leine müssen, als meine wieder dran mussten und wir hätten an der Leine den Rest des Spazierganges ohne Kontakt nebeneinander laufen müssen?

Hier auch mal noch ein Artikel dazu von Katharina von der Leyen: https://www.lumpi4.de/tabuzone-hundeleine/
Erwischt! :mrgreen: Danke Dir - Du hast mir gerade schööön gezeigt, dass ich doch Meinungsflexibel bin! :wink: Das sind für mich tatsächlich klassische Situationen, in denen ich total inkonsequent bin und die Leine sogar für sinnvoll halte bei Hundekontakten!

Fällt mir dazu gerade ein: ich war vor Kurzem zur Einschätzung eines Hundes unterwegs (für den Verein, bei dem ich jetzt auch als Pflegestelle gemeldet bin) und hatte natürlich Noki mit. Es ging um eine ältere Hündin, die ihre Artgenossen eher ignoriert, als schätzt. Jetzt komme ich da also mit meinem Hüpfdoing an und natürlich sind beide an der Leine geblieben, bis ich die Situation und den Hund einschätzen konnte...

Trotzdem würde ich mir im Standardfall wünschen, dass es Absprachen gäbe und nicht einfach die Hunde munter drauf los machen dürfen.

So, und jetzt definiere ich meinen Wunsch nochmal neu, bzw. konkreter :mrgreen:
Viele Grüße aus dem Norden von Michaela mit Kleinpudel Noki und Tierschutzlocke Pinot

steinmarder
Große-Nase
Beiträge: 1657
Registriert: Mi Jan 06, 2016 11:36 am
Wohnort: Ruhgebiet, am Rande des schönen Bergischen Landes

Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von steinmarder »

Das kann ich verstehen... für mich ist das auch nichts.
Allerdings habe ich solche Situationen in 6 Jahren Hundehaltung auch erst 1-2 Mal erlebt.
... das ist kein Hund. Das ist ein Pudel!!!

Benutzeravatar
Iska
Mega-Super-Nase
Beiträge: 27960
Registriert: Mo Feb 04, 2013 4:22 pm
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von Iska »

wir waren heute früh in einem Park mit Leinenzwang unterwegs... und hatten leider wieder Spießrutenlauf vom Feinsten....🤪
von mir aus können ja theoretisch gern alle freilaufen.... sofern sie keinen belästigen oder wenigstens hören.... :!:
aber heute musste ich wieder mehrfach abblocken.... 😑 das geht mir inzwischen echt auf den Keks.... vor allem, weil sich manche Hunde-Halter so NULL dafür interessieren, was ihr Hund macht oder sie eben erfolglos rufen ( kann ja mal passieren, daß der Hund nicht so hört.... wer kennt / kannte das nicht; gerade mit jungen Hunden.....); aber dann gehe ich halt zügig hin und sammle ihn ein...... und entschuldige mich.... aber das scheint ja völlig "uncool" zu sein.... :roll:
Scheinbar sehen viele Leute eine Leine auch als "Strafe" an.... :n010:

Zu den Kontakten an der Leine.... hier ist die Hundedichte extrem hoch.... und mit den ganzen neuen Corona-Hunden noch viel höher geworden... so oft könnte ich gar nicht ausweichen, daß es nicht passiert... ich nehme Fani dann an die dem Hund und anderen Halter abgewandten Seite und so gehen wir dann im Normalfall zügig vorbei...
Manchmal gibt es aber auch an der Leine einen kurzen Kontakt.... wenn man die Leute und den Hund kennt z.Bsp., oder beide kein großes Interesse aneinander haben und von sich aus Distanz halten....
viele Grüße
Sybille mit Morris; Fani Flausch, Paule, Olli & Iska im Herzen

Bild

Benutzeravatar
Annitante
Supernase
Beiträge: 2748
Registriert: Sa Jul 25, 2020 9:56 am

Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von Annitante »

Wenn Einstein an der Leine ist, möchte ich keinen Hundekontakt. Da bin ich strikt. Wenn er an der Leine ist, hab ich dafür gute Gründe: befahrene Straße oder Training sind die Klassiker. Wenn er angeleint zu einem anderen Hund will, hätten wir innerhalb kürzester Zeit ein riesiges Durcheinander, was mir zu gefährlich ist, weil er mich umreißen könnte oder sich die Hunde doch nicht verstehen und wir dann ein Knäuel sind. Auch wenn wir zum Beispiel mit Nox unterwegs sind und mal ein Stückchen Straße gehen, will ich keinen Leinenkontakt, weil das das Erregungsniveau bei meinem Hund zu sehr steigern würde.

Ganz anders sehe ich das, wenn er im Freilauf ist. Begegnet uns ein angeleinter Hund, nehme ich meinen immer zuerst zu mir. Uns begegnen immer wieder Menschen, die ihren Hund angeleint haben, weil der Rückruf nicht klappt, wegen Jagdtrieb, ... Wenn diese Hundehalter mir Bescheid geben, dass Hundekontakt in Ordnung oder sogar erwünscht ist, darf mein Hund wieder frei. Deine Situation mit dem Mali hätte ich wohl genauso gehandhabt.

Was mir aber wirklich auf den Keks geht, sind diese Hundehalter, die mit ihrem angeleinten Hund ungefragt auf uns zusteuern. Erst gestern hatten wir das. Wie kann man nur einen Hund an der Flex 10 Meter vorlaufen lassen und in unsere Richtung dirigieren, wo Einstein auch angeleint ist und ich deutlich mache, dass ich keinen Kontakt wünsche?? Ich hab dann einen röchelnden Teenie, der kaum weiß wohin mit sich. Und es ist nicht immer nur die pure Freude seinerseits.
Anne mit Einstein

Any day spent with you is my favorite day. So today is my new favorite day.

Benutzeravatar
Annitante
Supernase
Beiträge: 2748
Registriert: Sa Jul 25, 2020 9:56 am

Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von Annitante »

Du sprichst mir so aus dem Herzen, Sybille.
Anne mit Einstein

Any day spent with you is my favorite day. So today is my new favorite day.

Antworten

Zurück zu „Talk und Hilfe“